26 November 2012

Shahrnush Parsipur - Frauen ohne Männer - Lesen macht klug und schoen 836

"Frauen ohne Männer" ist ein Feuerwerk grotesker Poesie, das zugleich unterhält und zum Nachdenken einlädt.
Shahrnush Parsipur - Frauen ohne Männer
Roman

Frauen ohne Männer

Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783518224717
19,95 EUR
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Mit einem Nachwort der Autorin. Jahre vor der Islamischen Revolution von 1979 fliehen fünf Frauen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten Teherans aus ihrem Lebensunglück aufs Land. 
Sie geraten in ein Haus, das eine vermögende Frau sich nach der Trennung von ihrem Mann gekauft hat. Es wird zum Zufluchtsort. Ein prekäres Zusammenleben beginnt. 
Geschichten sind zu erzählen, Wunden zu heilen, Wünsche anzupacken. Nach einiger Zeit und vielen Turbulenzen zerstreuen sich die Frauen wieder: 
das Leben (und Sterben) geht weiter. Als Parsipur ihren Roman 1990 in Teheran veröffentlichte, wurde er umgehend verboten. 2009 wurde der Film "Women Without Men", den Shirin Neshat nach dem Buch drehte, bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet.
Aus dem Farsi von Jutta Himmelreich.


Foto: Shahrnush Parsipur


Shahrnush Parsipur, geboren 1946 in Teheran, wurde wegen politischer Aktivitäten einmal unter dem Schah und dreimal in der Islamischen Republik zu Gefängnisstrafen verurteilt. Heute lebt die Autorin von Romanen, Erzählungen und Erinnerungen in den USA. Im Gefängnis schrieb sie den ersten Teil ihres Romans "Tuba", der 1989 im Original und 1995 in deutscher Übersetzung erschienen ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Shahrnush_Parsipur
http://www.shahrnushparsipur.com/
http://www.brown.edu/web/strange_times/speakers/parsipur.html



Presse:

»Beim Lesen können wir nur staunen vor den dreisten Brüchen und Wendungen der Erzählung. Oft sind sie von geradezu clownesker Komik.«
Robin Detje, Cicero Nr.9/2012

»Shahrnush Parsipur vereint den Zauber orientalischer Märchen mit dem ruppigen Ton einer Gesellschaft, die in ihren Frauen Anhängsel der Männer sieht: Mal ist die Sprache brutal, mal ist sie lyrisch, mal bildet der Roman die schlichte, schwer erträgliche Wirklichkeit ab, dann wieder erhebt sich die Erzählung in die flüchtigen Gegenden der Fantasie, dorthin, wo Frauen selbst in einer grausig patriarchalischen Struktur überleben können.«
U. Gellermann, rationalgalerie.de

Women Without Men - Trailer - Deutsch - (HD)





Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.10.2012
Geradezu beglückt zeigt sich Stefan Weidner von Shahrnush Parsipurs Roman "Frauen ohne Männer", der, 1989 auf Farsi erschienen, nun endlich in deutscher Übersetzung vorliegt. Weidner schätzt die iranische Autorin, die im Exil in den USA lebt, als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen ihres Landes. Die Verfilmung von "Frauen ohne Männer" - der Film erhielt 2009 bei den Filmfestspielen in Venedig einen Silbernen Löwen - hat zu seiner Freude das Interesse der westlichen Verlage geweckt. Der Rezensent stellt klar, dass das Buch wesentlich besser als der Film ist. Den fünfzehn kurzen Kapiteln, die vom Schicksal von fünf Frauen aus den 50er Jahren im Iran mit teils phantastischen Wendungen erzählen, attestiert er Tiefsinn, subtilen Witz und eine große Leichtigkeit. Die Metamorphosen, die diese Frauen erleben, haben es seines Erachtens in sich. Das Fazit des Rezensenten: große Literatur.

