30 November 2011

Lesen macht klug und schoen 526 - Angelika Aliti -Lumpenpack



Edition Schlangenberg
ISBN-13: 978-3-9502033-2-5
Das neue Kulturfestival hätte der Knaller der Landesregierung werden sollen. Eine Innovation! Ein Ruhmesblatt! Aber dann ist das Programm der groß angekündigten Provinziale mittelmäßig und der Intendant spurlos verschwunden. Und mit ihm die drei Millionen Etat. Da sind die Herren in Graz zwar in Erklärungsnot, scheinen aber auf das altbewährte Rezept zu setzen, die Sache auszusitzen.

Dass Lois Pammer, der kleine Dorfpolizist aus der südoststeirischen Provinz sich auf einmal viel zutraut, sogar Ermittlungen auf eigene Faust in dieser mysteriösen Sache, die man offiziell totzuschweigen scheint, hängt wohl damit zusammen, dass er erst einem herrenlosen Yorkshireterrier begegnet und anschließend der etwas schrulligen Schriftstellerin Antonia Azurra. Diese hat eigentlich selber genug Sorgen. Jemand bedroht ihre Existenz, seitdem sie plant, die alte Burg zu kaufen. Aber dann laufen die Fäden zusammen und ergeben ein scheinbar unauflösbares Knäuel. Azurra und der mutige Lois greifen beherzt hinein und entwirren alles. Sie legen sich mit korrupten Politikern und mächtigen Wirtschaftsbossen an. Lumpenpack, sagt die Azurra. Alles Lumpenpack! Am Ende siegt, ja wer? Vielleicht die Gerechtigkeit?


Schon einmal wählte die Schriftstellerin Angelika Aliti die südoststeirische Idylle als Schauplatz für ihre Krimis, in denen sie nicht mit gesellschaftspolitischen Themen spart, die sie mit viel Witz und schonungslosem Klarblick vorführt.












Angelika Aliti Autorin, Philosophin, Kulturschaffende, systemische prozessorientierte Essenzentherapeutin. Sie finden auf ihrer homepage Lesenswertes und Informatives über Psychologie - Gesundheit - Philosophie - Kultur  außerdem: Beratung und Begleitung in Lebens- und Sinnkrisen und EssenzentherapeutIn.


Bierbaum am Auersbach: Schlangenberg Zentrum | BIERBAUM. Nach „Kein Bock auf Ziegen“ und „Die Sau ruft“ legt Angelika Aliti nun mit „Lumpenpack“ ihren dritten Krimi vor, der in der Region spielt. Die Themen: Kulturfestival, Korruption und mächtige Bosse. Alles frei erfunden, aber Ähnlichkeiten möglich. Gelesen wird am 27. Oktober in der Buchhandlung Praßl in Gnas. Neuer Aliti-Krimi: Christine Praßl, Angelika Aliti, Herausgeberin Athena Stebner. Foto: WOCHE

Lesetermine: 
23. November 2011, Bibliothek Trofaiach, 18.30 Uhr
8. Dezember, 2011 Frauenbibliothek Mona Liesa, Leipzig, 19.00 Uhr 
4. Februar 2012 Bibliothek Wildon, 19.00
Pressestimmen:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/feldbach/gnas/2862622/betrug-mord-korruption-gewuerzt-viel-lokalkolorit.story

29 November 2011

Lesen macht klug und schoen 525 - Ellen Berg - Du mich auch

Rache ist … Frauensache

http://www.aufbau-verlag.de/media/Upload/cover/9783746627465.jpg
Aufbau Taschenbuch
978-3-7466-2746-5
9,99 €
hier bestellen(Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Beim 25-jährigen Abi-Jubiläum treffen sich drei Freundinnen von einst wieder: Die brave Evi hat ihrem wunderbaren Gatten und den süßen Kindern zuliebe die Karriere an den Nagel gehängt und ihr Glück in der Küche gefunden. Beatrice hat Vorzeigetochter und -ehemann und jettet für ihren Marketingjob rund um den Globus. Katharina, die einstige Einser-Kandidatin, ist zur Staatssekretärin eines Ministers aufgestiegen und fröhlicher Single. – So weit die Erfolgsgeschichten vom Klassentreffen. Doch am Ende des promillereichen Abends kommt die traurige Wahrheit ans Licht: Alle drei sind von ihren Männern betrogen, ausgenutzt oder sitzengelassen worden. Im Vollrausch der Depression kommen sich die drei Frauen wieder näher. Und sie haben die Nase voll davon, dass auf ihren Herzen herumgetrampelt wird. Sie beschließen, den Spieß umzudrehen – ihre Männer sollen büßen. Und das nicht zu knapp.

Unglaublich komisch, herrlich fies und ein Riesenspaß – zieht euch warm an, liebe Männer!


28 November 2011

Lesen macht klug und schoen 524 - Katharina Hacker - Die Habenichtse

Gelungen ist der Autorin ein beeindruckender "Fortschritt in der deutschen Gegenwartsliteratur", denn sie verbindet in ihrem Roman überzeugend "Ästhetik und Engagement"..

Katharina Hacker - Die Habenichtse

Roman



Die Habenichtse

S. Fischer Verlag
ISBN: 978-3-596-18971-7
9,99 € - jetzt als Taschenbuch
hier bestellen 



Katharina Hacker - Die Habenichtse
Hörbuch - 4 CDs mit Booklet. 320 min. 20 Tracks.
Der Audio Verlag
24,99€
hier bestellen


"Ich bin glücklich, wollte Jakob sagen, aber der Satz war wie ein Holzpüppchen, das man behutsam aufstellte und das sich doch nur einen Augenblick hielt, bevor es umkippte."- Isabelle und Jakob treffen sich am 11. September 2001 nach Jahren auf einer Party in Berlin wieder. Sie verlieben sich,heiraten und bekommen die Chance, nach London zu ziehen, wo Jakob - Schicksal? Zufall? - eine Stelle in einer Anwaltskanzlei antritt, die eigentlich für einen Kollegen vorgesehen war, der bei den Anschlägen auf das World Trade Center umgekommen ist. Isabelle arbeitet von dort aus weiter für ihre Berliner Grafikagentur und genießt, in den spannungsreichen Wochen vor Ausbruch des Kriegs im Irak, ihr Londoner Leben. Die beiden haben alles, was ein junges, erfolgreiches Paar braucht - und stehen doch mit leeren Händen da. Sehnsüchtig und ratlos sehen sie zu, wie ihr Leben aus den Fugen gerät. Jakob ist fasziniert von seinem Chef, Isabelle von Jim, dem Dealer. Die untergründigen Ströme von Liebe und Gewalt werden spürbar, und das Nachbarskind Sara wird ihr Opfer. 


27 November 2011

Lesen macht klug und schoen 523 - Rita Harenski - Zauberwort - Die schönsten Gedichte für Kinder aus vier Jahrhunderten mit CD

Rita Harenski  - Zauberwort - Die schönsten Gedichte für Kinder aus vier Jahrhunderten 
mit CD



Arena Verlag
ISBN 978-3-401-06563-2
Erscheinungstermin:31.05.2011
16.99 €

hier bestellen
ab 5 Jahre

Dichter aus vier Jahrhunderten entführen in die Welt der Poesie: Goethe, Eichendorff, Fontane, Brecht, Jandl, Guggenmoos und viele andere. Die zauberhaften Illustrationen ermöglichen schon den Kleinen Zugang zu den Gedichten und eröffnen den Großen neue Sichtweisen auf Altbekanntes. Ein wunderbares Hausbuch für die ganze Familie.




Rita Harenski, 1937 in Kiel geboren, Mutter von zwei Söhnen, arbeitete nach dem Studium der Romanistik und Anglistik 33 Jahre lang für den Arena Verlag, davon 28 Jahre als Leiterin des Taschenbuchprogramms.


Illustratorin Christine Brand, geboren 1954 in Schlema/Erzgebirge, ist seit 1987 als ffende Illustratorin für verschiedene Kinder- und Jugendbuchverlage tätig.

26 November 2011

Geschenkideen - Taschenkalender, Wir Frauen 2012 - Berühmte Frauen. Kalender 2012

Unsere Geschenkideen für Ihre Tasche:

Das Kleine Lexikon ist den Gesundheitsfrauen, den Heilkundigen, den Hebammen und Ärztinnen gewidmet.

