16 November 2012

Necla Kelek - Hurriya heißt Freiheit - Lesen macht klug und schoen 828

Wer einmal die Freiheit gespürt hat, vergisst sie nicht mehr
Necla Kelek - Hurriya heißt Freiheit
Die arabische Revolte und die Frauen – 
eine Reise durch Ägypten, Tunesien und Marokko
Reportage Sachbuch
Necla Kelek  Hurriya heißt Freiheit. Die Revolte der arabischen Frauen

Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04484-3
Erscheinungsdatum: 08. Oktober 2012
Euro 18,99
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Necla Kelek ist nach Ägypten, Tunesien und Marokko, ins Herz der arabischen Revolte, gereist und hat Frauen getroffen, die bereit sind, für »Hurriya«, die Freiheit, ihr Leben zu riskieren. Sie hat erfahren, welche Hoffnungen sie hegen und wovor sie sich fürchten, und fand eine – von allen Seiten bedrohte – Sehnsucht nach einem freien Leben.

Da ist Meryem, die junge Bloggerin, die auf dem Tahrir-Platz die Freiheit gegen Mubaraks Militär, gegen Willkür und Korruption verteidigt und in Angst lebt, weil täglich Menschen erschossen und verschleppt werden. Oder Niha, die Rechtsanwältin, die sich seit Jahren für Frauenrechte einsetzt und jetzt fürchtet, dass Islamisten genauso wie der Militärrat den Frauen die letzten Rechte nehmen. Für sie ist eine gerechte Gesellschaft ohne freie Frauen undenkbar. Marijam hingegen demonstriert in Tunis dafür, dass sie mit dem Schleier studieren darf. Sie und ihre Freunde verstehen unter Hurriya, die Universitäten von westlicher Dekadenz zu befreien. Sie meinen die Freiheit, Allah dienen zu dürfen, und die Freiheit der Männer, über die Frauen zu bestimmen. Für Fatima aus Casablanca ist Hurriya die Chance, Arbeit zu finden und den Lohn behalten zu dürfen.

Necla Kelek erzählt vom Nil, vom Weihnachtsoratorium in Kairo und von Silvester mit Fundamentalisten in Kairouan. Sie analysiert, warum der Aufstand scheitern und trotz alledem weitergehen wird. Das arabisch-islamische System von Macht und Religion ist nicht besiegt. Aber es sind die Frauen, die Hoffnung machen und die wir nicht im Stich lassen dürfen. 

Dieses Buch ist in Zusammenarbeit mit Peter Mathews entstanden, der Necla Kelek auf der Reise begleitet hat. Er ist u.a. Autor einer Reihe von Krimis und Romanen.





Necla Kelek  geboren 1957 in Istanbul, kam mit 10 Jahren nach Deutschland. Sie hat in Hamburg und Greifswald Volkswirtschaft und Soziologie studiert und über das Thema "Islam im Alltag" promoviert. Heute lebt und arbeitet als freie Autorin in Berlin. Von 2005 bis 2009 berief sie das Bundesinnenministerium als ständiges Mitglied der Deutschen Islam Konferenz. Kelek ist auch Mitglied des Senats der Deutschen Nationalstiftung. Neben einer Vielzahl von Artikeln und Aufsätzen veröffentlichte sie bisher folgende Bücher: "Islam im Alltag. Islamische Religiosität und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunft", 2002; "Die fremde Braut", 2005; "Verlorene Söhne", Köln 2006; "Bittersüße Heimat - Bericht aus dem Inneren der Türkei" 2008; "Himmelsreise - Mein Streit mit den Wächtern des Islam" 2010.
Keleks Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. 2005 mit dem Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München sowie 2006 dem Sachbuchpreis "Corine". Die Universität Duisburg-Essen verlieh ihr im November 2006 die Mercator-Professur. 2009 erhielt sie den "Hildegard-von-Bingen-Preis" für Publizistik. 2010 den "Freiheitspreis" der Friedrich-Naumann-Stiftung .http://de.wikipedia.org/wiki/Necla_Kelek


