05 Dezember 2011

Lesen macht klug und schoen 530 - Francoise Sagan - Ich glaube, ich liebe niemanden mehr

»Françoise Sagan gehörte zu den Löwinnen im Kampf um die sexuelle Befreiung.«

Francoise Sagan -  Ich glaube, ich liebe niemanden mehr

 http://www.aufbau-verlag.de/media/Upload/cover/9783351033675.jpg

Aufbau Verlag
978-3-351-03367-5

14,99 €
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 Bonjour Sagan – die Wiederentdeckung!

Gleich ihr erster Roman machte sie zum Mythos. „Bonjour Tristesse“ war ein Weltbestseller, mit ihm wurde Françoise Sagan zur Kultautorin. An einem Apriltag des Jahres 1957 überschlug sich die erst 21-jährige, bereits weltberühmte Schriftstellerin Françoise Sagan bei hoher Geschwindigkeit mit ihrem Aston Martin.


Mehrere Tage lang schwebte die junge Frau in Lebensgefahr, drei Monate musste sie in der Klinik bleiben, bekam Palfium 875 gegen die Schmerzen – ein Mittel, das etwa drei Mal so stark wirkt wie Morphium. Danach unterzog sie sich einer Entziehungskur, doch sollte Sagan lebenslang drogensüchtig bleiben. 1964 hat sie die intensiven Aufzeichnungen unter dem Titel „Toxique“ mit den Illustrationen von Bernard Buffet veröffentlicht.

Nach dem Tod Sagans im Jahre 2004 trat ihr Sohn Denis Westhoff ihr Erbe an, vor allen Dingen Millionen Euro Schulden. Jedoch sicherte er damit ihren literarischen Nachlass. Ihm ist es zu verdanken, dass nun längst vergessene Werke der Autorin eine Renaissance erfahren.





 Die französische Schriftstellerin Francoise Sagan (Bild: AP Archiv)


Francoise Sagan, 1935 geboren, schrieb bereits als Teenager ihren ersten Roman. "Bonjour Tristesse" wude zur Sensation des Jahres 1954 und ihr berühmtestes Werk. Sagan schrieb neben zahlreichen weiteren Romanen auch Erzählungen, Theaterstücke und Filmdrehbücher.
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/francoise-sagan/ 
http://www.dieterwunderlich.de/Francoise_Sagan.htm

Françoise Sagan: Bibliografie (Auswahl)

  • Bonjour tristesse (Bonjour tristesse, 1954)
  • Ein gewisses Lächeln (Un certain sourire, 1956)
  • Blanche und Ophelia (Blanche et Ophélie, 1957)
  • Lieben Sie Brahms? (Aimez-vous Brahms?, 1959)
  • Ein Schloss in Schweden (Château en Suède, 1960)
  • Der Wächter des Herzens (Le garde du cœur, 1968)
  • Ein Klavier im Grünen (Un piano dans l'herbe, 1970)
  • Ein verlorenes Profil (Un profil perdu, 1974)
  • Das Lächeln der Vergangenheit (Avec mon meilleur souvenir, 1984)
Diane Kurys drehte die Filmbiografie "Bonjour Sagan".


 Pressestimmen


» Es genügen wenige Seiten in beiden Büchern, um zu erkennen, mit welchem Talent der Sprach-, Formulierungs- und Erzählkunst man es zu tun hat. «
dradio.de
» Randvoll mit Ironie und schwarzem Humor [...]. «
Myself
» Die Sprache dieser kargen Notizen zeugt - vielleicht noch mehr als die ihrer Romane - von jener >>gläsernen Präzision<<, die man ihr nachsagte. «
Die Welt Kompakt
AVIVA-Tipp: Vor dem inneren Auge der LeserInnen entwickelt sich ein scharfes, intimes Bild dieses Drogenentzugs. Doch Françoise Sagan war kompromissloser, als diese Notizen erahnen lassen – dass der Unfall nicht das Ende einer kurzen, sondern der Beginn einer lebenslangen Sucht war, konnte sie nicht wissen, als sie dieses Tagebuch schrieb. Sagan bewegt sich zwischen hedonistischem Lebensentwurf und der reifenden Bereitschaft, diesen aufzugeben – ohne jedoch wirklich zu wissen, wofür. Deshalb steht "Ich glaube, ich liebe niemanden mehr" in einer ungewöhnlichen Spannung zu ihrem restlichen Leben und Werk. Ein Muss für Fans der Ikone, eine kleine Bereicherung für solche, die es werden wollen und interessant für alle, die etwas über Innenperspektiven der Sucht erfahren möchten.