Wir Frauen 2012



Wir Frauen Kalender 2012

PapyRossa VerlagFlorence Hervé/Melanie Stitz (Hg.)
Taschenkalender mit flexiblem Einband und Lesebändchen
256 Seiten
ISBN 978-3-89438-426-5
EUR 9,95 [D]
hier bestellen


Ob in rot wie bisher oder wie diesmal in türkis – der Kalender bekennt unverändert Farbe für Feminismus und gegen Patriarchat. Er erinnert an antifaschistische Widerstandskämpferinnen, engagierte Feministinnen und afro-amerikanische Bürgerrechtlerinnen. 
Der Kalender stellt Malerinnen, Schriftstellerinnen und andere Künstlerinnen vor, bekannte und zu Unrecht unbekannte. 
Eine der ersten die griechische Dichterin Sappho, geboren vor ca. 1.400 Jahren. Aktuelle Themen kommen nicht zu kurz: Pop- oder Queerfeminismus oder Proteste gegen Castor, Ölpest oder Stuttgart 21. 

Ferner Vergessenes aus der Geschichte, aktuelle Politik und Kultur, Kuriositäten und Ärgernisse aus der Welt der Antifeministen. Dazu jede Menge Fotos sowie Gedichte und Prosatexte. Außerdem informative Seiten zu Arbeit, Alltag und Zusammenleben sowie eine Chronik der Frauenbewegung und Adressenverzeichnisse. 
Das Kleine Lexikon ist den Gesundheitsfrauen, den Heilkundigen, den Hebammen und Ärztinnen gewidmet.

Monat für Monat werden außergewöhnliche Frauen vorgestellt, und eine ausführliche Literaturliste lädt zum Weiterschmökern ein.

Berühmte Frauen. Kalender 2012

Herausgegeben von Luise F. Pusch 
Berühmte Frauen. Kalender 2012


suhrkamp taschenbuch 4267
Broschur, 224 Seiten
ISBN: 978-3-518-46267-6

9,95 €
hier bestellen

Zum fünfundzwanzigsten Mal erscheint er nun bereits, der Klassiker unter den Taschenkalendern. 
Der Kalender Berühmte Frauen 2012 erinnert an große Frauen der Geschichte und an Zeitgenossinnen: 
Jeanne d’Arc, Helena Schjerfbeck, Aretha Franklin, Liza Marklund, Elizabeth Taylor, Shirin Ebadi, Benazir Bhutto, Jodie Foster und andere.
Monat für Monat werden außergewöhnliche Frauen vorgestellt, und eine ausführliche Literaturliste lädt zum Weiterschmökern ein.

25 November 2011

Geschenkideen: Ein Buchkonto bei Lillemor's? Wie funktioniert das?:

Ein Buchkonto bei Lillemor's?

2 Frauen

Wie funktioniert das?:

http://www.geldgrube.net/img/geld-verdienen.jpg

 

Sie zahlen (oder überweisen)  einen von Ihnen bestimmten Betrag bei uns ein.


 

 

 

 

 

 

Wir richten für Sie das Konto ein, Sie erhalten sofort eine Einzahlungsbestätigung.

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Von dem Betrag werden all Ihre Einkäufe (Bestellungen) abgebucht. Wenn das Geld aufgebraucht ist, geben wir Ihnen Bescheid und Sie können Ihr Konto wieder auffüllen.


Sie können jederzeit Ihr Konto einsehen und bekommen auf Wunsch einen Kontoauszug.


 

 

 

 

 

 

 

 

Sie erhalten eine präzise Aufstellung aller von Ihnen gekauften Bücher.

 

Sie bekommen automatisch einen Kontoauszug, wenn Ihnen die Bücher zugeschickt werden.


Sie können diese Liste bei Ihrem Jahressteuerabschluß als Beleg für Fachliteratur einreichen.


Sie können jederzeit Ihr Konto auflösen und bekommen ein eventuelles Guthaben zurückerstattet.


Noch weitere Vorteile für Sie sind:
 

Sie können jederzeit bargeldlos einkaufen


Sie brauchen nie mehr Rechnungen überweisen und sparen daher Gebühren




Sie können Ihr Konto kurzfristig zinslos überziehen




 ....und nun bestellen!!!

lassen Sie sich von unserer Reihe Lesen macht klug und schoen im Daily book blog anregen!!!


24 November 2011

Lesen macht klug und schoen 522 - Barbara Bongartz - Die Schönen und die Reichen

Barbara Bongartz - Die Schönen und die Reichen

 Roman




Weissbooks
ISBN 978-3-86337-005-3
€ 19,90
hier bestellen


Er musste ein Leben erfinden.
Und die Frau, die es geführt hatte.
Und ihre Erinnerung an dieses Leben.


Ein Gesellschaftsroman großen Zuschnitts: Macht und Musik, Obsessionen und Abgründe – und ein unlösbares Rätsel.


Boy, ein ehemals erfolgreicher Biograph mittleren Alters, steht nach dem Flop seiner letzten beiden Bücher vor dem Nichts. Da erhält er eine Chance, die Chance für einen Neuanfang. Ina von Mallind wünscht sich einen Ghostwriter für ihre Memoiren: über ihr Leben an der Seite des größten musikalischen Genies des 20. Jahrhunderts.


In Mallinds Haus gerät Boy in die Kulisse der Schönen und der Reichen. Aber was als »Dallas in Bayreuth« beginnt und über Stationen an der Côte d’Azur und Berlin zu einem Finale in Florenz führt, erzählt tatsächlich nicht die Biographie einer spektakulären Frau, sondern von zwielichtigen Charakteren, von Demütigung, Überlebenswillen und der Droge Erfolg sowie dem verzweifelten Versuch jedes Einzelnen, mithilfe von Geld sich und sein Leben zu behaupten.

23 November 2011

Lesen macht klug und schoen 521 - Simone de Beauvoir - New York mon amour

Die unverwechselbare Beauvoir’sche Mischung aus kritischem Bericht, nachdenklichem Monolog und analytischer Untersuchung kann als ein Zeugnis ihrer Befindlichkeit gelesen werden und ist zugleich ein wichtiges Zeitdokument. 

Simone de Beauvoir - New York mon amour
Hg. Susanne Nadolny
Reisetagebuch






Edition Ebersbach
ISBN 978-3-86915-032-1
EUR 19,80 (D)
hier bestellen 

Im Januar 1947 reist Simone de Beauvoir zum ersten Mal nach Amerika. Begeistert hat die prominente Vertreterin des Existentialismus die Einladung zu einer viermonatigen Vortragsreise angenommen.
Die amerikanische Kultur ist für sie, wie für viele Pariser ihrer Epoche, ein Mythos. Sie brennt darauf, das Land endlich mit eigenen Augen zu entdecken. Insbesondere New York hat es ihr angetan. Auf mehrstündigen »Gewaltmärschen « erkundet sie die Stadt teils allein, teils mit amerikanischen Freunden. Sie streift durch Manhattan und Brooklyn, besucht China Town und – trotz aller Warnungen – Harlem. Sie staunt über den Lärm und das Chaos und freut sich an den ungewöhnlichen Geräuschen und Gerüchen. Ihrem scharfsichtigen Blick entgeht nichts. Ihre ambivalenten Eindrücke verarbeitet Simone de Beauvoir in ihrem Reisetagebuch. Die unverwechselbare Beauvoir’sche Mischung aus kritischem Bericht, nachdenklichem Monolog und analytischer Untersuchung kann als ein Zeugnis ihrer Befindlichkeit gelesen werden und ist zugleich ein wichtiges Zeitdokument.


