Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu -
Wir neuen Deutschen
Wer wir sind, was wir wollen
Rowohlt
978-3-498-00673-0
14,95 €
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Fast 16 Millionen Menschen in Deutschland haben einen sogenannten Migrationshintergrund.
Egal, ob sie hier geboren wurden oder zugewandert sind — die meisten von ihnen bekommen immer wieder zu spüren, dass sie vielleicht alles Mögliche sind, nur eines nicht: Deutsche. Doch was heißt das heute überhaupt, deutsch sein?
Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu stammen aus Einwandererfamilien. Sie erzählen von einem Lebensgefühl, das sie mit vielen anderen teilen. Ein Lebensgefühl jenseits eindeutiger Zugehörigkeiten: das der neuen Deutschen. Sie sind es leid, dass über ihre Köpfe hinweg bestimmt wird, wer zu dieser Gesellschaft gehört und wer nicht. Dass immer noch so getan wird, als ließen sich Probleme lösen, indem die Migranten verschwinden. Denn das werden sie nicht. Sie gehören hierher. Und sie fordern ihren Platz ein.
Alice Bota, geboren 1979 im polnischen Krapkowice, kam 1988 mit ihren Eltern nach Deutschland. Seit 2007 ist sie Politikredakteurin bei der ZEIT. 2009 erhielt sie den Axel- Springer-Preis für junge Journalisten.
Khuê Pham wurde 1982 in Berlin geboren. Studium an der London School of Economics, danach Mitarbeit bei The Guardian und dem amerikanischen National Public Radio. Seit 2010 ist sie Politikredakteurin bei der ZEIT.
Özlem Topçu wurde 1977 in Flensburg geboren. Seit 2009 ist sie Politikredakteurin bei der ZEIT. Ausgezeichnet wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Regino-Preis.
Auf ihrer Facebook-Seite beantworten die Autorinnen unter anderem Fragen zum Buch.
Zitat zum daily book:
Unser Lebensgefühl ist die Entfremdung. Sie wird begleitet von der Angst, als Fremdkörper wahrgenommen zu werden. Selten reden wir über dieses Gefühl. Wir wollen normal sein, und wenn das nicht geht, wollen wir wenigstens so tun, als ob.
Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu
LESEPROBE HIER: http://www.rowohlt.de/fm/131/Top_u_Wir_neuen_Deutschen.pdf
Rowohlt BOOKMARKS 09/2012
«Unser Deutschland – oder doch euer Deutschland?» Das fragen sich Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu. Sie sind hier aufgewachsen, haben hier Deutsch gelernt, sind hier zur Schule gegangen, sie haben deutsche Partner und Freunde, sie leben und arbeiten hier. Immer noch und immer wieder treibt sie die Frage um: Wer sind wir eigentlich? Weil ihre Familien nicht deutsch sind, weil viele ihrer Verwandten anderswo leben, in Polen, in Vietnam, in der Türkei, haben sie das Gefühl des Fremdseins, des Nichtzugehörigseins nie völlig verloren. Das Gefühl, nicht Ausländer und nicht Deutsche zu sein. Mit ihrem Buch geben Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu eine starke, selbstbewusste Antwort auf die Frage nach Identität: Wir neuen Deutschen.
«Menschen mit Migrationshintergrund», das ist ein Unwort angesichts der Realität einer «Multikulti-Gesellschaft». Migrationshintergrund ist ein Wort, das sich selbst verrät. Fast 16 Millionen «MmM» leben hier, und es werden täglich mehr. 16 Millionen Menschen – das ist bei 82 Millionen Einwohnern alles andere als eine Minderheit. Ein griffiges, treffendes Wort scheint es für sie nicht zu geben: «Ein-bisschen-Deutsche? Deutsche mit Verwandten und einem zweiten Leben im Ausland? Uns fällt die Bezeichnung ‹neue Deutsche› ein (…) Unsere Gleichung ist einfach: Wir sind Teil dieser Gesellschaft. Wir sind anders. Also gehört die Andersartigkeit zu dieser deutschen Gesellschaft.»
Manchmal trauen sie ihren eigenen Biographien, ihren «Erfolgsbiographien», nicht über den Weg, schreiben Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu, alle drei Politikredakteurinnen bei der ZEIT.
«Unsere Biographien sind sperrige Hybriden, die für Eindeutigkeiten nicht taugen. Khuê Pham mag ein vietnamesischer Name sein und Özlem Topçu ein türkischer, aber weder ist die eine Vietnamesin noch die andere Türkin. Beide wurden in Deutschland geboren; .......
