11 Juni 2012

Lesen macht klug und schoen 684 - Michèle Minelli - Die Ruhelosen

Michéle Minelli über die verschlungenen Wege zum Glück:
Michèle Minelli - Die Ruhelosen
Roman



















Aufbau Verlag
ISDN 978-3-351-03386-6
24,99 €
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Nur dank eines Zufalls stößt die Zürcher Ornithologin Aude auf jene Spur ihrer Familiengeschichte, die bis in die k. u. k. Zeit führt. 
Die Legenden über eigensinnige Frauen und Töchter ihrer Vorfahren bekommen plötzlich Form und Gesicht. 
Während man in ihrer Familie der eigenen Herkunft stets den Rücken gekehrt hat, wendet sich Aude nun genau dieser Vergangenheit zu. 
Vor ihr breitet sich ein verführeri-sches Geflecht aus vier Familien über acht Generationen und 150 Jahre aus.


Schicksale von unsteten Friseuren, Masken-bildnern, Musikern, Krämern und ihren unkonventionellen Frauen verweben sich zu einem leuchtenden Geschlechter-teppich durch die Jahrhunderte.





 (c) Anne Bürgisser


Michèle Minelli, 1968 in Zürich geboren, veröffentlichte mehrere Sachbücher, u. a. über das Asylland Schweiz, eine Reisereportage und den Roman „Adeline, grün und blau“ (2009). Außerdem drehte sie Dokumentarfilme und arbeitet als Dozentin für kreatives Schreiben in Zürich. Verschiedene Preise und Stipendien. Veranstaltungstermine der Autorin: http://www.mminelli.ch/aktuell.php


Presse:

» Ein richtiger Schmöker eben, genau richtig für verregnete Wochenenden. «
http://www.lovelybooks.de/

[...]>Die Ruhelosen< eine überzeugend unaufgeregte, facettenreiche Familiensaga durch 150 Jahre europäischer Geschichte. «
http://www.hallo-buch.de/

» [...] lebenspralles, vor Fabulierlust nur so strotzendes [...] Gesellschafts- und Historiengemälde [...]. «
Der Bund



» Ein wunderbarer Roman voller praller Geschichten, eine Familiensaga, die den kleinsten Verästelungen nachgeht und alles in Zusammenhänge bringt, miteinander verwebt zu einem Geflecht aufregender und anrührender Schicksale. «
Sächsische Zeitung

» Schöne, pralle Episoden am laufenden Band. Man sieht sie alle vor sich wie auf alten Fotografien in Sepiatönen. «
Neues Deutschland

» Minellis Figuren sind eigenständige Persönlichkeiten. Ihre Schicksale halten die Leserinnen und Leser in Atem. «
DRS 1, Sendung BuchZeichen

» In ihrer grandiosen Familiensaga, die von der k. u. k.[kaiserlich und königlichen] Zeit bis ins Heute reicht, lockt uns Michèle Minelli mit originell erzählten sinnlichen, skurrilen, tragischen und leidenschaftlichen Geschichten in ein weit gespanntes europäisches Zeitpanorama. «
Schweizer Buchhandel






Michèlle Minellis wunderbar erzählte Genealogie ist ein Textil, das aus vielen Fäden aus allen möglichen Teilen Europas gewoben ist, aus Materialien verschiedener Länder, Sprachen und Religionen. Die Genealogie fächert sich weitläufig und bereichernd auf, Migration gehört zur Geschichte und Identität dieser Menschen, die zugleich auch eine europäische ist.
Samira Europa Senigaglia – diesen Namen bekommt Audes Enkelin, die 2012 in Zürich geboren wird und in der sich beim Erscheinen des Romans die Zeit der Ruhelosen und die Zeit der Leserinnen und Leser überschneidet. Die Genealogie der vergangenen Geschichten und Orte wurde für mich beim Lesen zu einem zukünftigen Ort, zu einem Europa, das an jedem Ort, an jedem Heimatort um seine vielfältigen Wurzeln weiß: „Keiner war immer schon da“.

 BuchZeichen vom Freitag, 9.3.2012, 14.05 Uhr - Verliebte Hofcoiffeure und rebellische Gräfinnen
Wenn einer eine Familie hat, so kann er was erzählen... Dieses leicht abgeänderte Sprichwort passt zu Michèle Minelli. Mit ihrem neuen Roman «Die Ruhelosen» ist ihr eine opulente und packende Familien-Saga über acht Generationen gelungen. Sie reicht bis in die k. u. k. Zeit in Ungarn zurück. Luzia Stettler hat die Autorin zum Gespräch getroffen.Michèle Minelli ist Gast bei Luzia Stettler. podcast: http://www.drs.ch/lib/player/radio.php?audiourl=rtmp%3A%2F%2Fcp23910.edgefcs.net%2Fondemand%2Fmpc%2Fdrs1%2Fbuchzeichen%2F2012%2F03%2F120309_buchzeichen.mp3&sg=10084236&sh=10215328&type=popup&skin=srdrs