Leseprobe:
Meine Nachbarin
murmelt: «Der Motor klingt so eigenartig.» Wir drehen über einem Flügel ab,
schnell denke ich: «Ich will nicht sterben. Nicht jetzt. Ich will nicht, daß diese
Lichter verlöschen.» Der Schornstein ist verschwunden, die roten Leuchtbaken kommen näher, und ich fühle den Stoß der Räder, die die Rollbahn berühren.
Wir warteten einfach, bis die Reihe an uns war: in jeder Minute landet ein Flugzeug auf dem Flugplatz La Guardia.
Die Elemente sind besiegt, die Entfernungen abgeschafft – aber New York ist verschwunden. Um die Stadt zu erreichen, muß man durch den schmalen Tunnel des irdischen Lebens hindurch. Papiere wandern von einer Hand in die andere,ein Arzt untersucht zerstreut unsere Zähne, als wären wir Pferde, die verkauft werden sollen. Man führt uns in einen überheizten Raum, wir warten. weiterlesen im link



Simone de Beauvoir (* 9. Januar 1908 in Paris; † 14. April 1986 ebenda; vollständiger Name Simone Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Die politisch engagierte Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren gilt als Vertreterin des Existentialismus. Mit ihren beiden existentialistischen Romanen L'Invitée (1943; dt.: Sie kam und blieb) und Le Sang des autres (1945), 1984 von Claude Chabrol als Das Blut der Anderen verfilmt, erlangte Simone de Beauvoir Anerkennung als Schriftstellerin. Der Welterfolg Das andere Geschlecht (1949) gilt als ein Meilenstein der feministischen Literatur und machte sie zur bekanntesten Intellektuellen Frankreichs.


22 November 2011

Lesen macht klug und schoen 520 - Trish Deseine - Mehr Schokolade!

Trish Deseine - Mehr Schokolade!

125 Rezepte für Schokoladensüchtige.
Mehr Schokolade!
AT-Verlag
ISBN 978-3-03800-611-4 
19,90 Eur
Von Klassischen Süssigkeiten bis hin zu raffinierte Kombinationen mit salzigen und pikanten Zutaten.
Mit allen Wichtigen Informationen zu den verschiedenen Produkten, den benötigten Küchenutensilien, den Grundtechniken und Zubereitungen.

Schokolade schmeckt immer und in jeder Form, sei es als verführerisch feuchter Kuchen, als luftig-leichte Mousse oder als knusprige kleine Knabberei - sie ist der Inbegriff von Genuss und Verführung pur.

Nach ihrem ersten, mehrfach ausgezeichneten internationalen Bestseller zum Thema Schokolade widmet sich Trish Deseine in ihrem neuen Buch wiederum ganz der zartschmelzenden Verführung. Über 125 Rezepte - von ihren bekannten Klassikern über raffinierte Neukreationen bis hin zu ungewöhnlichen Kombinationen mit salzigen und pikanten Zutaten -, die alle ihr Markenzeichen tragen: unkomplizierte, schnelle, immer wieder überraschende, oft frisch und fröhlich improvisierte Rezepte, die immer gelingen und wunderbar schmecken.


Dazu eine Fülle verführerischer Bilder und alle notwendingen praktischen Informaionen zu Grundzutaten, Techniken und Grundrezepten. 

21 November 2011

Lesen macht klug und schoen 519 - Signe von Scanzoni - Als ich noch lebte

Signe von Scanzoni - Als ich noch lebte

 

Ein Bericht über Erika Mann
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Irmela von der Lühe
Wallstein Verlag
ISBN: 978-3-8353-0765-0
€ 22,00
hier bestellen:

Ein bewegendes Dokument über Erika Mann und gleichzeitig ein ganz eigener Blick auf die Mann-Familie: hier erstmals publiziert

Die Schauspielerin, Sängerin und Theaterkritikerin Signe von Scanzoni war die letzte Lebensgefährtin von Erika Mann. Nach deren Tod im September 1969 schrieb sie den fast 200 Manuskriptseiten umfassenden »Bericht über Erika Mann«. Dieser bisher unveröffentlichte Text liest sich als Totenklage, Lebensbeichte und letztes großes Briefgespräch. Er erzählt von einer leidenschaftlichen Bindung, die vom Zwang zur Verschwiegenheit und zum Verstecken ebenso bestimmt war wie von heftigen Kontroversen über Politik und Zeitgeschichte.
Die Selbstverpflichtung Erika Manns als »Nachlasseule«, als Wächterin über das Werk Thomas Manns und Editorin der Werke von Klaus Mann erscheint durch die einfühlsam-kritischen Kommentare in neuem Licht.
In seiner vorsichtig-beharrlichen, liebend-distanzierten Analyse eines »nicht gelebten Lebens« ist der Bericht ein ungewöhnliches literarisches Dokument: Die Bilanz eines Lebens im Gefängnis der berühmten Mann-Familie und ein Bericht vom Sterben eines geliebten Menschen - ebenso einfühlsam wie distanziert erzählt.


Signe von Scanzoni (1915-2002), Sängerin und Theaterkritikerin im Umfeld von Gustaf Gründgens und Clemens Krauss, war seit 1957 mit Erika Mann (1905-1969) befreundet.



Die Herausgeberin: Irmela von der Lühe, geb. 1947, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der FU Berlin; Veröffentlichungen u. a.: Erika Mann. Eine Biographie (2009); Ethik und Ästhetik des Mitleids (2007, mit Nina Gülcher).


»Unser Irrtum bestand darin, daß wir glaubten, daß man zu später Lebensstunde durch Veränderungen äußerer Umstände Fehlhaltungen noch korrigieren kann.«
»Ein Muss für all diejenigen, die nicht von der Mann-Familie loskommen.«
(Jacques Schuster, Die Welt, 09.10.2010)

»Ein leidenschaftliches, anrührendes, scharfsichtiges Denkmal, das von unerfüllten Kinderwünschen erzählt, von der Last des berühmten Vaters und der Liebe zu München.«
(Süddeutsche Zeitung Extra, 21.-27.10.2010)

»Der »Bericht über Erika Mann« ist diskret und aufschlussreich zugleich, so assoziativ wie hintergründig. Es ist eine Fundgrube für die Mann-Gemeinde, aber zugleich ein anregender Lesestoff für jeden literarisch Interessierten. Eine kleine Perle abseits der literarischen Sensationen.«
(Stefan Berkholz, NDR Kultur, 08.11.2010)

»Ein Buch, das literatur- wie zeitgeschichtlich gleichermaßen spannend ist und auch neue Perspektiven auf die gesamte Schriftsteller-Familie Mann eröffnet.«
(br-online.de, 08.11.2010)

»Ein Sensationsfund, nicht nur wegen seines intimen Einblicks in die Mann-Familie, sondern auch wegen seiner ganz eigenwilligen Qualität. Der Text ist tieftrauriger Abschiedsbrief, lebendiges Porträt, zeitgeschichtliche Analyse.«
(Nicole Strecker, WDR 3 Mosaik, 16.11.2010)
Signe von Scanzoni

Als ich noch lebte  Ein Bericht über Erika Mann - Vorgestellt von Stefan Berkholz

Die Dramaturgin und Musikjournalistin Signe von Scanzoni, die letzte Lebensgefährtin von Erika Mann, hat in ihrem Nachlass einen berührenden Bericht über ihre Freundin hinterlassen. Signe von Scanzoni starb 2002. Sie war zehn Jahre jünger als Erika Mann. Scanzoni begann den Text kurz nach dem Tod ihrer Freundin im August 1969 und schloss ihn im April 1970 ab.
Durch die vielen wörtlichen Passagen wirkt das Buch sehr authentisch. Der Leser vernimmt immer wieder Erika Mann im Wortlaut. Nicht nur die letzten Wochen und Monate im Krankenhaus in den Jahren 1969 werden anschaulich geschildert; darüber hinaus hat die Autorin knappe und treffende Charakterstudien zur Familie Mann verfasst, kluge und spöttische Bemerkungen zum Wesen des Menschen, eigenwillige Positionen zu Kunst und Kultur. Der Titel dieser Entdeckung lautet: "Als ich noch lebte. Ein Bericht über Erika Mann".
Unvermeidbares Exil
Ein Jahr vor ihrem Tod, 1968, bekannte Erika Mann in einem Interview, dass der Weggang ins Exil, 1933, für sie selbstverständlich und nahezu eine Pflicht gewesen sei: "Die Emigration hat sich zwingend für uns ergeben aus der Tatsache, dass wir ja alle mehr oder weniger längst vor Ausbruch des Dritten Reiches politisch tätig gewesen waren und den Nazis daher so verhasst waren, dass wir in jedem Fall gehen mussten. Natürlich wären wir ohnedies gegangen, wir hätten dort nicht atmen können."

