24 März 2013

Zerrin Soysal - Das Siebentagegebet - Lesen macht klug und schoen 940

Zerrin Soysal nimmt uns in ihrem Debütroman auf eine lange, literarisch ausgestattete Reise mit, die bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurückreicht.
Zerrin Soysal -  Das Siebentagegebet
Roman


Binooki Verlag
ISBN 978-3-943562-07-1
Originaltitel: Yedi Gün Duası
14,90 €
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Drei Schwestern - eine lebt in Deutschland, eine auf dem Land und eine in einer Großstadt in der Türkei - finden sich nach dem Tod der Mutter, die ihre Töchter im Kindesalter beim Vater zurückgelassen hat, nur aus Pflichtgefühl in deren Wohnung ein. Während der sieben Gebetstage wandeln sie mithilfe der gefundenen Tagebücher ihrer Mutter auf deren Spuren. In der außergewöhnlichsten Figur, der Mutter Muzaffer, spiegelt die Autorin die feine Istanbuler Gesellschaft, die vereinzelt auch heute noch vorzufinden ist, und zeigt die geschichtliche Entwicklung der Gesellschaft auf.

Ist die Wahrheit das, was man sieht oder das, was sich dahinter verbirgt? Ist die Last desjenigen, der geht oder desjenigen, der bleibt, schwerer? 
Diejenigen, die wir am meisten lieben, verletzen uns, aber wer zieht die Grenze zwischen Liebe und Hass? 
Viele in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen gerichtete Fragen suchen nach Antworten und werfen ein anderes Licht auf die Menschen im eigenen Umfeld. 

Zerrin Soysal nimmt uns in ihrem Debütroman auf eine lange, literarisch ausgestattete Reise mit, die bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurückreicht.

Aus dem Türkischen von Ciğdem Özdemir


Zerrin Soysal, geboren in Çanakkale, hat lange Jahre eine eigene Apotheke geführt. Ihrer Berufung folgend hat sie die Selbständigkeit aufgegeben, sich in Istanbul niedergelassen und eine Ausbildung in der Mario Levi Schreibwerkstatt absolviert. Journalistische Arbeiten der Autorin fi nden sich in diversen Zeitschriften wie Notos, Sözcükler, Roman Kahramanları und Yitik Ülke. Das vorliegende, erstmals 2011 erschienene Werk, ist ihr Debütroman.



Leseprobe


Auszug:
»Als ich das Satinbündel zusammenfalte und zurücklegen will, finde ich einen umgedrehten Fotorahmen. Im Rahmen unser Familienfoto …
Mein Vater hat seine Hand auf die Schulter meiner Mutter gelegt, vor ihnen, der Größe nach aufgereiht, drei gleich gekleidete Schwestern, wir …
Ich muss etwa vier Jahre alt sein. Ich habe meine Lippen geschürzt und schmolle, niemand hat es bemerkt. Es ist das Foto, das in unserem Haus in Iznik auf Mutters Kommode stand. Ich hatte nie darüber nachgedacht, wohin es verschwunden war, nachdem Mutter gegangen war. Das heißt, ich hatte nicht einmal bemerkt,
dass es weg war. Sie hat es also mitgenommen, hat es aufgehoben. Mit einem Unterschied: Wo mein Vater war, ist jetzt ein Tintenfleck.«






Presse:

"Literatur: Bitte keine Klischeetürken - von Duygu Özkan (Die Presse)
Der Binooki-Verlag aus Berlin-Kreuzberg gibt türkischen Autoren eine deutsche Stimme. Wer aber Dönerstandromantik sucht, wird hier nicht fündig werden.
Keine Klischeetürken sind auch Çetin und Ender, zwei Männer, die sich Freundschaft, Wohnung und das selbstgekochte Essen teilen. Als Nihal, die Schwester eines Freundes, bei ihnen einzieht, gerät die männliche WG aus den Fugen, emotional zumindest. Beide verlieben sich in Nihal. Die (wunderbar einfühlsame) Geschichte einer Ménage à trois von Barış Bıçakçı („Unsere große Verzweiflung“) wurde ebenfalls von Binooki verlegt. Und Bıçaçkıs Buch ist auch Indiz dafür, dass den Schwestern mit ihrem Verlagskonzept durchaus Erfolg beschieden sein kann: Die Filmadaption von „Unsere große Verzweiflung“ unter der Regie von Seyfi Teoman wurde vergangenes Jahr bei der Berlinale gezeigt."
http://diepresse.com/home/kultur/literatur/1295736/Literatur_Bitte-keine-Klischeetuerken

"Das Siebentagegebet" kommt aus dem winzigen Berliner Verlag binooki, der sich auf türkische Autoren konzentriert. Wenn es in der Welt der Bücher einigermaßen gerecht zugeht (was es leider nur selten tut), müsste dieser großartige, kleine Roman ein Bestseller werden. Er hat es wirklich verdient, denn er wird keinen Leser enttäuschen."
http://readme.de/rezensionen/das_siebentagegebet.php


"Was mich sehr überzeugte, sind die Dialoge und das Portrait der Schwestern, deren Beziehungen untereinander und Gespräche mir realistisch und glaubhaft vorkommen. So wird das Buch auch nicht zu einer erbitterten Abrechnung (was schon fast ein eigenes literarisches Genre ist) sondern im Gegenteil bei all dem Zorn doch Sehnsüchte und Hoffen auf Zuneigung zeigen. Die Figuren sind ambivalent. Mal egoistisch, mal mitfühlend.
Die Autorin beherrscht die Kunst, Figuren zu gestalten. Das gilt auch für manche Nebenfigur. Ich denke, ich werde noch weitere Romane dieses Verlages lesen und warte auch auf weitere Veröffentlichungen von Zerrin Soysal."
http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=68986







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