13.05.2012; Radio DRS2 - Luzia Stettler
»52 beste Bücher«
Eine Familiensaga sollte es werden, das war die lang gehegte Absicht der Filmemacherin und Autorin Michèle Minelli. Nun liegt das Resultat vor - noch früher als geplant: «Die Ruhelosen» heisst das opulente und packende Familienporträt.
Interview, Geschichten und Leseproben zu »Die Ruhelosen«.
Hier die Sendung zum Nachhören und die dazugehörige Webseite


14.03.2012; Rezension im Feuilleton «neues deutschland» - Monika Melchert
Ruhelos wie Zugvögel
Familiensaga über acht Generationen:
Zugvögel scheren sich nicht um Ländergrenzen. Sie fliegen dorthin, wo sie hoffen, die besten Lebensbedingungen zu finden. Und immer wieder gibt es Menschen, die ihnen ähneln, die ihre Heimat verlassen, um ihr Glück woanders zu suchen - und dadurch die Landschaften mit einem Netz an Wegen überziehen. So geht es den Angehörigen von acht Generationen einer großen, über Europa verstreuten Familie. Die Wege führen seit Mitte des 19. Jahrhunderts in die verschiedenen Richtungen. Sie kreuzen sich im Vielvölkerstaat der k. u. k. Monarchie Österreich-Ungarn und münden schließlich, gespeist aus vielen Zuflüssen, in einen großen Strom in der Schweiz.
Auch ihre Sprachen mischen sich, das Deutsche, Italienische, Jiddische, Ungarische, sogar das beinahe ausgestorbene Zimbrische. Die Muttersprachen sind nicht das Trennende, sondern das Verbindende. Nach Jahrzehnten der Heimatsuche finden viele von ihnen Bürgerrecht und neue Wurzeln in den Gegenden um Zürich und Basel, hier verzweigen sich die Stammbäume der Familienglieder.
Schließlich wird in den sechziger Jahren ein Mädchen geboren, das sich erstmals nicht nach vorn wendet, weg von den Ursprüngen, sondern zurückschaut zur Herkunft dieser Zugvögel. Indem sie sich als Ornithologin mit dem Wesen der Vögel beschäftigt, mit Nestbau und Brutpflege, begreift sie immer besser die Geschichte derer, die ihr vorangegangen sind. Zu ihrer Ahnengalerie gehören Perückenmacher und Händler, Gastwirte und Geiger. Am Anfang stand einmal František Schön, ein junger jüdischer Haarteilmacher, der all seinen Mut zusammen nimmt und sich traut, Grenzen zu überspringen. Um 1860 heiratet er in Kassa (heute das slowakische Košice) die jüngste Tochter der Gräfin Csöke und gründet mit ihr einen Hausstand, dem Generation auf Generation folgt. Damit wird gleichzeitig ein Bilderbogen mitteleuropäischer Geschichte aufgeschlagen, in dem auch Kriege und andere Unglücke ihren Platz behaupten.
Die Schweizer Autorin Michèle Minelli (geb. 1968) ist eine wunderbare Erzählerin. Sie geht mit ihrem ausufernden Material auf eine sensible, poetische Weise um. Immer wieder kommt ein Sohn oder eine Tochter hinzu, die etwas Besonderes an sich haben: eine Leidenschaft, ein starkes musikalisches Talent, die außerordentliche Gabe, Menschen für sich einzunehmen, oder auch eine ungewöhnliche Schönheit. Der Roman einer weit verbreiteten Familie fesselt durch großartige Figuren und deren Lebenswege. Doch Familien haben es an sich, dass sie sowohl zusammenhalten wie auch jemanden ausstoßen können, wenn denn einer seinen vorbestimmten Platz verlassen will.
Die Unruhe, die in vielen von ihnen pocht, lässt diese Menschen immer wieder aufbrechen und Neues versuchen. Manchen führt der Weg bis nach Amerika. Doch das Nest der Tradition und Geborgenheit zieht sie, wohin es sie auch verschlagen hat, wie mit Zauberhand immer wieder zurück. Gebannt lauscht das Mädchen Aude den Erzählungen seiner Großmutter, die über alle und jeden etwas Charakteristisches weiß. Schöne, pralle Episoden am laufenden Band. Man sieht sie alle vor sich wie auf alten Fotografien in Sepiatönen.
Die Männer halten oft die Fäden in der Hand, die eigensinnigen Frauen aber tun etwas viel Kostbareres: Sie knüpfen das Netz der Zusammengehörigkeit. Sie binden die Kinder an sich und wissen genau, ohne ihre Frauen hätten die Männer nicht die Hälfte von dem erreicht, was sie am Ende vorzuweisen haben.

Link zur Online-Ausgabe:
09.03.2012; Radio DRS1 - «BuchZeichen» - Luzia Stettler
Verliebte Hofcoiffeure und rebellische Gräfinnen
Wenn einer eine Familie hat, so kann er was erzählen... Dieses leicht abgeänderte Sprichwort passt zu Michèle Minelli. Mit ihrem neuen Roman «Die Ruhelosen» ist ihr eine opulente und packende Familien-Saga über acht Generationen gelungen. Sie reicht bis in die k. u. k. Zeit in Ungarn zurück. Luzia Stettler hat die Autorin zum Gespräch getroffen.
Webseite zur Sendung «BuchZeichen» vom 09.03.2012, 14.05 Uhr, DRS 1
Direkt zur Sendung als Audio Stream (27:37)

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