Téa Obreht ist die aufregendste literarische Entdeckung seit Jahren: Die 1985 in Belgrad geborene Autorin erzählt darin auf zwei Zeitebenen Geschichten aus dem alten Jugoslawien.
Tea Obreht - Die Tigerfrau
Roman
ISBN-13 9783871347122
19,95 EUR
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"Alles, was nötig ist, um meinen
Großvater zu verstehen, liegt zwischen zwei Geschichten: der von der
Tigerfrau und der von dem Mann, der nicht sterben konnte."
Natalia arbeitet in einem
Waisenhaus irgendwo in Südosteuropa, als sie vom rätselhaften Tod ihres
geliebten Großvaters erfährt. Nach Erklärungen suchend, erinnert sich
die junge Ärztin an jene Geschichten aus seinem Leben, die sich um zwei
seltsame, fatale Gestalten drehen: die Tigerfrau, eine schöne Taubstumme
in seinem Heimatdorf, die einen geflüchteten Tiger pflegte; und einen
charmanten, obskuren Mann, der nicht sterben kann. Während Natalia auf
den Spuren des Großvaters durch idyllische und kriegsverwüstete
Landschaften reist, werden ihr diese Figuren immer gegenwärtiger. Bald
entspinnt sich ein ganzer Kosmos an Mythen und Gestalten, und Natalia
begreift, welche Wahrheit über die Lebensrätsel ihrer Familie und ihre
versehrte Heimat in ihnen steckt.
Aus dem Amerikanischen von Bettina Abarbanell.
Sprachgewaltig, mit unvergesslichen Figuren und einer erzählerischen
Virtuosität, die an Gabriel García Márquez erinnert, entwirft Téa Obreht
das schmerzlich-schöne Bild einer zwischen gestern und heute
gefangenen, mythengläubigen Welt. «Time» schrieb über «Die Tigerfrau»:
«Liebe, Legende und Tod werden hier so wundervoll geschildert, dass
jeder andere Roman in diesem Jahr Gefahr läuft, an der unheimlichen
Schönheit dieses Buches gemessen zu werden. Seit Zadie Smith debütierte
kein junger Autor mit solcher Kraft und Eleganz.»
Téa Obreht, geboren 1985 in Belgrad, lebt seit ihrem zwölften Lebensjahr
in den USA. Dort veröffentlichte sie erste Erzählungen u.a. im "New
Yorker", in "Harper‘s" und der "New York Times". Ihr Debütroman "Die
Tigerfrau" (2011), der in den USA und England zu einem sensationellen
Überraschungserfolg wurde, erscheint in mehr als dreißig Sprachen. Im
Sommer 2011 erhielt Téa Obreht den Orange Prize for Fiction, im Herbst
wurde "Die Tigerfrau" für den National Book Award nominiert.
Presse:
Melancholisches Balkan-Porträt - Erst allmählich fügen sich die einzelnen Teile und Geschichten zu einem Ganzen - und immer wieder staunt man über Obrehts Kunst und Lust am wortmächtigen Fabulieren. Doch unter der Oberfläche dieser vermeintlich rein pittoresken Freak- und Bildershow verbirgt sich das so ernüchternde wie melancholische Porträt einer Region, die selbst ein Puzzle ist und in der sich - schenkt man Obreht Glauben - Aberglaube und Vorurteile seit Generationen tief in dem Bewusstsein ihrer Bewohner verankert sind. Deshalb verwebt sie in diesem Roman die Vergangenheit nahtlos mit der Gegenwart, springt ohne Mühe zwischen den Zeiten hin und her. Vor allem aber zeigt sie uns ein Land, in dem der Name, die Herkunft, die Religion, sprich: die Identität alles - und der "Tod im Übermaß" noch heute zu Hause ist. - dradio besprochen von Claudia Kramatschek
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.07.2012:
Patricia Hecht versichert, dass dieser Roman in der deutschen Übertragung dem großen, der Autorin vorauseilenden Ruf durchaus gerecht wird. Gerademal 26jährig schafft die aus Belgrad stammende, in den USA lebende Tea Obreht es laut Hecht, 60 Jahre ihrer Familiengeschichte mit Schauer- und Volksmärchen und allerlei fantastischen Figuren zu verbinden, das Ganze leicht und bildhaft, wie Hecht schreibt, in der Art des magischen Realismus. Scheint Hecht die Beschreibung von Land und Leuten eher konventionell (auch das kann Obreht also), kreuzen Aberglaube, Kaffeesatzlesen etc. immer wieder die Wirklichkeit - für Hecht ein Gewinn.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2012
Hans-Peter Kunisch hat Tea Obrehts Debütroman genossen und in ihr ein echtes Erzähltalent entdeckt, restlos überzeugt ist er von dem Roman der 1985 in Belgrad geborenen und in Amerika lebenden Autorin aber nicht. "Die Tigerfrau" wurde allseits bejubelt, als sie im amerikanischen Original erschien, und in dreißig Sprachen übersetzt, weiß der Rezensent. Die Begeisterung, die Kunisch durchaus teilt, rührte nicht nur von dem ungewöhnlichen und differenzierten Blick, den die Ich-Erzählerin Natalia zurück auf den Jugoslawienkrieg wirft, einem eigentlich in der Literatur reichlich beackerten Feld, wie der Rezensent meint. Besonders hat man die Autorin aber für ihren "magischen Realismus" gepriesen, der in vielen Geschichten in den Roman hineingetragen wird und sich mit der Figur des Großvaters von Natalia verknüpft. Obwohl Kunisch gerade diese Geschichten wirklich großartig erzählt findet, verbindet sich diese zweite, mythische Ebene nicht überzeugend mit der Geschichte des Großvaters. Wenn schon große Symbole bemüht werden, erwartet der Rezensent auch eine tragfähige Verbindung zwischen realistischer und wunderbarer Erzählebene, wie er deutlich macht, weshalb sein Urteil nicht rückhaltlos positiv ausfällt.Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2012
