20 April 2012

Lesen macht klug und schoen 638 - Kate Atkinson - Das vergessene Kind

»Plötzlich verspürte sie einen Stich Angst. Sie hatte gerade ein Kind gekauft.«

Kate Atkinson - Das vergessene Kind

Roman


Droemer Knaur Verlag, München 2011
ISBN-13 9783426199107
19,99 EUR
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 Tracy Waterhouse, ehemalige Polizistin und absolut gesetzestreue Bürgerin, kauft ein Kind. Niemand ist davon mehr überrascht als sie selbst. Zwar handelt es sich dabei eigentlich um eine Rettungsaktion, dennoch ist das Ganze keineswegs legal, und Tracy ist von Stund an auf der Flucht. Da kommt es ihr höchst ungelegen, dass ein gewisser Jackson Brodie, Privatdetektiv, sie unbedingt wegen eines 30 Jahre alten Falles sprechen möchte. Tracy hat diesen speziellen Fall nie so ganz verwunden. Auch damals ging es um ein Kind, und Tracy ist fest entschlossen, diesmal das Richtige zu tun...
Aus dem Englischen von Anette Grube.




 
















Kate Atkinson, 1951 geboren, studierte Literaturgeschichte in Dundee. Neben ihrer Arbeit in der Sozialbetreuung und als Teilzeitlehrerin begann sie zu schreiben. 1996 erhielt sie für ihren Roman "Familienalbum" den angesehenen Whitbread First Novel Award. Es folgten die Romane "Ein Sommernachtsspiel", "Die Ebene der schrägen Gefühle", "Die vierte Schwester", "Liebesdienste" und "Lebenslügen" sowie ein Band mit Erzählungen ("Nicht das Ende der Welt"). Kate Atkinson lebt in Edinburgh. 


 

Bewertung: Ich mag es eigentlich nicht, wenn Kriminalromane nur deshalb mit dem Prädikat "eigentlich kein Krimi" bedacht werden, weil sie ein bisschen mehr zu bieten haben als die landläufige Ermittlungsgeschichte. Genau das trifft auf "Das vergessene Kind" zu. Er gehört schon noch in die große Schublade "Kriminalroman", darin aber wegen seiner tollen Charakterstudien und der 1a-Schreibe (um nicht mit dem Ausdruck "literarische Qualitäten" abzuschrecken) in die mit rotem Samt ausgeschlagene Ecke für die besonders guten Exemplare dieser Gattung. Kate Atkinsons Krimis werden auch Nicht-Krimilesern gefallen. Clevere und stimmungsvolle Unterhaltung, besprochen von Antje Deistler -

podcast WDR 2 hier

Leserstimmen

REZENSIONEN ZUM BUCH

Krimi-ZEIT-Bestenlist, Platz 1 | November 2011 Grotesk, wütend, liebevoll, unversöhnlich gegen eine Gesellschaft der Kinderschacherer.

KrimiZEIT-Bestenliste, Platz 2 | Dezember 2011 

Große Kriminalliteratur. Frankfurter Neue Presse | 05.03.2012

Bissig, spannend, harsch in der Sozialkritik, gut konstruiert, leicht fantastisch: So besticht "Das vergessene Kind" den Leser. Schwäbische Post | 24.02.2012

Sie schreibt geist- und inhaltsreich, ihre Ausdruckskraft und ihre Liebenswürdigkeit ihren Charakteren gegenüber ist wunderbar. Kate Atkinson erhielt für "Das vergessene Kind" den "Deutschen Krimipreis 2012 - international". Gut so.  Kölnische Rundschau, Hartmut Wilmes | 01.12.2011

Tristess haarscharf beobachtet. (...) die Autorin spürt zermürbenden Sehnsüchten und quälenden Versäumnissen nach... (...) intelligent konstruiertes Spiegelkabinett (...) Atkinson blickt ebenso tief in die verwundeten Seelen ihrer Figuren wie ins ruppige Proletenmilieu und ins mühsam pumpende Herz Englands. (...) Aber wenn die kleine Courtney im Feenkostüm ganz würdig ihren Zauberstab schwingt, gibt es für diese Welt aus Chaos, Schatten und Horror doch noch ein bisschen Hoffnung. SonntagsZeitung (CH) | 20.11.2011

Kate Atkinson weiß, wie sie ihre Leser packen muss. ...sie entwickelt in "Das vergessene Kind" ein kraftvolles Gesellschaftsporträt des englischen Nordostens. Atkinson schreibt grandiose Krimis, die keine Krimis im klassischen Sinne sind. (...) Mit ihrem neuen Buch steht sie diesen Monat auf Platz 1 der Krimibestenliste. Und egal, ob klassischer Krimi oder nicht - auf jeden Fall zu Recht. Die Zeit, Krimi-Spezial, Susanne Mayer | 03.11.2011

