Julia Franck zeichnet das Bild einer Epoche, die die Frage nach Aufrichtigkeit neu stellt. Sie erzählt von großer Liebe ohne Rückhalt und einer Utopie mit tragischem Ausgang – eine Familiengeschichte, die zum Gesellschaftsroman wird.
Julia Franck - Rücken an Rücken
Roman
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Vollständige Lesung, Laufzeit ca. 740 Minuten, 10 CDs 29,99 Euro
Nach dem internationalen Erfolg von ›Die Mittagsfrau‹ erzählt Julia Franck in ihrem großen neuen Roman eine ergreifende Familiengeschichte im Deutschland der 50er und 60er Jahre.
Ostberlin, Ende der 50er Jahre. Die Geschwister Ella und Thomas wachsen auf sich allein gestellt im Haus der Bildhauerin Käthe auf. Sie sind einander Liebe und Gedächtnis, Rücken an Rücken loten sie ihr Erwachsenwerden aus. Ihre Unschuld und das Leben selbst stehen dabei auf dem Spiel.
Käthe, eine kraftvolle und schroffe Frau, hat sich für das kommunistische Deutschland entschieden. Leidenschaftlich vertritt sie die Erfindung einer neuen Gesellschaft, doch ihr Einsatz fordert Tribut. Im Schatten scheinbarer Liberalität setzen Kälte und Gewalt Ella zu. Während sie mal in Krankheit flieht und mal trotzig aufbegehrt, versucht Thomas sich zu fügen, doch nur schwer erträgt er die Erniedrigungen und flüchtet in die unglückliche Liebe zu Marie.
Ostberlin, Ende der 50er Jahre. Die Geschwister Ella und Thomas wachsen auf sich allein gestellt im Haus der Bildhauerin Käthe auf. Sie sind einander Liebe und Gedächtnis, Rücken an Rücken loten sie ihr Erwachsenwerden aus. Ihre Unschuld und das Leben selbst stehen dabei auf dem Spiel.
Käthe, eine kraftvolle und schroffe Frau, hat sich für das kommunistische Deutschland entschieden. Leidenschaftlich vertritt sie die Erfindung einer neuen Gesellschaft, doch ihr Einsatz fordert Tribut. Im Schatten scheinbarer Liberalität setzen Kälte und Gewalt Ella zu. Während sie mal in Krankheit flieht und mal trotzig aufbegehrt, versucht Thomas sich zu fügen, doch nur schwer erträgt er die Erniedrigungen und flüchtet in die unglückliche Liebe zu Marie.
Julia Franck wurde 1970 in Berlin geboren. Sie studierte Altamerikanistik, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin. 1997 er-schien ihr Debüt ›Der neue Koch‹, danach ›Liebediener‹ (1999), ›Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen‹ (2000) und ›Lagerfeuer‹ (2003). Sie verbrachte das Jahr 2005 in der Villa Massimo in Rom. Für ihren Roman ›Die Mittagsfrau‹ erhielt Julia Franck den Deutschen Buchpreis 2007. Der Roman wurde in 33 Sprachen übersetzt.
