23 Juni 2012

Lesen macht klug und schoen 695 - Siri Hustvedt - Der Sommer ohne Männer

'Ich wollte mit dem Buch versuchen, einen Aufbruch zu beschreiben – eine Unterbrechung, eine Pause zwischen zwei Arten zu leben.'
Siri Hustvedt - Der Sommer ohne Männer
Roman




rororo Taschenbuch
8,99 €
978-3-499-25586-1
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Eine Frau erlebt den Sommer: mit kühlem Blick und Herzenswärme.Die New Yorker Dichterin Mia steckt in einer Krise. Ihr Mann Boris will eine Ehe-Pause. Als Mia feststellt, dass die «Pause» viel jünger als sie und überdies Boris’ Assistentin ist, erleidet sie einen Zusammenbruch. Und beschließt kurzerhand, den Sommer in der Nähe ihrer Mutter, einer rüstigen Neunzigjährigen, zu verbringen. Es ist eine Zeit ohne Männer. Mia trifft die alten Freundinnen der Mutter und unterrichtet eine Gruppe pubertierender Mädchen in Lyrik. Und sie lernt sich selbst neu kennen. Endlich atmet Mia wieder frei durch — bis eine flehende Mail von Boris kommt ...




Siri Hustvedt wurde 1955 in Northfield, Minnesota, geboren. Sie studierte Literatur an der Columbia University
und promovierte mit einer Arbeit über Charles Dickens. Sie lebt in Brooklyn und ist mit dem Schriftsteller Paul Auster verheiratet, mit dem sie eine Tochter hat. Bekannt wurde sie mit den Romanen Die unsichtbare Frau, Die Verzauberung der Lily Dahl und vor allem mit den internationalen Bestsellern Was ich liebte, Die Leiden eines Amerikaners und
Die zitternde Frau.


«An meine Kindheit denke ich ohne Wehmut»
«Männer haben immer noch mehr Macht als Frauen»
'Ich wollte mit dem Buch versuchen, einen Aufbruch zu beschreiben – eine Unterbrechung, eine Pause zwischen zwei Arten zu leben.'

Ein exzellentes Frauenbuch: über Mütter und Töchter, über Freundinnen, über Rivalinnen, über alte und junge Frauen. Federleicht, gefühlssicher und verblüffend. (FAZ)
Siri Hustvedt erzählt so sensibel, selbstironisch und schonungslos offen, als habe sie es selbst erlebt. (Freundin)
Mit Humor und einer großen Portion Selbstironie erzählt. (Süddeutsche Zeitung)




«Ein exzellentes Frauenbuch: über Mütter und Töchter, über Freundinnen, über Rivalinnen, über alte und junge Frauen. Federleicht, gefühlssicher und verblüffend.» Frankfurter Allgemeine Zeitung


Die Leichtigkeit stellt sich ein, weil Hustvedt sich nicht den Zwängen einer Handlung unterwirft, sondern spielerisch mit den narrativen Elementen umgeht. Um "Fiktion" handelt es sich nur insofern, als Mia eine fiktive Figur ist, eine jedoch, die mit Hustvedt zumindest Herkunftsort und Beruf gemeinsam hat. Und doch ist ihre Sprache erzählerisch, entspannt, souverän - ganz im Gegensatz zum vorigen, ebenfalls als Roman angepriesenen Buch "Die zitternde Frau", das nichts als ein Zettelkasten voller Exzerpte neurophysiologischer Lektüren gewesen ist. War dort der Tod des Vaters Auslöser der Erinnerungsbewegung, so geht es nun um die Mutter und ihren bevorstehenden Tod - und weniger um eine belastete Vergangenheit, als um die Alltagsgegenwart. Und die unvermeidliche Psychoanalytikerin ist nun noch telefonisch, als Stimme in der Ferne anwesend. Besprochen von Jörg Magenau http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1414864/



Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.04.2011
Katharina Granzin hat sich offenbar ganz wohl gefühlt in Siri Hustvedts Sommerfrische, in die sich die Ich-Erzählerin Mia nach der Trennung von ihrem Mann und einem daraus resultierenden Psychiatrie-Aufenthalt zurückgezogen hat. Die amerikanische Autorin versammelt hier als handelnde Figuren ausschließlich Frauen gemischten Alters, die sich jede auf ihre Weise künstlerisch ausdrücken, stellt die Rezensentin fest. Damit hat sie den Roman, dessen Klugheit und Verspieltheit sie sehr einnimmt, als "verhaltensbiologische" Versuchsanordnung gelesen, der man als Ergebnis vielleicht ablesen kann, dass das Leben selbst eine "Form der Kunst" darstellt, wie Granzin mutmaßt. Trotz der konsequenten Abwesenheit von Männern sind sie aber als Gesprächsstoff und Sehnsuchtsobjekt allgegenwärtig, stellt die Rezensentin fest, die die Lektüre offenbar genossen hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.03.2011
Nicht weniger als die Rehabilitierung des Frauenromans wird draus, wenn Siri Hustvedt einmal das intellektuelle Spiegelspiel sein lässt und sich des uralten Themas Mann-verlässt-Frau-für-jüngere-Frau annimmt. Das jedenfalls denkt Meike Fessmann nach der Lektüre von Hustvedts neuem Roman. Die autobiografischen Parallelen im Buch sind für sie nicht mal das Spannendste. Intelligenz, Humor, Selbstironie sind die Zutaten, die Fessmann hier fesseln. Und das ungehemmte Zeter und Mordio, das die geläuterte Gattin dem Flüchtigen hinterherschickt. Ein Frauenroman von intellektuellem Format, freut sich Fessmann. Alles andere auf diesem Sektor wäre bestimmt nicht von Hustvedt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2011
Der Roman scheint in zwei Hälften zu zerfallen, und obwohl Rezensentin Pia Reinacher fest entschlossen ist, den Roman als Ganzes zu loben, ist sie doch merklich von der zweiten Hälfte faszinierter als von der ersten. Diese liest sich in ihrer Darstellung doch etwas konventionell als Drama um eine verlassene Ehefrau, einen erfolgreichen Mann und seine jüngere Geliebte. In der zweiten Hälfte geht's dann um die Beziehung der Protagonistin zu ihrer Mutter einerseits und zu ihren Studentinnen andererseits. Und hier, so macht Reinacher glaubhaft, gelangt Hustvedt zu Höchstform in der zugleich subtilen, boshaften und doch herzenswarmen Schilderung von Beziehungen unter Frauen.


Wo Roman drauf steht, kann noch viel mehr drinstecken...
Die Schriftstellerin Siri Hustvedt ist schon einige Male für eine Überraschung gut gewesen. Vor allem in " Was ich liebte", "Die Leiden eines Amerikaners" und "Die zitternde Frau", ihren bekanntesten Werken, hat Hustvedt ihr überragendes Können gezeigt. Sie kann plotten und großartige Spannung erzeugen, ihre Themen sind Kunst und Psychologie, Philosophie und Psychoanalyse, Familie und Feminismus - und sie kann unglaublich witzig schreiben. http://www.neue-buchtipps.de/romane/1206-siri-hustvedt-sommer-ohne-maenner-rowohlt.php


"Sind wir wirklich so anders?"
Die Tochter einer norwegischen Einwanderin und eines Professors für skandinavische Literatur promovierte an der Columbia Universität in New York. Sie ist bekannt für ihren Hang zur Analyse. "Die Frage, was Männer und Frauen im Empfinden und Verhalten unterscheidet, zieht sich wie ein philosophischer Faden durch mein Buch", sagte sie der dpa. "Sind wir wirklich so anders? Und wenn, woher? Sind die Unterschiede kulturell, das heißt, anerzogen? Oder haben sie biologische Wurzeln?".http://www.stern.de/kultur/buecher/siri-hustvedts-sommer-ohne-maenner-die-folgen-einer-grossbusigen-ehepause-1672622.html



