02 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 650 - Ursula Enders - Grenzen achten

Ein Handbuch für die Praxis

Ursula Enders - Grenzen achten
Schutz vor sexuellem Missbrauch in Institutionen 


Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04362-4 Erscheinungsdatum: 07. Februar 2012
KiWi 1230
Euro 14,99
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Sexueller Missbrauch in Schulen, Heimen, Sportvereinen, Kirchengemeinden oder Kindertagesstätten ist kein zufälliges Geschehen, sondern ein von Tätern geplantes Verbrechen. 
Auch nach der Beendigung des Missbrauchs bestimmen die Intrigen der Täter den Alltag von Institutionen. 
Wissen hilft, das strategische Vorgehen der Täter zu stoppen und sichere Orte für Mädchen und Jungen zu schaffen.


Dieses Buch informiert über Möglichkeiten, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vor Missbrauch in Institutionen zu schützen und bei der Verarbeitung sexualisierter Gewalterfahrungen zu unterstützen. 
Zu den Schwerpunkten gehören: 
Strategien der Täter und Täterinnen / 
Gewaltrituale in Jugend- und Sportverbänden / 
Sexuelle Übergriffe unter Kindern / 
Institutionelle Strukturen, die Missbrauch begünstigen / Umgang mit einer Vermutung / 
traumatisierte Institutionen / 
Hilfen für Opfer, Kindergruppe, Eltern und Kollegen / Möglichkeiten der Prävention.
Ein Handbuch für die Praxis!



 
 Ursula Enders, geboren 1953. Studium der Erziehungswissenschaften, Germanistik und Sozialwissenschaften in Münster. Director of Psychodrama und Traumatherapeutin. Bereits in den Siebzigerjahren wurde sie als Lehrerin an einer katholischen Schule, später in ihrer Funktion als Koordinatorin der Sozialpädagogischen Familienhilfe mit Fällen sexualisierter Gewalt konfrontiert. Mitte der Achtzigerjahre spezialisierte sie sich auf die Beratung und Therapie kindlicher Opfer und die Prävention sexuellen Missbrauchs. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin von Zartbitter Köln.
Seit vielen Jahren engagiert Ursula Enders sich für das Recht betroffener Mädchen und Jungen auf Beratung und traumatherapeutische Hilfe sowie für den Schutz vor Missbrauch in Institutionen. Sie ist Autorin von Kinderbüchern und zahlreicher Fachpublikationen.


»Das Buch hilft, besonnen zu reagieren und den Betroffenen eine zweite Traumatisierung zu ersparen. Zugleich lernen Schulen, Kirchengemeinden, Sportvereine oder Jugendverbände, wie sie sich vor Tätern in den eigenen Reihen schützen können.«
Wilhelmshavener Zeitung


Weiterführende Literatur:

Literaturverzeichnis


 "Zart war ich, bitter war´s" Ursula Enders




„Kultur der Grenzachtung“ - oder:

Wie Institutionen sich vor Missbrauch in den eigenen Reihen schützen können!

Interview zu Kindesmissbrauch in Institutionen - tagesschau.de

"Man kann sich das Ausmaß der Gewalt nicht vorstellen"

Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger berät heute mit Erzbischof Zollitsch über die Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche. Solche Taten finden oft in Institutionen statt, die autoritäre Strukturen aufweisen, betont Ursula Enders von der Beratungsstelle "Zartbitter". Das Ausmaß der Gewalt könne man sich nicht vorstellen.
tagesschau.de: Was macht den Umgang mit dem Thema sexueller Missbrauch von Kindern so schwierig? 
Ursula Enders Ursula Enders leitet die Beratungsstelle "Zartbitter" in Köln.Ursula Enders: Das Thema macht vielen Menschen Angst. Die meisten Menschen können sich das Ausmaß der Gewalt nicht vorstellen. Und wenn man es sich vorstellen kann, schiebt man es weg - aus Selbstschutz, weil man das Leid nicht ertragen kann.
tagesschau.de: Derzeit wird viel über die Kirchen gesprochen. Wo findet Missbrauch sonst statt?
Enders: In Sport- und Jugendverbänden beispielsweise, die häufigsten Meldungen haben wir aus staatlichen Schulen. Wir sind auch konfrontiert mit Missbrauch in Kindertagesstätten und in privaten Institutionen wie zum Beispiel in Musikschulen oder bei Jugendferienreisen - also überall, wo Kinder und Jugendliche sind.
"Zartbitter"
Die Informationsstelle "Zartbitter" gegen sexuellen Missbrauch von Jungen und Mädchen wurde 1987 gegründet. Der Verein beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Missbrauch in Institutionen, berät Missbrauchsopfer und Einrichtungen, die von Missbrauch betroffen sind. Mitbegründerin Ursula Enders hat mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht. Anfang der 90er-Jahre erschien "Zart war ich - bitter war's" als erstes deutschsprachiges Handbuch gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen.