Leseprobe hier
Pressestimmen:
»Für die Geschichte von Thomas und Ella findet die Autorin so viele genaue und eindrückliche Bilder, dass die Intensität ihrer Sprache fast schmerzt. Sie erzählt mit einer Dringlichkeit und Dichte, die ihre früheren Romane schon ausgezeichnet haben.«
Antje Liebsch, Brigitte Woman, 12/2011
»Ganz zart ist Julia Francks Sprache dabei, aber so eindringlich, dass man am Ende glaubt, einen bildgewaltigen Film gesehen zu haben. Einen, den man nicht wieder vergisst.«
Buch-Spezial von Für Sie/Petra/Vital, Dezember 2011
»Julia Francks neuer Familienroman ist so überzeugend wie ihr großer Erfolg ›Die Mittagsfrau‹«
Brigitte, 30.11.2011
»Unzweifelhaft ist aber auch, dass ›Rücken an Rücken‹ einen starken atmosphärischen Sog entwickelt, dem man als Leser schwer widerstehen kann.« Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 26.11.2011
»Ein Roman, der ein weiteres Teilstück darstellt einer literarischen Aufarbeitung des Lebens in der DDR und den man nachdenklich und stellenweise verstört wieder aus der Hand legt, nachdem man ihn fast atemlos gelesen hat.«
Winfreid Stanzick, div. Online Portale, 23.11.2011
»...Roman, der mit seiner hypnotisierenden Sprache einen eigenen Geltungsraum geschaffen hat, in den er den Leser hineinzieht, lähmt, fesselt und verschlingt. Erschüttert taucht man daraus hervor.«
Martin Ebel, Tages Anzeiger, 22.11.2011
»Man liest es, fasziniert und angewidert von dem Bösen, das den Kindern wiederfährt. Weil Franck hier etwas überhöht beschreibt, das jeder kennt: Schaudern. Verlassen fühlen. Böses-Kind-Sein. Wer sich selbst nicht vergessen hat, wer noch weiß, welches Kind man war - den nimmt Julia Franck mit hinab in verschüttete Seelenschächte. Sie tut das ohne Scheu in sehr bildhafter Sprache, in Wettern und Lichtern, erinnerbaren Gefühlen in einem Gewirr aus Verzweiflung und ersten Erfahrungen und Empfindungen jener Art, die man immer bei sich tragen wird.«
Anja Maier, taz, 21.11.2011
»Julia Franck wirft mit ›Rücken an Rücken‹ ein Schlaglicht auf die frühen DDR-Jahre, das Wollen ihrer kommunistischen Elite, die Beschränkungen und Demütigungen, die sie auf der Suche nach ihrem Heilsweg allen anderen auferlegt. Der Text mag zuweilen nicht ganz frei von Plakativem sein, doch letztlich trifft die Autorin genau den Ton jener jungen Leute, denen der Mauerbau die Chance auf einen wie auch immer gearteten Weg in eine Welt jenseits von ›Ulbrichts Affenhaus‹ nahm. Ein bedrückendes, verstörendes Buch.«
Frank Starke, Märkische Allgemeine, 18.11.2011
»Besonders in der Schilderung ambivalenter Körperzustände und -spannungen, extremen Nahaufnahmen und erotisch aufgeladenen Atmosphären beweist sie sich als Ausnahmetalent in der deutschen Literaturlandschaft.«
Tomas Fitzel, Stuttgarter Zeitung, 16.11.2011
»Dass Ella und Thomas sehr unterschiedlich auf Käthes Unterweisungen reagieren, macht diesen Roman so spannend wie bewegend.«
MDR, Figaro, 13.11.2011
»Durchaus überzeugend gelingt es der Autorin, Bilder zu finden ›für das, was in der deutschen, demokratischen Republik ... geschah‹: für die Demütigung derer, die sich nicht fügen und anpassen wollten und die daran zugrunde gingen, wie ein Staat sie zur permanenten Selbsterniedrigung und -verleugnung anhielt.«
Knut Cordsen, Deutschlandradio Kultur, 9.11.2011
»Julia Franck beleuchtet in ihrem Roman sehr scharf und kräftig konturiert, was aus den guten Vorsätzen, eine völlig neue Gesellschaft zu erschaffen wird, wenn dabei grundlegende Dinge wie Mitmenschlichkeit, Nähe und Liebe völlig außer Acht gelassen werden.(…) Eine bewegende Lektüre.«
Manuela Haselberger, Freie Presse, 9.11.2011
»Eindringlich schildert die Autorin die symbiotische Bezeihung der Geschwister.« Anke Dürr, KulturSpiegel, November 2011
»Eindrucksvoll und einfühlsam beschreibt Julia Franck die verheerenden Auswirkungen, die das System auf den Einzelnen hat.«
Ruhrnachrichten, 7.11.2011
»Dieser Roman einer zutiefst trostlosen Education sentimentale aus der Frühzeit des Arbeiter- und Bauernstaates lässt einen ratlos zurück. War es wirklich so schlimm? (…) Es war noch viel schlimmer.«
