10 September 2012

Ursula Krechel - Landgericht - Lesen macht klug und schoen 767

Deutscher Buchpreis 2012: wir gratulieren!
Mit ihrem neuen großen Roman »Landgericht« geht sie noch einmal auf Spurensuche: 
Ursula Krechel - Landgericht 
Roman



Jung und Jung Verlag
ISBN 978-3-99027-024-0
Erstverkaufstag: 21. 8. 2012
 € 29,90
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Nach »Shanghai fern von wo« geht Ursula Krechel noch einmal den Spuren deutscher Geschichte nach. Ihr neuer Roman handelt vom Exil und von den fünfziger Jahren, von einer Rückkehr ohne Ankunft.
Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? 
Nach ihrem gefeierten, 2008 erschienenen Buch »Shanghai fern von wo« geht Ursula Krechel mit ihrem neuen großen Roman »Landgericht« noch einmal auf Spurensuche. 
Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaas’schen Dimensionen. 
Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. 
Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. 

Ursula Krechels Roman lässt Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen, beim Finden und Erfinden gewinnt eine Zeit atmosphärische Konturen, in der die Vergangenheit schwer auf den Zukunftshoffnungen lastet. 
Mit sprachlicher Behutsamkeit und einer insistierenden Zuneigung lässt »Landgericht« den Figuren späte Gerechtigkeit widerfahren. »Landge-richt«, der Roman mit dem doppeldeutigen Titel, handelt von einer deutschen Familie, und er erzählt zugleich mit großer Wucht von den Gründungsjahren einer Republik.






Ursula Krechel wurde am 4.12.1947 in Trier als Tochter eines Psychologen geboren. Der Mutter, die früh verstarb, hat sie das erste Gedicht ihres ersten Gedichtbandes „Nach Mainz!“ gewidmet. Sie studierte Gemanistik, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte. 1971 promovierte sie an der Universität Köln zum Dr. phil. mit einer Arbeit über den Theaterkritiker Herbert Jhering. Sie war Theaterdramaturgin, arbeitete mit jugendlichen Untersuchungshäftlingen an Theaterprojekten und entschloß sich 1972 zu einer Existenz als freie Schriftstellerin. In regelmäßiger Folge erschienen zwölf Gedichtbände, zuletzt „Stimmen aus dem harten Kern“ (2005) und und „Mittelwärts“(2006), erzählende Prosa, Essays, Theaterstücke und Hörspiele. Seit den achtziger Jahren hat Ursula Krechel vielfach gelehrt, sie war Gastprofessorin an der Warwick University/England, 1989/90 hielt sie in Wien Poetik-Vorlesungen, die in den Band „Mit dem Körper des Vaters spielen“ eingingen. 1991 war sie writer-in-residence an der Washington-University St. Louis/USA, 1993/94 sie poet-in-residenc an der Universität Essen, 1997/98 und 1999 Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig,1998-2001 Leiterin der Werk statt Prosa im Literarischen Colloquium Berlin, 2002 Escriptora convidada in Barcelona, im Sommersemester 2007 Research Fellow an der Washington University St. Louis/USA. Seit 2009 leitet sie wieder die Werkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums. http://www.literaturport.de/index.php?id=26&user_autorenlexikonfrontend_pi1%5Bal_aid%5D=387&user_autorenlexikonfrontend_pi1%5Bal_opt%5D=2&cHash=134d4cf32deca6b6bef0e49654987e76



Presse:

Ein jüdischer Kohlhaas - Ursula Krechels großer Roman „Landgericht“ über das Schicksal eines jüdischen Exilanten, der nach Deutschland zurückkehrt und vergeblich nach Gerechtigkeit sucht Von Friederike Gösweiner:


So wie der lange Einschub über die Vor- und Kriegszeit für den Leser ein wenig irritierend wirkt, so irritierend ist es auch, nicht zu wissen, wie weit die Fiktion reicht und wo hier tatsächliche Geschichte beginnt. Ein wenig wirkt es so, als hätte Krechel nicht genügend Mut gehabt, sich ganz auf ihr erzählerisches Vermögen zu verlassen, als wolle sie die These, die ihr Roman aufstellt, mit möglichst viel Wirklichkeitsgehalt unterfüttern. Oder aber ihr waren die Möglichkeit eines Romans, einer literarischen, philosophisch-abstrakten Darstellung, zu wenig und sie wollte stattdessen eine hieb- und stichfeste, konkrete Anklageschrift formulieren, die zwar poetisch klingt und so tut als sei sie Literatur, aber deren Gewicht doch ein tatsächliches, reales ist. Das ist schade, denn die Unentschiedenheit, die sich daraus ergibt, stört. Bei aller noch so aufwendigen Recherchearbeit kann ein Roman doch nie eine juristische Anklage sein, sondern bleibt Fiktion; und für eine überzeugende literarische Darstellung des Schicksals der Hauptfigur braucht es allzu viel konkrete Aktenrealität nicht. Schade ist das umso mehr, als dass es gerade die psychologisch überaus gelungene Darstellung der von Verlusten gebeutelten und von einer Enttäuschung zur nächsten taumelnden Eheleute ist, die den allergrößten Reiz des Romans ausmacht. Dort, wo Krechel nicht faktengetreut berichten will, sondern sich ganz auf ihre erzählerischen Fähigkeiten verlässt, den Figuren Freiraum gibt, dort ist sie am besten.Dass es der Roman auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis geschafft hat, ist kein Zufall. Es ist ein wichtiges Buch, eines, das einem als Leser noch lange nachgeht, weil die Ungerechtigkeit, die den Figuren widerfährt, auch heute noch in der Tat kaum fassbar scheint, weil es überzeugend vorführt, wie tief die seelischen Wunden eines Vertriebenen, einer „Displaced Person“ wie Kornitzer eine ist, tatsächlich gehen (womit der Roman im übrigen auch Aktualität besitzt, denn Internal Displaced Persons gibt es laut Schätzungen heute weltweit über 26 Millionen), vor allem aber auch, weil das Schicksal der Figuren berührt. Das zu erreichen, vermögen nur große AutorInnen. Ursula Krechel ist eine davon. http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17203&ausgabe=201210


„Schöne Aussichten” Das Frankfurter Literaturgespräch
Sonntag, 16. September 2012, 12:05 Uhr beim hr kultur

Mit dabei: der Autor Georg M. Oswald - „Schöne Aussichten“, das ist Literarisches Quartett ohne Quotendruck und Fernbedienung. Mittendrin sitzt das Publikum, wenn gefochten, geschlichtet und abgewägt wird. Die Wortakteure sind: die freie Literaturkritikerin Ina Hartwig, hr2-Literaturchef Alf Mentzer und F.A.Z.-Redakteur Hubert Spiegel sowie ein Gast, der stets dazu geladen wird. Dieses Mal der Autor Georg M. Oswald. Sie hören eine gekürzte Aufzeichnung vom 11. September 2012 aus dem Literaturhaus Frankfurt.
Die diskutierten Bücher sind u.a.:
Ursula Krechel: Landgericht (Jung und Jung) 
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=17820&key=standard_document_45777437






Deutscher Buchpreis 2012 : Fragen an die frisch gekürte Preisträgerin Ursula Krechel
Ein literarisches Großprojekt: Mit Ursula Krechels „Landgericht“ hat sich die Jury des Deutschen Buchpreises für das eindrucksvollste Buch dieses Herbsts entschieden. Von ANDREAS PLATTHAUS
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/deutscher-buchpreis-fuer-ursula-krechel-gerechtigkeit-fuer-richard-kornitzer-11918743.html?selectedTab=video&cid=1.1918743&action=video&tabCounter=2&showMarginalSlot=0