Gedanken einer 'Nachlasseule'
"Ich konnte mir den Luxus einer Stellungnahme nicht leisten", entgegnet Signe von Scanzoni ihrer Freundin und verteidigt damit ihr Bleiben in Hitler-Deutschland. Die beiden Frauen debattieren über die Rolle Gustaf Gründgens’ in Hitlers Reich. Sie reden über Marxismus und Faschismus, über Fiktion und Wirklichkeit in der Literatur, über die Sorgen und Nöte einer "Nachlasseule", wie sich Erika Mann selbst bezeichnete, weil sie ihr spätes Leben für das Werk des Vaters und des Bruders Klaus hingab.
Die Herausgeberin des Berichts über Erika Mann, die Literaturwissenschaftlerin Irmela von der Lühe beschäftigt sich seit langem mit der Geschichte und Literatur der Familie Mann. Sie beschreibt, wie die beiden Frauen zueinander fanden: "Es verband sie die Passion für Theater, für Aufführung. Beide wollten Schauspielerinnen werden. Beide konnten es aus unterschiedlichen Gründen nicht werden. Es verband sie auch ein sehr stark kritischer, ein sarkastisch ironischer Blick auf die Wirklichkeit."
Eine Fundgrube für Mann-Kenner
Die beiden Frauen diskutieren auch über die Literatur des berühmten Vaters, besonders über den "Doktor Faustus", den die Autorin als liebstes und wichtigstes Werk des "Zauberers" bezeichnet.
Irmela von der Lühe: "Da gibt es ein langes, wie sie es selber nennt, Damengespräch über den 'Dr. Faustus'. (…) Das ist eine außerordentlich originelle Stimme, weit reichende Stimme zu Thomas Manns 'Dr. Faustus'. Man könnte es natürlich auch für amüsant halten, dass da en passant Erika Mann mit einer Äußerung zitiert wird, die man noch nirgendwo gelesen hat und die aus den frühen 60er-Jahren stammt und die lautet: Naja, Thomas Mann war natürlich ein ganz gewöhnlicher Homosexueller. Das freut (heute) ja natürlich eine bestimmte Szene hier, wie ich mal vermute, auf das Intensivste, das steht da einfach mal so ohne großen Aufwand."
Der "Bericht über Erika Mann" ist diskret und aufschlussreich zugleich, so assoziativ wie hintergründig. Es ist eine Fundgrube für die Mann-Gemeinde, aber zugleich ein anregender Lesestoff für jeden literarisch Interessierten. Eine kleine Perle abseits der literarischen Sensationen.


Ein neues Bild von Erika Mann
Signe von Scanzoni: "Als ich noch lebte. Ein Bericht über Erika Mann", Wallstein Verlag, Göttingen 2010, 22 Seiten

Die Musikjournalistin und Dramaturgin Signe von Scanzoni war eine Geliebte von Erika Mann. Sie zeichnet das Porträt einer Frau, die mehr, als bisher vermutet, durch die Jahre des Exils und den Tod des Vaters Thomas Mann gezeichnet war.


Erika Mann ist Mitte 50, als sie 1957 der zehn Jahre jüngeren Musikjournalistin und Dramaturgin Signe von Scanzoni wieder begegnet. Die beiden Frauen, die sich als Kinder in München nur oberflächlich gekannt hatten, werden ein Paar. Ein Paar, das zwölf Jahre füreinander hat, und für das es dennoch auf verzweifelte Weise zu spät ist. "Unser Irrtum" schreibt Scanzoni in ihrem "Bericht über Erika Mann", "bestand darin, dass wir glaubten, dass man zu später Lebensstunde durch Veränderungen äußerer Umstände Fehlhaltungen korrigieren kann."

Erika lebt unstet, ohne eigene Wohnung, meist in Hotels oder als Gast im Haus ihrer Eltern Thomas und Katia Mann. Der Traum von einem "Niemandsland", in das sie sich mit der Freundin wünscht, wird unerfüllt bleiben. Das Ausleben der Beziehung ist dank Dauerbeobachtung durch die Familie nur an wechselnden Orten möglich. Zudem entsprach "jede direkte, unstilisierte Aussage von Schmerz, Lust oder Liebe ... nicht dem Gefühlsklima der Familie." So blieb es. Signe ist dennoch von der Freundin fasziniert, von deren "unbedingtem Passioniertsein", der Frau, der jede politische, künstlerische und persönliche Frage zu "brennender, ja verzehrender Substanz" gerät - während sie sich selbst als eher "auf Sparflamme geschraubt" beschreibt.

Die letzten fünf Lebensmonate Erika Manns bilden den zeitlichen Rahmen für Scanzonis "Bericht", den eigentlichen Zusammenhang aber liefern Thomas Mann und dessen Werk. Immer wieder verwenden die beiden Zitate und Anspielungen aus Thomas Manns Büchern. Scanzoni nimmt die Sterbeszene der alten Konsulin aus den "Buddenbrooks" auf, um das Zürcher Spital zu beschreiben, in dem Erika Mann an einem Hirntumor zugrunde geht.

Vielen dieser feinen Spuren kann man dank Irmela von der Lühes hilfreichem Nachwort folgen. Dass sich Erika Mann in ein "Familiengefängnis" gesperrt hatte - zuerst als "Tochter-Adjutantin" des Vaters und später, nach dem Selbstmord von Bruder Klaus und dem Tod Thomas Manns, als "Nachlass-Eule" -, das lässt sich anhand von Scanzonis Bericht nachvollziehen. Es ist eine Entscheidung aus Disziplin wie Überheblichkeit, denn sie hielt sich als Einzige für befugt und befähigt, über das Mann'sche Erbe zu wachen. Lebend sollte sie aus diesem Gefängnis nicht mehr herauskommen: "Mit der grausamen Logik der Natur", schreibt Signe von Scanzoni 1969, "setzte die tödliche Wucherung den Denkapparat außer Funktion und erlöste dich auf wohl makabre, aber kaum unergründliche Art von einer Last, die du schon lange nicht mehr tragen wolltest."
Wer Erika Mann als aggressive Furie in der Erinnerung hat, die nicht davor zurückschreckte, auch in persönlich verletzender Weise Thomas-Mann-Biografen, Journalisten und Kritikern der von ihr herausgegebenen Editionen zu begegnen, und zahllose Prozesse anzustrengen, der dürfte überrascht sein, in welch ruhigem Ton die beiden Frauen ihre gegensätzlichen Standpunkte austauschen. Anders als Erika Mann weigerte sich Signe von Scanzoni, die Leistungen von Künstlern an deren scheinbarer politischer Gesinnung zu messen. Sie nahm den von ihr geschätzten Dirigenten Clemens Krauss ebenso in Schutz wie Gustav Gründgens, das Vorbild für Klaus Manns Roman "Mephisto". Dessen Verbleib im nationalsozialistischen Deutschland hatten Erika wie Klaus Mann stets heftig kritisiert. Scanzoni nennt ihn einen "glanzvollen Theatermann, von dem man über das Wesen dieser Kunst sehr viel lernen kann." Die überraschende Antwort Erikas lautet nun, in ihren späten Jahren: "Die Woge deines Zorns bricht sich an meiner Streitunlust, an dem ruhigen Ton."
Es ist dieser unerwartete Ton, in dem Scanzonis ihren "Bericht" verfasst hat, diese genaue, niemals diffamierende, aber auch nichts beschönigende Art, mit dem sie eine neue Farbe ins Bild der Erika Mann hinzumischt. Es entsteht das Bild einer Frau, die viel mehr, als bisher vermutet, durch die Jahre des Exils und den Tod des Vaters gezeichnet war.  Besprochen von Liane von Billerbeck weiterlesen im link:

 

20 November 2011

Wer liest, sieht mehr - Aktuelle Ausstellung mit Akhuna Stefanie Becker

Aktuelle Ausstellung in unserer Galerie

21.11.2011 bis 30.01.2012

Wer liest, sieht mehr - Ahkuna

keine Abbildung vorhanden


JOUR FIX mit der Künstlerin
Samstag, den 3.12.2011 11 - 14.00 Uhr

Text und Bild – in der Kunst wird beides meist getrennt betrachtet. Es gibt die Schriftsteller, und es gibt die Bildenden Künstler. Die einen haben selten mit den anderen zu tun.

