10 Oktober 2011

Lesen macht klug und schoen 482 - Kristín Steinsdóttir - Im Schatten des Vogels, Island und seine AutorInnen

„Im Schatten des Vogels“ ist Kristíns Steinsdóttirs dritter Roman für Erwachsene, eine auch autobiographisch geprägte und bewegende, poetisch geschriebene Geschichte vom Leid und Glück einer besonderen Frau.

Kristín Steinsdóttir  - Im Schatten des Vogels

http://www.chbeck.de/productimages/rsw/images/products/9783406621741_large.jpg
ISBN 978-3-406-62174-1
Auch als E-Book lieferbar.
Aus dem Isländischen übersetzt von Anika Lüders
19,95 €  
Pálina Jónsdóttir wächst im späten 19. Jahrhundert in einer abgeschiedenen Gegend im Osten Islands auf, am Fuß eines Gletschers, mit Blick auf gewaltige Gebirgszüge und das stürmische Meer. In einfachsten Verhältnissen lebend, in einer vielköpfigen Familie und großen, engen Hofgemeinschaft, schwankt sie zwischen Heimatgefühl und Fernweh, träumt von einer glücklichen, sonnigen Zukunft und fühlt sich doch auf der Mädchenschule in Reykjavík nicht wohl. Von Kind an leidet sie unter seelischen Spannungen, die sich, als sie selbst eine Familie gründet und in ihre Heimat zurückgekehrt ist, verschärfen. Die enge, ambivalente Beziehung zum Vater hat ihr Leben großen Belastungen ausgesetzt.





„Im Schatten des Vogels“ ist Kristíns Steinsdóttirs dritter Roman für Erwachsene, eine auch autobiographisch geprägte und bewegende, poetisch geschriebene Geschichte vom Leid und Glück einer besonderen Frau.
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Kristín Steinsdóttir, geboren 1946, lebt in Reykjavík und ist eine der meistgelesenen und preisgekrönten Kinderbuchautorinnen Islands. Ihr Roman „Eigene Wege“ (C.H.Beck, 2009) erhielt u. a. den Isländischen Literaturpreis der Frau 2011 und wurde in viele Sprachen übersetzt. Sie ist derzeit Präsidentin des Isländischen Schriftstellerverbandes.
(Stand: April 2011)

Wie soll das alles weitergehen, fragten sich 2008 die Schriftstellerin Kristin Steinsdóttir und ihre Freunde, als in Island die Finanzmärkte zusammen brachen. Kristin Steinsdottir ist Bestsellerautorin und Vorsitzende des Schriftstellerverbandes in ihrem Heimatland. Island hat 320.000 Einwohner. Etwas weniger als Bremen Stadt. Island möchte in die EU. Und: Island hat die schlimmste, aber irgendwie doch erahnte Finanzkrise bereits hinter sich.


Auch Kristín Steinsdóttir lässt ihre Protagonistin Pálína Jónsdóttir, genannt „Ljósa“, selbst zu Wort kommen. Doch ab dem fünften Kapitel tritt eine zweite Stimme hinzu. Kristín hat verschiedene Erzählformen ausprobiert, bevor sie die ihre gefunden hat.
Kristín Steinsdóttir schreibt in einer klaren, knappen Sprache und kommt mit wenigen Metaphern aus. Der mächtige Gletscher bleibt im Hintergrund, ein vertrauter Anblick – für Ljósa ist der nahe Elfenhügel wichtiger.
„Schlage die Richtung zum Sander ein. Die Brandung donnert an Land und der Vogel in meiner Brust flattert auf. Die Zöpfe lösen sich, und mein Haar weht in der Brise. Ich lache laut, singe und biete der ganzen Welt die Stirn. Fliege weiter.“

Man kann nicht sagen, dass der Roman Im Schatten des Vogels von Kristín Steinsdóttir während der alljährlichen Weihnachtsbücherflut auf dem isländischen Buchmarkt einen Raketenstart hinlegte. Trotzdem eroberte das Buch die Herzen des Publikums wie der Kritiker und wurde sowohl mit dem Kulturpreis der Zeitung DV als auch mit dem isländischen Frauenliteraturpreis ausgezeichnet. Im Schatten des Vogels befindet sich mittlerweile seit Monaten auf den isländischen Bestsellerlisten und erfreut sich großer Beliebtheit in Lesezirkeln, die die Autorin besucht, um aus dem Buch vorzulesen. Im Herbst wird das Buch in der Übersetzung von Anika Lüders bei C.H. Beck erscheinen. Es ist nicht das erste Buch Kristíns, das auf dem deutschen Markt erhältlich ist: 2009 erschien der Roman Eigene Wege in der Übersetzung von Tina Flecken, ebenfalls bei C.H.Beck. Das deutsche Audiolabel supposé veröffentlichte darüber hinaus im März das Audiobuch Leben im Fisch, in dem die Autorin in fließendem Deutsch von ihrer Kindheit und Jugend im kleinen Fischerort Seyðisfjörður im Osten Islands berichtet. Leben im Fisch wurde zum Hörbuch des Monats April auf der renommierten hr 2-Bestelisten gewählt.

In den patriarchalischen Zeiten des frühen 19. Jahrhunderts und zudem auf dem Land hat sie keine Chance und muss die erste Liebe ziehen lassen. Doch hat das Ereignis ihr die Augen geöffnet und einen Vater offenbart, der durchaus seine schlechten Seiten, ja, der sich hin und wieder nicht recht unter Kontrolle hat. So ist sie im Grunde froh, in die Mädchenschule nach Reykjavík geschickt zu werden: Hier soll sie ihre erste Liebe vergessen und nebenbei auf das Dasein als Ehefrau vorbereitet werden. 



weitere Literatur der Autorin: 

Steinsdóttir, Kristín -  Eigene Wege
Cover des Buches 'Eigene Wege'

Beck Verlag, ISBN 978-3-406-59076-4, 14,90
Auf anrührende und ganz und gar unsentimentale Weise erzählt Kristín Steinsdóttir in diesem poetischen kleinen Roman eine Lebensgeschichte, die zugleich den Weg Islands von einer Bauernnation zu einer modernen Gesellschaft illustriert. "Eigene Wege" ist eine Eloge auf die Zufriedenheit, die Phantasie und den Mut.
"Nichts ist hier überflüssig und nichts fehlt."
Auður Aðalsteinsdóttir, Isländisches Nationalradio



Leben im Fisch - Kristín Steinsdóttir erzählt das Island ihrer Kindheit
Konzeption & Regie: Thomas Böhm und Klaus Sander
Erzählerin: Kristín Steinsdóttir
Aufnahmen: Klaus Sander
Schnitt: Michael Schlappa
Produktion: supposé 2011

Box mit 3 Audio-CDs, 190 Minuten
und Booklet, 12 Seiten
ISBN 978-3-932513-99-2
Euro 29,80


Wenn die 1946 geborene Kristín Steinsdóttir aus ihrer Kindheit erzählt, wird jedes Ereignis zum Quell lebensfroher Geschichten. Von der Akkord-Bravour des jungen Mädchens beim Einsalzen von Heringen über die turbulenten Kinovorstellungen in einer Holzbaracke bis zum Tanz mit den bei Schlechtwetter in den sicheren Hafen im Fjord eingelaufenen Bootsleuten. «Und ich sag Euch», hebt die quicklebendige Rhapsodin in ihrer klaren, von isländischen Lauten behauchten Sprache an, setzt in Dutzenden von Episoden ein Mosaik des konkreten Lebens im Fjord zusammen und lacht jede Anmutung von Nostalgie selbstironisch fort. 

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