NEUE BÜCHER IM HERBST Max Frisch ist out - Die neuen Romane von Rainald Goetz, Stephan Thome und Nora Bossong laden kein bisschen zur Identifikation mit der Hauptfigur ein. Findet eine literarische Verschiebung statt?VON DIRK KNIPPHALS

Der zweite Roman stammt von Ursula Krechel. In „Landgericht“ (Jung und Jung, 20. August) erzählt die Autorin von einem von den Nazis ins kubanische Exil gezwungenen Richter, von seinen immer wieder auf Hindernisse stoßenden Versuchen, sich in die bundesrepublikanische Gesellschaft wieder einzugliedern, und seinem lebenslangen Streben nach Wiedergutmachung.
Auch das hätte ein auf Empörung abzielender Außenseiterroman werden können. Aber auch das ist eher eine Gesellschaftsstudie geworden, die gerade aufgrund ihrer Sprödigkeit fesselt. Gerade weil uns die Autoren die Lebensläufe ihrer Figuren in diesem Bücherherbst so in die Ferne rücken, kommen sie dem Leser so nahe.
http://www.taz.de/!99376/


Deutscher Buchpreis für Ursula Krechel
Gerechtigkeit für Richard Kornitzer
08.10.2012 ·  Ursula Krechel gewinnt mit ihrem Roman „Landgericht“ den Deutschen Buchpreis. Damit setzt sich eine Kette von Preisträgern fort, die zeitgeschichtliche Themen in den Mittelpunkt stellen.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/deutscher-buchpreis-fuer-ursula-krechel-gerechtigkeit-fuer-richard-kornitzer-11918743.html




http://www.faz.net/-gr0-73gk7

Die Stadt Wiesbaden vergibt in Kooperation mit hr2-kultur einen neuen Lyrikpreis. Erste Preisträgerin ist die Berliner Schriftstellerin Ursula Krechel. Krechel erhält die Auszeichnung, die mit 10.000 Euro dotiert ist, insbesondere für ihre beiden Bände "Stimmen aus dem harten Kern" sowie "Jäh erhellte Dunkelheit", heißt es in der Begründung der Jury. "Diesen Gedichten zu begegnen, ist ein Erlebnis; man erinnert sich nachdrücklich an die Stimme einer Dichterin, der es mit ihren Versen gelingt, die Materialität der Sprache, ihre Laute, ihre Schrift, so freizulegen, dass sich ein feines Leuchten über die Dinge legt", urteilt Jurymitglied Silke Scheuermann. http://www.hr-online.de/website/specials/buchmesse2012/index.jsp?rubrik=73028&key=standard_document_44582237

»Krechels Gestus ist mal der des metaphysischen Fragens, mal einer, der auf die Paradoxie des Verstummens hinausläuft. Auch in den immer wieder auftauchenden heiteren Familienszenen beharrt Krechel eigenwillig auf dem Poetischen; ihr ist das Gedicht an sich immer Grund und Anreiz genug, der Hebel, mit dem sie sich an die Welt wagt, um Erkenntnisse zu gewinnen, den Boden der Sprache aufzubrechen.«Man spürt eine fremde und bedrohliche Kraft, die der Dichtung entgegenarbeitet und das lyrische Ich zu vereinnahmen droh, selbst wenn es sich wehrt. Zwischen die Gedichte sind dokumentarisch einige Grabinschriften verstreut – so lebt, so schreibt es sich mit den stummen Schatten der Vergangenheit. Und die Erleuchtung ist auch nur Bedingung für die Schlagschatten, die Sprache löst sich ins Schweigen, das Wort auf ins Licht.

