27 Dezember 2012

Monika Hey - Mein gläserner Bauch - Lesen macht klug und schoen 863

"Nur weniger als fünf Prozent aller erfassten Behinderten sind schon mit einer kindlichen Fehlbildung oder Erkrankung zur Welt gekommen."

Monika Hey - Mein gläserner Bauch
Wie die Pränataldiagnostik unser Verhältnis zum Leben verändert
Sachbuch


















Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2012
ISBN 9783421045386
Gebunden, 224 Seiten,
19,99 EUR
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Das Dilemma der vorgeburtlichen Diagnostik Schwanger zu sein, Mutter zu werden ist häufig mit einer Mischung aus Hoffnungen und Ängsten verbunden. 
Um diese Ängste zu bannen, ist es für die meisten werdenden Eltern heute selbstverständlich, die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik in Anspruch zu nehmen, oft ohne sich über deren Tragweite bewusst zu sein. 
Denn werden bei Ultraschall, Blut- oder Fruchtwasseruntersuchung Erkrankungen oder Behinderungen des ungeborenen Kindes festgestellt, legen Ärzte schnell den Abbruch der Schwangerschaft nahe. 
Die werdenden Eltern stehen damit vor einer Entscheidung, die viele so nie treffen wollten. 

Offen und ergreifend berichtet Monika Hey von ihrer eigenen Erfahrung mit der Pränataldiagnostik und öffnet zugleich die Augen für ein ethisches Dilemma, das jede Schwangere, jedes werdende Elternpaar und unsere Gesellschaft als Ganzes betrifft.






Monika Hey, geboren 1952, studierte Politik, Amerikanistik und Film in Göttingen und Berkeley, Kalifornien. Sie arbeitete zwanzig Jahre als Filmemacherin und Fernsehredakteurin und ist seit 1996 Supervisorin und Coach mit eigener Praxis in Köln. Mit dem Thema Pränataldiagnostik beschäftigt sie sich seit 1998, als sie aus Unkenntnis einem Schwangerschaftsabbruch zustimmte.



Beitrag zur Pränataldiagnositk mit der Autorin Monika Hey
"Der Wert des Lebens" - daserste.de
ttt - titel thesen temperamente - Der Wert des Lebens: Unser Umgang mit Menschen mit Behinderungen
Sonntag, 26.08.201223:20 Uhr im Ersten
Seit ein einfacher Bluttest die Früherkennung des Down-Syndroms bei Embryos ermöglicht, ist die Diskussion über die gesellschaftliche Akzeptanz von Behinderten neu entflammt. Einerseits soll das gemeinsame Leben von Behinderten und Nichtbehinderten gefördert werden. Andererseits wächst der Druck auf Schwangere, sich gegen ihr behindertes Kind zu entscheiden. Sind wir auf dem Weg zu einer vorgeburtlichen Selektion? Was betrachten wir als "gesund" oder "krank"? ttt zur brisanten Diskussion über den Wert des Lebens.

Rezensionsnotiz  zu Süddeutsche Zeitung, 04.12.2012
"Nina von Hardenberg hat Monika Heys Buch "Mein gläserner Bauch" als Warnung vor den Gefahren der Pränataldiagnostik gelesen. Eindrucksvoll findet sie, wie die Autorin ihre eigene schmerzliche Geschichte eines Schwangerschaftsabbruchs und die Abläufe des Medizinbetriebs zusammenbringt: die Schilderung der individuellen Fehlentscheidung des Paares, das sich nach der Feststellung, dass ihr Kind mit dem Down-Syndrom zur Welt kommen würde, von den Ärzten zur Abtreibung drängen ließ, vor dem Hintergrund eines Systemversagens. Schwer auszuhalten sind für die Rezensentin die Passagen, in denen die Autorin ihre seelischen Qualen in der Abtreibungsklinik beschreibt. Heys Kritik am Medizinbetrieb, mit den Möglichkeiten der Pränataldiagnostik letztlich nicht verantwortungsvoll umzugehen, scheint ihr sehr überzeugend."

links:
Beitrag zur Pränataldiagnositk mit der Autorin Monika Hey
"Der Wert des Lebens" - daserste.de

"Warum untersuchen wir das Ungeborene?" - eltern.de
"Gibt es das Recht auf ein gesundes Kind?" - Diskussion mit Monika Hey auf zdf.de
"Pränataldiagnostik - Auwahl oder Behandlung" - dradio.de
"Für oder gegen das Leben" - 3sat.de
Buchbesprechung auf ndr.de
"Den Wert des Lebens testen?" wdr.de


