15 Dezember 2012

Silvia Federici - Aufstand aus der Küche - Lesen macht klug und schoen 851


Silvia Federici  - Aufstand aus der Küche
Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution


edition assemblage
Reihe: Kitchen Politics, Band 1
farbig, Broschur, 110×180 mm
ISBN 978-3-942885-32-4
9.80 Euro
Neuerscheinung 6. Novermber 2012
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)



In dem Band formuliert die feministisch-marxistische Theoretikerin und Aktivistin Silvia Federici eine aktuelle Kritik der Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und plädiert für eine feministische Politik der Commons. 
Neben zwei neuen Beiträgen wird auch die bereits 1974 verfasste Kritik „Counter-Planning from the Kitchen“ erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Federici erinnert an die „unerledigte Revolution des Feminismus“ und plädiert für deren Aktualisierung in der Gegenwart.
Queer-Feminismus und Ökonomiekritik schließen einander nicht aus (wie in letzter Zeit immer wieder behauptet), sondern müssen verbunden werden. Das Buch, das unsere Reihe eröffnen wird, ist gleichzeitig eine Intervention in einen queeren wie feministischen Diskurs, der sich um eine Kritik des Kapitalismus zu wenig bemüht und andererseits eine Intervention in den ökonomiekritischen, marxistischen Diskurs, der leider immer noch sehr androzentrisch (männerdominiert) funktioniert und Geschlechterverhältnisse nur am Rande behandelt. 
Gleichzeitig führen wir auch die in USA und Italien bekannte operaistische Feministin Silvia Federici in Deutschland ein. 
Der Band stellt ebenso einen Beitrag zur Analyse des globalen Kapitalismus mit Schwerpunkt auf der Reproduktionsarbeit dar wie zur Geschichte feministischer Kämpfe. 
Im Kontext der neuen Buchreihe Kitchen Politics ist der erste Band auch als ein Plädoyer für eine materialistische, antikapitalistische Wende der Queer Theory zu verstehen.
Aus dem Englischen von Max Henninger


Kitchen Politics – Queerfeministische Interventionen
Die Buchreihe Kitchen Politics – Queerfeministische Interventionen zielt auf aktuelle, analytisch-politische Interventionen und verstehen sich als Teil einer anhaltenden Debatte linker, queerfeministischer Kritiken. Das Herausgeber_innen-Kollektiv Kitchen Politics verortet queer-feministische Theorie und Praxis als Bestandteil von Gesellschaftskritik, die Verbindungslinien zwischen verschiedenen politischen Diskussionen formuliert und/oder reflektiert.
Die Herausgeber*innen der der Reihe sind Bini Adamczak, Mike Laufenberg, Felicitas Reuschling, Sarah Speck, Chris Tedjasukmana.







Silvia Federici ist feministische Aktivistin, Autorin und emeritierte Professorin für politische Philosophie und Women Studies. 1972 war sie Gründungsmitglied des International Feminist Collective, welches die internationale „Lohn für Hausarbeit-Kampagne“ initiierte. Seit dem hat sie zahlreiche Bücher und Essays zu marxisticher und feministischer Theorie, Globalisierungskritik und neuerdings zum Konzept der Commons veröffentlicht. Seit den 1990ern ist sie Mitglied des Midnight Notes Collective. Sie lebt und arbeitet in New York City.
She situates the institutionalization of rape and prostitution, as well as the heretic and witch-hunt trials, burnings, and torture at the center of a methodical subjugation of women and appropriation of their labor. This is tied into colonial expropriation and provides a framework for understanding the work of the International Monetary Fund, World Bank, and other proxy institutions as engaging in a renewed cycle of primitive accumulation, by which everything held in common—from water, to seeds, to our genetic code—becomes privatized in what amounts to a new round of enclosures.


Inhalt und Vorwort hier pdf : http://issuu.com/edition-assemblage.de/docs/federici_lp_300?mode=window&backgroundColor=%23222222

Presse:

