Hilda Doolittles Debüt "MeeresGarten" ist ein Markstein moderner Dichtung. Nun ist es erstmals auf Deutsch zu lesen
H.D. - MeeresGarten
Gedichte. Zweisprachig.
luxbooks,
ISBN 978-3-939557-27-2
19,80 EUR
Der Debütband Hilda Doolittles gehört zu den wichtigsten Zeugnissen der Moderne und ist zugleich einer der schönsten Gedichtzyklen über das Meer und vor allem über die Blumen in der Nähe der Ozeane überhaupt. Es sind die für den Imagismus so wichtigen Einflüsse aus Dichtung und Kunst des alten Japans mit seinem traditionellen Understatement, die den Gedichten Doolittles ihre puristische Schönheit verleihen. In der stillen Betrachtung der windgeschüttelten und salzverkrusteten Blumen vollzieht H.D. die lyrischen Transformationen, die ihre Dichtung zu einer so wichtigen Bezugsquelle für die moderne englischsprachige Dichtung machen.
Die Traditionen, Metaphern und Symbole der viktorianischen Dichtung werden aufgebrochen, die Verwendung einer klaren, fast nackt wirkenden Sprache und die neuen, durch nichteuropäische Einflüsse entstandenen Symboliken machten die Gedichte zu einem prägenden Leseerlebnis für ihre Generation. Mit der deutschen Erstveröffentlichung des Debütbands Hilda Doolittles wird im Verlag luxbooks eine weitere Lücke in der Rezeption amerikanischer Dichtung des zwanzigsten Jahrhunderts geschlossen. Der Band ist mit einem Nachwort von Dietmar Dath versehen und illustriert von Martina Hoffmann.
Übersetzt von Annette Kühn. Mit einem Nachwort von Dietmar Dath. Illustriert von Martina Hoffmann
H. D.(Hilda Doolittle) (1886-1961) gehört zu den wichtigsten Vertretern der Hochmoderne. Sie wird wie Amy Lowell zu den Imagisten um Ezra Pound und Richard Aldington gezählt. Als deren Gallionsfigur erlangte sie unter dem ihr von Pound gegebenen Namen H.D. Imagiste kurz nach ihrer Ankunft in England 1910 schnell Berühmtheit. H. D.s erster Gedichtband Sea Garden erschien 1916. Es folgten mehr als ein Dutzend weiterer Bände, darunter Hymen (1921), Heliodora and Other Poems (1924), Red Roses for Bronze (1931), Tribute to the Angels (1945), und Flowering of the Rod (1946). Neben ihrem eigenen Schreiben übertrug sie klassische griechische Dichtung ins Englische.
Unter feinpolierten Oberflächen -
Welches Bild vor dem inneren Auge auch auftauchen mag, wenn man das Wort
„Rose“ liest – es dürfte wenig Ähnlichkeit mit der „MeeresRose“ in dem
gleichnamigen Gedicht von Hilda Doolittle haben. Darin ist die Rose eine
„spärliche Blume, dünn, / karg an Blättern“, die jede konventionelle
Vorstellung von der Gattung konterkariert. Weit entfernt von der
harmonisch-schlichten Fülle einer Seerose, heißt es von dieser
„MeeresRose“ weiter: „Verkümmert, kleinblättrig, bist du auf den Sand
geworfen“. Was sie neben ihrer Kargheit auszeichnet, ist ihr
durchdringender Geruch. Mit der Frage „Kann die Gewürz-Rose / solch
scharfen Duft tropfen / gehärtet in einem Blatt?“ endet das Gedicht. -
Herb und hart im Gebrauch der Sprache, die Erwartungen ihrer Titel vielfach durchkreuzend, räumten die Gedichte von Sea Garden,
dem lyrischen Debut Hilda Doolittles, bei ihrem ersten Erscheinen im
Jahr 1916, inmitten des Ersten Weltkriegs, gründlich auf mit der Opulenz
viktorianischer Dichtung. Erstmals unter dem Titel MeeresGarten
von Annette Kühn ins Deutsche übersetzt, haben die Gedichte bis heute
nichts von ihrer Kraft eingebüßt. Ihre Verse scheinen regelrecht ins
Papier eingekerbt. Unter anderem orientieren sich die Gedichte an
japanischer Haiku-Dichtung und japanischer Holzdrucktechnik, die Hilda
Doolittle aufmerksam studierte, an der antiken griechischen Dichtung mit
ihren mythischen Gestalten, aus der die Autorin zuvor übersetzt hatte
und am französischen Symbolismus. Der Bandtitel deutet auf eine am oder
im Wasser angesiedelte oder durch das Wasser betrachtete Welt. Wesen und
Dinge sehen hier anders aus, Farbe und Licht sind verändert. … die lyrikzeitung.com
09.02.2012 dradio
H.D. war 30 Jahre alt, als dieser Gedichtzyklus erschien. (Bild: Deutschlandradio / Bettina Straub)
Lyrik-Avantgarde aus den USA - H. D.: "MeeresGarten", luxbooks, Wiesbaden 2012, 132 Seiten
Dieser Gedichtband von Hilda Doolittle, kurz H.D., aus dem Jahr 1916 wurde zu einem der Kerntexte der amerikanischen Moderne. Erst jetzt wurde er ins Deutsche übersetzt. Und weist H.D. die Bedeutung zu, die ihr zusteht.
dradio audio on demand podcast:
The hard sand breaks, and the grains of it are clear as wine. Far off over, the leagues of it, the wind, playing on the wide shore, piles little ridges, and the great waves break over it. H.D.
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