30 Mai 2016

Lesen macht klug und schoen 1227 - Evi Hartmann - Wie viele Sklaven halten Sie?

Moral lässt sich nicht outsourcen... 

Evi Hartmann - Wie viele Sklaven halten Sie?
Über Globalisierung und Moral

Wie viele Sklaven halten Sie?

Campus Verlag
224 Seiten
ISBN 9783593505435
17,95 €
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Wenn Sie Kleidung tragen, Nahrung zu sich nehmen, ein Auto fahren oder ein Smartphone haben, arbeiten derzeit ungefähr 60 Sklaven für Sie und mich. Ob wir wollen oder nicht. Und ohne dass wir das veranlasst hätten. Wie fühlen Sie sich damit? Dies fragt BWL-Professorin Evi Hartmann und meint es nicht rhetorisch!
Unsere Wirtschaft macht uns alle zu Sklavenhaltern - das führt uns jedes Drei-Euro-T-Shirt und jede Reportage über die Sweatshops in der Dritten Welt vor Augen. Dennoch machen wir weiter mit. Wir können die Globalisierung nicht abschaffen, auch können wir die Spielregeln nicht ändern. Doch wir können anders spielen, zeigt die Expertin für globale Netzwerke.

Evi Hartmann ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management, an der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Mutter von vier Kindern forscht und lehrt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und ist Mitglied im Netzwerk Generation CEO für Frauen in Führungspositionen. Sie schreibt den Blog "Welt bewegend". (http://blogs.fau.de/weltbewegend)


23 Mai 2016

Lesen macht klug und schoen 1226 - Marie Malcovati - Nach allem, was ich beinahe für dich getan hätte

Eine 24-Stunden-Dreiecksgeschichte mit toten Winkeln

Marie Malcovati - Nach allem, was ich beinahe für dich getan hätte
Roman




Ed. Nautilus
Originalveröffentlichung
Gebunden mit Schutzumschlag,
128 Seiten
ISBN 978-3-89401-827-6
€ (D) 16,–
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Zwei sitzen auf einer Bank, beobachtet von einem Dritten. Das ist der Kern, aus dem Marie Malcovati in ihrem Debütroman ganze Lebensgeschichten erwachsen lässt.

Simon, drittgeborener Sohn einer Schweizer Zahnpastafabrikantendynastie, dem alles in die Wiege gelegt scheint, findet nicht so recht seinen Platz in dieser Welt. Von seinem letzten Arbeitsplatz gefeuert, strandet er im römischen Legionärskostüm am Basler Bahnhof. Er setzt sich zufällig auf eine Bank neben Lucy.
Die betont kühle, erfolgreiche Dolmetscherin verschreckt ihre Umgebung durch ihren völligen Mangel an Zukunftsbereitschaft, als wüsste sie, dass nichts von Dauer sein kann. Warum aber bleibt die elegante, gut gekleidete Frau stundenlang neben dem verschwitzten, verkaterten Simon sitzen? Die beiden ziehen die misstrauische Aufmerksamkeit Marottis auf sich.
Der wegen einer Verletzung krankgeschriebene Polizist hat darum gebeten, wenigstens an den Monitoren der Überwachungskameras Dienst tun zu dürfen. Schließlich gab es eine Terrorwarnung am Bahnhof, und zu Hause fällt ihm die Decke auf den Kopf. Mehr und mehr glaubt er, die beiden auf der Bank nicht nur zu beobachten, sondern fernsteuern zu können …
Unter dem gewaltigen Alpengemälde in der Schalterhalle entfaltet sich ein Wechselspiel voller unerwarteter Wendungen, mit verspielter Lakonie erzählt.

Marie Malcovati,
geb. 1982, studierte Drehbuch und Filmwissenschaften in Manchester und an der Filmakademie Baden-Württemberg, sie lebt derzeit in Freiburg i. Br. Sie schreibt Features für den SWR, übersetzt aus dem Französischen und Englischen und veröffentlicht Erzählungen, zuletzt im Band »Schön zu hören« (weissbooks, 2009). »Nach allem, was ich beinahe für dich getan hätte« ist ihr Romandebüt.

16 Mai 2016

Lesen macht klug und schoen 1225 - Lydia Tschukowskaja - Untertauchen

»Was werden die Ausgeschlossenen tun? Bücher schreiben.«
›Die Moralität eines Menschen zeigt sich in seinem Verhältnis zum Wort.‹ Diesen Satz Leo Tolstois hat die Autorin ihrem schrecklich schönen Buch vorangestellt. 

Lydia Tschukowskaja - Untertauchen
Roman




Dörlemann Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783038200130
Gebunden, 256 Seiten,
18,90 EUR
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Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes. Nina Sergejewna verbringt winterliche Wochen im Jahr 1949 in einem Sanatorium für Künstler auf dem Lande. Hier ist alles auf Vergessen gestimmt. 
Doch sie will mehr über die Vergangenheit, über ihr eigenes Leid und das ihrer Mitmenschen erfahren. Als sie Bilibin kennenlernt, der im gleichen Arbeitslager wie ihr Mann war, sucht sie seine Nähe. Es entspinnt sich eine zarte Zuneigung, doch enttäuscht wendet sie sich ab, als auch Bilibin nicht die Wahrheit, sondern das Verdrängen und Vergessen sucht.

