24 Januar 2013

Eva Müller - Gott hat hohe Nebenkosten - Lesen macht klug und schoen 890

Die Autorin Eva Müller fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.
Eva Müller - Gott hat hohe Nebenkosten
Wer wirklich für die Kirchen zahlt
Sachbuch




Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04485-0
Erscheinungsdatum: 07. Januar 2013
Euro 14,99
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Warum wir alle für die Kirche zahlen, aber nichts zu sagen haben

Seit neun Jahren leitet Bernadette Knecht einen katholischen Kindergarten bei Bonn. Sie ist kompetent, engagiert und beliebt. Aber als ihre Ehe zerbricht und sie sich neu verliebt, wird sie entlassen. Sie hat gegen die Moralvorstellungen der katholischen Kirche verstoßen. Die Eltern sind entsetzt – und wütend. Sie wollen ihre Kindergärtnerin behalten und gehen auf die Barrikaden. Dabei machen sie eine erstaunliche Entdeckung. Die Kirche bestimmt, aber sie zahlt gar nicht – der Kindergarten wird von ihnen selbst, vom Staat finanziert. 
Eva Müller erzählt die Geschichte einer Auseinandersetzung, die sinnbildlich für die Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in konfessionellen Einrichtungen steht. Anhand von weiteren Beispielen aus dem ganzen Land beleuchtet sie Arbeitsbedingungen von Ärzten, Pflegern und Lehrern. 
Dabei stellt sie fest, dass die Zahl von katholischen und evangelischen Einrichtungen immer weiter steigt, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt. 

Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen immer mehr Einfluss gewinnen, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt. 
Anschaulich, informativ und kritisch: „Gott hat hohe Nebenkosten“ fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.







Eva Müller, studierte 1998-2003 in Tübingen und Marseille Geschichte, Linguistik und Öffentliches Recht. Im Anschluss daran volontierte sie beim Westdeutschen Rundfunk.

Seit 2005 arbeitet sie als freie Journalistin, vor allem für das ARD-Politikmagazin MONITOR sowie die WDR-Redaktionen die story und Aktuelle Dokumentation. Als Reporterin und Redakteurin war Eva Müller an der Konzeption und Umsetzung des WDR/ARD Magazins "Echtzeit" beteiligt.
2009 erschien ihr Buch "Deutschland dritter Klasse" (gemeinsam mit Julia Friedrichs und Boris Baumholt)
Filme (Auswahl)
Abgehängt (ARD/WDR 2006)
Die Hartz 4 Schule (WDR/SWR/ARD 2007)
Ab nach Paris - Familie Sommer zieht der Arbeit hinterher (WDR 2008/2009)
Mädchenarrest (WDR 2008)
Die Armutsindustrie (ARD/WDR 2009)
Frau Meissner vom Jugendamt (ARD/WDR 2010)
Die letzte Loveparade (ARD/WDR 2011)
Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin - Die Opfer der Rechtsterroristen (ARD/RBB/NDR/WDR 2011)
Der Fall von Adolf Sauerland (WDR 2012)
Preise
Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik 2007 für "Abgehängt"
Axel-Springer-Preis 2007, 1. Platz ‚ Beste Fernsehreportage’ für "Abgehängt"
Deutscher Fernsehpreis 2008, Förderpreis, "Die Hartz IV-Schule"
Ravensburger Medienpreis 2008 für "Ab nach Paris"
Nominierung Adolf-Grimme-Preis 2009 für „Die Armutsindustrie“
Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2010, Nachwuchspreis, für „Ab nach Paris“
Journalistenpreis Rechtsextremismus im Spiegel der Medien 2012 für "Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin - Die Opfer der Rechtsterroristen"

Leseprobe hier


Zitat zum daily book heute:
"Vorurteil stützt die Throne, Unwissenheit die Altäre."
Marie von Ebner-Eschenbach




Presse:
»Es sind die journalistischen Grundtugenden, die Eva Müller pflegt, und sie und die Zuschauer werden dafür mit jeder Menge Erkenntnis belohnt.« Süddeutsche Zeitung


Gott hat hohe Nebenkosten - Wer wirklich für die Kirchen zahlt: Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen immer mehr Einfluss gewinnen, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt

Recht und Geld
Leseprobe "Und stellten fest, dass die Kirche der Träger des Kindergartens ist, dass sie Personal aussucht, ihm kündigt und sich bevorzugt für katholische Kinder entscheiden kann, dass sie ihn aber gar nicht finanziert."