Auszug aus einem Interview mit Ursula Krechel: 
U. Krechel: Es kommt vielleicht daher: Für den Außen­stehenden sieht es wunderbar aus: Ach, Schriftsteller X und Y hat eine Gastprofessur, hat dort ein Stipendium. Wenn man sich das so anschaut à la longue – ich bin ja seit 1973 freie Autorin –, weiß man manchmal nicht genau, ist man ein chinesischer Wanderarbeiter, der den Geldströmen folgt und der auch das Geld braucht, oder ist man eine geehrte Person, die eingeladen ist. Das ist oft nur ein haarfeiner Unterschied, den man selber nicht genau spürt. 
Und es geht einem nicht gut, weil man Heimweh hat, weil man sich nach seinen Menschen zu Hause sehnt. Der Mittlere Westen ist für jemanden, der aus einer europäischen Großstadt kommt, nicht ganz einfach zu nehmen, obwohl die Stadt, in der ich war, St. Louis, eine wunderbare und verehrungs­würdige Bibliothek hat. Das ganze Kapitel in Shanghai fern von wo über den Auftrag, ein Bild von William Turner zu besorgen, habe ich dort geschrieben. Es gibt dort eine kunst­geschichtliche Freihand­bibliothek, in der ich alles über Turner zusammen­raffen konnte, was ich wollte, was in Berlin sehr viel schwieriger gewesen wäre. Aber vielleicht liegt es daran, dass diese Situation, um die einen andere vielleicht beneiden, nicht immer einfach zu lösen ist. Es reißt einen aus dem Schreiben heraus, das man zu Hause hat, man beginnt etwas Neues, muss enorme Anpas­sungs­leistungen vollbringen, Smalltalk machen, an der Universität lehren und gleichzeitig auf der eigenen Schreibspur bleiben. weiterlesen hier:

Die Normalität als Wunschziel
Für die 1947 geborene Ursula Krechel ist „Landgericht“ erst der zweite Roman nach ihrem späten Debüt „Shanghai fern von wo“ (2008). Wieder verbindet sie eine akribische zeitgeschichtliche Faktenrecherche mit fiktiver Erzählung: innerem Monolog, Reflexion, Hadern. Doch während im „Shanghai“-Roman die Rückkehr deutscher Exilanten in die Bundesrepublik und ihr juristisches Ringen um ausgleichende Gerechtigkeit nur ein Element des Geschehens waren, wird „Landgericht“ jetzt zum großen Prozess Richard Kornitzers gegen ein Land, das so schnell wie möglich wieder zur Normalität übergehen will. Nur hat es dabei mit Kornitzer zu tun - einem Mann, der um sein Recht (und bisweilen auch persönliches Unrecht) nicht nur weiß, sondern es auch einzutreiben versteht. Ein Sturm zieht auf - privat und gesellschaftlich. Drei Bücher, in denen es ums Weiterleben geht (Hughes, Thome, Krechel), drei Bücher, in denen es ans Sterben geht (Sorokin, Setz, Erpenbeck). Sechs Bücher, in denen es um alles geht. Mit ihnen kommen wir durch den Sturm, auch der Buchhandel.




Pressestimmen :
Dass Ursula Krechel gerade einen Juristen zu einer  Hauptperson ihres Romans gemacht hat, ist mehr als nur ein genialer Schachzug. Es gelingt ihr,  die Genesis der Bundesrepublik und des Nachkriegsdeutschland, bis hin zu Elementen, denen wir uns im vereinigten Deutschland nach wie vor konfrontiert sehen, gleichzeitig in der Hinsicht eines persönlichen Erlebens, als auch in formaler Hinsicht darzustellen, bis hin zum Zynismus der in bestimmten juristischen Formulierungen, zum Beispiel zur Staatszugehörigkeit oder zur Freiwilligkeit und dem Zwang zur Flucht liegen. http://www.fixpoetry.com/feuilleton/rezensionen/1641.html

Was muß einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? Nach ihrem 2008 erschienenen Buch »Shanghai fern von wo« geht Ursula Krechel mit ihrem neuen großen Roman »Landgericht« (Jung und Jung) noch einmal auf Spurensuche. Die deutsche Nachkriegszeit zwischen Depression und Aufbruch ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaas’schen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riß durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. http://www.literaturport.de/index.php?id=23&no_cache=1&user_veranstaltungen_pi1%5Bvid%5D=5355