Lydia Tschukowskaja geboren 1907 in St. Petersburg, musste mitansehen, wie ihr Mann und viele ihrer Kollegen während des Stalin-Terrors verhaftet und umgebracht wurden. Ihre Erlebnisse verarbeitete sie literarisch unter anderem in "Untertauchen" (1947). 1974 wurde sie aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. 
Erst 1988 konnten in Moskau "Untertauchen" und in Leningrad "Sofia Petrowna" erscheinen. Lydia Tschukowskaja starb 1996 in Peredelkino.


04 Mai 2016

Thea Dorn - Die Unglückseligen - Lesung und Gespräch mit R.Safranski im Literaturhaus München

Der große Roman über die Sehnsucht nach Unsterblichkeit
"Ein Paukenschlag in der deutschen Gegenwartsliteratur."
Lillemors macht im Literaturhaus einen Büchertisch :  Dienstag, 10.5.2016, 20.00 Uhr, Saal
Die Unglückseligen - Thea Dorn im Gespräch mit Rüdiger Safranski






Albrecht Knaus Verlag, München 2016
ISBN 9783813505986
Gebunden, 560 Seiten,
24,99 EUR
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Die Molekularbiologin Johanna Mawet lernt während eines Forschungsaufenthalts in den USA einen Mann kennen, der merkwürdig alterslos wirkt. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, sagt er, geboren 1776. Starker Tobak für eine Wissenschaftlerin von heute! Und Johanna lässt nicht locker, sequenziert die DNA des Mannes und entdeckt Erstaunliches. Doch als ihre Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo wissenschaftliche Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer ein Stelldichein geben – nach Deutschland. 

In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer romantischen Seele. „Die Unglückseligen“ ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.

Thea Dorn zieht uns in ihrem lang erwarteten neuen Roman tief hinein in die Urgründe einer romantischen Seele. »Die Unglückseligen« (Knaus Verlag) ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt. Im Gespräch mit dem Philosophen und großen Faust-Kenner Rüdiger Safranski stellt die Autorin (und ausgewiesene Faust-Expertin) ihr neues Buch vor.



Büchertisch: Lillemors
Veranstalter: Stiftung Literaturhaus
Eintritt: Euro 12.- / 8.-

Karten nur im Literaturhaus erhältlich


Thea Dorn, geboren 1970 in Offenbach, arbeitete als Dozentin für Philosophie an der Freien Universität Berlin und hielt Seminare zu Fragen der modernen Ethik und Ästhetik. Bisher veröffentlicht: die Kriminalromane "Berliner Aufklärung", "Ringkampf" und "Die Hirnkönigin". Thea Dorn wurde mit dem Raymond-Chandler-Preis und dem Deutschen Krimipreis 2000 ausgezeichnet. Ihr Theaterstück "Marleni" wurde im Januar 2000 in Hamburg uraufgeführt.

02 Mai 2016

Lesen macht klug und schoen 1224 - Corinna Behrens - Indianer im Kopf

Eine lesbische, humorvoll-spirituelle, kriminalistische Liebesgeschichte




Butze Verlag
ISBN 978-3-940611-45-1
320 Seiten, 
16,95 €hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

»Ich zwang mich, meinen Blick von ihr zu lösen und mein Herz zur Räson zu bringen. Ich schien nicht mehr Herrin meiner Sinne zu sein. Wie denn auch, wenn meine Traumfrau direkt vor mir stand?«

Ausgerechnet in die neue Pastorin muss sich Jacki Hals über Kopf verlieben. Sie heißt Mirjam und ist natürlich verheiratet: mit dem ebenso smarten, wie undurchsichtigen Pastor Huber. Als dieser auch noch ihr Vorgesetzter wird, ist ihr Arbeitsverhältnis von Beginn an problematisch.

Für Jacki ist dieses Gefühlschaos eine mittlere Katastrophe, denn sie hat es sich in ihrem Leben bequem eingerichtet. Ihre beste Freundin Monika, die sich spirituell den Indianern verbunden fühlt, nennt sie »Schwester Hasenfuss«, weil sie nicht zu ihrer lesbischen Seite stehen kann. Nach einer gemeinsamen Meditation mit rituellem Kiffen treten plötzlich auch in Jackis Leben Indianer, die sich nicht mehr so einfach abschütteln lassen.

Welche Rolle spielen Spirit Hawk und die alte Indianerin Mahpea? Und welches dunkle Geheimnis umgibt Pastor Huber? Mehr und mehr überschreitet Jacki die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit.

Corinna Behrens, 1968 geboren, wuchs im Norden Deutschlands auf, die Nordsee vor der Haustür. Mit einundzwanzig zog es sie beruflich in den Süden und seitdem lebt sie in ihrer Traumstadt München. Sie liebt die Berge, vermisst jedoch manchmal auch die raue Seeluft.Neben dem Schreiben ist Fußball ihre größte Leidenschaft. Lange Zeit hat sie selbst erfolgreich gespielt, später trainierte sie Frauen- und Juniorinnenteams.

Die ersten drei Romane der Autorin spielen im Umfeld des Frauenfußballs. Im dem Buch "Imke-Abseitsfalle" geht es auch um das Thema Coming-out und Homophobie im Fußball.

"Solange es Mut braucht, sich zu outen, solange man Angst vor Ablehnung hat, ist in dieser Gesellschaft nichts in Ordnung", sagt die Autorin und beschäftigt sich deshalb in ihren Büchern und Kurzgeschichten auch mit diesem Thema.