Gesellschaft und Soziales
Biographie Die Journalistin Eva Müller beschäftigt sich, vor allem für die ARD, schon seit Jahren mit Themen aus dem Grenzgebiet zwischen Wirtschaft und Sozialem. Auch dieses Buch entstand im Umfeld einer Reportage

Zweierlei Maß
Einblicke Aufgrund der rechtlichen Sonderstellung der Kirchen gelten für deren Arbeitnehmer andere Regeln. Viele betrachten dies, da die Einrichtungen größtenteils vom Staat finanziert werden, als Schieflage



Die Kirchen, das Geld und das Arbeitsrecht - Die Kirchen sind nach dem öffentlichen Dienst Deutschlands zweitgrößter Arbeitgeber. 1,3 Millionen Menschen sind in kirchlichen Einrichtungen beschäftigt, die meisten von ihnen in Kindergärten und Schulen, Krankenhäusern und Altersheimen. Doch für diese Angestellten gelten besondere Regeln. Denn die Kirchen erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie christliche Glaubenslehren und Werte anerkennen. Für die katholische Kirche heißt das beispielsweise: Wern nach einer Scheidung neu heiratet, ein uneheliches Kind bekommt oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, dem kann gekündigt werden. http://www.mdr.de/mdr-figaro/lebensart/sinn-und-glaubensfragen100.html

"Gott hat hohe Nebenkosten" - Interview mit Eva Müller


Recht scheinheilig - Die Kirchen geben sich gerne fürsorglich. Nicht ganz so besorgt sind sie allerdings, wenn es um die eigenen Angestellten geht: Die Kirchen sparen die Basis kaputt. Ein Kommentar von Sibylle Haas
Wenn es um die "freie Wirtschaft", den "ungezügelten Marktkapitalismus" geht, heben die Kirchenoberen immer gerne den Zeigefinger und verweisen auf die christliche Sozialethik. Im unmittelbaren Umgang mit ihren Angestellten verstoßen sie selbst aber leider oft gegen das Gebot der christlichen Nächstenliebe.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kirche-als-arbeitgeber-recht-scheinheilig-1.943601

Mit dem Frage-Antwort-Katalog sucht die Bischofskonferenz die Verteidigung im Angriff. Denn unbequeme Fragen wird man sicher an sie richten in den nächsten Wochen. Soeben ist ein "Violettbuch Kirchenfinanzen" erschienen, eine Streitschrift des Kirchengegners Carsten Frerk. Darin hat der Autor versucht, so viele Informationen wie möglich zusammenzuklauben über die Frage, wie viel Geld katholische und evangelische Kirche den Staat kosten.  http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/violettbuch-kirchenfinanzen-wie-die-kirche-sich-von-den-heiden-finanzieren-laesst-1613336.html


Weitere Artikel:
Geld für Bischöfe und Pfarrer
Geld für Krankenhäuser
Geld für Kinderbetreuung
Geld für Kirchengebäude
Geld für Entwicklungshilfe
Geld für die Schulen

Die Kirchen setzen Milliarden um – fast so viel wie Volkswagen: Wären die Kirchen Konzerne, zählten sie wohl zu den größten Unternehmen des Landes. Im Jahr 2010 war Volkswagen mit 126,9 Milliarden Euro der umsatzstärkste Konzern im Deutschen Aktienindex. Die Kirchen spielen in einer ähnlichen Liga. Friedrich Schwarz benannte 2005 in seinem Buch Wirtschaftsimperium Kirche – der mächtigste Konzern Deutschlands für beide deutsche Kirchen zusammen einen Gesamtumsatz von mehr als 125 Milliarden Euro, ihr Vermögen bezifferte er auf 500 Milliarden Euro. Auch der Sozialwissenschaftler und Kirchenkritiker Carsten Frerk kam 2002 in einer Studie auf Umsätze von rund 125 Milliarden Euro, er geht davon aus, dass sich an dieser Zahl nicht viel geändert hat. Neuere und vor allem belastbare Zahlen gibt es nicht.
http://www.zeit.de/2011/41/Konzern-Kirche/komplettansicht