....... Selbst bei den tumbsten Rechtsradikalen und Radikalpatrioten müsste einiges im Kopf zu rotieren beginnen, bedächten sie die praktischen Konsequenzen ihres «Ausländer raus!»-Geredes. Kein Deutschland sucht den Superstar (genannt: «Migrantenstadl»)! Keine deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit Ambitionen auf einen Europa- oder Weltmeistertitel! Khedira, Klose, Podolski, Özil, Boateng, Gomez, Marin, Cacau: alles Migrantenkinder …
http://www.rowohlt.de/magazin_artikel/A_Bota_K_Pham_Oe_Topcu_Wir_neuen_Deutschen.3036657.html
Auch wir wissen nicht, wie die richtige Bezeichnung lauten könnte: Ein-bisschen-Deutsche? Deutsche mit Verwandten und einem zweiten Leben im Ausland? Wir sind uns nicht einmal einig darüber, ob es überhaupt eine solche Definition braucht. Doch wir wissen, dass ein statistisches Merkmal wie «Migrationshintergrund» nicht viel über einen Menschen verrät. Wir sind Musliminnen, Katholikinnen, Atheistinnen; wir sind Schwestern, Töchter, Ehefrauen, wir kommen aus unterschiedlichen Städten, wir haben unterschiedliche Interessen, und für die Zukunft stellt sich jede von uns etwas anderes vor. Nur eines kommt uns nicht in den Sinn: zurückzukehren in ein ominöses Heimatland. Denn das haben wir nicht. Wir sind hier daheim.
http://www.migazin.de/2012/09/07/wir-neuen-deutschen-wer-wir-sind-was-wir-wollen/
Vielleicht ist die Vorstellung von Heimat keine so gute Idee mehr. Sie passt nicht in eine Gesellschaft, in der viele Menschen zerrissene Lebensläufe haben. Sie passt nicht in diese Zeit, in der die Kinder gleich nach der Schule ausziehen und für mehrere Jahre ins Ausland gehen; in der sich Liebende nicht in der Nachbarschaft, sondern über das Internet finden und sich an einem dritten Ort etwas Gemeinsames aufbauen. Deutschland ist grenzüberschreitender und rastloser geworden. Ein neues Bewusstsein entsteht, ein neues Deutschlandgefühl. Eine neue Art von Heimat.
http://www.zeit.de/2012/36/Deutsche-Migranten-Heimat-Identitaet/komplettansicht
Zugleich macht das Buch schmerzhaft klar, was uns allen verloren gegangen ist, wenn wir uns nicht interessierten. Topçus Mutter wurde von ihren Kollegen nie gefragt, wie es denn war, ihr Leben zurückzulassen. Sie wurde nur immer gefragt, wann sie denn zurückgehen wolle, auch noch an ihrem letzten Arbeitstag. Die Topçus, Botas und Phams von heute braucht man hingegen nicht mehr zu fragen, wo sie denn eigentlich herkommen. Sie kommen aus Berlin, und.......
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wir-neuen-deutschen-journalistinnen-schreiben-buch-zu-integration-a-851311.html
Lebensgefühl: keine eindeutige Zugehörigkeit
Özlem Topçu, 1977 in Flensburg geboren, ist Politikredakteurin bei der Wochenzeitung "Die ZEIT", ebenso wie ihre Kollegin Khuê Pham, die 1982 in Berlin geboren wurde. Alice Bota stammt gebürtig aus dem polnischen Krapkowice. 1988 kam sie als Neunjährige mit ihren Eltern nach Deutschland.
Heute arbeitet sie, wie ihre beiden Ko-Autorinnen, im Politikressort der "ZEIT". Und alle drei teilen dieselbe Erfahrung, die sie einleitend in ihrem Buch so beschreiben: "Wir finden, dass es sich verdammt gut lebt in diesem Land, von dem wir nicht wissen, wie wir es nennen sollen: Heimat? Zuhause? Fremde? Unser Deutschland - oder doch: euer Deutschland?"
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/sendungen/klassik_a_la_carte/topcu101.html
Die eine fühlt sich in Deutschland als „Hochstaplerin“ und möchte am liebsten den Putzfrauen die Eimer hinterhertragen. Die andere fragt sich: Bin ich ein Baum oder warum sind meine Wurzeln so wichtig?
Die dritte bekommt bei ihrer ersten Begegnung mit Deutschland Fieber. Özlem Topçu, Khuê Pham und Alice Bota haben einen Migrationshintergrund. Als Journalistinnen arbeiten die drei Frauen bei der „Zeit“, einem der „deutschesten Orte der Republik“, wie sie schreiben. Trotzdem zweifeln sie manchmal an ihrem Erfolg und fühlen, dass sie „nicht Teil des Ganzen sind“....
Literatur: Die neuen Deutschen – eine „hybride“ Identität - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/buecher/literatur-die-neuen-deutschen-eine-hybride-identitaet_aid_831297.html
Wir neuen Deutschen - Wer wir sind, was wir wollen Moderation: Achim Schmitz-Forte
"Wir finden, dass es sich verdammt gut lebt in diesem Land, von dem wir nicht wissen, wie wir es nennen sollen: Heimat? Zuhause? Fremde? Unser Deutschland - oder doch: euer Deutschland?", schreiben drei, die Deutsche sind, in Deutschland wohnen, bis auf eine in Deutschland geboren sind, also den berühmten Migrationshintergrund haben und von sich sagen: Wir neuen Deutschen: Özlem Tpocu, Khué Pham und Alice Bota, alle Anfang 30, alle angestellt bei der "Zeit" in Hamburg.
Das Trio hat seine Suche nach dem eigenen Status in der deutschen Gesellschaft aufgeschrieben, kein angenehmer, aber spannender Stoff, zum Beispiel: "Die Deutschen fühlen mit ihrem Herzen, dass sie von hier kommen und hierhergehören. Wir wissen es nur mit unserem Verstand."
http://www.wdr5.de/sendungen/neugier-genuegt/s/d/19.09.2012-10.05/b/wir-neuen-deutschen.html
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