Kohlhaas’schen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder http://www.sf-magazin.de/ursula-krechel-landgericht,b5230.html

In der "Mitläuferfabrik": Krechel erzählt die Kornitzer-Geschichte nicht linear, aber der Leser kann der allwissenden Erzählerin immer folgen. Der Erzählton ist der jeweiligen Situation angepasst. Richard Kornitzers frühe Zweifel und der späte, auf den letzten einhundert Seiten eskalierende Kampf für moralische Satisfaktion und Restitution, der verbissen bis paranoid geführte Antrags-, Einspruch- und Widerspruchskrieg wird in anderem Ton geführt als das Schicksal der Kinder in Großbritannien zwischen Kirchen- und Waisenhäusern und das fast ein bisschen larmoyant geratene Kapitel über Richard Kornitzers Kuba-Exil. Dabei gibt es auch gelegentlich unschöne Anleihen an eine saloppe Alltagssprache und es ist schade, dass sich kein Lektor gefunden hat, der die über sechzig "nicht wirklich" auf ein erträgliches Maß reduziert hat. http://www.glanzundelend.de/Artikel/abc/k/ursula-krechel-landgericht.htm

Es geht ums nackte Leben-07.08.2012 ·  Hoffnung in der Krise, und das nicht nur für den Buchhandel: Die Literatur steuert auf einen starken Herbst zu. Ein halbes Dutzend großartiger Romane kommt schon in den nächsten Wochen.Von ANDREAS PLATTHAUS
Der schönste und zugleich doppelbödigste deutschsprachige Roman des Herbstes jedoch bleibt streng einem unerbittlichen Geschick verhaftet: der Politik. Es ist ein Familienroman: Ein Jahrzehnt nach seiner Flucht aus Deutschland kehrt der ehemalige Berliner Patentrichter Richard Kornitzer 1948 in sein Heimatland zurück. Er ist Jude, und seine protestantische Frau Claire blieb, als er 1939 nach Kuba emigrieren konnte, in Deutschland zurück; die beiden Kinder waren schon vorher nach England geschickt worden. Was hat Claire in der Zeit der Trennung erlebt? Was Richard? http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/vorschau-auf-den-literaturherbst-es-geht-ums-nackte-leben-11845777.html



Kein Wunder, daß sich Ursula Krechels "Handbuch" einer solch regen Nachfrage bei Autoren erfreut, ist es doch für jeden, der sich mit dem Schreiben beschäftigt, eine kongeniale Inspirationsquelle.
Rheinischer Merkur
   

Es ist ein ebenso hilfreiches wie hellsichtiges Buch, das die Schriftstellerin und Schreibdozentin Ursula Krechel hier vorlegt.
Martin Krumbholz, Neue Zürcher Zeitung   

Wenn man dieses impressionistisch-somatische Apriori von Schreiben als Fortsetzung des Körpers akzeptiert hat, läßt sich Krechels Text von der Lust am Texten mit großer Lust verschlingen. Denn so sehr es sich auch um ein Handbuch der Poetik handeln mag, ist es doch selbst nicht wenig poetisch.
Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
   

„In Zukunft schreiben“ ist zunächst einmal ein gedanklich reicher, formal geglückter, sprachlich reizvoller Essay, der auch jenseits der Frage, ob man praktische Nutzanwendung aus ihm ziehen möchte, lustvoll zu lesen ist.Lutz Hagestedt, www. Literaturkritik.de
   
Haltet euch an Ursula Krechel, die den Blick für die Umgebung schärft, die Aufmerksamkeit auf die Wörter lenkt und neugierig macht auf die Welt, die entsteht, wenn sich jemand daran macht, eine Sprache zu finden für das, was er wahrnimmt.
Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten   

Die von der Kritik geschätzte Lyrikerin und vielseitige Schriftstellerin führt hier auf persönliche und ansprechende, aber auch sehr anspruchsvolle Weise an die Gestaltungs- und Qualitätsansprüche literarischer Texte heran.
Ronald Schneider, ekz – Informationsdienst   