Doch sehen wir nicht Bilder, wenn wir Geschichten lesen, und erzählen uns nicht Bilder ihre Geschichten, wenn wir sie betrachten?
So ist am Ende alles eins. Die Bilder, die Gedichte und das Dahinter.
Ein Sprichwort besagt:
„Alles hat drei Seiten.
Eine, die Du siehst,
eine, die ich sehe,
und eine, die wir beide nicht sehen.“

Und was siehst Du?

Geboren im April 1984 mit dem bürgerlichen Namen Stefanie Becker fand ich schon bald durch zahlreiche Kinderzeichnungen, die ich mit Hingabe fertigte, den Weg zur Kunst in einem ganz eigenen Sinne. Schon immer erzählte ich Geschichten zu meinen Bildern oder malte Bilder zu den Geschichten, die ich hörte. Während der Schulzeit erheiterte ich meine Banknachbarn mit kleinen Zeichnungen und Comics und verschönerte die Ränder meiner Hefte.

Später lernte ich zwei Jahre lang an einer privaten Kunstschule in München, doch die Tore der Akademie blieben mir verschlossen. Nichtsdestotrotz verfolgte ich weiter meinen Weg und erzähle noch immer malerisch mit der mir eigenen Phantasie, die von den Büchern gefüttert wird, die ich in meinem „bürgerlichen“ Beruf verkaufe. Alles ist eins – und so stammt auch Ahkuna, mein Künstlername, mit dem ich meine Bilder signiere, aus einem Buch.
Seit 2010 gebe ich Kurse für Kinder in Malerei und Fotografie.
Wann: 21.11.2011 bis 30.01.2012

 

Lesen macht klug und schoen 518 - Gila Lustiger - Woran denkst du jetzt

Über das private und Intime einer Familiengeschichte pirscht sich Gila Lustiger auf Umwegen und mit einem unverkennbar ironischen Blick an europäische Geschichte heran.

Gila Lustiger - Woran denkst du jetzt

Roman
ISBN-13 9783827010179
18,90 EUR 

Sie wären in dieser Nacht nicht dort, wäre Onkel Paul nicht gestorben. So sind sie zurückgekehrt in das Haus ihrer Kindheit. Die Nichten Lisa und Tanja, inzwischen erwachsene Frauen, begegnen sich in dieser Nacht als Schwestern, als Rivalinnen um Liebe und Anerkennung, und sie begegnen sich selbst.

„Wir sind doch über viel, viel Schlimmeres hinweggekommen. Wenn du dir überlegst, worüber wir alles schon hinweggekommen sind. Wir sind wahre Meister im Darüberhinwegkommen.“

Die Geschichte beginnt mit ihrem Ende. Onkel Paul war lange krank gewesen, sein Tod war keine Überraschung, und doch ist da erst mal Stille, Wut und Ratlosigkeit. Belangloses, Erinnerungen und Alltägliches mischen sich in das Gespräch der Schwestern. Aufgewühlt von der Trauer, für die sie noch keine Worte haben, erzählen sich Lisa und Tanja von Onkel Paul. Er war an die Stelle des Vaters getreten, als sich die Eltern scheiden ließen. Er übernahm die Rolle der Mutter, als sie sich nach der Trennung nicht um die heranwachsenden Töchter kümmern konnte. Heute ist Tanja eine erfolgreiche Wirtschaftsexpertin, hat Familie, einen soliden Mann und eine niedliche Tochter. Lisas Schauspielerkarriere ist zwar gescheitert, doch sie hat sich ein Leben als Therapeutin aufgebaut. Paul, selbst ein Mann der Kunst, des guten Geschmacks, hatte sich mehr gewünscht, denn seine beiden Nichten sollten alles werden, nur nicht gewöhnlich. Die Trauer macht uns erst sprachlos, dann empfänglich für das, was wir nicht wahrhaben wollen, und gibt uns schließlich eine Sprache für die eigene Geschichte zurück. Diesen Moment nutzt Gila Lustiger in ihrem neuen Roman, entlarvt die Gewissheiten und falschen Wahrheiten, um dorthin zu gelangen, wo auch Trost wieder möglich ist. Mit leichter Hand gelingt es ihr, ein Kammerspiel über den Tod zu schreiben und dabei über das Leben zu reden. Gila Lustiger ist eine kraftvolle und kompromisslose Erzählerin, der wir gern in diese Nacht der Trauer folgen, behält sie sich doch vor, auch das Komische im Allzumenschlichen zu sehen. 
http://bloomsbury-verlag.de/images/authors/hires/lustiger_head_300.jpg
Gila Lustiger wurde 1963 in Frankfurt am Main geboren. Von 1982 bis 1986 studierte sie Germanistik und Komparatistik an der Hebräischen Universität in Jerusalem, seit 1987 lebt sie als Verlagslektorin, Übersetzerin und Autorin in Paris. Ihr erster Roman, Die Bestandsaufnahme, erschien 1995, Aus einer schönen Welt 1997.
Mit So sind wir (Berlin Verlag 2005; BvT 2007), einem Familienroman über die Geschichte der europäischen Juden, stand sie 2005 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien von ihr Herr Grinberg & Co. Eine Geschichte vom Glück (Berlin Verlag 2008; BvT 2010).
 Pressestimmen:

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2011

Gila Lustigers eindringlicher Familienroman "Woran denkst du jetzt" hat Beatrice Eichmann-Leutenegger nicht kalt gelassen. Im Zentrum sieht sie zwei Schwestern, die anlässlich des Todes ihres Onkels ein langes nächtlichen Gespräch über familiäre Irrungen und Wirrungen führen. Sie bescheinigt der Autorin nicht nur ein differenziertes Porträt der beiden Frauen, sondern auch einen tiefen Blick unter die Oberfläche ihrer Familiengeschichte. Das Ganze hat in ihren Augen Witz, aber auch einige Längen. Nichtsdestoweniger weist der Roman für sie zunehmend Tiefgang auf. Besonders hebt sie dabei die Kompromisslosigkeit hervor, mit der die Autorin den Tod thematisiert.

„Natürlich ist alles autobiographischer Lebensstoff, wovon Gila Lustiger hier erzählt, und doch verwandelt sie ihn in einen Roman, in ein Fiktionsspiel.“ FAZ über SO WAREN WIR
»Ein brillant erzählter Roman aus einer Welt voller Widersprüche.« Focus
»Mit bohrender Ehrlichkeit, mit Ironie und mit Humor hat sie sich mit ihrem Familienroman von der Last ihrer Herkunft freigeschrieben.« Arte

»Gila Lustigers Roman ist ein wunderbares Buch über Familiengeheimnisse, über weiße Flecken in den Biografien und die Versuche, mit einem Lachen über das Grauen hinwegzugehen.“ ORF

»Natürlich ist alles autobioraphischer Lebensstoff, wovon Gila Lustiger hier erzählt, und doch verwandelt sie ihn in einen Roman, in ein Fiktionsspiel.« FAZ

»Ein fein ausbalanciertes Buch zwischen Leichtigkeit und Affekt, zwischen hoher Kunstfertigkeit in der Konstruktion und einem beiläufigem fast schnorrrigem Erzählton.« Süddeutsche Zeitung

»Dieser vehemente rhetorische Versuch des Ausbruchs aus dem übernommenen jüdischen Gemeinschaftssinn ist ein mitreissendes stilistisches Bravourstück aus Selbstironie, Sprachwitz und diskursiver Geschichtsdarstellung ... Es bekennt sich zur obszönen Banalität des Glücks, Gila Lustiger zu heissen und ein jüdischer Schriftsteller von heute zu sein. Das ist seine Botschaft.« Neue Zürcher Zeitung 

»Ein großartiger Familienroman ... 'So sind wir nicht', sagt uns die nahe Fremde und versieht die Tür zwischen Täter- und Opferkindern mit einem Griff. Öffnen müssen wir sie selbst und hinsehen.“ Rheinischer Merkur

»Vielleicht war zwischen meinen Großeltern auch ein bisschen Erotik nach jüdisch-sittlicher Manier mit im Spiel: Meine Großmutter stürzte und enthüllte dabei einen Schenkel oder andere, sonst verborgene Körperteile eines Mädchens aus gutem Haus. So ein Sturz, comme il faut, bei dem man von einem netten Mannsbild aufgefangen wird. Danach tränenreiche Empfindsamkeit und Heirat. Ein hübsches Bild! Man sollte auch die Ausstattung nicht vergessen: ganze Koffer voller Leinen, Silber, Tüchern, Decken, alles fein säuberlich sortiert.«