Presse:
»Necla Kelek ist zur Wächterin der Demokratie geworden.« Deutsche Welle

Necla Kelek: "Hurriya heißt Freiheit - Die Revolte der arabischen Frauen", Kiepenheuer & Witsch
Von Sabine Pamperrien
Die deutsch-türkische Soziologin Necla Kelek ist zwei Monate lang durch Ägypten, Tunesien und Marokko gereist. Ihr Reisebericht handelt davon, ob und wie der Arabische Frühling das Leben der dortigen Frauen verändert hat.  In den vielen Büchern, die inzwischen über den arabischen Frühling erschienen sind, standen die daran beteiligten Frauen bisher kaum im Fokus. Die deutschtürkische Sozialwissenschaftlerin Kelek wollte sich deshalb vor Ort ansehen, wie weit es die Bürgerrechtlerinnen gebracht haben.

http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=767136&datum=20121015&playtime=1350323582&fileid=6e3a3beb&sendung=767136&beitrag=1894525&/


Das neue Unbehagen der Frauen - Necla Kelek zieht eine kritische Bilanz der Arabellion Von Andrea Backhaus
Keleks Buch, eher detailversessene Reisebeschreibung denn profunde intellektuelle Analyse, lässt diese landeseigenen Spezifika vor und nach der Revolution fast gänzlich außen vor. Die mangelnde Aktualität, ja Brisanz des Buches, die daraus folgt, ist nicht die einzige Schwäche: Es hält schlicht nicht, was der Titel verspricht. Eine provokant überraschende Bestandsaufnahme des arabischen Feminismus, die man bei der sonst so pointierten Islamkritikerin Kelek erwarten könnte, sucht man hier vergeblich.
Keleks Grundthese ist so erwartbar wie verkürzt: Die Revolutionen, so könnte man die 240 Seiten zusammenfassen, haben den Frauen in Nordafrika wenig bis gar nichts gebracht. Standen sie während der Proteste noch in einer Reihe mit ihren Männern, hat der wachsende Einfluss der Islamisten, ihre öffentliche Präsenz, sie nahezu stumm gemacht. Die Bestätigung dafür findet Kelek bei Frauenrechtlerinnen und Sprechern ausländischer Organisationen, die sie in Kairo, Tunis und Marrakesch besucht und die etwa davon berichten, wie Frauen in Wahlversammlungen als Huren beschimpft würden, wie die Islamisten von einem künftigen Kalifat schwärmten oder wie die Salafisten Universitäten besetzten, um ihren Frauen das Recht zu erkämpfen, im Hijab studieren zu können. "Hurriya", der Schlachtruf der Revolte, werde in diesen patriarchalischen Systemen, in denen die Frauen bloße Verfügungsmasse des Mannes seien, längst wieder in seiner eigentlichen Bedeutung verstanden, schreibt Kelek resigniert: In einer Gesellschaft, die ohne Religion nicht auskomme, gehe es einzig um die Freiheit, Allah zu dienen. Demokratie? Fehlanzeige.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article109662174/Das-neue-Unbehagen-der-Frauen.html

Necla Kelek erzählt vom Nil, vom Weihnachtsoratorium in Kairo und von Silvester mit Fundamentalisten in Kairouan. Sie analysiert, warum der Aufstand scheitern und trotz alledem weitergehen wird. Das arabischislamische System von Macht und Religion ist nicht besiegt. Aber es sind die Frauen, die Hoffnung machen und die wir nicht im Stich lassen dürfen. http://www.diefreiheit-sachsen.de/buchempfehlung-necla-kelek-hurriya-heist-frieden/#more-2939









