03 September 2012

Lesen macht klug und schoen 759 - Karen-Susan Fessel - Steingesicht

Der preisgekrönte Jugendroman von Karen-Susan Fessel endlich als Taschenbuch!
Karen-Susan Fessel - Steingesicht
Jugendbuch Roman


















Querverlag
Erscheint 09 / 2012
ca.9,90€

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Gerade fünfzehn Jahre alt, aus der Weltstadt Berlin in ein Nest aufs Land verschlagen – da muss einem ja das Lachen vergehen. Aber ausgerechnet in diesem Nest findet Leo einen Sinn in ihrem neuen Leben – und damit auch ihr Lachen wieder.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Leontine, genannt Leo, schon früher zu ihrer Tante Wanda, die in einem Nest bei Braunschweig eine Schuhmacherwerkstatt betreibt, hätte ziehen dürfen. Leo ist in so genannten zerrütteten Verhältnissen in Berlin aufgewachsen. Als sie mit fünfzehn endlich bei Wanda leben darf, ist es fast zu spät. Das Lachen ist ihr vergangen und sie vermeidet es, Gefühle zu zeigen, egal, was passiert. »Steingesicht« nennt Wanda sie liebevoll. Mit ihrer Hilfe gelingt es Leo, sich in ihrem neuen Leben einzurichten – und mehr noch: Die tolerante, lebensfrohe Wanda bietet Leo die Möglichkeit, sich selbst kennen zu lernen und auch ihr Anderssein zu akzeptieren. Das »Steingesicht« lernt lächeln und spürt ein nie gekanntes Vertrauen zum Leben. Und zu sich selbst.






Karen-Susan Fessel Geb. 1964 in Lübeck, aufgewachsen in Siegburg/Mülldorf und Meppen/Ems.  Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Romanistik, lebt heute als freie Schriftstellerin und Dozentin für Schreibseminare in Berlin.
Karen-Susan Fessel hat bisher zwei Dutzend Romane und Erzählungen für Erwachsene, Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, so unter anderem mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis la vache qui lit (für „Ein Stern namens Mama“ und Steingesicht“). In den Büchern von Karen-Susan Fessel, die teilweise in mehrere Sprachen übersetzt wurden und als Theaterstücke vorliegen, geht es oft um sozialkritische und schwierige Themen wie den Umgang mit Außenseitern, Krankheit und Tod: „Das Leben ist nicht immer lustig und leicht. Aber Bücher lesen kann helfen. Und wenn eines meiner Bücher auch nur einen einzigen Menschen tröstet, ihm Mut oder Freude macht oder hilft, andere Menschen besser zu verstehen, dann hat sich für mich das ganze Schreiben schon gelohnt!“ (aus: Oetinger Lesebuch, Almanach 2001/2002, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2001)http://www.karen-susan-fessel.de/
http://www.kinder-und-jugendbuecher.de/index.php/steingesicht/
bei facebook: http://www.facebook.com/pages/Karen-Susan-Fessel/284307327983




Leseprobe aus «Steingesicht» (ab 13):

Mein Fuss tut mir immer noch ein bisschen weh, als ich am Samstagvormittag mit dem Rad nach Schapen zum Einkaufen fahre. Als ich zurückkomme, sagt Anke: «Hier war gerade jemand für dich. Eine Malin.»
Das Blut schiesst mir ins Gesicht. Ich lege die Einkäufe auf den Tisch, ohne aufzusehen.
«Und? Was wollte sie?» In dem Moment sehe ich einen zusammengefalteten Zettel, der vor mir auf dem Tisch liegt.
«Der ist für dich», sagt Anke, die mich genau beobachtet. «Sie hat nur gefragt, ob du da bist. Und den Zettel für dich dagelassen.»
Langsam nehme ich den Zettel und stecke ihn ein. Endlich traue ich mich, zu Anke aufzusehen. «Für die bin ich nie da», sage ich fest, und dann mache ich, dass ich davonkomme. Ins Schwimmbad, wo ich mit Tinka verabredet bin. Auf halbem
Wege halte ich an und fische den Zettel aus meiner Hosentasche. Vorsichtig falte ich ihn auseinander.

