15 Dezember 2011

Lesen macht klug und schoen 539 - Xinran - Wolkentöchter




Xinran:'Es ist nicht nur wichtig, die Frage zu stellen: Wieso bringen die ihre kleinen Mädchen um? Warum machen die das? Sondern man muss fragen: Wie funktioniert das System dahinter? Warum bringt ein System Familien dazu, so zu handeln? Dabei ist es vor allem wichtig, die Männer zu überzeugen, damit auch das Erbrecht zu ändern und die gesamte Gesellschaft.'


Xinran -  Wolkentöchter

Wolkentöchter




Droemer Knaur Verlag
978-3-426-19901-5
EUR  18,99
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Dieses Buch ist auch als eBook erhältlich.

Da ist Kumei, die von ihrer Familie gezwungen wurde, die beiden Mädchen, die sie zur Welt brachte, zu töten. Was sollte man mit den nutzlosen Wesen auch anfangen? Oder ein Ehepaar, das sich während einer Zugfahrt liebevoll um seine Tochter kümmerte – und sie dennoch an einem verlassenen Bahnhof aussetzte. Oder Xinran selbst, die ein Mädchen vor dem Dasein als Waise retten wollte. Doch ihr Verstoß gegen die Ein-Kind-Politk wurde geahndet. Little Snow musste ins Waisenhaus, ein trostloses Heim, das Xinran mit allen Mitteln, die sie besaß, in einen freundlichen Ort verwandelte. Doch nach einer Dienstreise findet sie das Haus vollkommen verlassen vor. Bis heute fehlt jede Spur 
von Little Snow.

 tibetische Weisheit


Bild von Xinran

Xinran, 1958 in Beijing geboren, arbeitete jahrelang als Radiojournalistin. Ihre Sendung "Words on the Night Breeze" war in ganz China bekannt und berühmt. Auf der Grundlage dieser Sendung entstand ihr erstes Buch "Verborgene Stimmen. Chinesische Frauen erzählen ihr Schicksal." Der Titel war international ein großer Erfolg. Es folgten die ebenfalls erfolgreichen Romane "Himmelsbegräbnis" und "Die namenlosen Töchter". 2009 erschien "Gerettete Worte. Reise zu Chinas verlorener Generation". Xinran verließ China 1997 und lebt seither mit ihrem Sohn und ihrem Mann in England.
ORIGINALTITEL : Message from an Unknown Chinese Mother. Stories of Love and Loss.

 'Ich glaube, dass die Menschen erst verstehen können, warum die Chinesen sich so sehr nach Geld und Liebe verzehren, warum so viele chinesische Jugenliche 'abstürzen', und warum Chinas politische und wirtschaftliche Reformen so viel schwieriger sind, als in anderen Ländern, wenn sie China besser und intensiver kennengelernt haben.
Mein Appell ist: Versuchen Sie es! Lernen Sie China kennen und verstehen.' XINRAN

Xinran erklaert China video hier:

Frauen in China

Xinran: Das heutige China wie ich es sehe

Meiner Meinung nach bin ich überhaupt nicht in der Lage dazu, eine qualifizierte Aussage über das heutige China zu machen, denn:

1. China besteht aus 56 ethnischen Gruppen, die jeweils eine ganz unterschiedliche Geschichte, unterschiedliche Sprachen und Kulturen aufweisen. Geographisch erstreckt es sich über eine Fläche, die 42 mal größer ist als Großbritannien. Über seine 5000 jährige Geschichte hinweg hat es so großen Reichtum wie im modernen Europa und so große Armut wie in der Sahara-Region erfahren, und ungefähr 1,4 Milliarden Menschen arbeiten, handeln und lieben sich in hunderten von Dialekten verschiedener Sprachen. Aus diesem Grund hört wahrscheinlich jeder unterschiedliche Nachrichten und Berichte aus China.

2. Ich lebe seit 5 Jahren nicht mehr in China. Während dieser Zeit haben nahezu täglich gewaltige Veränderungen stattgefunden. Die östlichen Regionen des heutigen China entwickeln sich so schnell, dass von den Bewohnern der Region kaum präzises Kartenmaterial für Besucher dieser Gegenden zur Verfügung gestellt werden kann.


3. Die Erfahrungen, die ich persönlich in China gemacht habe, können nur zu einem minimalen Teil die Erfahrungen anderer Chinesen wiederspiegeln so wie man einen Tropfen Wasser nicht mit dem Ozean vergleichen kann, können meine Erfahrungen auch nicht als repräsentativ betrachtet werden.


Um das heutige China aus welcher Perspektive auch immer verstehen zu können, sollte man vier soziale Phänomene berücksichtigen, die weltweit verbreitet und akzeptiert sind, in China jedoch nie Fuß fassen konnten: Religion, öffentliche Kommunikation / freie Medien, ein Rechtssystem und sexuelle Aufklärung.