Necla Kelek: "Hurriya heißt Freiheit - Die Revolte der arabischen Frauen", Kiepenheuer & Witsch
Von Sabine Pamperrien
Die deutsch-türkische Soziologin Necla Kelek ist zwei Monate lang durch Ägypten, Tunesien und Marokko gereist. Ihr Reisebericht handelt davon, ob und wie der Arabische Frühling das Leben der dortigen Frauen verändert hat. So ganz neu ist diese These nicht. Doch in der Gesamtschau dieses Buchs ergibt sich eine vielschichtige Momentaufnahme der Region. Kelek erzählt in packender Sprache. Ihre Wahrnehmung zeugt von großer Empathie. Ihre Versuche allerdings, die aktuellen Entwicklungen einzuordnen, berühren leider oftmals nur die Oberfläche - ebenso wie viele Gespräche mit den Protagonistinnen vor Ort. Fast scheint es, als habe sich die Autorin vom touristischen Zauber des Morgenlands einfangen lassen. Und so bleiben leider viele Fragen offen: Wie stehen die eigenen Männer, Brüder, Väter zum Engagement der Frauen? Wer das Buch allerdings als Reisebericht begreift, der wird bestens informiert und wunderbar unterhalten.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1894525/


Zitat zum daily book heute:

"Wenn eine Veränderung überhaupt stattfinden soll: Das werden die Frauen sein! Die Frauen leiden viel mehr unter der Unterdrückung. Nicht nur vom Staat, sondern auch innerhalb der Familie."
"Es ist sehr traurig zu sagen, dass sie unter Mubarak und Ben-Ali eigentlich mehr Bürgerrechte gehabt haben, also das Recht zu arbeiten, das Recht, kein Kopftuch tragen zu müssen. Die kleine Gruppe, die bürgerliche Ideen umsetzen wollte, bleibt auf der Strecke, war sehr ohnmächtig gegenüber der Wucht, mit der die islamistischen Parteien das Ruder an sich gerissen haben."




Zitate mit Quellenangabe

"Der Tschador macht die Frauen zu einem entpersönlichten Nichts." - „Kölner Moscheenstreit - Das Minarett ist ein Herrschaftssymbol“, FAZ, 5. Juni 2007
"Die Angst, an andere Maßstäbe anzulegen, die man für sich selbst für selbstverständlich hält, führt dazu, dass Freiheitsverletzungen akzeptiert werden, die nicht akzeptabel sind. So wird es als fester Bestandteil einer anderen Kultur akzeptiert, wenn Eltern ihre Kinder von der deutschen Gesellschaft fern halten, beim Schwimmunterricht und bei Klassenreisen fehlen lassen, wenn Jungen und Mädchen getrennt aufwachsen sollen..." - Rede zum Geschwister-Scholl-Preis 2005, Tageszeitung TAZ, 15. November 2005
"Die Deutschen romantisieren die Großfamilie ebenso wie sie früher den Harem romantisiert haben. Als ob dies eine heile Welt wäre, in der alle Generationen unter einem Dach leben, alle glücklich sind und sich gegenseitig respektieren. In Wahrheit sind die Strukturen völlig anders." - Onlinemagazin Sicherheit-Heute, 30. Januar 2005
"Diese Mentalität, das Festhalten am türkisch-muslimischen Commonsense in der Fremde, führt zu der Situation, die wir heute in Deutschland bei mindestens der Hälfte der hier lebenden Türken haben. Sie leben in der Moderne, sind dort aber nie angekommen. Sie leben in Deutschland nach den Regeln ihres anatolischen Dorfs." - Rede zum Geschwister-Scholl-Preis 2005, Tageszeitung TAZ, 15. November 2005
"In dem kleinen Ort, in dem ich in Deutschland gelebt habe, hat jede Familie eine Importbraut." - Onlinemagazin Sicherheit-Heute, 30. Januar 2005
"Und so ist letztlich an der Frage der Gleichberechtigung der Frau die Integration einer großen Zahl von Türken in Deutschland gescheitert. Wir müssen hingucken und uns eine ganze Menge einfallen lassen, wie wir die Muslime aus dem Getto der Parallelgesellschaft herausholen und ihnen eine aktive Integration abverlangen können." - Rede zum Geschwister-Scholl-Preis 2005, Tageszeitung TAZ, 15. November 2005







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