08 Dezember 2012

Nora Bossong - Gesellschaft mit beschränkter Haftung - Lesen macht klug und schoen 847

In kalkuliert kühler Sprache erzählt der Roman von verzweifelten Kämpfen, von Intrigen mit fast Shakespeare'schen Dimensionen. 

Nora Bossong - Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Roman

Carl Hanser Verlag, München 2012
ISBN 9783446239753
19,90 EUR
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"Ein Vermögen überdauert drei Generationen: Die erste verdient es, die zweite bewahrt es, die dritte bringt es durch. Was aber passiert in der vierten? 
Luise Tietjen, 27 Jahre alt, erbt das, was sie nie gewollt hat: Tietjen und Söhne, Jahresumsatz 38 Millionen, Tendenz stark rückläufig. Luise muss die Firma retten, die mit ihren Handtüchern einst das kaiserliche Heer ausstattete, deren alten Werte heute aber niemanden mehr interessieren.
Und sie muss ihren in New York untergetauchten Vater nach Hause holen. Doch als sie ihn endlich gefunden hat, ist es bereits zu spät. 

Nora Bossong, eine herausragende junge Autorin aus Deutschland, erzählt vom Aufstieg und Fall eines Familienunternehmens."



Nora Bossong

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Leipzig am Deutschen Literaturinstitut und an der Humboldt-Universität in Berlin Philosophie und Komparatistik. Sie veröffentlichte die Romane Gegend (2007) und Webers Protokoll (2009). Bei Hanser erschien zuletzt der Gedichtband Sommer vor den Mauern (2011), der mit dem Peter Huchel-Preis 2012 ausgezeichnet wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nora_Bossong


Balancieren durch die Zwischenräume der Metaphern - Porträt der Lyrikerin und Schriftstellerin Nora Bossong Von Anna Bilger: Sie ist erst 25 und hat schon zwei Bücher geschrieben - und das sogar in zwei unterschiedlichen Disziplinen: Nora Bossong hat einen Roman und einen Band mit Gedichten veröffentlicht. Momentan studiert die junge Schriftstellerin in Berlin und ist beim diesjährigen Berliner Poesiefestival gleich zweimal dabei. Ihre Gedichte sind präzise gesetzt, verdichtete Worte, die doch in der Schwebe bleiben.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/639582/

Nora Bossong liest aus "Gesellschaft mit beschränkter Haftung"

Nora Bossong: Gesellschaft mit beschränkter Haftung





Presse:

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.04.2013
Mit viel Lob bespricht Rezensentin Alexandra von Arx den dritten Roman der deutschen Lyrikerin und Prosaautorin Nora Bossong, der unter dem Titel "Gesellschaft mit beschränkter Haftung" erschienen ist. Erzählt wird die Geschichte des Unternehmers Kurt Tietjen, der in dritter Generation ein Textilunternehmen mit 250 Angestellten leitet und bei einer New York-Reise spontan entscheidet, sein altes, verantwortungsvolles Leben gegen ein freies Dasein ohne Vermögen einzutauschen. Die Kritikerin liest hier nicht nur eine "kriminalistisch angehauchte" Familientragödie, sondern lobt den Roman auch als brillante Schilderung einer sich verändernden Unternehmenskultur: In historischen Rückblenden erfährt sie etwa, dass die Firma gierig und skrupellos mit jeder deutschen Regierung Geschäfte machte, während heute billige Produktion in Südostasien, Verwendung von krebserregenden Giftstoffen oder die Ausbeutung von Mitarbeitern auf der Tagesordung stehen. Diesen feinsinnig konstruierten und gewissenhaft recherchierten Roman, der nicht zuletzt ethische und gesellschaftspolitische Fragen beleuchtet, kann die Rezensentin nur unbedingt empfehlen.

"In kalkuliert kühler Sprache erzählt der Roman von verzweifelten Kämpfen, von Intrigen mit fast Shakespeare'schen Dimensionen. Eine virtuos geschriebene Unternehmens- und Familiengeschichte." Paul Jandl, Die Welt, 01.09.12

"Manchmal möchte man gar versinken in diesem Sumpf einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, doch die Autorin behält den Kopf oben, ist enorm präzise, braucht nur wenige Worte, um Stimmungen zu evozieren, Personen zu charakterisieren." Ulrike Sárkány, NDR Kultur, 30.08.2012


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012
In große Fußstapfen steigt die Autorin laut Rezensentin Felicitas von Lovenberg mit diesem Familienroman über eine Frotteedynastie aus Essen. Thomas Manns Stapfen sind es aber nicht, dafür fällt die Milieubeurteilung hier allzu gegenwärtig und unpsychologisch aus, wie Lovenberg erklärt. Hymnisch aber widmet sich die Autorin gleichfalls nicht ihrem Personal, eher kritisch kursorisch, verweilend dann auf dem Patriarchen, der schließlich die Flucht antritt aus dem Firmen- und Familienleben. Wie Nora Bossong das erzählt, findet Lovenberg leichtfüßig, doch entschieden analytisch betreffend Charaktere und Stimmungen. Wenn mitunter Klischees auftauchen, so nur, weil eine Figur dies nötig hat, meint Lovenberg.

Zitat zum daily book heute:
 "Mich interessieren keine Geschichten, die mit einer letztgültigen Wahrheit schließen, und dem Leser quasi vorschreiben, was er für richtig und falsch anzusehen hat. Es ist eine Plattheit auch dabei, wenn man meint, dass Wahrheit so einfach feststellbar ist."Nora Bossong

Nora Bossong hat keine Satire geschrieben - sie hütet sich vor der Karikatur, auch wenn manche der kleinen aber feinen Szenen das Potential dazu hätten. Sie geht sich nicht selbst auf den frotteeweichen Leim und gewährt sogar der knallharten Unternehmenschefin einen standesgemäßen Abgang: "Der Teppich war zu weich für ihre hohen Absätze, aber sie schritt darüber hinweg, ohne zu stolpern." (Buchzitat).
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/gesellschaftmbhaftung101.html


weitere Literatur der Autorin Nora Bossong bei Lillemors:



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