Runder Tisch gegen Missbrauch ist "ein hilfloser Versuch"Informationsstelle "Zartbitter e.V." über den Umgang mit Opfern und Tätern dradio.de
Ursula Enders kritisiert, dass zum geplanten Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch keine Opferorganisation eingeladen ist und warnt: Missbrauch sei nicht auf kirchliche Institutionen beschränkt. -
Heinlein: Ist es aus Ihrer Sicht positiv, dass nun in einer breiten Öffentlichkeit über dieses Thema gesprochen wird?
Enders: Es ist positiv, dass endlich das öffentliche Bewusstsein dafür geschaffen wird. Gleichzeitig glaube ich, dass die Form der Debatte sehr einseitig ist. Es richtet sich einseitig gegen die Kirche, die natürlich eine Aufarbeitung zu leisten hat. Missbrauch kommt auch in anderen Bereichen der Institutionen vor. Und zum anderen ist es so, dass es für viele Betroffene eine sehr belastende Zeit ist, denn neben der Befreiung, dass Dinge genannt werden und anerkannt werden, werden auch viele alte Erinnerungen wach gerufen, und das ist natürlich eine große Belastung.
Heinlein: Wie kann man den Opfern dieser sexuellen Gewalt helfen in dieser Debatte?
Enders: Ich denke zunächst einmal, dass sie sachlicher geführt wird und dass keine Nebenschauplätze weitergeführt werden. Zum Beispiel ist das Zölibat sicherlich nicht die Ursache des sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Es ist ein Punkt, der sie anfälliger macht. Ursächlicher ist sicherlich mehr noch die kirchliche Struktur, die sehr hierarchisch ist und deshalb ein sehr geschlossenes System ist, und zum anderen die Sexualfeindlichkeit. Solche geschlossenen Systeme haben wir aber auch in anderen Bereichen, zum Beispiel im Bereich Schule, weil dort gerade beamtete Lehrer kaum des Missbrauchs bezichtigt werden können, und wir haben es zum Beispiel auch in großen Sportvereinen. - weiterlesen im link dradio.de
MONTAG, 6. FEBRUAR 2012 - Querdenker blog
Buchtipp: Ursula Enders "Schutz vor sexuellem Missbrauch in Institutionen - Grenzen achten - Handbuch für die Praxis"
Einer Studie des National Institute on Drug Abuse kam zu dem Ergebnis, dass in der Kindheit sexuell missbrauchte Frauen ein fast doppelt so hohes Risiko haben, an Depressionen oder der Generalisierten Angststörung zu erkranken. Alkohol- oder Drogensucht liegen im Vergleich zur Normalbevölkerung etwa dreimal so häufig vor. Wenn die unmittelbare Krise vorüber ist, brauchen viele Kinder weiterhin professionelle Hilfe. Häufig entwickelt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung. Hier hängt die Beeinträchtigung der Opfer oft von der Schwere der Tat ab. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem bei dissoziativen Identitätsstörungen, Essstörungen sowie Borderline-Persönlichkeitsstörungen in der Kindheit sexueller Missbrauch vorlag. Dies bedeutet nicht, dass Personen, bei denen diese Störungen diagnostiziert wurden, zwangsläufig sexuell missbraucht wurden. Ebenso bedeutet dies nicht, dass jeder, der in der Kindheit sexuell missbraucht wurde, eine dieser Störungen entwickeln muss. Hier ist lediglich ein statistischer Zusammenhang zu erkennen, der besagt, dass schwere Traumata in der Kindheit, wie sexueller Missbrauch, eine dieser Störungen verursachen können. Als Folgen sexuellen Kindesmissbrauchs gelten außerdem:Integrationsstörung: Jeder Mensch ist darauf angewiesen das, was ihm widerfährt, irgendwie gedanklich einzuordnen und zu verarbeiten. weiterlesen im querdenker link


Sexueller Missbrauch in der Kirche - Kirche muss sich ihrer Verantwortung für den Opferschutz stellen:
Zartbitter wehrt sich gegen Vernebelungstaktik des Bistums Trier bezüglich der Weiterbeschäftigung pädosexueller Täter


Das Bistum Trier ist bezüglich  der Weiterbeschäftigung von pädosexuellen Priestern  in der Seelsorge ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Obgleich man bemüht war, sicher zu stellen, dass die  Sexualstraftäter im Rahmen ihrer seelsorgerischen Tätigkeit nicht mehr mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen, war bekannt geworden, dass ein pädosexueller Priester im Rahmen eines Vertretungsgottesdienstes Kommunionkinder in einer Gemeinde vorgestellt hatte.




1 Kommentar:

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