Der Sommer ohne Männer – ein Titel der trügt. Keine leichte Einschlaflektüre,sondern ein Buch mit philosophischen und literarischen Ansprüchen, das trotzdem beste Unterhaltung in gehobenem Sinn bietet. Siri Hustvedt's Schreibweise wirkt wie ein Sog, der die Leser in das Buch förmlich hineinzieht, sodass nicht wenige es mit Vergnügen noch ein zweites Mal lesen werden.
Zielgruppe:
Frauen mit gewissen Leseansprüchen, aber auch neugierige Männer.  http://leobuch.blogspot.de/2011/05/der-sommer-ohne-manner-von-siri.html

Das neue faszinierende Buch der gebildeten und sensiblen Autorin, die eine herausragende Rolle in der New Yorker Intellektuellenszene spielt, begeistert den Leser mit einem dichten Netz von eindrucksvollen Bildern. Siri Hustvedt ist eine mit Empathie und Mitgefühl ausgestattete Philosophin. Der Roman gehört für mich zu den Highlights diesjähriger Neuerscheinungen.


"Warum lieben sich Menschen? Ich habe keine Ahnung"Ein Gespräch mit Siri Hustvedt über Männer und Frauen, über Liebe, Sex und Literatur, die 30 Jahre währende Beziehung zu Paul Auster sowie über ihr neues Buch "Der Sommer ohne Männer"
DIE ZEIT: Auf der ersten Seite Ihres neuen Buches trifft man eine ältere Frau, die von ihrem Mann wegen eines kurvenreichen jungen Wesens verlassen wurde, nach – 30 Jahren Ehe?
Siri Hustvedt: So etwa 25, 30 Jahren ... weiterlesen:

Trotz aller Unterschiede: "Der Sommer ohne Männer" ist nicht das erste Buch, in dem Hustvedt auch autobiografische Ähnlichkeiten einfließen lässt. Und auch mit der Einbindung von neurowissenschaftlichen Überlegungen im Zusammenhang mit Mias Psychiatrieaufenthalt betritt die Autorin norwegischer Abstammung kein Neuland: In "Die Leiden eines Amerikaners" ging es um einen Psychoanalytiker, in "Die zitternde Frau" um Hustvedts eigene rätselhafte Nervenkrankheit, ein starkes Zittern, dessen Ursache sie mit Hilfe von Erkenntnissen der Neurologie, Psychologie und Psychoanalyse zu finden suchte.

Bewertung: Was diese Geschichte stark macht, sind die Frauen - und nur sie. «Der Sommer ohne Männer» ist auch ein Roman ohne Männer, was einen wesentlichen Reiz ausmacht. Mias Gatte ist weit weg, Besuch bekommt sie zwischendurch von Schwester und Tochter. Ihr Vater, wie auch die Ehemänner des Alte-Damen-Zirkels rund um ihre Mutter sind alle lange tot und selbst für den Lyrik-Workshop haben sich in dieser typisch amerikanischen Kleinstadt ausschließlich pubertierende Mädchen erwärmen könnenhttp://www.kultiversum.de/Literatur-Empfehlungen/Siri-Hustvedt-Der-Sommer-ohne-Maenner.html

Intelligente Unterhaltung: Literarisch wird all dies auf höchstem Niveau dargeboten: Hustvedt ist belesen, klug und schreibt seit längerem schon auf der Höhe der intellektuellen Unterhaltungsprosa, ja man möchte sagen, dass sie selbst mit Romanen wie "Was ich liebte" und "Die Leiden eines Amerikaners" diese Höhe eigentlich erst mitbegründet hat.
So unterhält auch dieser Roman erwartungsgemäß durch scharfsinnige Beobachtungen, intelligente Reflexionen und stimmige Beschreibungen – so dass man in diesem Sommer das männliche Romanpersonal überhaupt nicht zu vermissen beginnt. Vorgestellt von Roman Halfmann http://www.hr-online.de/website/specials/buchmesse2011/index.jsp?rubrik=67369&key=standard_rezension_41390827


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