Die kleine schlaue Begleiterin, die Südtirol aus weiblicher Perspektive zeigt.
Evi Keifl,Anita Rossi - Südtirol der Frauen
Ein Reise- und Lesebuch
Franz. Broschur, durchgehend Farbabb., 168 S., 11,5 x 20 cmISBN 978-3-85256-501-9
€ 13,60
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Durch die Augen einer Frau sieht Südtirol anders
aus: Keifl und Rossi spüren weiblichen Fingerabdrücken nach und stoßen
dabei auf besondere Facetten in Geschichte und Alltagskultur. Sie
durchstreifen ihr Land, entdecken Originelles sowie Aktuelles und
berichten von starken Persönlichkeiten und beispielhaften Schicksalen
bis herauf zu bemerkenswerten Frauenfiguren unserer Tage: von den ersten
Bergsteigerinnen, von Museumsgründerinnen, Wöchnerinnen, Hexen und
einer Riesin; von Bergarbeiterinnen, Wirtinnen und Bäuerinnen,
Sekretärinnen, Waalerinnen und Künstlerinnen, Unternehmerinnen und
Menschenrechtlerinnen; von historischen Ikonen wie Margarete Maultasch
oder Claudia de Medici; von der „Hoferin“ Anna Ladurner, der
SS-Aufseherin Hildegard Lächert oder der Duce-Geliebten Clara Petacci.
Das kompakte Lese- und Reisebuch macht Lust darauf, Südtirol aus einer
anderen, vielleicht ungewohnten Perspektive zu erkunden. Im handlichen
(handtaschen-tauglichen) Format gibt dieses Buch Impulse, um sich der
Geschichte und den Leistungen von Frauen in Südtirol bewusst zu werden.
Praktische Infos – von Frauenhaus über Frauencafé und -beratungsstelle bis Damensauna – geben dem Band zusätzlichen Gebrauchswert.
• Mit Geschichten und Wissenswertem von Frauen über Frauen
• Mit Ausflügen und Wanderungen zu besonderen Frauen-Plätzen
• Mit frauenspezifischen Adressen, Hinweisen und Tipps
• Mit Übersichtskarte
Praktische Infos – von Frauenhaus über Frauencafé und -beratungsstelle bis Damensauna – geben dem Band zusätzlichen Gebrauchswert.
• Mit Geschichten und Wissenswertem von Frauen über Frauen
• Mit Ausflügen und Wanderungen zu besonderen Frauen-Plätzen
• Mit frauenspezifischen Adressen, Hinweisen und Tipps
• Mit Übersichtskarte
Wo haben Frauen in Südtirol kulturelle, religiöse, wirtschaftliche,
gesellschaftliche Akzente gesetzt? Wo gibt es Orte, die von Frauen
geprägt wurden und werden? In tragischen Zusammenhängen, etwa bei
Hexenprozessen, in friedlichen, etwa als Heilige, in kirchlichen, etwa
als Äbtissin, in der Kunst, in der Wirtschaft oder als Vertreterinnen
der Macht?
Mit „Südtirol der Frauen“ haben die Autorinnen Evi Keifl
und Anita Rossi einen kleinen Landesführer mit (fast) ausschließlich
weiblichem Fokus auf Geschichte, Kultur, Landeskunde und Zeitgeschichte,
mit Seitenblicken auf Originelles und Aktuelles geschaffen.
Handlich im Format und übersichtlich in der Aufbereitung gehört das
Büchlein in jede Handtasche, als Quelle griffiger Information und
tieferer Einblicke .
Evi Keifl, geboren 1956, lebt in Bozen, Lehrerin und Medienfrau, Mitgestalterin in Südtirols Ökologiebewegung, Katalysatorin für verschiedene Initiativen im sozialen, feministischen und ökologischen Bereich. Evi Keifl hat sich als politisch denkende und agierende Frau in Südtirol einen Namen gemacht, ist in ihrem Erstberuf Lehrerin, hat im Lauf ihres Lebens aber ihre Stärken in der Kommunikation zu unterschiedlichen Kompetenzen ausgebaut. Sie ist Moderatorin (Radio, TV, Live-Veranstaltungen), Buch- und Filmautorin, Texterin, Initiatorin, Mentorin und Tutorin von verschiedenen Veranstaltungen bei denen es um Partizipation, soziales und ökologische Engagement und Zukunftsfähigkeit im weitesten Sinne geht.
