Helen Hodgman - Gleichbleibend schön
Roman
Albrecht Knaus Verlag, München 2012
ISBN 9783813504729
17,99 EUR
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"Gleichbleibend schön und makellos blau ist der Himmel über Tasmanien, wild und von surrealer Schönheit die Landschaft. Menschen sind Fremdkörper in diesem Paradies, "schutzlose weiße Körper, die wie Krabben langsam ihrer Vernichtung entgegen kriechen".
Fremd wirken auch die bunten Holzbungalows, die in den Dünen stehen. Und fremd in ihrem Leben ist die Erzählerin, junge Ehefrau und Mutter wider Willen, die sich durch die endlos langen Tage treiben lässt.
Während die anderen Mütter plaudernd am Strand sitzen, bleibt sie im Haus, liest, döst und beobachtet die neue Nachbarin, die sich stundenlang um ihren Rasen kümmert.
Nur dienstags und donnerstags erwacht sie aus ihrer Erstarrung. Dann stiehlt sie sich aus ihrem idyllischen Familiengefängnis und wirft sich dem Restaurantbesitzer Jonathan und dem exzentrischen Künstler Ben in die Arme.
Als diese kleinen Fluchten ihr versperrt werden, sieht sie rot.
Aus dem Englischen von Anne Rademacher."
Helen Hodgman, geboren 1945 in Aberdeen, Schottland, wanderte 1958 als Dreizehnjährige mit ihren Eltern von Essex nach Tasmanien aus - ein Schritt in eine andere Welt. "Gleichbleibend schön" wurde 1976 veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt. Ihr zweiter Roman, "Jack and Jill", gewann 1978 den Somerset Maugham Award. Trotz ihrer 1983 diagnostizierten Parkinsonerkrankung veröffentlichte Hodgman noch drei weitere Romane. Sie lebt heute, nach Aufenthalten in England und Kanada, wieder in Australien.
Zitat zum daily book heute:
“Life's too short to be sat at home writing all the time.”
"Das Leben ist zu kurz, um zu Hause zu sitzen und die ganze Zeit zu schreiben."
Helen Hodgman
Presse:
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2012
Ganz hingerissen ist Rezensentin Sandra Kegel von Helen Hodgmans bereits im Jahre 1976 erschienenen und nun endlich exzellent ins Deutsche übersetzten Debütroman "Gleichbleibend schön". Erzählt wird die Geschichte einer jungen Mutter, die versucht, ihrem apathischen Dasein in der Isolation einer australischen Vorstadtsiedlung durch fatale Liebesabenteuer zu entfliehen. Der Kritikerin erscheint diese Erzählung einer "modernen Madame Bovary von down under" als äußerst aktuelle Geschichte der weiblichen Unterforderung in einer Kleinfamilie. Fasziniert liest sie nicht nur Hodgmans ebenso verzaubernde wie "subtile" Beschreibungen der tasmanischen Landschaft, sondern lässt sich auch von den erschütternden und verworrenen emotionalen Beziehungen bis zur letzten Seite in den Bann ziehen. Und so kann Kegel diesen "düster funkelnden" Roman nur unbedingt empfehlen.
"Von Langhans, Christoph Schröder Maren Keller Karoline Meta Beisel Katrin
Eine Reihenhaussiedlung in einem au-stralischen Vorort. Eine junge Mutter, die anders ist als all die anderen glücklichen jungen Mütter, die mit ihren Kindern an den Strand gehen, um zu picknicken. Stattdessen hat sie ein Verhältnis mit dem Mann ihrer besten Freundin und ergeht sich in Hass auf die neue Nachbarin, die geradezu obsessiv ihren Rasen pflegt. Eine vergiftete Idylle, hinter der die Psychosen wuchern und in der das Pathologische selbstverständlich erscheint. "Gleichbleibend schön" ist der 1976 erschienene und nun erstmals ins Deutsche übersetzte Debütroman von Helen Hodgman, die aufgrund einer Parkinson-Erkrankung mittlerweile nicht mehr schreiben kann. Ein auf brillante Weise beunruhigendes Buch, das zunächst ganz harmlos daherkommt, in Wahrheit aber in allen Farben des Bösen schimmert.