»Ja, von Großeltern soll nun berichtet werden und von Familie mütterlicherseits. Erlebtes wird mit Gehörtem verwoben, Familienlegende von armen Schluckern gratis hinzugefügt, Erdachtes wird unauffällig eingeschoben, bis ein Knoten entsteht, ein Knoten, so ehrgeizig, brutal, armselig und großartig, wie dieses Kapitel, das sich Palästina nennt. Pa-läs-ti-na heißt das Kapitel, und es beginnt vor meiner Geburt, neunzehnhundertvierundzwanzig oder kurz davor ... Es beginnt, um genau zu sein, mit einer vergilbten Romanze, eher vergilbten Fotos in einem Schuhkarton, die neben Wintermänteln und Mottenkugeln darauf warten, von mir hervorgeholt zu werden.«

Im Mittelpunkt des neuen Romans von Gila Lustiger steht die Familiengeschichte der Autorin. Inspiriert von Fotos und Gegenständen — einem Briefbeschwerer, Zeitungen oder einer Puppe — , erinnert sich die Ich-Erzählerin an die Eltern, Großeltern und näheren Verwandten und deren Geheimnisse. Was diese Menschen verbindet, ist ihre Abstammung. Sie sind mitteleuropäische Juden und daher Verlierer der Geschichte. Sie sind Schweiger, die über ein brillantes Gedächtnis verfügen, aber auch über die souveräne Möglichkeit, keinen Gebrauch davon zu machen. So wird dieser Roman auch zu einem Roman der Suche. Auf die Erinnerung, Fakten und Familienlegenden gestützt, füllt die Autorin die Lücken in der Familienchronik mit ihrer Phantasie aus. Mit genauen atmosphärischen Details stellt sie die Atempausen im Leben dar, die erotischen Obsessionen und ideologischen Selbstbetrügereien, all die kleinen alltäglichen Zwischenstationen, die aus Opfern Menschen machen. Gila Lustiger erzählt von den Gründungsmythen des Staates Israel, der Zeit der Einwanderung und der Unabhängigkeitserklärung, ihrem eigenen Heranwachsen zwischen Deutschland und Israel, von dem Vater Arno Lustiger, dem Auschwitz-Überlebenden, der dennoch in Deutschland blieb. Mit einer Fülle von Episoden, in denen Tragik und Komik eng verflochten sind, bringt sie jenen Erzählstrom in Fluss, der die jüdische Prosa schon immer auszeichnete.
Es ist ein grandioses, mitreißendes und packendes Zwiegespräch, das diese beiden Frauen miteinander führen - oder ist es am Ende ein Selbstgespräch, das die Hauptfigur auf zwei Stimmen verlagert? Oder spricht die Autorin auch ein bisschen selbst in diesem Text? Wir haben Gila Lustiger in Paris aufgesucht, wo sie uns erzählt, wie es ist, wenn einer fehlt, was passiert mit dieser Leerstelle, wer sie wie ausfüllt mit den eigenen Projektionen. BR-online

Gila Lustiger ist ein zärtlich-wehmütiger, intimer Roman gelungen. Mit feiner Ironie und Sinn für Komik tariert sie das Spannungsverhältnis von Geschwistern aus und macht aus Konkurrentinnen allmählich wieder Komplizinnen, die erkennen, dass man kleine Flunkereien braucht, um die blendende Schönheit des Lebens zu ertragen wie auch den Schmerz über die unabwendbare Vergänglichkeit. dradio/kultur


Bücher von Gila Lustiger


Lustiger, Gila: Herr Grinberg & Co. Eine Geschichte vom Glück (Ab 10 Jahre)

Cover: Herr Grinberg & Co
Bloomsbury Verlag, Berlin 2008, ISBN 3827007739, Gebunden, 183 Seiten, 14,90 EUR
Illustriert von Vitali Konstantinov. Was verbindet einen grüblerischen, übellaunigen Gelehrten und ein kleines, besserwisserisches Mädchen? Nichts, außer vielleicht die Neugier aufeinander. Denn obwohl sie Nachbarn sind und sich täglich begegnen, leben sie doch in völlig verschiedenen Welten. Herr Grinberg steckt seine ..

Lustiger, Gila: So sind wir. Roman

Cover: So sind wir
Berlin Verlag, Berlin 2005,  9,90 EUR
Im Mittelpunkt des neuen Romans von Gila Lustiger steht die Familiengeschichte der Autorin. Inspiriert von Fotos und Gegenständen - einem Briefbeschwerer, Zeitungen oder einer Puppe - , erinnert sich die Ich-Erzählerin an die Eltern, Großeltern und näheren Verwandten und deren Geheimnisse. Was diese Menschen verbindet, ist ihre ...

19 November 2011

Lesen macht klug und schoen 517 - Andreas Speit / Andrea Röpke - Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene


Aus aktuellem Anlass stellen wir ein Buch vor, das wenig Beachtung fand bisher:

Andreas Speit / Andrea Röpke - Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene
























Ch. Links Verlag, Berlin 2011
ISBN-13: 9783861536154
16,90 EUR 
hier bestellen


Seit einigen Jahren treten Frauen in der männerdominierten Neonazi-Bewegung zunehmend selbstbewusster auf. Sie kandidieren für die NPD, organisieren Demonstrationen und kümmern sich um die Erziehung des rechten Nachwuchses. Vor allem aber sind sie bestrebt, rechtsradikale Politik unter dem Deckmantel von sozialen Themen wie Naturheilkunde, Ökologie, Kindergeld und Hartz IV auf kommunaler Ebene durchzusetzen.
Gestützt auf Insiderinformationen geben die beiden ausgewiesenen Kenner des rechtsextremen Milieus Andrea Röpke und Andreas Speit einen Einblick in das Innenleben dieser Szene. Sie schildern, wo völkische »Sippen« bereits Vereine, Elternräte oder Nachbarschaften prägen, fragen, warum Politik und Verfassungsschutzbehörden diesem gefährlichen Treiben tatenlos zuschauen, und zeigen Strategien gegen die rechtsradikale Unterwanderung der Gesellschaft auf.

Die akribisch recherchierten Reportagen von Röpke/Speit bieten einen tiefen Einblick in eine meist wenig beachtete Wirklichkeit. Gestützt auf Insiderinformationen, angereichert mit profundem Hintergrundwissen, haben die Autoren in mühevoller Puzzlearbeit eine zum Teil hermetisch verschlossene braune Parallelwelt aufgedeckt.


18 November 2011

Lesen macht klug und schoen 516 - Lisa Fitz - Der lange Weg zum Ungehorsam

Ironisch, pointengeladen, treffsicher - die Autobiografie von Lisa Fitz.

Fitz, Lisa - Der lange Weg zum Ungehorsam   
Erinnerungen für die Zukunft
Biografie


Lisa  Fitz - Der lange Weg zum Ungehorsam

   
Heyne
ISBN: 978-3-453-17925-7
€ 19,99
hier bestellen 

„Ich möchte am Ende meines Lebens nicht sagen müssen: Mein Leben hat allen gefallen, nur mir selbst nicht.“

Sie ist die Königin des Kabaretts, ihr Witz ist berühmt, ihre Wortgewalt unerreicht: Seit über drei Jahrzehnten steht Lisa Fitz auf der Bühne, Millionen haben ihre Programme live gesehen. Nun erzählt sie ihr Leben – vom Glück einer bayerischen Kindheit, dem Leben in einer Künstlerdynastie, der Intensität der ersten großen Liebe, von ihren Anfängen als Sängerin und Kabarettistin und der Bühne, die zu ihrem zweiten Zuhause wurde. Dabei blickt sie nicht nur auf persönliche Ereignisse zurück, sondern auch auf ein Stück Zeitgeschichte als Frau in Deutschland. Ein Stück Zeitgeschichte, das sie stets humorvoll, kritisch und scharfzüngig begleitet hat.
Powerfrau, Feministin, innovativer Freigeist: Lisa Fitz hat viele Facetten. Deutschlands erfolgreichste Kabarettistin ist bekannt für ihre aufklärerischen, polit- und gesellschaftskritischen Programme, in denen sie Ungleichheiten in der sozialen Stellung von Mann und Frau mit Witz und Ironie aufdeckt und die Scheinheiligen dieser Welt entlarvt. In ihrer Autobiografie erzählt sie vom Leben in der Künstlerdynastie Fitz, von ihren ersten Schritten auf der Bühne und ihren Männern. Vor allem aber erzählt sie von dem langen Weg zum Ungehorsam und analysiert, was mehr weibliche Selbstbestimmung bis heute verhindert. Hintergründig, scharfsinnig, witzig – Lisa Fitz in Höchstform!