Anita Rossi,geboren 1969 in Meran. Studium der Germanistik und
Anglistik in Innsbruck. Allrounderin im Medienbereich: schreibt für
Print-, Hörfunk-, TV- und Internetredaktionen, derzeit im Presseamt der
Stadt Bozen tätig.
Spinges und seine Heldin
Ohne die Geschichte von Katharina Lanz wäre der kleine Ort
Spinges auf dem sonnigen Plateau hoch über der Rienzschlucht wohl kaum
bekannt. Der Mythos um diese junge Frau wird in Spinges und weit darüber
hinaus mit Inbrunst und mit Erfolg gepflegt. Eine Gedenktafel erinnert
heute an das Mädchen von Spinges.
Die mutige Magd
Sie ist berühmt geworden, die Friedhofsmauer, von der herab angeblich die Magd Katharina Lanz am 2. April 1797 mit einer Mistgabel auf die anstürmenden Franzosen einsticht. Lanz wirft sich offenbar spontan in die tobende Schlacht zwischen Tirolern und Franzosen, als sich einer der Schauplätze der Franzosenkriege ausgerechnet nach Spinges verlagert. Eigentlich gehört sie gar nicht zum Dorf, ist nur auf Arbeitssuche hier. Nach der Schlacht kehrt sie dann wieder in ihre Gadertaler Heimat zurück, wo Catarina Lanz (wie sie auf Ladinisch richtig heißt) 1771 in St. Vigil in Enneberg geboren wurde. Nach dem turbulenten Intermezzo in Spinges verlässt sie ihre ladinische Heimat nicht mehr und arbeitet als „Häuserin“ (Haushälterin) bei verschiedenen Kuraten und Pfarrern. Erst im hohen Alter berichtet sie von ihrer jugendlichen Wehrhaftigkeit. Jahre nach ihrem Tod wird die Mär vom „Mädchen von Spinges“ über Ladinien hinaus bekannt und zum Mythos hochstilisiert. Die Spingeser lassen sich ihre Heldin nicht mehr nehmen. Katharina Lanz steht heute – ob verdient oder nicht – in einer Reihe mit den männlichen Helden der Tiroler Freiheitskämpfe.
Von Mühlbach nach Spinges
Wir starten beim Gasthaus Ansitz Strasshof (gute Küche) oberhalb von Mühlbach. Auf Weg Nr. 7 erreicht man bei „Kappen“ (Hof und darüberliegender Bunker) das Spingeser Plateau. Nach weiteren rund 10 Minuten auf Weg 7 erreichen wir die Kirche von Spinges. Ab der Kirche führt Weg Nr. 9 bergan, am Waldrand entlang, bis zu einem Wetterkreuz (1357), dem Ausgangspunkt für den Wanderweg Anratterhütte im Skigebiet Jochtal. Wir aber wählen als Rückweg den asphaltierten Weg (Nr. 5) hinunter auf das Spingeser Plateau, dann Nr. 7A („Rundweg Spinges“) zum Kriegerdenkmal hoch über dem Brixner Becken. Von dort weiter über den Rundweg vorbei an Kappen und zurück zum Gasthaus Ansitz Strasshof.
Die mutige Magd
Sie ist berühmt geworden, die Friedhofsmauer, von der herab angeblich die Magd Katharina Lanz am 2. April 1797 mit einer Mistgabel auf die anstürmenden Franzosen einsticht. Lanz wirft sich offenbar spontan in die tobende Schlacht zwischen Tirolern und Franzosen, als sich einer der Schauplätze der Franzosenkriege ausgerechnet nach Spinges verlagert. Eigentlich gehört sie gar nicht zum Dorf, ist nur auf Arbeitssuche hier. Nach der Schlacht kehrt sie dann wieder in ihre Gadertaler Heimat zurück, wo Catarina Lanz (wie sie auf Ladinisch richtig heißt) 1771 in St. Vigil in Enneberg geboren wurde. Nach dem turbulenten Intermezzo in Spinges verlässt sie ihre ladinische Heimat nicht mehr und arbeitet als „Häuserin“ (Haushälterin) bei verschiedenen Kuraten und Pfarrern. Erst im hohen Alter berichtet sie von ihrer jugendlichen Wehrhaftigkeit. Jahre nach ihrem Tod wird die Mär vom „Mädchen von Spinges“ über Ladinien hinaus bekannt und zum Mythos hochstilisiert. Die Spingeser lassen sich ihre Heldin nicht mehr nehmen. Katharina Lanz steht heute – ob verdient oder nicht – in einer Reihe mit den männlichen Helden der Tiroler Freiheitskämpfe.
