Persönliche Empfehlung im März von Hubert Winkels (Köln) auf SWR Bestenliste:»Nachhinein«ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013 nominiert!
Lisa Kränzler - Nachhinein
Roman
Verbrecher Verlag,
ISBN: 9783943167160
22,00 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Der Roman »Nachhinein« erzählt von der Entwicklung zweier Mädchen und ihrer schwierigen Freundschaft. Zwischen beiden gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die eine wächst gut behütet auf und wird geliebt, darf sogar rebellisch sein, die andere hingegen kommt aus schwierigen sozialen Verhältnissen, wird angegriffen und in ihrer Familie missbraucht.
Bald verändert dies auch die Beziehung der Mädchen zueinander, die von kindlicher Liebe, bald auch von Eifersucht und erwachender Sexualität, von Machtspielen und Grausamkeit geprägt wird.
Bis die Ereignisse außer Kontrolle geraten …
Im Juli 2012 erhielt Lisa Kränzler den 3sat-Preis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt für ihren Text »Willste abhaun«, einen Auszug aus »Nachhinein«. »Ein sehr intensiver und durchkonstruierter Text, dabei aber nicht spröde – hier wird der Leser wieder seinen eigenen Kindheitserfahrungen ausgesetzt«, meinte Juror Paul Jandl.
Lisa Kränzler, geboren 1983, ist bildende Künstlerin und lebt in Freiburg. Sie studierte Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und war 2010/11 Meisterschülerin bei Prof. Tatjana Doll.
Ihr Debütroman »Export A« erschien im Frühjahr 2012 im Verbrecher Verlag.
Er wurde für den Klaus-Michael Kühne-Preis 2012 und für den Rauriser Literaturpreis 2013 nominiert. Im Juli 2012 erhielt sie den 3sat-Preis bei den »Tagen der deutschsprachigen Literatur«, kurz Bachmann-Wettbewerb, in Klagenfurt.
Im Juli 2012 erhielt sie den 3sat-Preis bei den »Tagen der deutschsprachigen Literatur«, kurz Bachmann-Wettbewerb, in Klagenfurt, für einen Auszug aus ihrem zweiten Roman »Nachhinein«.
Presse:
Etwas gemischter fallen die Besprechungen für Lisa Kränzlerszweiten Roman "Nachhinein" aus. Es geht um zwei Mädchen, die aus völlig unterschiedlichen sozialen Milieus stammen und trotzdem miteinander befreundet sind. Als die aus behüteten Verhältnissen kommende Ich-Erzählerin jedoch erfährt, dass ihre Freundin vom Vater sexuell missbraucht wird, lässt sie sie fallen. "Hanebüchen konstruiert" findet in der FR Judith von Sterneburg, und ist erklärtermaßen trotzdem fasziniert. SZ-Rezensentin Ina Hartwig immerhin attestiert der Autorin viel Mut und Können: Sowohl sprachlich (zwischen Keun und Jelinek) als auch thematisch.http://www.perlentaucher.de/buecher-der-saison/fruehjahrsbuecher-2013.html
In Stanley Kubricks "Odyssee im Weltraum" gibt es diesen Monolithen, einen spiegelglatten, schwarzen, undurchdringlichen Stein. Wer in seine Nähe kommt, hört ein seltsames Sirren. Bis zuletzt wird man rätseln, woraus sich seine Kraft speist. Denn er ist ein Katalysator von Veränderungen, befähigt Organismen zu höheren Seelenzuständen. Nicht ohne Gewalt. Ein paar prähistorische Menschenaffen fühlen sich zum Beispiel animiert, sich mit Knochen tot zu schlagen.
Und damit sind wir – so wie sich bei Kubrick in einer berühmten Überblendung der empor geworfene Knochen in eine Raumstation verwandelte – bei Lisa KränzlersRoman "Nachhinein"
http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article114299995/Was-sagen-uns-Lisa-Kraenzlers-haessliche-Saetze.html
Wer sich als Leser auf diese Sprache einlässt, wird gebannt von der emotionalen Tiefenschärfe, mit der die seelischen und mentalen Abgründe ihrer Figuren ausgelotet werden.
Florian Schmid / der Freitag
"Unterschicht? Immer schön die Distanz wahren! Lisa Kränzler liefert mit ihrem Roman "Nachhinein" den radikalen Gegenentwurf zu Wolfgang Herrndorfs Road Novel "Tschick" - ihr bitteres, realitätsnahes Buch ist einer der Kandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse. Am Ende ist "Nachhinein" auch eine Selbstanklage des standesbewussten, blasierten Bürgertums. Also der bildungsbesoffenen Elite ("Wer vor 20 oder nach 20.15 Uhr schon oder noch immer fernschaut, ist ein Prolet. So viel steht fest."), die sich schon immer so gut auf die Distanzwahrung zu den Unterprivilegierten verstanden hat."