"Und dann möchten wir von Ihnen wissen: Wie denken Sie über Monika Heys Ansichten? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in Form eines Kommentars unter diesen Artikel. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion. Außerdem können Sie sich über dieses Thema natürlich auch in unserem Pränataldiagnostik-Forum austauschen.
Die Pränataldiagnostik ist ein moderner Abwehrzauber
Ärzte boykottieren die Zusammenarbeit mit Beratungsstellen
Die Pränataldiagnostik ist ein Produkt des Neoliberalismus
Der Kampf um die Abtreibung hat den Blick auf die Risiken der Pränataldiagnostik verstellt
Die medizinische Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch ist willkürlich
Der Umgang mit der Pränataldiagnostik ist verlogen
Der Druck auf die Schwangeren wird weiter zunehmen"
http://www.eltern.de/schwangerschaft/praenataldiagnostik/rezension-mein-glaeserner-bauch.html

»Mit ihrer engagierten Schrift zwingt Hey den Leser, sein Verhältnis zu Behinderungen und Behinderten ganz grundsätzlich zu überdenken. Was für Menschen, was für eine Gesellschaft wollen wir, wenn Pränataldiagnostik zur selbstverständlichen Routine wird? Ein sorgfältig recherchiertes und ausgesprochen lesenswertes Buch.«
NDR Kultur – Buchtipps, 01.10.2012

»Was dieses Buch so eindrucksvoll macht und ihm besonderes Gewicht gibt, ist neben der gelungenen Symbiose von authentischem Erfahrungsbericht und solidem Sachbuch die Person der Autorin, deren gewähltes Lebensmodell repräsentativ für weite Teile der heutigen Gesellschaft ist.«
Die Tagespost, 06.10.2012



Für oder gegen das Leben
Der neue Praena-Test schafft Gewissenskonflikte
Vor Kurzem kam der "Praena-Test" auch in Deutschland auf den Markt. Mit einer einfachen Blutuntersuchung ermöglicht er die Früherkennung des Down-Syndroms bei Embryos ab der 12. Schwangerschaftswoche. Seither ist die Diskussion über die gesellschaftliche Akzeptanz von Behinderten erneut entflammt.
Die vorgeburtliche Diagnostik gehört seit vielen Jahren zum Standard der Schwangerenvorsorge. Umstritten ist sie in den Fällen, wo auf die Diagnose keine Therapie folgen kann - also zum Beispiel bei genetischen Defekten wie dem Down-Syndrom ("Trisomie 21"). Bei einem positiven Befund stehen die werdenden Eltern vor der schweren Entscheidung für oder gegen das Leben ihres ungeborenen Kindes. Tatsächlich lassen mehr als 90 Prozent bei der Diagnose "Trisomie 21" die Schwangerschaft abbrechen.
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/164613/index.html

Zitat zum daily book heute:

"Schwangeren Frauen wird nahegelegt, diese Untersuchungen machen zu lassen, im Grunde genommen fühlen sich viele Schwangere zum Ersttrimester Screening geradezu gedrängt, das Ersttrimester Screening gilt unter Ärzten auch als Down Syndrom Screening, und insbesondere auch die Jüngeren fühlen sich gedrängt. Wenn sie unter 35 sind müssen sie diesen Test zwar selbst bezahlen, aber wenn es heißt, das machen alle Schwangeren so und ihr Kind wird Ihnen das doch wohl wert sein und Sie sind doch auch interessiert daran, dass ihr Kind gesund ist, dann ist es ganz schwer für Frauen sich zu entziehen."

"Pränataldiagnostik stellt das Leben von Kindern infrage, die anders sind als die Norm. Und den Eltern wird zugemutet, eine Entscheidung über Leben und Tod ihres Kindes zu treffen. Das ist eine geradezu unmenschliche Anforderung." Monika Hey


Monika Hey möchte mit ihrem Buch darauf aufmerksam machen, wie sehr die Pränataldiagnostik unser Verständnis vom Leben verändert.  Und  sie zeigt durch ihre eigene bedrückende Geschichte anschaulich, in welch ethisches Dilemma Frauen durch die Pränataldiagnostik geraten können. Mit ihrer engagierten Schrift zwingt sie den Leser, sein Verhältnis zu Behinderungen und Behinderten ganz grundsätzlich zu überdenken. Was für Menschen, was für eine Gesellschaft wollen wir, wenn Pränataldiagnostik zur selbstverständlichen Routine wird?
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/meinglaesernerbauch101.html

Leseprobe pdf hier:




1 Kommentar:

  1. Die meisten Frauen informieren sich heute zum Glück schon vor einer geplanten Schwangerschaft über die Geburt, obwohl das noch Zeit hätte. Aber die meisten verdrängen gerade das so wichtige Kapitel, wenn nämlich eine Behinderung droht. Deshalb sollte frau unbedingt dieses Buch zuallererst lesen!

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