Von Mühlbach nach Spinges
Wir starten beim Gasthaus Ansitz Strasshof (gute Küche) oberhalb von Mühlbach. Auf Weg Nr. 7 erreicht man bei „Kappen“ (Hof und darüberliegender Bunker) das Spingeser Plateau. Nach weiteren rund 10 Minuten auf Weg 7 erreichen wir die Kirche von Spinges. Ab der Kirche führt Weg Nr. 9 bergan, am Waldrand entlang, bis zu einem Wetterkreuz (1357), dem Ausgangspunkt für den Wanderweg Anratterhütte im Skigebiet Jochtal. Wir aber wählen als Rückweg den asphaltierten Weg (Nr. 5) hinunter auf das Spingeser Plateau, dann Nr. 7A („Rundweg Spinges“) zum Kriegerdenkmal hoch über dem Brixner Becken. Von dort weiter über den Rundweg vorbei an Kappen und zurück zum Gasthaus Ansitz Strasshof.
> Infos in kürze
Gehzeit rund 3,5 Stunden, 570 Höhenmeter. Leichte Wanderung.
Suedtirol tipps
Presse:
Evi Keifl und Anita Rossi haben Südtirol durchstreift und berichten von
starken Frauenpersönlichkeiten und beispielhaften weiblichen
Schicksalen. Das attraktiv illustrierte Lese- und Reisebuch macht die
Rolle und die Leistungen von Frauen bewusst. 18 Tipps
für Themenwanderungen sowie praktische Infos zu Frauenhäusern,
Beratungsstellen und Treffs geben dem handlichen Band zusätzlichen
Gebrauchswert, Anekdoten garantieren eine kurzweilige Lektüre.- kultur.bz.it
In der Regel sind Reiseführer nur dann wirklich interessante,
fesselnde Lektüre, wenn der Reisetermin feststeht und das Quartier
gebucht ist. Selbst dann lesen sich geschichtliche Abhandlungen und
Ergüsse über Architekten, Könige und Feldherren so dröge, dass ich oft
genug nur sehr gezielt nach dem mich Interessierenden suche. Mit diesem
Buch war es anders. Zwar gleicht das schmale Bändchen äußerlich seinen
Verwandten selbst im Format, doch hält es, was es verspricht: Es ist ein
Lesebuch.
Obwohl ich bisher Tirol nicht kenne, noch nicht einmal eine Reise in
diese Gegend geplant hatte, habe ich die Texte von der ersten bis zur
letzten Zeile gelesen – mit wachsender Begeisterung. Den Autorinnen ist
es tatsächlich gelungen, spannend von den Spuren zu berichten, die
Frauen in Südtirol hinterlassen haben. Staunend, manchmal schmunzelnd
habe ich von der hl. Kummernus gelesen, die sich einen Bart
herbeiwünschte, um einer Heirat zu entgehen. Furchtlosen Alpinistinnen,
Wanderarbeiterinnen, Zauberinnen, der Menschenrechtsaktivistin Monika
Hauser, Unternehmerinnen und Dichterinnen bin ich begegnet. Von den
Waalen, den künstlichen Wasseradern im Vinschgau und einer Waalerin, vom
Schreibmaschinenmuseum in Partschins und dem Frauenmuseum in Meran, von
einer Weiberdemo im Jahre 1917, von Jüdinnen, Italienerinnen,
Rätoromaninnen, von Hebammen und Künstlerinnen war zu lesen. Hexenbänke,
Tuiflsessel, Fruchtbarkeitsrutsche gibt es zu entdecken. Die Rolle der
Tschodelen im Bergbau hat genauso einen Platz gefunden wie die Riesin
von Ridnaun oder die Klöppelschule von Prettau.Jetzt nach der Lektüre bin ich überzeugt, dass Südtirol in jedem Fall eine Reise wert ist. Mit diesem Reiseführer in der Tasche werde ich bestens gerüstet sein, denn mit ausklappbaren Übersichtskarten auf den Umschlagseiten und detaillierten Beschreibungen der Wanderungen zu all den beschriebenen Sehenswürdigkeiten hat das Buch auch einen hohen praktischen Wert: Selbst Entfernungen, Wegmarkierungen, Zeitbedarf, Steigungen, Kindertauglichkeit haben Eingang gefunden. Öffnungszeiten sind ebenso wie Einkehrtipps angegeben.
Ein Reiseführer, der Lust auf Reisen macht. Akribisch recherchiert, konsequent frauenorientiert und obendrein sprachlich ein Highlight unter Seinesgleichen. - Lesbenring Elke Heinicke
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