Buchpräsentation des Wallstein Verlages
Lesung: Katjá Rupé
Lillemors macht einen Büchertisch am 15. April 2013 im Literaturhaus München 20 Uhr:
Hg. und kommentiert von Dirk Heißerer -
Hedwig Pringsheim - Mein Nachrichtendienst
Briefe an Katia Mann 1933-1941
Wallstein Verlag
ISBN: 978-3-8353-0253-2
1716 S., 44 Abb., Leinen, Lesebändchen, Schutzumschlag, Schmuckschuber
89,00 Euro
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
(»Hedwig Pringsheim. Mein Nachrichtendienst. Briefe an Katia Mann 1933-1941«, Wallstein Verlag).
Hedwig Pringsheims Briefe aus München und Zürich in die diversen Exilorte der Manns sind ein literarisches und zeitgeschichtliches Zeugnis völlig eigener Art. Sie entstanden in einer Ausnahmesituation, der gewaltsamen Trennung von Mutter und Tochter aufgrund der politischen Entwicklung in Deutschland nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten.
Wegen der drohenden Briefzensur war Hedwig Pringsheim genötigt, die Briefe an ihre Tochter so abzufassen, dass man sie zwar lesen, aber nicht gleich verstehen und erst recht nicht in irgend einer Weise verräterisch deuten konnte. Mit Spitznamen, Anspielungen und Verschlüsselungen, mit Ironie und einer ganz eigenen, von den Familienmitgliedern gefürchteten »Beesheit« entwickelte Hedwig Pringsheim in den Briefen an ihre Tochter einen ganz eigenen »Nachrichtendienst«. Manchmal kam auch Katia nicht ganz mit, die für ihre Mutter auch »keine gute Rebusdichterin« war; sie dagegen nannte sich selbst einen »Meister der Umschreibung«.
Dirk Heißerer hat diese Briefe nun herausgegeben und stellt diese zusammen mit der Schauspielerin Katja Rupé vor.
Buchpräsentation des Wallstein Verlages
Lesung: Katjá Rupé
Lillemors macht einen Büchertisch am 15. April 2013 im Literaturhaus München 20 Uhr:
Veranstalter: Thomas-Mann-Forum München e.V., Stiftung Literaturhaus. In Zusammenarbeit mit der Brougier-Seisser-Cleve-Werhahn-Stiftung München
Büchertisch: Lillemor's Frauenbuchladen
Eintritt: Euro 9.- / 7.-
siehe auch unsere Facebook Seite: http://www.facebook.com/events/522886491095033/
Hg: Dirk Heißerer, geb. 1957, ist Literaturwissenschaftler in München. Von 1993 bis 2000 sowie 2006 war er Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität und an der Universität Leipzig zwischen 2007 und 2009. Seit 2003 ist er Herausgeber der »Thomas-Mann-Schriftenreihe« (TMSR). Im Jahr 2009 wurde er mit der Thomas-Mann-Medaille ausgezeichnet.
Veröffentlichungen u. a.: »Im Zaubergarten. Thomas Mann in Bayern« (2005); »Wo die Geister wandern. Literarische Spaziergänge durch Schwabing« (2008).
Presse:
In Hedwig Pringsheim geht eine Kostbarkeit aus einer vergangenen Epoche unter. So wie sie war, musste man wohl sein, wenn man herkam, wo sie herkam, aus einer Welt, die es nicht mehr gab, die unter bestimmten Bedingungen einmal märchenhaften Glanz ausgestrahlt hatte, aber ohne diese Bedingungen auch eine so fähige Spielerin wie Hedwig Pringsheim zu einer tragischen Lächerlichkeit verdammte, die sich vergeblich stemmte gegen den reißenden Strom einer brutalen Zeit. Ihre Bühne kippte wie die Titanic, sie rutschte mit. Aber noch, während man sie taumeln und versinken sieht, darf man hingerissen sein vom Charme der alten Dame.
http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article115030825/Wie-Manns-Schwiegermutter-Hitlers-Druck-standhielt.html
"Als ob er ihr Lenbach-Porträt hätte beschreiben wollen, liess er in seiner Novelle die zukünftige Schwiegermutter, die ihn bei seiner Werbung stark unterstützte, unverkennbar elegant auftreten: «Plötzlich kam noch die reiche Dame an, die aus Liebhaberei solche Veranstaltungen zu besuchen pflegte. Sie war in ihrem seidenen Coupé aus der Stadt, aus ihrem prachtvollen Hause mit den Gobelins und den Türumrahmungen aus Giallo antico hierhergekommen, war alle Treppen heraufgestiegen und kam zur Tür herein, schön, duftend, luxuriös, in einem blauen Tuchkleid mit gelber Stickerei, den Pariser Hut auf dem rotbraunen Haar, und lächelte mit ihren Tizian-Augen.» Demnächst werden diese Augen an der Schönberggasse in Zürich glänzen. Thomas Sprecher"
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleEMSA8-1.73465
"Büchner-Biograf Hermann Kurzke stellt einen Band mit Briefen vor, die Hedwig Pringsheim an ihre Tochter Katia unter Hitler schrieb. Einige der Briefe sind auch abgedruckt.""Geisterhafter Tanz einer Greisin über dem Abgrund
Hedwig Pringsheim war Thomas Manns Schwiegermutter, eine kultivierte Frau und ein Original. Ihre Briefe an die Tochter Katia unter Hitler sind ein gigantischer Schatz Von Hermann Kurzke
In Hedwig Pringsheim geht eine Kostbarkeit aus einer vergangenen Epoche unter. So wie sie war, musste man wohl sein, wenn man herkam, wo sie herkam, aus einer Welt, die es nicht mehr gab, die unter bestimmten Bedingungen einmal märchenhaften Glanz ausgestrahlt hatte, aber ohne diese Bedingungen auch eine so fähige Spielerin wie Hedwig Pringsheim zu einer tragischen Lächerlichkeit verdammte, die sich vergeblich stemmte gegen den reißenden Strom einer brutalen Zeit. Ihre Bühne kippte wie die Titanic, sie rutschte mit. Aber noch, während man sie taumeln und versinken sieht, darf man hingerissen sein vom Charme der alten Dame."
http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article115057168/Geisterhafter-Tanz-einer-Greisin-ueber-dem-Abgrund.html
Zitat zum daily book heute:
"Glaube nicht, es muß so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. Es gibt keine Freiheit der Männer, wenn es nicht eine Freiheit der Frauen gibt. Wenn eine Frau ihren Willen nicht zur Geltung bringen darf, warum soll es der Mann dürfen? Hat jede Frau gesetzmäßig einen Tyrannen, so läßt mich die Tyrannei kalt, die Männer von ihresgleichen erfahren. Einen Tyrannen für den andern."
Hedwig Dohm Mutter von Hedwig Pringsheim
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