Christa Mulack - Natürlich weiblich
Die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat
Pomaska-Brand Verlag
ISBN: 978-3-935937-28-3
Preis: 19,80 EUR (D)
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Das Konzept der Gleichberechtigung hat vielen Frauen zwar eine gewisse individuelle Freiheit gebracht, aber nur im Rahmen patriarchaler Strukturen. Nach wie vor wird dem Mann in allen Bereichen der Kultur Priorität eingeräumt. Christa Mulack regt eine innerfeministische Diskussion über die Begriffe Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit an, weil sie die tatsächlichen Verhältnisse eher verschleiern als verändern.
Linke Feministinnen leugnen die Geschlechterdifferenz, weil Weiblichkeit und deren biologische Basis lange Nährboden waren für die Frauendiskriminierung. Das Leugnen der biologischen Wirklichkeit führt aber heute zu einer Selbstentfremdung der Frau, zumal die biologische Forschung der jüngsten Zeit beweist, dass das Weibliche von der Natur eindeutig bevorzugt wird und die Frau lebenstüchtiger ist als der Mann. Psychologische Untersuchungen bestätigen die biologischen Fakten.
Ein Hindernis für die Frauenbewegung ist auch die latente Frauenfeindlichkeit selbst bei Frauen, – eine Folge der Überbewertung des Mannes. Frauensolidarität ist nötig. Die Autorin zeigt auf drei Feldern, wo sie konkret werden muss: im Verhältnis der Mütter und Töchter, zwischen Lehrerinnen und Schülerinnen und in der erotischen Orientierung der Frau. Auch für Mädchen ist die Mutter die erste Geliebte, eine einseitige heterosexuelle Orientierung der Frau ist daher psychologisch nicht zu begründen.
Christa Mulack, geb 1943, promovierte Erziehungswissenschaftlerin und Theologin (studierte auch Psychologie und Sprachen) ist Verfasserin zahlreicher religionswissenschaftlicher, psychologischer und patriarchatskritischer Werke, die insbesondere die Wertung des Weiblichen thematisieren.
Darüber hinaus ist sie eine gefragte Dozentin auf nationaler wie internationaler Ebene.
Viele Vorträge, die sie bisher auf zahlreichen Veranstaltungen und Kongressen gehalten hat, wurden veröffentlicht.
Viele Vorträge, die sie bisher auf zahlreichen Veranstaltungen und Kongressen gehalten hat, wurden veröffentlicht.
Sie selbst bietet eigene Seminare für Frauen (auf Wunsch auch für Männer) an und führt Lesungen durch. website: http://www.christa-mulack.de/autorin.htm
Christa Mulack vertritt einen extremen Differenz-Feminismus. Ihr Buch "Natürlich weiblich. Die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat" (1990) beginnt mit den Worten:
Das männliche Geschlecht hat sich auf diesem Planeten so breit gemacht, daß weibliche Heimatlosigkeit die unausweichliche Folge ist.
Das erinnert an die Klagen mancher Bürger inbezug auf den Migranten-Anteil in ihrem Stadtbezirk. Nun aber sind Mann und Frau als Fortpflanzungsgemeinschaft vereint, als Geschwister gemeinsam aufgewachsen, als Arbeitskollegen miteinander vertraut. Wie also ist das zu verstehen: Das männliche Geschlecht habe die übrigen 52% der Menschen weltweit heimatlos gemacht?
Mulack spricht nicht nur von einer materiellen Enteignung des weiblichen Geschlechts, sondern von einer zusätzlichen geistig-seelischen
Enteignung und Ausbeutung, die auf kultureller und religiöser, psychologischer und sozialer Ebene mit einem umfassenden Entfremdungsprogramm durchgeführt wird. [...] Der Verlust unserer Frauenwelt war ein jahrtausendelanger Prozeß, der wohl erst in der Gegenwart seinen Höhepunkt gefunden hat.
Natürlich müssen wir das nicht für bare Münze nehmen,
denn die Wahrheit des Menschen ist nicht zeit- und kultur-, sondern eben auch geschlechtsabhängig. (S.11)
Insofern geht es zumindest aber um Macht, nämlich der Macht von potentiell 52% der Weltbevölkerung. Zudem sind nicht Wahrheiten, sondern die Irrtümer gefährlich. - mann pass auf blog
Christa Mulack: Manuskript des Vortrags, den Dr. Christa Mulack am 28.10.1992 an der Fern-
Universität gehalten hat. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allein bei der
Autorin
2. Weibliche Heimatlosigkeit als Behinderung
Ich beginne mit der Beschreibung unserer Heimatlosigkeit, die alle Bereiche unseres
Lebens umfaßt, auf der räumlichen Ebene. Hier stellen wir bereits fest, daß
Räumlichkeiten Frauen im Vergleich zu Männern in auffallend geringerem Maße zur
Verfügung stehen. Frauen haben kaum die Möglichkeit, sich miteinander zu bewegen,
sich auszutauschen und einander wirklich kennenzulernen. Somit bleibt eine der
Grundbedingungen weiblicher Identitätsfindung unerfüllt.
