27 April 2013

Madeleine K. Albright - Winter in Prag - Lesen macht klug und schoen 971

In ihrem Buch geht Madeleine Albright einem Teil ihrer Familiengeschichte jetzt erstmals auf den Grund,  und warum ihre Eltern, die säkulare Juden waren, nie über all das gesprochen haben, ist für sie bis heute ein Rätsel:

Madeleine K. Albright - Winter in Prag
Erinnerungen an meine Kindheit im Krieg
Autobiografie

 

Siedler Verlag, München,
ISBN 978-3-88680-988-2
24,99 Euro
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"Eine Kindheit zwischen Krieg, Flucht und Emigration, zwischen Europa und Amerika
Madeleine Albright ist nach wie vor eine der angesehensten Politikerinnen unserer Zeit. In ihrem neuen, sehr persönlichen Buch wendet sie sich einem bislang wenig bekannten Kapitel ihres Lebens zu: ihrer Kindheit im Krieg. 
In »Winter in Prag« setzt sich Albright, die erst im Jahr 1996 erfuhr, dass ihre Großeltern in Auschwitz ermordet wurden, erstmals intensiv mit ihrer jüdisch-tschechischen Herkunft sowie dem Schicksal ihrer Familie auseinander.
Geboren als Tochter eines tschechischen Diplomaten, als Mitglied einer jüdischen Familie, die mehr als ein Dutzend Mitglieder im Holocaust verlor, wurde das Leben Madeleine Albrights schon früh von der Weltpolitik durcheinandergewirbelt. 
Das Münchener Abkommen des Jahres 1938 vertrieb die Familie aus ihrer Heimat, in England überstand sie den Zweiten Weltkrieg, nur um bei der Rückkehr in die Tschechoslowakei nach dem kommunistischen Staatsstreich und dem Beginn des Kalten Kriegs erneut fliehen zu müssen. 
Was bedeuteten diese weltpolitischen Ereignisse für Madeleine Albright und ihre Familie, mit welchen Ängsten und Hoffnungen erlebte sie als kleines Mädchen Madlenka diese Zeit?

 In ihrem neuen Buch erzählt Madeleine Albright große Geschichte und verwebt sie mit kleinen, sehr persönlichen Geschichten. So führt Albright eindrucksvoll vor Augen, wie sie wurde, wer sie ist."

Albrightmadeleine.jpg

Madeleine Albright wurde 1937 in Prag als Tochter eines tschechoslowakischen Diplomaten geboren. 
Zweimal musste die Familie aus ihrer Heimat fliehen, 1938 vor Hitler nach England sowie 1948 vor den Kommunisten, diesmal für immer in die Vereinigten Staaten. 
Die ehrgeizige und hoch begabte Madeleine Albright studierte Politik sowie Rechts- und Staatswissenschaften und strebte nach der Promotion bereits in den Siebzigerjahren unter US-Präsident Jimmy Carter eine politische Karriere an. 
Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Washingtoner Georgetown-Universität war sie außenpolitische Beraterin der demokratischen Präsidentschaftskandidaten Dukakis und Mondale und machte sich bald einen Namen als die Expertin für Außenpolitik. 
1993 berief US-Präsident Bill Clinton sie zur UN-Botschafterin, 1997 zur Außenministerin der Vereinigten Staaten und damit zur mächtigsten Frau Amerikas. 
In ihrer Autobiographie schildert Madeleine Albright die verschiedenen Stationen ihres beeindruckenden Lebens, widmet sich aber auch den großen politischen Fragen unserer Zeit und erläutert ihre Sicht der aktuellen Weltpolitik. 
Klar und unumwunden eine Sache mit Entschlossenheit auf den Punkt zu bringen, aber auch Witz und leidenschaftliches Engagement sind kennzeichnend für die bislang mächtigste Frau der amerikanischen Geschichte. 
Gleiches gilt für ihre nun veröffentlichten Lebenserinnerungen.






Zitat zum daily book heute:
"Ich hoffe mit diesem Buch einer Generation von älteren Frauen beigebracht zu haben, hocherhobenen Hauptes zu gehen und einer Generation von jungen Frauen, sich furchtlos einzumischen.“
Madeleine Albright














"Ausführlich diskutiert Albright das Münchner Abkommen. Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn Beneš das Abkommen abgelehnt hätte, die Alliierten schon damals in den Krieg eingetreten wären? Ihre „angemessene Zusammenfassung einer historischen Katastrophe in einem Satz“ lautet: „Am Ende gab es in München drei Verlierer: die Tschechoslowakei, England und Frankreich, und zwei Gewinner: Hitler und Stalin.“
http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/1353969/Zwei-Damen-in-Prag


