09 September 2012

Angelika Meier - Heimlich, heimlich mich vergiss - Lesen macht klug und schoen 766

Angelika Meier ist mit »Heimlich, heimlich mich vergiss« auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2012 vertreten. Neben 19 anderen Titeln steht der Roman somit in der engeren Auswahl für den Deutschen Buchpreis 2012:

Angelika Meier - Heimlich, heimlich mich vergiss
Roman




Diaphanes Verlag
ISBN 978-3-03734-184-1
€ 22,90
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Wer in hoher Luft in einer gläsernen Klinik sitzt, sollte nicht hinausschauen…
In ortloser Höhe thront eine gläserne Klinik über den Angelegenheiten der Normalsterblichen. Dr. Franz von Stern, der als Arzt selbstverständlich mit einer zusätzlichen Hirnrindenschicht und einem Mediator zwischen den Rippen ausgestattet ist, versagt als Referent in eigener Sache: 
Unfähig, den geforderten Eigenbericht für seine Klinikleitung zu verfassen, erzählt er sich zurück in seine Vergangenheit. Eine »Ambulante« erscheint ihm als Wiedergängerin seiner Frau, und im vermeintlichen Wahngerede seiner Patienten sucht er nach dem Echo der eigenen Geschichte. 
Irrealer als die Gegenwart, dieses taghelle Delirium, kann das Erinnerte nicht sein, und so macht von Stern sich auf, seine verglaste Welt zu verlassen.

Angelika Meiers Roman spielt in einer Welt, in der »mangelnde Gesundheitseinsicht« ein tödlicher Befund ist: eine fröhlich-düstere Elegie auf uns fast vergangene Gegenwartsmenschen.








Angelika Meier - lebt nach einem Studium der Germanistik und anschließender Promotion heute als freie Autorin in Berlin.


Heimlich, heimlich mich vergiss« ist Buch des Monats - Angelika Meiers Roman »Heimlich, heimlich mich vergiss« wurde von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats August gewählt.


Zitat zum daily book: »Und zum ersten Mal seit zwanzig Jahren schließe ich in glücklichem Schmerz die Augen, und in meinem Kopf rauscht das Schwarze Meer. So, meine Liebe, nun wollen wir uns beruhigen, es bleibt uns ohnehin ein Leben lang nichts anderes übrig.«


Pressestimmen

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.09.2012
Angelika Meiers Roman "Heimlich, heimlich mich vergiss" hat Margarete Stokowski sichtlich beeindruckt. Sie liest diese Science-Fiction-Erzählung um einen mit einer zweiten Hirnrinde und einem Mediator ausgestatteten Arzt in einer futuristischen Klinik, der unfähig ist, den von der Klinikleitung geforderten Eigenbericht abzuliefern, als "postmoderne Version von Thomas Manns 'Zauberberg'". Neben Elementen von Huxleys "Schöner neuen Welt" und Dürrenmatts "Physiker" findet sie zahlreiche Anspielungen auf unsere Gegenwart: Yoga- und Wellneswahn, Burn-out, Depression, Technikbegeisterung, Selbstoptimierung, Entgrenzung der Arbeit usw. Dabei unterstreicht sie, dass diese Anspielungen nicht um ihrer selbst willen vorkommen, sondern in die Geschichte eingewoben sind und sie tragen. Meier gelingt es in ihren Augen überzeugend, die Balance zwischen Satire und Utopie zu halten. Deutlich wird in diesem höchst intelligenten Werk für sie jedenfalls, dass die menschlichen Probleme mit fortschrittlicher Technik nicht wirklich weniger, sondern nur anders werden.


»Dieser Roman ist selbst nichts weniger als subversiver Gegendiskurs, der im Herzen unserer Überwachungs- und Wohlfühlgesellschaft ansetzt, dabei sprachlich anspruchsvoll, spannend, kurios, rasant und witzig, kurz: ein Volltreffer!« Oliver Jungen, FAZ

»Meiers Roman ist schreiend komisch.« Elke Brüns, Der Tagesspiegel

»Man möchte diesen Roman jedem unter die Nase reiben, in den Mund legen und aufs Auge drücken.« Katrin Schuster, Der Freitag

»Es gibt viele subtile, teilweise sehr lustige Anspielungen auf medizinische und philosophische Diskurse, die Angelika Meiers Roman zu einem Lesevergnügen machen.« Ulrich Rüdenauer, ZEITonline

»Angelika Meier hat einen hochkomplexen Kosmos entworfen, eine künstliche, vom Erzähler möglicherweise nur fantasierte Parallelordnung, die deshalb gespenstisch und verwirrend wirkt, weil sie so fern von unseren eigenen Zukunftsängsten gar nicht ist.« WDR3

»›Heimlich, heimlich mich vergiss‹ zu lesen ist ein Genuss: ein kluges, teilweise überaus heiteres Vexierspiel aus verlorenen Identitäten, verborgenen Erinnerungen und zerbrochenen Träumen, aus holprigem Aufbegehren gegen Zwänge, die Menschen glücklich zu machen behaupten.«
Jutta Duhm-Heitzmann, WDR 5