Liebe Leo!
Kommst du am Montagvormittag um elf zumAussichtsturm auf dem Nussberg? Es ist wichtig für mich.
Malin
Plötzlich habe ich einen Kloss im Hals. So viel ich auch schlucke, er geht erst mal
nicht weg.


Presse:


2001 folgte ihr Jugendroman Steingesicht, in dem sie Homosexualität thematisierte. Bereits in ihren ersten beiden Romanen deutet  sich die Erzählkraft der Autorin an: Sie erzählt sensibel, verzichtet auf actionreiche Spannung und nimmt moderne Erzählmittel
auf. Sie erzählt fast selbstverständlich über Tod, Trauer, Depression und Homosexualität
und zeigt, dass Kinder und Jugendliche diese Problematik wahrnehmen und sich mit ihr
auseinandersetzen möchten und  auch müssen. Ihre Texte wie Und wenn schon (2002)
entwerfen andere Welten, zeigen den jugendlichen Lesern und Leserinnen das Leben mit
Sozialhilfe bzw. Hartz IV und entmutigen trotz aller Tristesse nicht. Sie machen vielmehr
klar, dass es Werte gibt, die weitaus höher sind als das richtige Designerhemd zu tragen.
Ihre Bücher sind mehrfach ausgezeichnet worden, ihre Vielfalt beeindruckt immer wieder.
Karen-Susan Fessel lebt heute in Berlin, wo sie zudem auch für Erwachsene schreibt und
als Journalistin arbeitet. Wer  sie noch nicht kennt, sollte  möglichst schnell einen ihrer
Romane lesen. Ihre Romane sind nicht einfach, sie fordern heraus, lassen den Leser oder
die Leserinnen inne halten und zwingen, nachzudenken. Karen-Susan Fessel beschreibt
keine perfekten Welten, in denen alles auf ein Happy end zusteuert, sie wählt nicht fantastische Elemente, um Probleme zu schildern. Ihre Texte leben  von einer – manchmal
lauten, manchmal leiseren – Gesellschaftskritik. Aber aus genau diesen Gründen sind ihre
Bücher so wichtig: Sie rütteln auf! In einer Welt, in der Buchhandlungen fast nur noch Bü-
cher über Vampire ausliegen, sind gerade solche Texte notwendig.  http://www.alliteratus.com/pdf/aut_fessel.pdf

LeserInnenmeinungen:
Ein wirklich gelungenes Jugendbuch von Karen-Susan Fessel. Die unangepasste 15-jährige Leontine, die es nach dem Tod Ihrer Mutter aus dem quirligen Berlin in das "piefige" Braunschweig zu ihrer noch jungen Tante Wanda verschlagen hat, muss sich erst in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Da sie allem zunächst mit Misstrauen und Ablehnung begegnet, gibt es dabei nicht wenige Probleme. Doch mit Hilfe von Freundin Tinka und ihrer Tante Wanda fasst sie langsam Fuss. Und schließlich verliebt sie sich. Das allererste mal - in Malin, mit den wunderschönen dunklen Augen. Mehr, als "nur" ein Coming-Out-Buch. Ein Buch über die Reise einer jungen Frau zu sich selbst. Schön geschrieben. Und als Leser ist man mittendrin, begleitet Leontine - fiebert, leidet, empfindet mit ihr und freut sich mit ihr über das "Ankommen". Also: Lesen!




Ich habe schon einige lesbische Mädchenbücher gelesen. Ein paar gute waren dabei („Amor kam in Leinenschuhen“ von Doris Meissner-Johannknecht z.B.), aber manche sind auch unsäglich klischeehaft und man das Gefühl, es soll nur auf Teufel-komm-raus vermittelt werden: Das ist alles gaaaaanz normal, und zwischen den Zeilen prangt er, der pädagogische Zeigefinger.
Nee, den hat Karen-Susan Fessel gar nicht nötig. Sie kann einfach schreiben, und ich hoffe sehr, dass das über kurz oder lang mehr Leute merken als „nur“ die lesbische community.
„Steingesicht“ ist wunderschön. Ein richtig guter Schmöker für Mädchen, jedoch sprachlich durchaus nicht anspruchslos. Nicht nur lesbische Mädchen und Frauen werden sich in der Geschichte wiederfinden. Und ihren Horizont erweitern.