 


Junges Mädchen auf dem Land


Pressestimmen:


Ein "winziger Zeh" im Eimer für Küchenabfälle

Die chinesische Autorin Xinran über den Mord an neugeborenen Mädchen
Xinran im Gespräch mit Dieter Kassel"Nutzlos, wertlos" - die Geburt eines Mädchens ist für viele Eltern auf dem Land in China ein Schicksalsschlag. Die Journalistin Xinran hat in ihrem Buch "Wolkentöchter" beschrieben, warum immer noch weibliche Säuglinge umgebracht werden. .....' Denn hinter mir bemerkte ich plötzlich einen winzigen Zeh, der aus einem Eimer für Küchenabfälle hervor sah. Und da merkte ich, dass das das Baby war. Und ich fragte, was das ist. Der Polizist sagte: Ach, das ist nichts, sag jetzt nichts. Du kommst aus der Stadt. Das hier ist das Land. Misch dich nicht in ihre Bräuche ein. Ich habe doch was gesehen, sagte ich, haben Sie das nicht gesehen? Und da sagte die Frau, die Hausfrau: Ach, das ist das Mädchen aus der Stadt. Das ist doch nichts, das ist kein Kind. Das, was da ist, das brauchen wir nicht. Da habe ich dann wirklich erst realisiert, dass das das neugeborene Mädchen war. Und das war für mich das erste Mal.' Interview weiterlesen
  

In China ist es bis heute noch verboten mehr als ein Kind zu haben und so sind viele Frauen gezwungen ihre eigenen Töchter zu töten, da nur Söhne Ehre und Geld bringen. Xinran schreibt über die Schicksale der Mütter und Kinder. Über ausgesetzte Kinder, über Mütter, die aus Verzweiflung ihre Mädchen töten, aber auch über tapfere Frauen, die sich über das Gesetz hinwegsetzen und sich so selbst in große Not bringen. Niemand schenkt den liebenden Müttern Gehör, die verzweifelt um ihre Kinder und deren Leben kämpfen, bis auf Xinran, die selbst erleben musste, dass es schwer ist in China eine Frau zu sein. Sie kämpft heute mit ihren Romanen um die vielen Kinder, die sterben müssen, weil die Eltern das Gesetz nicht brechen wollen.
Xinran hat schon einige Bücher veröffentlicht und schreibt darin offen über die Missstände in China. Die Geschichten und Schicksale gehen alle unter die Haut und nicht nur Mütter werden hier die ein oder andere Träne verdrücken.

buechertreff.de | 08.11.2011 - Ein wichtiges Buch, informativ und berührend.

dpa, Ulrike Cordes | 07.11.2011- "Wolkentöchter" vermittelt eine Ahnung vom schier grenzenlosen Leid, das die 1979/80 verordnete Ein-Kind-Politik, aber auch uralte Denkmuster und sexuelle Unaufgeklärtheit über chinesische Kinder und ihre Eltern gebracht haben.

ARD, ttt, Bericht: Margarete Kreuzer | 30.10.2011- Einen atemberaubenden Aufschwung hat die Volksrepublik China hinter sich. Das Land gehört mittlerweile zu den wirtschaftlich einflussreichsten der Welt. Doch wie sieht es hinter der Fassade aus? Da verbergen sich nach wie vor alte Werte... Besonders auf dem Land ist das Familienleben noch von diesen alten Vorstellungen geprägt. Jungen sind mehr wert, werden bevorzugt. Mädchen vernachlässigt, ausgesetzt oder getötet. Das klingt wie eine Fiktion aus dem Mittelalter, ist aber Realität. Die chinesische Autorin Xinran hat jetzt ein Buch darüber geschrieben.

Xinran hat in diesem Buch zehn Geschichten über Mütter veröffentlicht, die ihre Töchter verloren haben, wahre Geschichten, von denen sie durch Briefe, Gespräche, Interviews oder eigenes Erleben erfahren hat, aber ihr Buch ist mehr als eine Sammlung von zehn zu Herzen gehenden Schicksalen von verzweifelten Müttern und Töchtern, die ihrer Wurzeln beraubt wurden. Fazit: Ein wichtiges Buch, informativ und berührend.


weitere Buecher der Autorin:



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Eine der schönsten Liebesgeschichten, die je erzählt wurden und zugleich eine Reise in die Seele Tibets.
LESEPROBE 

Jahrelang gab Xinran Frauen in ihrer Radiosendung die Gelegenheit, das zu tun, was in China immer noch ungewöhnlich ist: über ihre Sehnsüchte, Wünsche und ihre Gefühle zu sprechen. Die Schilderungen eröffnen unfassbare Welten, wie die der Frauen vom »Rufenden Berg«, die verkauft werden, um in einer Familie nicht nur einem, sondern mehreren Söhnen als Ehefrau zu dienen. Xinrans Buch gelingt etwas ganz Besonderes: Die verborgenen Gefühle der Frauen erheben sich gegen das erfahrene, nahezu unbeschreibliche Leid. Pressestimmen
zur LESEPROBE


Bücher über Tibet -Geschichten vom Dach der Welt

 

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