Als Madeleine Albright US-Außenministerin wurde, glaubte sie, alles über ihre eigene Vergangenheit zu wissen: „Ich war mir so sicher, dass ich es nicht für nötig hielt, Fragen zu stellen. Ich wusste Bescheid.“
http://m.focus.de/kultur/buecher/literatur-eine-kindheit-im-krieg-madeleine-albrights-autobiografie_aid_948012.html

"Albright erkannte früh, wie wichtig ein Netzwerk von Frauen ist. Schon als UNO-Botschafterin in Clintons erster Amtszeit verbündete sie sich mit ihren wenigen Kolleginnen und erreichte, daß mehr Frauen in hohe Positionen bei der UNO berufen wurden. Im Anschluß an die Pekinger Frauenkonferenz 1995 besuchte sie die burmesische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi und setzte sich mit starken Worten bei der repressiven Militärregierung für sie und ihren Demokratiekurs ein. "
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/madeleine-albright/

"Im Irak benötigen die USA nach Ansicht von Albright die Hilfe der Europäer. Die Deutschen, so Albright zum stern, könnten mehr Wirtschafts- und Wiederaufbauhilfe leisten und sich noch viel stärker an der Ausbildung der irakischen Armee und der Sicherheitskräfte beteiligen." http://www.stern.de/presse/vorab/interview-ex-us-aussenministerin-albright-kritisiert-bushs-nordkorea-politik-536593.html

"Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright hat den Irak-Krieg als "größte Katastrophe" der amerikanischen Außenpolitik bezeichnet. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Albright, der Krieg sei "schlimmer als Vietnam". Er habe den Ruf Amerikas und der Demokratie schwer beschädigt."
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/366835/Albright_IrakKrieg-ist-schlimmer-als-Vietnam

Proteste gegen Albright bei der Buchvorstellung in Prag

"Im Oktober 2012 ist Madeleine Albright in ihre Heimatstadt Prag gekommen, um ihre Kindheitsautobiografie vorzustellen. Vor der Buchhandlung in der Innenstadt stehen die Menschen Schlange, um sie zu sehen. Doch dann - ein Eklat. Zornige Demonstranten konfrontieren sie mit Fotos von serbischen Opfern aus dem Kosovo-Krieg von1999. Sie wollen an die massivsten Luftschläge in der Geschichte der Nato erinnern. Als Außenministerin der USA ist Albright vehement gegen das Milošević -Regime vorgegangen. Bei den Angriffen auf militärische Ziele kamen über tausend Zivilisten ums Leben, auch in Belgrad. Seit damals wird Madeleine Albright dafür attackiert:"
"Ich verstehe diese Proteste. Aber die Leute haben nicht denselben Einblick wie ich. Alles was ich verlange ist, dass sie sich die Gründe für diese Entscheidungen anhören. Wir mussten etwas gegen Milošević und die ethnischen Säuberungen unternehmen."
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/mdr/sendung-vom-17032013-104.html


"Es bleiben nur die Bilder - In ihrem Buch geht sie diesem Teil ihrer Familiengeschichte jetzt erstmals auf den Grund, erforscht akribisch, wie ein Großteil ihrer Prager Verwandtschaft von den Nazis nach Theresienstadt deportiert wurde. Warum ihre Eltern, die säkulare Juden waren, nie über all das gesprochen haben, ist für sie bis heute ein Rätsel. Wahrscheinlich wollten sie sie nicht mit der Tatsache belasten, dass 25 Verwandte im Holocaust ermordet wurden - darunter drei ihrer Großeltern. Heute bleiben ihr nur die Bilder ihrer Verwandten. "Für mich sind es nur Menschen auf Fotos", so Albright.
"Doch bei der Recherche für das Buch wurde mir zum ersten Mal klar, dass ich nie jemanden Großvater oder Großmutter genannt habe. Aber auch wenn ich sie nie kennengelernt habe, habe ich das Grauen, dass sie wie Millionen Anderer damals erlitten haben, sehr stark empfunden."
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/lesezeit/168148/index.html


Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.05.2013:
Mehr als drinsteht liest Michael Frank in diesem autobiografischen Geschichtsbuch von Madeleine Albright. Ihm erscheint der Band als selbsttherapeutischer Akt der Autorin, die hier ihre moralische Urteilsfähigkeit (nicht immer frei von Verklärung) überprüft, und zugleich als historisches Dokument der Zeit zwischen 1937 (dem Geburtsjahr der Autorin) und 1948. Auch wenn die behandelten Themen (das Prag von Albrights Kindheit, Krieg und Besatzungsgeschichte) nicht immer schlüssig verwoben werden, erkennt Frank Zusammenhänge und die Unbarmherzigkeit des Jahrzehnts, auch weil die Autorin ihr blankes Entsetzen über die Ereignisse oft nicht verbergen kann, wie Frank erklärt. Auch aus der Diplomatie, so Frank, erfährt der Leser interessante Details.
Weitere Literatur von Madeleine Albright bei Lillemors:


Albright, Madeleine
Winter in Prag
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