Christoph Schröder, kulturSPIEGEL (27.08.2012)
„Voller Witz und fantastisch bildhaften Formulierungen … Die Energie und Farbfülle des Stils sowie die sorgfältig geschliffenen und unwahrscheinlich lustigen Dialoge machen dieses Buch zum echten Vergnügen.“
The Times
„Bemerkenswert originell … komisch und bitterböse. Helen Hodgman besitzt einen scharfen Blick fürs Detail und einen guten Sinn für Dialoge.“
Sunday Times
„Ein unvergesslicher Roman – sinnlich, sonderbar, stachelig wie ein Seeigel.“
Nicholas Shakespeare
„Die Monotonie einer sinnentleerten Ehe ist perfekt eingefangen … der sich anbahnende Bruch spürbar, aber nicht überzeichnet.“
Julian Barnes
„Eine herrlich unbeugsame Autorin.“
Sunday Telegraph UK
„Die außergewöhnliche Stärke dieses Buches liegt in seinem präzisen und zugleich undramatischen Stil.“
Spectator
„Voll tiefschwarzem Humor … ein begnadetes Debüt.“
Guardian
"In Wahrheit aber schillert der Roman in allen Farben des Bösen. Ein Reihenhaus also, darin: Vater, Mutter, Kleinkind. Die Schwiegermutter in der Nähe, der Strand auch. Könnte eine Idylle sein, ist es aber nicht, denn im Kopf der jungen Erzählerin braut sich etwas zusammen. Es gibt eine neue Nachbarin, die ihren Rasen mit nervtötender Akribie pflegt. Vor allem jedoch, weil in Wahrheit nichts stimmt, sie all das nicht so gewollt hat, wie es gekommen ist. Mit ihrem Kind kann die junge Frau wenig anfangen; ...."
http://www.tagesspiegel.de/kultur/eingebauter-giftstachel/7138726.html
Ich war am Meeresufer gestrandet wie das arme dumme Schildkrötenweibchen, das ich einmal in einem Film gesehen hatte. Nachdem es unter großen Qualen und Mühen einen Haufen Eier gelegt hatte, gab es keine Hoffnung mehr, dass es den Weg zurück ins Meer schaffte. Es würde vor Erschöpfung sterben."
Helen Hodgman schildert in ihrem bereits 1976 erschienenen Roman eine Frau, die zwischen Flucht und Resignation schwankt. Ihre Ehe, das Resultat einer ungewollten Schwangerschaft, hält sie an einem Ort fest, an dem es für sie nichts zu tun gibt. Ihr Mann ist nur selten da, meistens arbeitet er. Anders als die restlichen Frauen der Gegend weigert die Erzählerin sich, ihre Tage mit sinnlosen Beschäftigungen zu füllen, die meiste Zeit verbringt sie mit Schlafen oder damit, ihre Nachbarin zu beobachten, die wie besessen ihren Rasen pflegt. Zurück bleibt eine Frau, der inzwischen alles so egal ist, dass sie eine grausame Tat begeht.
http://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Buecher_Romane%20+%20Belletristik.php?id=141470
"Es ist schön, dass "Gleichbleibend schön" eine einzige Rückkoppelung ist, und nicht ein plattes Anprangern mit dem Zaunpfahl. Die Verzerrungen im vorgegebenen Gesellschaftsrahmen formen kranke Individuen. Doch taumeln Helen Hodgman 's Figuren auch in ihrem Außer-Acht-Lassen einer Humanität, die sie sich auch unter widrigsten Umständen bewahren müssten. Jede frönt ihrem Ego, anstatt gemeinsam mehr Menschlichkeit hinterherzugehen."
http://www.sf-magazin.de/helen-hodgman-gleichbleibend-schoen,504.html
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