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/lisa-kraenzler-nachhinein-rezension-a-883367.html
Präzision als Prinzip: Im Blick zurück entsteht die Geschichte: Lisa Kränzler führt mit "Nachhinein" in Mädchenwelten, in denen sich Zuneigung und Brutalität überschlagen.
http://fm4.orf.at/stories/1713508/
Weitere Literatur der Autorin:
Lisa Kränzler - Export A
Roman
Verbrecher Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783943167030
Gebunden, 272 Seiten, 21,00 EUR
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In Kanada, diesem für sie fremden Land, muss sich Lisa Kerz in das Highschool-Leben mit seinen neuen Regeln und Hierarchien einfügen. Und sie ist hin- und hergerissen zwischen den Extremen: auf der einen Seite das aufregende Neue, die Stoner, verlorene Jungs, die sie kennenlernt und mit denen sie schließlich in eine Wohngemeinschaft zieht mit Punkrock, Drogen, Alkohol, Hunger und Zärtlichkeit. Auf der anderen Seite stehen die sonntäglichen Kirchenbesuche mit der Schwester, mit Predigten, die einer ausgeklügelten Choreografie folgen und angefüllt sind von Gottesliebe, aber auch von Warnungen vor dem Teufel und dem Bösen und die unbedingte christliche Demut und Enthaltsamkeit verlangen. Lisa droht, zwischen der Angst vor der ewigen Verdammnis und ihrem wilden Leben zerrieben zu werden. Als sei das noch nicht genug, geschieht Lisa etwas Unsagbares, das alles verändern wird, und sie lädt eine Schuld auf sich, die sie ihr ganzes Leben begleiten wird.
Leseprobe beim Perlentaucher
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 31.08.2012
Begabte Jungautorin, das auf jeden Fall. Und die Widersprüche und Unebenheiten dieses Debüts nehmen die Rezensentin Astri Kaminski eher für es ein.Der Vergleich mit Hegemann fällt zu Ungunsten Hegemanns aus: Kaminski gefällt das Changieren der Romanheldin zwischen Exzess und Biederkeit besonders gut. Sie probiert alles aus: "Blaumachen, Blausaufen, Blaufrieren", Magersucht und Bulimie gehören selbstverständlich ebenfalls dazu, und das in den öden Wäldern Nordkanadas, wo sie als Austauschschülerin gelandet ist. Kaminski lobt zuletzt die Sprachkraft der Autorin, auch wenn sie hier und da danebenhaut.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.08.2012
Wenn Lisa Kränzler von Exzessen während eines Austauschjahrs in den USA erzählt, findet Astrid Kaminski das im Gegensatz zu Helene Hegemanns "Axolotl Roadkill" vor allem eines: auf ehrliche Art "unabgebrüht". Kränzlers Debütroman sei in keinem "intellektuell-theoretischen Treibhaus" mit Durchgang zum Berghain entstanden, sondern angesichts "innerer Wildnis und äußerer Ödnis" kurz vor Alaska, und vor allem dank der Beobachtungsgabe der jungen Autorin und einem Feinsinn, der die Rezensentin hoffen ließ, dass jugendliche Abstürze doch nicht zur Verdumpfung führen. Sehr begabt, findet Kaminski, plädiert aber für ein strengeres Lektorat.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.07.2012
Florian Kessler vergleicht Lisa Kränzlers Romandebüt "Export A" mit einem themenverwandten Romanprojekt, das die junge Autorin unlängst beim Klagenfurter Bachmannwettbewerb vorstellte und damit einen Preis gewann. Sein Urteil: "Export A" ist "intuitiver und viel grober aufs Papier gehauen". Dass es in beiden Texten um Jugend und Kindheit geht, findet der Rezensent aufschlussreich nicht nur im Hinblick auf die Autorin, sondern auf das Schaffen junger Autorinnen in Deutschland allgemein - er denkt da etwa an Helene Hegemann und ihr "Axolotl Roadkill". In "Export A" vermisst er nähere Informationen über den Hintergrund und die Prägung der 16jährigen Ich-Erzählerin, ist ansonsten aber durchaus angetan von Kränzlers Talent für Formulierungen und Schilderungen, die "bisweilen beben vor grobschönen, manchmal geradezu brachial empfindsamen Bildern".
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.06.2012
Lisa Kränzlers Romandebüt über die Adoleszenzkrise einer deutschen Austauschschülerin in Kanada hat Sophie Jung sichtlich beeindruckt. Die Autorin gelingt in ihren Augen ein eindringliches und subtiles Porträt der 16-jährigen Schülerin Lisa zwischen sonntäglichen Kirchgängen und Partys mit Alkohol, Drogen und Sex. Sie bescheinigt Kränzler, für die Darstellung der komplexen Gefühlswelt der Protagonistin, ihrer Widersprüche, Einsamkeit, Schutzlosigkeit und Wut in ein metaphernreiche Sprache zu finden, die sie fasziniert und packt, derer sie aber manchmal auch überdrüssig wird. Zu Jungs Bedauern kommen die Nebenfiguren des Romans, über die sehr gern mehr erfahren hätte, etwas zu kurz. Nichtsdestoweniger ist das Buch für sie ein gelungenes Debüt. Und die "sprachliche Kraft" der Autorin findet sie insgesamt "bewundernswert".
Zitat zum daily book heute:
"Angefüllt mit Lachlust werde ich sein, wie jetzt werde ich mich ausschütten vor Lachen. Eine Irre, die kreischend durch den Äther treibt."
Lisa Kränzler
"Wie schon in ihrem ersten Roman "Export A" schreibt die junge Künstlerin und Schriftstellerin Lisa Kränzler aus einer radikal subjektiven Perspektive. Es sind aufgewühlte Reden, rasende Betrachtungen, heftige Weltinterpretationen und -verwerfungen, die sich über die Seiten jagen. Hier ist es vor allem die Selbstrettungssuada eines Mädchens, das an seiner Freundin schuldig wird. - Und ein Sprachvirtuosentum der außergewöhnlichen Art auf Seiten der Autorin. Die Rage ist sprachlich so wohlkomponiert, dass der Roman selbst der Beleg dafür ist, dass Wut und Ressentiment und Rache und filigranes Sprachspiel miteinander gehen." (Hubert Winkels)
http://www.swr.de/swr2/literatur/bestenliste/lisa-kraenzler-nachhinein-bestenliste/-/id=98456/nid=98456/did=10900344/wp5a5g/index.html
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