Podcast hier den Link klicken:

Ein Feuerwerk grotesker Poesie


Shahrnush Parsipur: "Frauen ohne Männer", Suhrkamp Verlag, 137 Seiten - Shahrush Parsipur ist die wohl am originellesten schreibende Iranerin der Gegenwart. "Frauen ohne Männer", das nun, 17 Jahre nach ihrem ersten auf deutsch vorliegenden Buch "Tuba" erscheint, erzählt in fünfzehn kurzen Kapiteln fünf Frauenschicksale aus der Zeit der fünfziger Jahre. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1901479/


Da will eine Romanheldin aus lauter Weltekel zum Baum werden: In „Frauen ohne Männer“ dreht die iranische Autorin Shahrnush Parsi­pur den Titel des Hemmingway-Klassikers um. Sie reflektiert den Schrecken, der von den Männern im Iran ausgeht — und vor allem Frauen trifft . Aus dem Stoff des Romans hat die bildende Künstlerin Shirin Neshat einen geradezu prunkvoll süffigen und trotzdem seltsam vergurkten Film gemacht, für den sie im Jahr 2009 auf den Filmfestspielen von Venedig preisgekrönt wurde. („Women without Men“; Regie: Shirin Neshat; DVD, Euro Video, 2011; Farsi mit deutschen Untertiteln; im Online-Handel zwischen 6 und 19 Euro) Die Frau als Baum ist gestrichen, dafür wird plötzlich ganz viel politisches Geschehen nacherzählt, was den mystischen Bildern, in die Kamera und Regie viel verliebter zu sein scheinen, seltsam das Wasser abgräbt. Ein Film, der sich selbst nicht kennt.
http://www.cicero.de/salon/die-frau-die-zum-baum-werden-wollte/52083

"Frauen ohne Männer" ist eine Geschichte in 13 Kapiteln. Eine Geschichte von fünf Frauen. Sie kommen zusammen in einem Garten bei Karadsch in der Provinz Teheran. Die fünf Frauen sind: Mahdokht (1) in ihrem Garten. Sie beobachtet eine junge Frau beim Sex mit dem Gärtner und wird zum Baum. Faizeh (2), die Amir begehrt, den Bruder von Munis (3), mit der sie befreundet ist, wenngleich sie sie ihres runden Gesichts wegen für dumm hält. Munis, die erfahren muss, dass die Jungfräulichkeit nicht in einem Vorhang besteht, sondern in einem Löchlein. Darauf geht sie einen Monat davon, liest ein Buch ....weiterlesen hier:
http://www.cargo-film.de/thema-reihe/iran/kopflose-manner/


Wenn der Leser fliegt: Alle Schlagwörter, die einem jetzt einfallen, versagen vor diesem Buch. Das ist nicht kafkaesk, es ist auch nicht surreal, es ist kein magischer Realismus, kein Märchen, keine Gesellschaftskritik, es ist alles zusammen in einer originären chemischen Verbindung, unerhört. Man begreift sofort, was die mythomane Shirin Neshat an diesem Stoff gereizt hat. Mit dem Video „Tooba“, 2002 auf der Documenta 11 gezeigt, inszenierte sie bereits die Verschmelzung von Frau und Baum, wie sie von Parsipur vorausgedacht, vorausgedichtet wurde. Aber während die Leser von „Frauen ohne Männer“ schon nach wenigen Seiten Flügel bekommen, zieht der Film dem Zuschauer Schuhe aus Blei an.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/f-a-z-romane-der-woche-der-gruene-baum-der-jungfraeulichkeit-11939302.html

Die Umsetzung des Films dauerte insgesamt rund sechs Jahre, statt in Teheran musste in Casablanca gedreht werden. "Das Projekt war eine Herzensangelegenheit. Und es war eine große Belohnung und eine Überraschung, dass wir nun in Venedig im Wettbewerb konkurrieren dürfen." Dort gehört das enigmatische Kunstwerk auch absolut hin.http://www.kleinezeitung.at/freizeit/kino/2472437/women-without-men-ein-poetisch-politisches-kunstwerk.story



Women Without Men heißt das Spielfilmdebut der iranisch-stämmigen Foto- und Videokünstlerin Shirin Neshat von 2009. Es handelt sich um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Shahrnush Parsipur. Thema sind die unterschiedlichen Schicksale von vier Frauen in Teheran (Iran) während des Militärputsches im Jahr 1953.
http://de.wikipedia.org/wiki/Women_Without_Men





Zitat zum daily book heute: 
Das Leben ist voll von Widersprüchen und von jeder Wahrheit ist auch das Gegenteil wahr. Ricarda Huch






Freedom to Write: Perspectives from Shahrnush Parsipur and Other Panelists

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