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.06.2012
"Volltreffer!" jubelt Rezensent Oliver Jungen nach der Lektüre von Angelika Meiers neuem Roman "Heimlich, heimlich mich vergiss" und erklärt seine Begeisterung in einer hymnischen Besprechung. Genau wie Michel Foucaults Abhandlung "Wahnsinn und Gesellschaft" könne auch Meiers Buch als Philosophie und Zeitgeschichtsschreibung gelesen werden - nur, dass die Autorin das Thema von der Gegenseite her untersuche, berichtet der Kritiker, der Meiers Protagonist hier dementsprechend in die Psychiatrie folgt. Und so erlebt Jungen, der sich während der Lektüre des surrealen Textes nicht ganz sicher ist, ob er sich im Inneren einer Psychose befindet, den Alltag in einer "kafkaesk" anmutenden psychiatrischen Klinik, in der Patienten mit Drogen, gymnastischen und esoterischen Übungen ruhiggestellt werden und sich der hier erzählende Dr. Franz von Stern in pseudomedizinischen Patientenberichten und protokollierenden Eigenberichten immer weiter in psychotische Vorstellungen verstrickt. Ein "anspruchsvolles, spannendes, kurioses und witziges" Buch, das einen tiefsinnigen Blick auf unsere durchtherapierte und selbstentmündigte Gesellschaft wirft lobt der Kritiker.»Angelika Meier muss spätestens mit diesem zweiten Roman als eine der neuen großen Hoffnungen im deutschen Literaturbetrieb gelten.« Oliver Jungen, FAZ


Cyborgs betreuen die ewigen Kranken - Alles transparent, alles hat seine Ordnung. Angelika Meier schreibt einen anspielungsreichen, hochkomplexen Roman von einer Klinik der Zukunft.  Oben und unten, innen und außen, Ich und Über-Ich: Angelika Meiers Heimlich, heimlich mich vergiss ist ein raffiniertes Spiel mit solchen Oppositionen. Mithin ein Spiel mit Identitäten, denn wer ihre Figuren eigentlich sind, wo sie herkommen und wo sie hinwollen, lässt sich kaum entschlüsseln, obwohl an diesem Ort alles auf totale Transparenz aus ist, Selbstrechtfertigungsberichte geschrieben werden müssen und Glaswände alles durchscheinend machen. Wir sind in einer eigenen Gesellschaft mit eigener Moral. Cyborg-Ärzte betreuen hier ewig Kranke. Stimmenhören oder die Verabreichung von Rhababer-Opium-Saft gehören zu den therapeutischen Mitteln der Wahl.http://www.zeit.de/kultur/literatur/2012-08/angelika-meier-heimlich-heimlich-mich-vergiss

Eben hat Angelika Meier ihren zweiten Roman veröffentlicht, und man möchte ihn, wie schon den ersten, jedem unter die Nase reiben, in den Mund legen und aufs Auge drücken. Allein die Tatsache, dass Meiers Bücher bei dem nicht eher kleinen und vor allem für seine avancierten kulturwissenschaftlichen Publikationen bekannten Verlag Diaphanes erscheinen, kann man als Qualitätsnachweis verstehen: Diaphanes hat die ersten Romane von Tom McCarthy und Tim Etchells nach Deutschland geholt und Texte von Maurice Blanchot und Georges Perec (wieder) ans Tageslicht befördert. Angelika Meier dürfte sich kaum irgendwo anders wohler fühlen, denn auch sie ist mit allerlei philosophischen Wassern gewaschen; ihre Promotion namens Die monströse Kleinheit des Denkens behandelte Jacques Derrida und Ludwig Wittgenstein. Vor allem aber lässt sich Meier nicht ins Bockshorn jagen von den literarischen Kenntnissen, die sie offensichtlich mit sich trägt, sondern führt sie glücklich zum Veitstanz aus. Ihre Romane sind ein Heidenspaß in jedem Sinne, sie sind so klug wie krude, sind gleichermaßen Gotteslästerungen und Entblößungen der Erdenbewohner.
http://www.freitag.de/autoren/katrin-schuster/fehler-im-schaltkreis

Leseprobe hier: http://jungle-world.com/artikel/2012/08/44959.html

Angelika Meier, Autorin und promovierte Philosophin, ist zwar mit allen diskurstheoretischen Wassern gewaschen, doch wenn sie in ihrem Antipsychiatrie-Roman "Heimlich, heimlich mich vergiss" auch das Bild einer durchtherapierten Gesellschaft entwirft, so gerät ihr diese Dystopie doch nicht keineswegs trocken oder akademisch, versichern die Rezensenten, sondern, ja wirklich, "fürchterlich komisch". Im Freitag erkennt Katrin Schuster nicht nur Thomas Mann als Referenzgröße (die Klinik, um die es hier geht, und die niemand verlassen möchte, liegt auf zauberischer Berghöhe), sondern auch Augustinus, Rilke und Freud. Oliver Jungen feiert in der FAZ den Roman mit einer hymnischen Besprechung als anspruchsvoll, spannend und witzig und jubelt: "Volltreffer!"
http://www.perlentaucher.de/buecherbrief/man-haette-lust-ihn-zu-schlagen.html





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