"Steingesicht" ist ein Roman,geschrieben aus der Perspektive einer 15 jährigen Junkie-Tochter,die nach dem Umzug zu ihrer Tante Wanda allmählich lernt ihre Vergangenheit zu akzeptieren und Gefühle zuzulassen,die ihr zunächst fremd und bedrohlich erscheinen: Sie verliebt sich in eine Schulkameradin. "Steingesicht" ist im Jugendslang geschrieben und gibt Einblicke in das Seelenleben eines von einer schwierigen Kindheit gezeichneten Teenagers.Meiner Auffassung nach ist dieses Buch eher für Jugendliche zu empfehlen.

Ein Mädel, das in einem ziemlich "verlotterten" Milieu einer Großstadt aufgewachsen ist, ohne richtige Familie oder Freunde, lernt nach dem Tod der Mutter bei der Tante endlich "richtiges" Leben kennen, findet Freunde - und hat ihr Coming Out als Lesbe. Schön geschrieben, das Buch, realitätsnah - und mit Happy End ohne kitschig zu wirken!


So richtig was für kleine Sturköpfe. Die Autorin erzählt auf eine sehr ansprechende Art über die Geschichte einer jungen Berlinerin, die aufs Land ziehen muss. Die Geschichte verläuft genau so wie man es sich vorstellt. Dass sich ein verzogenes Stadtmädchen schwer tut, sich auf dem Land einzuleben. Doch natürlich gelingt es ihr (sogar noch mit viel Freude) !!

Dies ist mal ein Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen möchte - Mütter und Väter, Onkel und Tanten, gebt das euren Töchtern, wenn euch seit längerem der Gedanke umtreibt, dass die Flattergefühle von Mia, Maria oder Lucie keine "Phase" sondern bitterlicher Ernst sind: "meine kleine ist lesbisch" - und bevor das Kind nun durchleiden muss, denken wir nur an die Selbstmordraten....







“Den Alltag einer Familie, in der sich das Oberste zuunterst kehrt- Karen-Susan Fessel schildert ihn ebenso glaubwürdig wie behutsam und ohne Kitsch. Sie schreibt, kaum zu glauben, zum ersten Mal für Kinder. Doch dass sich die Autorin, die unter anderem ein Selbsthilfe-Handbuch für Menschen mit HIV veröffentlicht hat, nicht zum ersten mal dem Thema Tod zuwendet, spricht aus jeder Zeile.” (Die Zeit, 14.10.1999)
“Diese Erzählung füllt eine Lücke im Kinder- und Jugendbuchbereich zum Thema Krankheit und Tod von nahen Angehörigen. Wie gut Karen-Susan Fessel schreiben kann, hat sie zuletzt mit ihren 1998 im Querverlag erschienenen Erzählungen “Was ich Moira nicht sage” bewiesen. Jetzt ist ihr erstes Kinderbuch erschienen: eine tapfere, traurige, enttabuisierte und gut geschriebene Geschichte.” (Buchhändler heute, Oktober 1999)
” Ein beeindruckender Kinderbuch-Erstling, der Einblick in die Gefühle Betroffener vermittelt und Kindern, die sich mit dem Thema Tod beschäftigen, ein wundervoll tröstliches Denkmodell jenseits der tradierten christlichen Vorstellung vom Leben nach dem Tod anbietet.- Nachdrücklich empfohlen.” (ekz-Informationsdienst, November 1999)



Interview mit der Autorin:
Woran arbeitest Du zur Zeit?
Daran, meine in all den Jahren gesammelten Notizen zu sichten. Und mein Leben neu in Form zu bringen ;-). An einem Buch allerdings arbeite ich gerade in diesen Wochen ausnahmsweise mal nicht, aber das wird nicht lange so bleiben…
Wie sieht Dein typischer Arbeitsalltag aus?
Kaffee und Zeitung im Bett, mit dem Hund rausgehen, einkaufen, nötige Dinge erledigen, Büroarbeit, dann ab 14h schreiben. Und das bis spät abends. Und dann hoffentlich noch ein bisschen angenehme Ablenkung ;-)
weiterlesen hier: http://www.l-talk.de/kulturelles/karen-susan-fessel-im-interview.html






Literaturempfehlungen zum Thema sexuelle Identität für Mädchen und junge Frauen hier:
http://www.kombi-berlin.de/08-Maedchen.pdf



weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:

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