15 Oktober 2012

Carmen Stephan - Mal Aria - Lesen macht klug und schoen 800


Eine Geschichte über Leben und Tod. Erzählt von einem Moskito.
Carmen Stephan - Mal Aria
Roman

Mal Aria

S. Fischer Verlag
ISBN 9783100751416
18,99 EUR
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Literaturhaus München Dienstag, 16.10.2012, 20:00 Uhr, Saal
Mal Aria - Lesung mit Carmen Stephan


Am Abend lief Carmen noch um die Wette am Strand – in der Nacht weckt sie ein kalter Schmerz. Es ist der letzte Urlaubstag ihrer Reise durch den Amazonas. 
Von einem Tag auf den anderen kämpft die junge Frau um ihr Leben. Kein Arzt weiß ihr zu helfen, sieht das Naheliegende. In der scheinbaren Sicherheit eines Krankenhauses geschieht das Unvorstellbare – und nur einer weiß alles: 
der Moskito, der Carmen gestochen hat und von da an, durch das Blut mit ihr verbunden, zur Stimme der Natur, zum sprachmächtigen Erzähler wird. 
Immer tiefer verbindet er sich mit Carmen, immer tiefer zieht er den Leser in ihre Geschichte – eine Parabel über die Unkontrollierbarkeit des Lebens, über die großen Fragen des Menschseins.
Eine Geschichte über Leben und Tod. Erzählt von einem Moskito.




Carmen Stephan

Carmen Stephan, geboren 1974, lebt in München und Rio de Janeiro. 2005 erschien der Geschichtenband ›Brasília Stories‹. ›Mal Aria‹ ist ihr erster Roman.


Presse:


Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.12.2012
Für "intelligent und faszinierend geschrieben" hält Sophie Jung das Romandebüt der in Brasilien lebenden, deutschen Autorin Carmen Stephan, die darin eine im Land ebenfalls fremde Namensvetterin an Malaria sterben lässt, während die behandelnden Ärzte im Dunkeln tappen. Der Clou dabei: Die Geschichte ist aus Perspektive der Mücke geschrieben, die die Krankheit übertrug und nun nicht nur deren Fortschritt fortlaufend kommentiert, sondern sich als allwissende Erzählinstanz überdies noch in der Medizingeschichte bestens auszukennen scheint, berichtet die Rezensentin, die der Autorin in diesen Erzählmanövern einiges Geschick attestiert. Zwar packt sie zuweilen sanfter Überdruss, wenn die Mücke allzu menschelnd ins Geschehen einzugreifen versucht, doch an den "wunderschönen" Sprachbildern ändert dies freilich nichts, so die Rezensentin.



Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.12.2012
Kai Spanke kann leider nur mutmaßen, wie gut dieser Roman von Carmen Stephan hätte werden können, wenn die Autorin nicht alles immer ausgeplaudert, sondern dem Leser ein paar Geheimnisse übriggelassen und sich überhaupt mehr auf die literarische Erforschung des Siechtums spezialisiert hätte. Am anfänglichen Klischeeidyll, aus dem die weibliche Hauptfigur urplötzlich in die Todeskrankheit fällt, stört sich Spanke nicht, auch nicht daran, dass die für das Drama verantwortliche Malariamücke die Erzählerrolle übernimmt. Immerhin erfährt der Rezensent so erstaunliche Einzelheiten über die Malariaforschung. Woher die Mücke so viel weiß, fragt er sich allerdings schon.