Da capo, jubelt ein geradezu überschäumender Ernst Osterkamp, der bass erstaunt eines der besten Debüts der amerikanischen Literatur seit langem feiert: Mit gerade mal 25 Jahren habe die in Belgrad geborene, seit 1997 in den USA lebende Téa Obreht ein auf allen denkbaren Ebene hochsouveränes Buch vorgelegt, das ganz genuin ohne Vorbilder auskomme - lediglich "Reklame" sei der verlagseitig bemühte Vergleich mit Gabriel García Márquez - und dem, so der sich im Schwärmen stets noch überbietende Rezensent, die "creative writing"-Ausbildung der Autorin nicht anzumerken sei. Komplex und mit "herrlichster Detailfreude" erzählt, aber von "sicherer Hand" zusammengehalten, schildert der Roman anhand der Erinnerungen von Téa Obrehts Großvater ein knappes Jahrhundert der Geschichte des Balkans vom Ersten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende und entwirft darin ein, im übrigen auch gut übersetztes "Epochenpanorama", dessen Details Osterkamp mit literarischer Wonne nachvollzieht. Lediglich sauer stößt ihm auf, dass die "Tigerfrau" im deutschen Titel einen wohl marketingträchtigen erotischen Ruch von Exotik in den Roman lege, der dies inhaltlich gar nicht stütze, zumal es realiter auch um eine "Frau des Tigers" gehe. Immerhin, so der Rezensent keck am Ende, wäre Téa Obreht als Erzählerin mit "Tigerfrau" bestens beschrieben.T.C. Boyle: «Ein Roman von größter Schönheit, wunderbar geschrieben, magisch. Téa Obreht ist ein überragendes neues Talent.»
Colum McCann: «Téa Obreht ist die aufregendste literarische Entdeckung seit Jahren.»
Time: «Liebe, Legende und Tod werden hier so wundervoll geschildert, dass jeder andere Roman in diesem Jahr Gefahr läuft, an der unheimlichen Schönheit dieses Buches gemessen zu werden.»
Boston Globe: «Ihre Fähigkeit, die Welt durch Geschichten zu erklären, passt zu ihrer Geduld mit jenen Dingen des Lebens – sogar mit dem Tod –, die wir nie begreifen werden.»
Es begann mit ihrer Kurzgeschichte Das Lachen, die in dem renommierten U.S.-Magazin The Atlantic erschien und für Aufsehen sorgte – und es endete «vorerst» mit dem begehrten britischen Orange Prize for Fiction, den sie als bisher jüngste Autorin überhaupt erhielt. Von all den anderen Lobpreisungen und hymnischen Kritiken, die der gerademal 27-jährigen Téa Obreht für ihr Romandebüt Die Tigerfrau zuteil wurden, ganz zu schweigen. Nur soviel noch: das Intellektuellenblatt New Yorker führt sie in seiner Liste der besten 20 Autoren unter 40. Und taucht man in ihren nun gottlob auch auf Deutsch vorliegenden Roman ein, so begreift man schon nach wenigen Seiten, weshalb. - Rowohlt magazin weiterlesen
Ein Raubtier stromert durch das zerstörte Land -
Eindrücklich sind die Schilderungen, was Krieg für die Menschen bedeutet, so lapidar sie auch scheinen mögen. "Während Panzer auf dem Weg zur Grenze den Boulevard entlang fuhren, saß ich am Fenster und übte Rechnen", erinnert sich die Erzählerin. Und etwas später: "Was kümmerte es uns, ob fünfhundert Kilometer entfernt Mädchen im Luftschutzbunker saßen und im Alter von sieben Jahren ihre Periode bekamen."Der Roman beginnt damit, wie Natalia mit ihrem Großvater einen Zoo besucht. Der Arm eines Tierpflegers landet im Maul eines Tigers: eine Andeutung auf das Raubtier, das später in der Geschichte auftauchen wird. 1941 fallen deutsche Bomben auf den Hauptstadtzoo, ein völlig entkräfteter Tiger zwängt sich durch eine Mauerlücke. Er stromert wochenlang durch das zerstörte Land bis ins entlegene Dorf des Großvaters. Dort kümmert sich die "Tigerfrau", die taubstumme Frau des brutalen Schlachters, um das Tier.- fnp.de
“[A] spectacular debut novel…[Téa] Obreht spins a tale of such marvel and magic in a literary voice so enchanting that the mesmerizing reader wants her never to stop…Obreht will make headlines as one of the most exciting new writers of her generations, a young artist with the maturity and grace that comes of knowing where one is from, and of honoring those who came before." – Entertainment Weekly, Grade: A
“[A] brilliant debut…[Téa] Obreht is an expert at depicting history through aftermath, people through the love they inspire, and place through the stories that endure; the reflected world she creates is both immediately recognizable and a legend in its own right. Obreht is talented far beyond her years, and her unsentimental faith in language, dream, and memory is a pleasure.” – Publishers Weekly, starred review
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