Taz Interview mit Silvia Federici:“Die Hexenjagd ist zurückgekehrt”
FEMINISMUS Die Theoretikerin Silvia Federici im Gespräch über unbezahlte Hausarbeit im Kapitalismus, die blinden Flecke von Marx und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen der neuen CommonsWas verbindet die damaligen "Commons" mit den heutigen?
Heute meinen wir mit den Commons etwas, was wir produzieren, ob beim Urban Gardening oder im Internet. Was allerdings damals wie heute relevant ist, sind der gemeinsame Entscheidungsprozess und die Form der Versammlung als eine Regierung von unten. Es existiert derzeit eine große Debatte darüber, was die Commons konstituiert und ob die Commons eine Basis sind für eine Form nichtkapitalistischer, egalitärer Produktion. Auch wenn die Diskussion, worauf diese Commons basieren sollten, noch sehr aktiv ist, gibt es Einigung darüber, dass Commons die gleichberechtigte Teilung von Reichtum bedeuten und auf einer Gemeinschaft basieren, die die Verantwortung dafür übernimmt, mit Ressourcen bewusst umzugehen.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=li&dig=2012%2F10%2F10%2Fa0023&cHash=599a37992b5046925bd7ed2a4885cb62

interview: http://jungle-world.com/artikel/2012/26/45756.html

In den siebziger Jahren haben Feministinnen wie Silvia Federici weibliche Reproduktionsarbeit ins Zentrum politischer Diskussionen gerückt. Sie zeigten, dass meist unbezahlte Tätigkeiten im Haushalt, Sorgearbeit sowie Mutterschaft konstitutiv für die kapitalistische Produktionsweise sind. Federici wurde 1942 in Italien geboren und lebt in New York. Sie ist emeritierte Professorin an der Hofstra University in New York, war Dozentin in Nigeria, 1972 Mitbegründerin der International Feminist Collective und 1990 des Committee for Academic Freedom in Africa. Zu ihren Schriften gehören »Revolution at Point Zero« (2012) und »Caliban and the Witch: Women, the Body, and Primitive Accumulation« (2004). Die Jungle World sprach mit ihr über Reproduktionsarbeit, die Idee der Commons und die Krise.
INTERVIEW: JESSICA ZELLER


Was ist denn nun in der Krise? Der Kapitalismus oder wir?
Sicherlich beides. Aber auf ganz unterschiedliche Weise. Es gibt ihre Krise und es gibt unsere Krise. Der Kapitalismus hat den Menschen nur noch wenig zu bieten und hält sich nur durch ein hohes Maß an Zerstörung und Unterdrückung aufrecht. 500 Jahre der Ausbeutung und wir kriegen noch nicht mal eine Rente. Das kann doch einfach nicht wahr nicht sein! Doch unsere Krise ist nicht nur, dass wir immer mehr arbeiten müssen für weniger Geld. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, die Trennung der Menschen untereinander aufzuheben. Es ist unglaublich schwer, etwas wie ein gemeinsames Interesse überhaupt zu erkennen. Das muss das Anliegen jeder gesellschaftlichen Auseinandersetzung sein.

Silvia Federici discusses the Occupy Movement and the struggles of social reproduction to challenge capital.
Silvia Federici: This movement appears spontaneous but its spontaneity is quite organized, as it can be seen from the languages and practices it has adopted and the maturity it has shown in response to the brutal attacks by the authorities and the police. It reflects a new way of doing politics that has grown out of the crisis of the anti-globalization and antiwar movements of the last decade, one that emerges from the confluence between the feminist movement and the movement for the commons. By “movement for the commons” I refer to the struggles to create and defend anti-capitalist spaces and communities of solidarity and autonomy. For years now people have expressed the need for a politics that is not just antagonistic, and does not separate the personal from the political, but instead places the creation of more cooperative and egalitarian forms of reproducing human, social and economic relationships at the center of political work.
weiterlesen im link: http://libcom.org/library/feminism-finance-future-occupy-interview-silvia-federici



Feminism, Finance and the Future of #Occupy - An interview with Silvia Federici
Occupations and the Struggle over Reproduction
By Max Haiven and Silvia Federici
In conclusion, notions like “cognitive labor” and "cognitive capitalism" should be used with the understanding that they represent a part, though a leading one, of capitalist development and that different forms of knowledge and cognitive work exist that cannot be flattened under one label. Short of that, the very utility of such concepts in identifying what is new in capitalist accumulation and the struggle against it is lost. What is also lost is the fact that, far from communalizing labor, every new turn in capitalist development tends to deepen the divisions in the world proletariat, and that as long as these divisions exist they can be used to reorganize capital on a different basis and destroy the terrain on which movements have grown.
http://www.zcommunications.org/feminism-finance-and-the-future-of-occupy-an-interview-with-silvia-federici-by-max-haiven



Zitat zum daily book heute:

More smiles? More money. Nothing will be so powerful in destroying the healing virtues of a smile. Neuroses, suicides, desexualization: occupational diseases of the housewife.
"Mehr Lächeln? Mehr Lohn. Nichts ist mächtiger als die Zerstörung der heilenden Wirkung eines Lächelns. Neurosen, Selbstmorde, Entsexualisierung: Berufskrankheiten einer Hausfrau."
Silvia Federici

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