28 November 2012

Francesca Melandri - Über Meereshöhe - Lesen macht klug und schoen 838

Poetisch, spannend und hochbrisant!
Francesca Melandri - Über Meereshöhe
Roman





Karl Blessing Verlag, München 2012
ISBN 9783896674852
16,95 EUR
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"1979: Zwei Menschen, die sonst nichts miteinander gemein haben, auf dem Weg zu einem hermetisch abgeriegelten Hochsicherheitsgefängnis, das wie eine Hazienda aussieht. Luisa, die in der Toskana einen kleinen Bauernhof führt und ihre fünf Kinder allein großzieht, besucht ihren Mann. Weil er in einem Wutausbruch einen Gefängniswärter umbrachte, wurde er kürzlich von einem normalen Gefängnis hierherverlegt. 

Paolo hingegen, ein vorzeitig pensionierter Philosophielehrer, wird auf dieser nach Salz, Feigen und Blumen duftenden Gefängnisinsel seinen einzigen Sohn treffen, der in den Terrorismus abgeglitten ist. Paolo verachtet die Gewalt und den Dogmatismus seines Sohnes, und doch besucht er ihn, sooft er kann, und pflegt die vertrauten Gesten ihrer früheren tiefen Zuneigung.

Nur unter großen Demütigungen können Luisa und Paolo mit ihren Angehörigen sprechen. Auf unterschiedliche Weise werden sie beide von dieser Erfahrung tief erschüttert. 

Ein dramatischer Zwischenfall im Gefängnis zwingt die Bäuerin und den vereinsamten Intellektuellen, eine Nacht länger als geplant auf der sturmumtosten Insel zu bleiben. 
Erst viel später, im Jahre 2009, wird Ihnen die Bedeutung dieser Nacht deutlich werden. Aus dem Italienischen von Bruno Genzler." 





Francesca Melandri, geboren in Rom, schrieb zahlreiche Drehbücher für Fernseh- und Kinofilme ("Prinzessin Fantaghiró", "Bergkristall - "Verirrt im Schnee" u.a.). Ihr erster Roman - "Eva schläft" - erzählte von einer großen Liebe vor dem Hintergrund der wechselhaften Geschichte Südtirols, wo die Autorin 15 Jahre lebte, und war in Italien und Deutschland ein großer Erfolg. "Più alto del mare", so der Originaltitel ihres neuen Buches, wurde von der italienischen Kritik einhellig als Meisterwerk gefeiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Francesca_Melandri





Buchvorstellung:
"Luisa, eine Bäuerin aus der Toskana, und Paolo, ein Intellektueller und ehemaliger Lehrer – auf den ersten Blick scheinen die beiden Welten zu trennen. Dabei verbindet sie ein trauriges Schicksal: Beide haben Angehörige, die im Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher auf einer kleinen italienischen Insel einsitzen, und die sie regelmäßig besuchen. In „Über Meereshöhe“ schildert Francesca Melandri die Geschichte von Luisa und Paolo sowie die von Pierfrancesco Nitti, der als Strafvollzugsbeamter im Hochsicherheitsgefängnis arbeitet.".... weiterlesen hier: http://www.randomhouse.de/webarticle/webarticle.jsp?aid=27449



Presse:
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.10.2012
Klingt wie ein Kammerspiel, was Christiane Pöhlmann so von Francesca Melandris Roman ausplaudert, eine Versuchanordnung, mit der die Autorin versucht, emotionalen Konstanten und Verschiebungen unter den Bedingungen von latenter Gewalt nachzuspüren. Dass Melandri dazu die Handlung und ihre Figuren auf eine Gefängnisinsel verfrachtet und sie dort über Nacht einsperrt, mag ein bisschen gewollt erscheinen. Pöhlmann jedoch gefällt, dass die Autorin sich mit Urteilen über ihr Personal zurückhält und dass sie im Ganzen ein komplexes Bild zeichnet. Mitunter hätte sie laut Pöhlmann allerdings durchaus genauer hinschauen und reflektieren dürfen, einige Brüche im Fühlen, Denken und Handeln der Figuren bleiben der Rezensentin verborgen.

"Brisant und romantisch."
Cover (20.09.2012)

"Im Fokus des Romans stehen die Gefühle der Angehörigen, allerdings meist, ohne dass es deswegen gefühlig würde. Eindringlich spürt Melandri dem Phänomen nach, dass Taten Emotionen nichts zwangsläufig ändern ... Gerade mit Paolo verleiht Melandri einer Person eine Stimme, die in der Literatur nur selten zu Wort kommt. Mit wenigen Strichen zeichnet sie ein komplexes Bild. Allein dieser Perspektive wegen lohnte die Lektüre bereits."
Christiane Pöhlmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung (23.10.2012)


"Es ist die reinste Poesie, mit der Francesca Melandri die Herzen ihrer Leser(innen) berührt und sogar beinahe bricht. Bei der Lektüre von Über Meereshöhe kämpft man mit den Tränen und greift immer wieder zum Taschentuch. Dieses literarische Meisterwerk ist eine Verführung für alle Sinne und gehört definitiv zu den schönsten Romanen im Bücherherbst 2012."
Susann Fleischer, literaturmarkt.info (05.11.2012)

"Melandri verwebt die politischen Verwerfungen im Italien der 1970er-Jahre, persönliche Krisen und eine zarte Liebesgeschichte zu einem gelungenen Ganzen."
Tiroler Tageszeitung (16.11.2012)


Durchgekaut und einverleibt. Von diesem Buch bleibt …
… fürs Auge: ein stimmungsvolles Bild. Als seien die Menschen gerade erst gegangen, und ihre Gedanken hingen noch in der Luft. Und das Meer, das Meer …
… fürs Hirn: die Verzweiflung darüber, dass man nichts ungeschehen machen kann, auch das nicht, was das eigene Leben zerstört hat.
… fürs Herz: die unendliche Qual, jemanden zu lieben, der ein Verbrechen verübt hat.
… fürs Gedächtnis: das ganze beeindruckende Buch.
http://buecherwurmloch.wordpress.com/2012/11/17/francesca-melandri-uber-meereshohe/#comment-2260

Zitat zum daily book heute: “Identität ist dann fragil, wenn sie statisch ist. Identität ist die Folge eines Prozesses, nein, sie ist ein Prozess. Für ein Kollektiv gilt ja auch, was für ein Individuum gilt: Sie sind nicht der Gleiche, der Sie als Kind waren, weder physisch, noch psychisch, aber natürlich ist die Kindheit Teil Ihrer Geschichte. Aber Ihre Identität lässt sich nicht auf das reduzieren was Sie im Alter von drei Jahren waren.”Francesca Melandri


weitere Literatur der Autorin Francesca Melandri bei Lillemors:

Melandri, Francesca
Eva schläft
Roman
 
Francesca  Melandri - Eva schläft
Der Roman einer Provinz ohne Vaterland und eines Mädchens ohne Vater. Ein tiefer überzeugender Blick in die spannungsgeladene...  
Blessing
19,95 €


Eva schläft, Roman: "Eine tragische Liebesgeschichte in Südtirol, das von Deutschland und Italien zerrissen wurde.
"Eva ist Anfang 40, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeit lang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben und noch einmal möchte er Eva sehen. Also tritt sie die Zugreise von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden an. In ihrer Vorstellung entfaltet sich noch einmal ihre ganze Kindheit in Südtirol, geprägt von den politischen Verwerfungen dieser Region, aber mehr noch von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde – außer ihrer Schönheit."


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