Überraschende Lebensklugheit
Francoise Sagan: "Ich glaube, ich liebe niemanden mehr", Aufbau Verlag, Berlin 2001, und "Ein gewisses Lächeln", Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2011
Francoise Sagan, geboren 1935, veröffentlichte mit 18 Jahren den in nur kurzer Zeit entstandenen Roman "Bonjour Tristesse" und gilt seither als Symbolfigur der sexuellen Befreiung der Frau. Nun sind in Deutschland zwei ihrer Bücher neu erschienen. Das eine ist der zweite Roman, den Francoise Sagan nach ihrem Riesenerfolg "Bonjour Tristesse" geschrieben hat. Das andere ist ihre Chronologie eines Spitalsaufenthalts.
Bereits mit 18 Jahren hatte Sagan ihren Debutroman geschrieben, war schlagartig berühmt und reich geworden. Ihre Liebe zu schnellen Autos wurde ihr zum Verhängnis: Vier Jahre später hatte sie einen schweren Verkehrsunfall, überlebte nicht zuletzt mithilfe schwerer Schmerzmittel, derer sie in einer Klinik entwöhnt werden musste.
In "Ein gewisses Lächeln" beschreibt Sagan einige Monate im Leben einer Studentin in Paris: Dominique, ohne tiefere Liebe liiert mit Bertrand, lernt dessen glücklich verheirateten Onkel Luc kennen. Dieser bietet ihr unumwunden eine Affäre an. Nach einigem Zögern willigt sie ein, und die beiden verbringen zwei Wochen am Meer.Zwar ist sich Dominique in jedem Moment der Vergänglichkeit dieser Beziehung bewusst. Sie versucht auch ständig, nicht in den Strudel der Gefühle gezogen zu werden, doch vergeblich: Sie verliebt sich in Luc und will auch nach den zwei gemeinsamen Wochen Zeit mit ihm verbringen und ihr Glück mit ihm genießen. Doch Luc hatte schon zu Beginn klar gemacht, dass es bei dem zeitlich begrenzten Verhältnis bleiben soll.
Ausgezeichnet versteht es Sagan die Charaktere überzeugend zu zeichnen: die widerstrebend ihren Gefühlen verfallende Dominique, den zur Liebe offenbar weder fähigen noch bereiten Luc, den gekränkten Bertrand. Diese in gleichbleibend harmonischem Rhythmus erzählte Geschichte kündet von überraschend großer Lebenserfahrung der damals 20jährigen Autorin, die den Roman flüssig und ohne inneren Brüche geschrieben hat.
Erinnert Dominiques Langeweile und Ziellosigkeit in der existenzialistischen Darstellung an Camus "Fremden", so ist es im zweiten Text die Autorin selbst, um deren Existenz es ganz unmittelbar geht. In ihrem Tagebuch bleibt unklar, wie lange sie zur Entwöhnung vom Morphinersatz in der Klinik zugebracht hat. Aber es enthüllt viel über die junge Schriftstellerin: Zum einen ihren festen Willen den Schmerzen zum Trotz, zum anderen ihr starkes Selbstbewusstsein als Künstlerin sowie ihre nicht geringe Selbstliebe: Etwa, wenn sie mit Wohlgefallen von ihrem "gebräunten, schlanken Körper" schreibt. Oder wie "peinlich" es ihr wäre, in Gegenwart von Besuchen Erstickungsanfälle zu bekommen.
Es genügen wenige Seiten in beiden Büchern, um zu erkennen, mit welchem Talent der Sprach-, Formulierungs- und Erzählkunst man es zu tun hat. Immer wieder überrascht die Lebensklugheit der gerade der Schule Entwachsenen, ihre kluge Analyse der Gesellschaft und die authentische Darstellung ihrer Charaktere. Beide Bücher zeichnet trotz ihrer thematischen Unterschiedlichkeit ein Gemeinsames aus: Der starke Wille einer jungen Frau, die Umstände zu besiegen und sich der vermeintlichen Unentrinnbarkeit eines traurigen Schicksals entgegen zu stemmen - mal in der Fiktion, mal in der Realität.

weitere lieferbare Buecher:


Francoise Sagan -  Ein gewisses Lächeln

 Ein gewisses Lächeln

Roman. Aus dem Französischen von Helga Treichl
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2011
9,90 Euro 

hier bestellen(Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Und wenn schon. Ich war eine Frau, die einen Mann geliebt hatte. Eine simple Geschichte und kein Grund, sich aufzuspielen.«
 Die junge Dominique studiert ohne rechte Überzeugung an der Sorbonne in Paris und ist ebenso wenig enthusiastisch mit ihrem Kommilitonen Bertrand liiert. Das Studentenleben fließt träge und angenehm ziellos dahin, bis Dominique Bertrands Onkel Luc kennenlernt. Der ist zwar glücklich verheiratet, aber dennoch einem kleinen Abenteuer nicht abgeneigt, und nach einigem skrupulösen Zögern verbringt Dominique zwei sommerlich heiße Liebeswochen mit ihm an der Riviera. Als sie bemerkt, dass sie sich wirklich verliebt hat, ist es bereits zu spät. Natürlich kehrt Luc zu seiner Frau zurück und natürlich hat die Beziehung zu Bertrand keine Zukunft … Ein schöner, junger, zeitloser Liebeskummerroman mit der sinnlichen Melancholie des französischen Existentialismus.
Francoise Sagan  -Lieben Sie Brahms...
Lieben Sie Brahms...

Aus dem Französischen von Helda Treichl
WAT [664]. 2011
ISBN 978-3-8031-2664-1
9,90 €
Bei seinem Erscheinen war der Roman über die Liebe der fast 40- jährigen Paule zu einem 15 Jahre jüngeren Mann eine Provokation. Heute ist er ein Klassiker der französischen Unterhaltungsliteratur.
 Eine »offene Beziehung« praktizieren Paule und Roger im Paris der 1950er Jahre. Beide sind berufstätig, leben in getrennten Wohnungen und fragen nicht nach. Gelegentlich diniert man gemeinsam, besucht Nachtclubs, man verbringt den jährlichen Skiurlaub zu zweit, aber die Leidenschaft hat sich verflüchtigt. Simon heißt der Sohn einer Kundin von Paule, der sich Hals über Kopf in sie verliebt und alles daransetzt, sie für sich zu gewinnen.

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