Lisa Fitz
Lisa Fitz, 1951 in Zürich geboren, stammt aus einer bayerischen Künstlerfamilie und gehört zu Deutschlands profiliertesten und erfolgreichsten Kabarettistinnen. Bekannt wurde sie nicht nur durch ihre zahlreichen Bühnenprogramme und Auszeichnungen, sondern auch als Schauspielerin u. a. in "Die Gerichtsmedizinerin". Aktuell ist sie mit ihrem neuen Programm "Super Plus! - Tanken und Beten" auf Tour. homepage: http://www.lisa-fitz.de/


17 November 2011

Geschenkideen - Wandkalender »Donne ... veneziamoci!« Venezianischer Kalender 2012

Geschenkideen - schon mal überlegt als Möglichkeit?:

Jeden Monat vom schönen Venedig träumen.

»Donne ... veneziamoci
Venezianischer Kalender 2012

Eine Photoserie von Anette Range, Mainz.

http://www.vat-mainz.de/images/kalcov.jpg

Wandkalender
Verlag Andé Thiele
Format 24 x 34 cm
14.90 EUR
hier bestellen




Schlicht, zeitlos, gelassen. - Unter dem Motto 

»Donne ... veneziamoci!« 

führen Sie dreizehn Bilder der Mainzer Photographin Anette Range durch das Jahr 2012 und gewähren einen neuen und frischen Blick auf eine faszinierende Stadt und ihre stolzen Frauen.
Im Mittelpunkt stehen die Venezianerinnen: Mit ihren Eigenheiten und ihrem Stolz, ihrer Schönheit und ihrem Witz.

Das Format erlaubt den Versand als Maxibrief. Format 23 x 35

Die Ausstattung ist exklusiv in Druckqualität, Bindung und Papier.







Jeden Monat vom schönen Venedig träumen.

16 November 2011

Lesen macht klug und schoen 515 - Jenny Warnecke - Frauen im Strudel gewaltiger Thaten und Louise Aston - Revolution und Contrerevolution

Jenny Warnecke - Frauen im Strudel gewaltiger Thaten
Louise Astons "Revolution und Contrerevolution" (1849)


Frauen im Strudel gewaltiger Thaten

Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach 2011
ISBN-13: 9783897413207
29,95 EUR
hier bestellen

Die Zeit des Vormärz und der Bürgerlichen Revolution von 1848 gilt als Geburtsstunde der deutschen Demokratie. Für die Schriftstellerin Louise Aston (1814-1871) waren das Aufbegehren der Bürger und die erste Deutsche Verfassung in der Paulskirche Anlass, in ihrem Roman »Revolution und Contrerevolution« (1849) Forderungen nach einem radikalen gesellschaftlichen Umbruch aufzustellen. Als eine der ersten AutorInnen postulierte sie die Gleichheit zwischen Personen verschiedener Stände. Mit der Perspektive auf Astons Techniken, sich am historischen Geschehen zu beteiligen, erscheint der Roman in einem neuen Licht. Das Buch enthält eine biografische Skizze zu Astons turbulentem Leben und Analysen zu den ketzerischen Debatten, in denen Aston sich positionierte: der deutsche Nationalismus, der Atheismus und die Zensur von Büchern und Zeitschriften.
Inhaltsverzeichnis

Louise Aston - Revolution und Contrerevolution
Hg. Jenny Warnecke.


Revolution und Contrerevolution
Ulrike Helmer Verlag
ISBN-13: 9783897413191
29,95 EUR

hier bestellen


In ihrem Roman »Revolution und Contrerevolution« dokumentiert sie die revolutionären Umbrüche von 1848 und entwickelt mit dem Porträt ihrer Protagonistin Alice von Rosen die Utopie vom selbstbestimmten Leben einer Frau, die bürgerliche, demokratische Rechte einfordert. Mit Jenny Warneckes Neuedition des Romanes wird es möglich, Astons sozialkritische Analysen, Stilmittel und Utopien sichtbar zu machen. Damit wird das Werk seit Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.



Jenny Warnecke, geboren (1975) und aufgewachsen zwischen Hochhäusern und Feminismus in Frankfurt am Main. Zelttheater Comoedia Mundi. Studium in Freiburg im Breisgau: Soziologie und Literaturgeschichte. Magistra-Arbeit über die deutschjüdische Schriftstellerin Esther Dischereit. Seit 2004 drei Kinder und Doktorarbeit. Seit 2007 Veröffentlichungen und Vorträge zu feministischen Themen. Monatliche Kultursendung im Freien Radio Dreyeckland. Jenny Warnecke ist verheiratet und lebt mit Familie und WG in Freiburg.


Medienstimmen

Louise Aston und die bürgerliche Revolution - Louise Aston ist sicher eine der schillerndsten Personen des Vormärz und der Bürgerlichen Revolution von 1848. Bekannt wurde die 1814 geborene Tochter einer ehemaligen Gesellschafterin und eines Theologen wegen ihres „skandalösen Lebens“ und ihren unkonventionellen Ansichten. Mit 17 an einen viel älteren Mann verheiratet, ließ sich scheiden, heiratete wieder, trennte sich erneut. 1844 zog sie mit einer ihrer drei Töchter nach Berlin und schloss sich linksintellektuellen Kreisen an. Mehrmals wurde sie wegen politischer und moralischer Delikte aus Berlin ausgewiesen. Auch die bürgerliche Frauenbewegung, zum Beispiel Louise Otto, konnte mit der so gar nicht „tugendhaften“ Aston wenig anfangen.
Louise Aston schrieb Romane, in denen sie sich mit den Lebensbedingungen von Frauen und mit politischen Themen allgemein beschäftigt. Der jetzt von Jenny Warnecke im Rahmen ihrer Doktorarbeit neu editierte Roman „Revolution und Contrerevolution“ beschreibt die Ereignisse des Jahres 1848, als ausgehend von der Februarrevolution in Paris in ganz Europa Unruhen losbrachen. Die Protagonistin des Buches, Louises alter Ego Alice von Rosen, ist mittendrin im Geschehen, konferiert und intrigiert mit Fürsten und Proletariern gleichermaßen, gibt sich mal als Frau und mal als Mann aus, kämpft auf den Barrikaden und kümmert sich auch noch um ihre weniger emanzipierten Geschlechtsgenossinnen.

Jenny Warnecke erschließt für ein breites LeserInnenpublikum eine Autorin des Vormärz und der 48er Revolution in Deutschland.Um in die Welt ziehen zu können, ging Louise Aston mit 20 Jahren eine Ehe ein, die sich allerdings recht wechselhaft gestaltete und mit einer Scheidung endete.  Aston betrieb literarische Salons und trug gern Männerkleidung und stellte provozierend  Zigarren rauchend das bürgerliche Frauenbild in Frage.  In ihren Schriften kritisiert sie heftig die Konvenienzehe und thematisiert sexuelle Gewalt in der Ehe.  Sie setzt sich mit aktuellen Fragen der Industrialisierung, sowie Themen wie freier Liebe, Atheismus, Nationalismus und Zensur auseinander. Sie wird von der Polizei bespitzelt und noch vor der Revolution zum ersten Mal ausgewiesen. Nichts allerdings kann sie vom Schreiben abhalten.
Aston wurde als radikale Frauenrechtlerin verfolgt, ihr Bild zur Karikatur einer Emanze verzerrt. Auf der anderen Seite wurde sie auch von der bürgerlichen Frauenbewegung häufig als zu provokant und radikal angegriffen.