Die besondere Stellung im Arbeitsrecht ist jüngst wieder in den Brennpunkt gerückt, als das Bundesarbeitsgericht ein Grundsatzurteil darüber fällte, welche Rechte Gewerkschaften im kirchlichen Bereich haben (Az.: 1 AZR 179/11). Bisher war die Antwort einfach: keine, denn die Kirchen schließen Streiks in ihren Einrichtungen schlicht aus. Stattdessen handeln sie Tarifverträge auf Basis des „dritten Wegs“ aus, also mit Hilfe einer paritätisch besetzten Kommission von Arbeitnehmervertretern und „Dienstgebern“. Gewerkschaften kommen in diesem System nicht vor - bisher jedenfalls. Das wird sich künftig ändern, allerdings nur sehr eingeschränkt. Denn Kirchen dürfen Streiks von nun an nur dann ausschließen, wenn die Gewerkschaften mit am Verhandlungstisch sitzen und die Mindestarbeitsbedingungen für die Kirchenmitarbeiter aushandeln. Das Ergebnis muss verbindlich gelten, bisher hat es daran gehapert.

Weitere Artikel
Kirchen können Streiks ausschließen
Hier streike ich und kann nicht anders

Bislang sind es nur einige Richter, die der Willkür in kircheneigenen Betrieben Schranken gesetzt haben. So klagte sich etwa ein aufmüpfiger Schankkellner im oberbayerischen Andechs in den achtziger Jahren durch sämtliche Instanzen, weil er einen Betriebsrat für die klostereigene Brauerei durchsetzen wollte. Der Rechtsstreit durchlief sämtliche Instanzen der Arbeits- und Verwaltungsgerichtsbarkeit. Seither steht immerhin fest, dass zumindest die reinen Wirtschaftsbetriebe der Kirchen wie beispielsweise Brauereien den weltlichen Mitbestimmungsgesetzen unterliegen. Das sei evident, befand ein beteiligter Richter, da ansonsten "die Produktion alkoholischer Getränke unter das Gebot christlicher Nächstenliebe fallen müsste".
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/arbeitgeber-kirche-angestellte-in-gottes-hand-a-649991.html


Warum der Staat der Kirche die Gehälter zahlt Spiegel Tv


Video Fronleichnam im Regensburger Dom: eine Feier auf Staatskosten. Die Kirche kann sich solche Auftritte leisten. Denn die Gehälter der Würdenträger werden vom Steuerzahler bezahlt





Warum der Staat der Kirche die Gehälter zahlt Spiegel Tv



Kirchen - Vom Staat subventioniert (ARD-NDR, Panorama) Teil1



Carsten Frerk (gbs) über Kirchenfinanzen


Video Carsten Frerk ist Buchautor und Experte für die finanziellen Verflechtungen von Staat und den beiden Amtskirchen in der Bundesrepublik Deutschland, die er als zu undurchsichtig bezeichnet




Gott hat hohe Nebenkosten - Wer wirklich für die Kirche zahlt

Video Million Menschen arbeiten in sozialen Einrichtungen für die Kirchen. Doch wo Kirche draufsteht, ist häufig vor allem Staat drin. Denn für die Einrichtungen zahlt zum größten Teil die Allgemeinheit



Wie die Kirchen vom Steuerzahler leben
Video Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Schleswig-Holstein, fordert ein Ende der staatlichen Subventionen für die beiden großen Kirchen in Deutschland



Die Macht der Kirche und was die uns kostet



weitere Literatur zum Thema bei Lillemors:

Frerk, Carsten
Violettbuch Kirchenfinanzen
Wie der Staat die Kirchen finanziert
 
Carsten Frerk: Violettbuch Kirchenfinanzen
Ein Subventionsbericht der besonderen Art: Wie die Kirchen sich auf unsere Kosten finanzieren.  
Alibri
16,00 €




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