Wenn es im Bericht der Vereinten Nationen heißt, mehr als 99 % des Weltbesitzes sei
fest in männlicher Hand, so ist damit neben den Produktionsmitteln auch der zur
Verfügung stehende Raum gemeint, angefangen bei Grund und Boden bis hin zu
Häusern und Gebäuden, Wohnungen und Räumen. Männer haben Mutter Erde zu über
99 % in Besitz genommen. Frauen und Kinder müssen sich folglich ihren Raum von
Männern zuteilen lassen. Das bedeutet konkret: Wir müssen uns zu Bedingungen
unterbringen lassen, die uns von Männern gestellt werden. Ob wir Räume kaufen oder
mieten, ob wir in den Räumen wohnen, arbeiten, feiern oder uns bilden wollen, fast
immer sind es Männer, die das Konstruktionsrecht und die Verfügungsgewalt darüber
haben. Sie bestimmen ihre Gestalt und verfügen über die Konditionen, zu denen wir sie
bekommen. Wir werden taxiert und zensiert.
Spiritualität als Nährboden der Politik - Von Juliane Brumberg - Beziehungsweise Weiterdenken - Patriarchale Politik – eine Frage der Raumverteilung:
Aber Christa Mulack geht es ja auch um etwas Anderes, ihr geht es um weibliche Spiritualität und die Göttin. In ihrem Vortrag rechnet sie – durchaus nicht unbegründet – mit den fatalen Auswirkungen des männlichen Gottesbilds auf die Politik und das Zusammenleben der Menschen ab und fordert stattdessen die Orientierung an dem ganz realen weiblichen mütterlichen Prinzip. Als Beispiel brachte sie den Raum, ein männliches Wort, obwohl doch das Leben seit Jahrmillionen in einem weiblichen Innenraum, der Gebärmutter, beginnt, also “in einem durch und durch weiblichen Milieu”. Die vorpatriarchalen Kulturen wussten ihrer Erfahrung entsprechend, so Mulack, “der Raum ist weiblich und rund” und hatten dementsprechend ihre Tempel in einem weiblichen Grundriss angelegt. Auch später, bei den Kathedralen, hätten die Menschen dafür gesorgt, dass das Allerheiligste – die Krypta – an die Gebärmutter erinnere. Hier wurde das Weibliche als göttlich verehrt. Das lineare Denken jedoch verhindere eine Ausrichtung am wahren Leben und der Gewissheit, “…dass wir ein Teil des größeren Ganzen sind, eingebettet in das weibliche Runde”.
Auf diesem Wissen laste das wohl stärkste Tabu. Deshalb seien den Menschen Schöpfungsmythen aufgezwungen worden, an deren Beginn ein männlicher Gott die Welt erschaffen hat “und sie seitdem beherrscht mit Hilfe des Mannes an seiner Seite”. Der Mann, dem ein weiblicher Innenraum fehlt, musste so in weibliche Räume vordringen, sie sich aneignen und beherrschen. Dies habe Auswirkungen auch auf die Natur, die zerstückelt und in Eigentumsparzellen aufgeteilt werde. “Patriarchale Politik ist eine Frage der Raumgewinnung, der Raumgestaltung, Raumverwaltung und der Raumverteilung.” Die Frage der Raumverteilung sei heute bedeutender denn je.
Aus der Reihe: 5 Thesen zum Weiterlesen
Dr. Christa Mulack verursachte die Idee zur neuen Reihe "5 Thesen zum Weiterlesen" und macht damit natürlich auch den Anfang. Die Thesen beziehen sich auf ihre Bücher "Der Mutterschaftsbetrug" und "Natürlich weiblich - Die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat".
Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:
Mulack
Christa
|
Klara
Hitler
Muttersein im Patriarchat |
Aus
dem Inhalt: Die patriarchale Familie als Steigbügelhalter des
Dritten Reichs. Das sadomasochistische Setting:"Starker...
|
Christel
Göttert
|
17,00 €
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