Für alle, die schreiben wollen, ist dieses Buch eine hilfreiche Inspirationsquelle einer sehr kompetenten Frau.
Gregor Savel, bn Bibliotheksnachrichten


Ursula Krechel hat den Deutschen Buchpreis für ihren Roman "Landgericht" gewonnen. Darin schildert sie das Verdrängen und Vergessen in den frühen Jahren der Bundesrepublik.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-deutscher-buchpreis-fuer-ursula-krechel-1.1490339


Deutscher Buchpreis für Krechel
Berliner Autorin überzeugt mit "Landgericht": Sechs Titel waren für das Finale des Deutschen Buchpreises 2012 nominiert. Bekommen hat ihn die einzige Frau im Rennen: Ursula Krechel. Und zwar für ihr großes Prosawerk "Landgericht".

http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=32845

Ein jüdischer Richter kehrt nach der Nazi-Zeit nach Deutschland zurück - und wird nicht gerade willkommen geheißen. Für ihren Roman "Landgericht" wurde Ursula Krechel jetzt mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet.http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ursula-krechel-gewinnt-den-deutschen-buchpreis-2012-a-860176.html


Berliner Dichterin Ursula Krechel für Nachkriegsroman ausgezeichnet...
Deutscher Buchpreis 2012: Berliner Dichterin Ursula Krechel für Nachkriegsroman ausgezeichnet -

„Bald poetisch, bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr Bild der frühen Bundesrepublik – von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche der Familienpsychologie“, heißt es in der Begründung der Jury für die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Buch sei ist ein „bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler und moderner Roman.“...
Deutscher Buchpreis 2012: Berliner Dichterin Ursula Krechel für Nachkriegsroman ausgezeichnet

 weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/buecher/deutscher-buchpreis-2012-berliner-dichterin-ursula-krechel-fuer-nachkriegsroman-ausgezeichnet_aid_834582.html


Ursula Krechels „Landgericht“ In der Sache Kornitzer
03.10.2012 ·  Das literarische Ereignis dieses Herbstes spielt im Landgericht von Mainz. Ursula Krechel erzählt die Geschichte eines jüdischen Exilanten, der nach 1945 wieder Richter sein will.
Dieser Mann wird nicht sympathisch. „Landgericht“ ist ein abgründiges Buch, aus dem es kein Entkommen gibt. „Kornitzer, der so gerne Richter war, betritt das Landgericht nicht mehr. Das ist auch nicht nötig, niemand erwartet ihn. (Niemand will ihn sehen.)“ Die Klammer sagt alles: Man hat Kornitzer ausgeklammert. Und mit ihm viele andere. Aber dieser eine ist nun - um in seiner Sprache zu bleiben - rehabilitiert.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/ursula-krechels-landgericht-in-der-sache-kornitzer-11912092.html


weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:


Krechel, Ursula
In Zukunft schreiben
Handbuch für alle, die schreiben wollen
 
 
Ein Buch für alle, die Lust haben, Literatur zu schreiben. Und für die, die es sich nie zutrauen würden.  
Jung und Jung
19,80 €
Krechel, Ursula
Mittelwerk
Gedicht
 
"Ursula Krechels Bilder sind oft von einer Schönheit, die in der gegenwärtigen Lyrik ihresgleichen sucht".  
zu Klampen
17,00 €


Zitat zum daily book: Vielleicht liegt es daran, dass diese Situation (der Gastprofessur) , um die einen andere vielleicht beneiden, nicht immer einfach zu lösen ist. Es reißt einen aus dem Schreiben heraus, das man zu Hause hat, man beginnt etwas Neues, muss enorme Anpas­sungs­leistungen vollbringen, Smalltalk machen, an der Universität lehren und gleichzeitig auf der eigenen Schreibspur bleiben. 

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