Mutige Frauen und ängstliche Männer
Jenny Warnecke gibt Louise Astons Roman „Revolution und Contrerevolution“ neu heraus und unterzieht ihn in einer Monografie einer gründlichen Analyse Von Rolf Löchel .......
Warnecke hat ihrer oft detailreichen und weitgehend überzeugenden Analyse von Astons Roman eine Kurzbiografie der Literatin vorangestellt. Denn, so meint sie, „Astons Biographie“ sei „als Einstiegslektüre in die Auseinandersetzung mit ihrem Werk unerlässlich“. Nun, hilfreich mag die Kenntnis der Biografie für die Interpretation des Werkes tatsächlich sein. Aber unerlässlich? Das dürfte wohl doch um einiges zu viel gesagt sein. Warnecke selbst warnt denn auch nachdrücklich vor einer (allzu) autobiografischen Lesart der Romane Astons. Eine Gefahr, die sie offenbar nicht so sehr im Falle von „Revolution und Contrerevolution“ gegeben sieht, sondern mehr noch bei den beiden Vorläuferromanen „Aus dem Leben einer Frau“ und „Lydia“. Beide, so konzediert sie, enthielten zwar „teilweise Bezüge“ zum Leben ihrer Verfasserin, doch seien sie „nicht streng autobiographisch zu lesen“. Im Weiteren betont die Literaturwissenschaftlerin, dass „zum Verständnis von ‚Revolution und Contrerevolution‘ Astons Biografie nicht ausreicht“, und beklagt, dass „die autobiografische Färbung ihrer Romane zahlreiche RezensentInnen irritiert und zu dem Kurzschluss veranlasst hat, Aston beschreibe ihre eigenen Erlebnisse.“ Eine Fehllektüre. Nicht um eigene Erlebnisse zu literarisieren hat Aston die „Gattung Roman“ gewählt, sondern „um bestimmte Themen durchzuspielen und ins Bewusstsein zu rücken“.


Veranstaltungen:
Jenny Warnecke – Louise Aston. Revolution und Contrerevolution (Ulrike Helmer Verlag)
Für die Schriftstellerin Louise Aston (1814-1871) war das Aufbegehren der Bürger gegen den deutschen Obrigkeitsstaat im Jahr 1848 Anlass, in ihrem Roman »Revolution und Contrerevolution« (1849) Forderungen nach einem radikalen gesellschaftlichen Umbruch aufzustellen. Jenny Warnecke hat ein Buch über Louise Astons turbulentes Leben verfasst und zudem Astons Roman »Revolution und Contrerevolution« neu herausgegeben. Das Werk wird damit seit Mitte des 19.Jahrhunderts erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Gisela Notz ist Soziologin und Historikerin. Sie war bis 2007 wissenschaftliche Referentin im historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Jenny Warnecke ist Soziologin und Literaturwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Autorin und Rundfunkjournalistin in Freiburg.

14 November 2011

Lesen macht klug und schoen 514 - Semiha Stubert - Afiyet olsun!

Semiha Stubert - Afiyet olsun!
Claudia Lieb (Illustr.)


Gerstenberg Verlag
ISBN 978-3-8369-2642-3
EUR (D) 19.95
hier bestellen



Semiha Stubert hat ihre Kindheit bei ihren Großeltern in Anatolien verbracht. Im Zentrum des Familienlebens stand gutes Essen, im Alltag und an Festtagen wurde gemeinsam geerntet, zubereitet und geschmaust. Die Autorin gewährt stimmungsvolle Einblicke in die Bräuche Anatoliens. Anhand sorgsam zusammengestellter traditioneller und neuer Rezepte vermittelt sie eine authentische und zeitgemäße türkische Küche, die betört und inspiriert.
Claudia Lieb hat den Zauber dieser kulinarischen Reise an den Fuß des Taurus-Gebirges mit fantasievollen Bildkompositionen eingefangen.



Semiha Stubert, geb. 1969 in Eregli-Konya, Türkei, studierte in München und ist Juristin und Mediatorin. Sie verbrachte ihre Kindheit bei den Großeltern in Anatolien und lernte dort das Kochen. Mit über 30 Jahren Kocherfahrung zeigt sie hier die Feinheiten der türkischen Küche. Zur Zeit lebt sie in Oslo.
www.semilicious.com



Claudia Lieb hat in Münster und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg Kommunikationsdesign studiert. Sie lebt in München und arbeitet dort in einer Ateliergemeinschaft als Illustratorin und Grafikerin. Im Gerstenberg Verlag erschien von ihr 2009 Die wunderbaren Reisen des Marco Polo.
www.claudialieb.de


Medienstimmen:

»Macht Appetit auf die echte anatolische Familienküche.«
Madame

»Vier Sterne: Ein Kochbuch, das zufrieden macht.«
www.Valentinas-Kochbuch.de

»Die Autorin vermittelt mit traditionellen und neuen Rezepten eine authentische und zeitgemässe türkische Küche, die betört und inspiriert.«
GastroJournal

Guten Appetit und hier einige Beispiele aus dem Blog der Autorin:

Ratatouille auf türkische Art – Şaştım Aşı

 


Die häufigste Frage, die sich Hausmänner und -frauen gegenseitig stellen, scheint die folgende Frage zu sein: “Was kochst du heute?” oder Variationen davon wie: “Was gibt es schönes bei euch heute?” Natürlich kann dies auch nur eine Floskel sein, um überhaupt ein Gespräch anzufangen, aber ich stelle mir lieber vor, dass die Person, die diese Frage stellt, auf der Suche nach neuen Ideen ist? Wenn ich mit meinen Schwestern telefoniere, stellen wir uns gegenseitig auch diese Frage, als wollten wir über die Entfernungen mit den gekochten Gerichten zumindest in Gedanken an einem Tisch sitzen und die gleichen Speisen essen. Meine Nichte scheint unser Ansinnen zu ahnen und reicht sie mir häufig ein Löffel in den Monitor, damit ich ihren Brei auch mal probieren kann Weiterlesen →


Eintopf mit Auberginen und Linsen – Mualle




Das Auberginenrezept dieser Woche kommt aus Antakya im Südosten der Türkei unweit der syrischen Grenze. Antakya ist bekannt für ihre scharfen “Kebabs”, aber auch für köstliche Kombinationen aus Gemüse und Hülsenfrüchten. “Mualle” ist ein wundervolles alltägliches Gericht mit Auberginen und Linsen. Es ist sehr einfach zuzubereiten: Sie salzen die Auberginen; in der Zwischenzeit kochen Sie die Linsen und bereiten eine Gemüsemischung aus Zwiebeln, Knoblauch, türkischen Peperoni, Tomaten, Kräuter und Gewürzen zu. Dann schichten Sie die Auberginen mit den Linsen und Gemüsemischung in einen Topf und beträufeln alles mit Olivenöl und Granatapfelsirup.





Für die Vorbereitung brauchen Sie etwa 35 Minuten. Dann können Sie den Eintopf auf mittlerer Hitze auf dem Herd oder im Backofen garen. Ich bevorzuge Letzteres. Sie können es mit Brot oder klassisch mit Reis servieren .  Das Beste ist: Sie brauchen die Auberginen nicht vorher anzubraten . und wenn Sie den Eintopf im Ofen backen, dann brauchen Sie auch nicht so viel Olivenöl .  und es schmeckt am Besten, wenn Sie es erst am nächsten Tag servieren . Die Auberginen zergehen richtig auf der Zunge und die nussigen Linsen mit einem exotischen Abgang begeistern alle Geschmacksnerven. Guten Appetit! Afiyet olsun!


Ein ganz persönliches Buch ist hier entstanden, das verrät schon der Untertitel „Die wunderbaren Rezepte meiner Familie“. Die Autorin teilt mit uns ihre Erinnerungen und die damit verbundenen Rezepte.
Von ihrer Nene (Großmutter) habe sie das Kochen gelernt, schreibt Semiha Stubert. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Erzählungen über sie wie ein roter Faden durch das Kochbuch ziehen. „Die Kochstellen von Nene und ihre Suppengeschichten“ und „Nudeln bei Nene“ lauten einige Titel. Die begleitenden Geschichten lassen mir die Nene so lebendig werden, dass ich manchmal beim Kochen beinahe das Gefühl habe, sie würde hinter mir stehen und wohlwollend auch meine Handgriffe beobachten.


und für alle, die sich für Kochen und Kochkunst interessieren bitte hier auf unserer Website schauen:  
http://www.frauenliteratur.de/katalog.php - 
Fachgebiet Küche und kochen

Guten Appetit!