Atkinson hat als Lehrerin und Sozialarbeiterin gearbeitet, das Milieu aus ärmlichen Reihenhaussiedlungen, den Plattenbauten der Sozialsiedlungen und der billigen Shoppingmalls gelingt ihr meisterhaft. Falls man es schafft, die Fülle der eingeführten Figuren in seinem Kopf zu ordnen und dabei alle Zeitebenen im Blick zu behalten, wird man mit der Bekannschaft von Charkteren belohnt, die zu treffen ein Vergnügen ist.  Die Literarische Welt, Cora Stephan | 29.10.2011

Die Gesellschaftskrimis von Kate Atkinson sind immer auch Bestandsaufnahmen zur Lage der englischen Nation. Braunschweiger Zeitung | 29.10.2011

Kate Atkinson setzt die Liste der erstklassigen Krimis fort. HNA | 24.10.2011

Die in Yorkshire geborene Atkinson schreibt bemerkenswert dicht, detailliert und keineswegs linear. Irritierend und brillant ist die Paarung zwischen ihren düsteren Themen und einem bitterbösen, drastischen Humor, der immer wieder aufblitzt und diese kanpp 90minütige Lesung zu einer vergnüglichen macht. Die Märkische | 15.10.2011

Manche "Krimis" sind so gut, dass man sie nicht als solche bezeichnen sollte. Viele halten "Krimis" immer noch für leicht konsumierbar und oberflächlich. Kate Atkinson bewegt sich weit jenseit dieser Durchschnnittsware. (..) Dies ist ein Roman über den Zustand unserer Gesellschaft. Über die Einsamkeit, das Altwerden, die Sehnsucht nach einem Kind, scheiternde Ehen, Kindesentführung, Mord. Uelzener Anzeiger | 08.10.2011

Spannung pur -  Woman (A) | 30.09.2011

Doch Kate Atkinson beschreibt keine Verbrechen, sondern das Gesamtbild der britischen Gesellschaft. Großartig! Bremer Tageszeitung, Hendrik Werner | 25.09.2011

Ein ganz grandioser Thriller ist zu entdecken.

Frankfurter Rundschau | 16.09.2011

"Das vergessene Kind" ist ein vielfädriger, vielfältiger Roman über Bindungen, Beziehungen, Loyalitäten. Über Sehnsüchte, die sich auf einen anderen Menschen richten. Über Versäumnisse und Schuldgefühle. Für Sie | 13.09.2011

Atkinson hat ein Herz für alle, die im Leben zu kurz kommen. Sie schreibt klug über Einsamkeit und Zuneigung, Freundschaft und Enttäuschung. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.Brigitte | 07.09.2011

Wer diesen Roman liest, bekommt gleich drei in einem: einen mörderspannenden Krimi, eine Familientragödie und eine beißend komische Sitcom. Elle | November 2011

Spannender englischer Mix aus Krimi und Familienroman.Prinz - Ruhrgebiet | März 2012
Ein Muss - gerade auch für England-Fans.
Buchkultur | Dezember 2011 - ...ein atemloses Spiel, das Kate Atkinson mit viel Geschick, einem an Verwechslungskomödien erinnernden Humor und in einem permanenten Wechsel der Zeitachsen inszeniert.
Fazit: Pures Krimivergnügen mit Tiefgang

»Plötzlich verspürte sie einen Stich Angst. Sie hatte gerade ein Kind gekauft.«

»Bis jetzt Atkinsons bestes Buch. Genau genommen ist es eines der besten englischen Bücher der letzten Jahre überhaupt.« The Mirror

Kate Atkinson erhielt für "Das vergessene Kind" den "Deutschen Krimipreis 2012 - international".

„Das vergessene Kind“ ist nach „Die vierte Schwester“ (2005), „Liebesdienste“ (2007) und „Lebenslügen“ (2008) der vierte Fall für den einmal mehr von des Gedankens Blässe angekränkelten Ermittler Jackson Brodie, dessen Spürsinn seinen Selbstzweifeln kaum nachsteht. Ein ganz grandioser Thriller ist zu entdecken. ARTE - TV Krimibestenliste


Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors: 

Atkinson, Kate
Liebesdienste
Roman
Cover: Liebesdienste 
 Das Theaterfestival in Edinburgh, ein gelangweilter Ex-Ermittler,
eine undurchsichtige Firma die sich "Liebesdienste" nennt...
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Atkinson, Kate
Lebenslügen
Roman
Cover: Lebenslügen 
Joanna ist sechs Jahre alt, als ihe Familie vor ihren Augen ermordet wird.
Noch als erwachsene Frau wird sie sich vorwerfen,...
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