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.10.2012
Rezensentin Sabine Vogel findet Carmen Stephans Roman über das Sterben einer jungen Frau, die bei einer Urlaubsreise mit Malaria infiziert wurde, sehr bemerkenswert. Der Autorin gelingt es ihres Erachtens, bei der Schilderung der letzten 13 Tage und Nächte dieser Frau im Fieberwahn eine ungemeine Sogwirkung zu entfalten. Geradezu "verrückt" erscheint ihr dabei die Wahl der Erzählperspektive: erzählt wird nämlich aus der Perspektive eines Moskitos, der bei der Erforschung des Innenlebens der Sterbenden viel Empathie an den Tag legt und dem Leser kundig die Kulturgeschichte der Malaria näherbringt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2012
Kann man einen ganzen Roman aus der Sicht eines Insekts schreiben, fragt Rezensent Helmut Böttiger und stellt fest: ja, mit ein paar erzählerischen Tricks geht das. In seiner knappen Kritik skizziert der Rezensent die Handlung, die im Kern daraus besteht, dass eine gewisse Carmen auf einem Ritt durch den brasilianischen Tropenwald von dem erzählenden Moskito gestochen wird, dessen Schicksal sie ab jetzt teilt und mit dem sie auch stirbt. Dabei ist jede Menge Pathos im Spiel, auch eine Portion magischer Realismus, wobei natürlich der literarische Topos vom weisen, sprechenden Tier im Vordergrund steht, wie Böttiger klar macht. Ob ihm der Roman auch gefallen hat, lässt sich allerdings aus dieser Kritik nicht recht herauslesen.



»›Mal Aria‹ zu lesen, ist, als verstünde man plötzlich, nach langen Jahren des Geschnatters, den Akt des Sehens und das Gesehene, den Seher und das Spektakel.«
Christian Kracht


»Poetisch, klug, oft humorvoll.«
ELLE, Oktober 2012

»Auf wundersame Art und Weise wird gleichzeitig kalt und bilderreich erzählt – und die Autorin findet für alles ein neues, kaltes, richtiges Bild. Kein einziger schlechter Satz findet sich in diesem Romandebut, alle Sätze sind gut, manche sehr gut, einige unfassbar gut. Es sind Sätze, die von Krankheit und Tod singen.« Maximilian Link, Freitag, 29.9.2012

»ein so gewagter wie geglückter Kunstgriff, der auf einen Schlag unsere anthropozentrische Weltsicht auf den Kopf stellt.«
Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau, 18.9.2012

»›Mal Aria‹ von Carmen Stephan ist das beste Stück deutschsprachiger Belletristik, das ich heuer gelesen habe. (…) Ein verdammt großes, ein verdammt niederschmetterndes Buch, das ist ›Mal Aria‹ von Carmen Stephan. (…) Gehet hin und leset!«
Fritz Ostermayer, ORF FM 4, 16.9.2012

»Ein eindrucksvolles Debüt.«
dpa, 7.9.2012

»ein kühner, kraftvoller Roman.«
Christoph Schröder, ZEIT online, 4.9.2012

»Wie ein Fiebertraum: Aus der Sicht eines Moskitos wird die Geschichte einer Krankheit und damit des Menschen im heutigen Evolutionszustand erzählt.« INTERVIEW, September 2012

»Mit ihrem erfolgreichen Debüt-Roman ist Carmen Stephan ein Ausrufezeichen gelungen.«
Dagmar Fuhrmann, Mittelbayersiche Zeitung, 31.8.2012

»›Mal Aria‹ ist kein Leidensbericht, sondern macht uns deutlich, dass auch wir verletzlich sind.«
rbb, Radio Fritz, 29.8.2012

»Das ist einer der witzigsten und klügsten Einfälle der Literaturgeschichte. (…) traumwandlerisch sicher geschriebenem Debütroman (…) ein faszinierender Dialog zwischen Mensch und Natur.«
Sonntagszeitung Schweiz, 26.8.2012

»Es ist ein merkwürdiges, ein übermütiges Experiment, das Carmen Stephan da für ihren ersten Roman unternimmt. (…) Und es gelingt, das Experiment.«
Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.8.2012

»Geistreicher und spannender Erstlingsroman der Münchner Autorin Carmen Stephan.«
Journal München, 1.7.2012




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