Wolf Scheller, Saarbrücker Zeitung, 7.11.2011
»Zeitsprünge zwischen Generationen, Grenzwechsel zwischen Ost-und Westdeutschland, dokumentarisch Belegbares und manches schrecklich genau Berichtetes fügen sich erneut kunstvoll zu einem schillernden Bild mit wechselnden Perspektiven.«
Werner Schwerter, Rheinische Post, 3.11.2011
»absolut berührend.«
BRIGITTE, 2.11.2011
»Brillant.«
JOY, November 2011
»eine virtuose Herstellerin poetisch aufgeladener Atmosphären. (…) radikaler ist denn auch die DDR bisher nicht als Totgeburt geschildert worden als in diesem eindrucksvollen magischen erzählerischen Gespinst der Julia Franck.«
Tilman Krause, Literarische Welt, 29.10.2011
»Die Beiläufigkeit, mit der Franck es schafft, eine Atmosphäre permanenten Misstrauens zu evozieren, zu zeigen, was es heißt, wenn die wahrgenommene Realität nicht der Realität der anderen, der Herrschenden entspricht, ist umwerfend. Selten las man so gerne auf schwankendem Untergrund.«
Anne Haeming, spiegel online, 26.10.2011
»ergreifende Familien- und Liebesgeschichte.«
Dresdner Morenpost, 25.10.2011
»In einer ruhigen und konzentrierten Sprache entfaltet sie ein großes Panorama, das von der Angst und der Einsamkeit der Protagonisten erzählt, von Krieg und Nachkriegszeit und vom eingeschränkten Leben in der frühen DDR.«
Claus-Ulrich Bielefeld, rbb kulturradio, 24.10.2011
»Zweifellos ist Julia Franck eine große Erzählerin.«
Andrea Gerk, NDR Kultur, 21.10.2011
»Julia Franck verarbeitet Fragmente ihrer Familengeschichte zu einem erschütternden Gesellschaftsroman.(…) Ein Buch, das seine Kraft aus dem Zusammenspiel von Dichtung und Wahrehit bezieht.«
FREUNDIN, 19.10.2011
Antje Liebsch, Brigitte Woman, 12/2011
»Ganz zart ist Julia Francks Sprache dabei, aber so eindringlich, dass man am Ende glaubt, einen bildgewaltigen Film gesehen zu haben. Einen, den man nicht wieder vergisst.«
Buch-Spezial von Für Sie/Petra/Vital, Dezember 2011
»Julia Francks neuer Familienroman ist so überzeugend wie ihr großer Erfolg ›Die Mittagsfrau‹«
Brigitte, 30.11.2011
»Unzweifelhaft ist aber auch, dass ›Rücken an Rücken‹ einen starken atmosphärischen Sog entwickelt, dem man als Leser schwer widerstehen kann.« Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 26.11.2011
»Ein Roman, der ein weiteres Teilstück darstellt einer literarischen Aufarbeitung des Lebens in der DDR und den man nachdenklich und stellenweise verstört wieder aus der Hand legt, nachdem man ihn fast atemlos gelesen hat.«
Winfreid Stanzick, div. Online Portale, 23.11.2011
»...Roman, der mit seiner hypnotisierenden Sprache einen eigenen Geltungsraum geschaffen hat, in den er den Leser hineinzieht, lähmt, fesselt und verschlingt. Erschüttert taucht man daraus hervor.«
Martin Ebel, Tages Anzeiger, 22.11.2011
»Man liest es, fasziniert und angewidert von dem Bösen, das den Kindern wiederfährt. Weil Franck hier etwas überhöht beschreibt, das jeder kennt: Schaudern. Verlassen fühlen. Böses-Kind-Sein. Wer sich selbst nicht vergessen hat, wer noch weiß, welches Kind man war - den nimmt Julia Franck mit hinab in verschüttete Seelenschächte. Sie tut das ohne Scheu in sehr bildhafter Sprache, in Wettern und Lichtern, erinnerbaren Gefühlen in einem Gewirr aus Verzweiflung und ersten Erfahrungen und Empfindungen jener Art, die man immer bei sich tragen wird.«
Anja Maier, taz, 21.11.2011
»Julia Franck wirft mit ›Rücken an Rücken‹ ein Schlaglicht auf die frühen DDR-Jahre, das Wollen ihrer kommunistischen Elite, die Beschränkungen und Demütigungen, die sie auf der Suche nach ihrem Heilsweg allen anderen auferlegt. Der Text mag zuweilen nicht ganz frei von Plakativem sein, doch letztlich trifft die Autorin genau den Ton jener jungen Leute, denen der Mauerbau die Chance auf einen wie auch immer gearteten Weg in eine Welt jenseits von ›Ulbrichts Affenhaus‹ nahm. Ein bedrückendes, verstörendes Buch.«
Frank Starke, Märkische Allgemeine, 18.11.2011
»Besonders in der Schilderung ambivalenter Körperzustände und -spannungen, extremen Nahaufnahmen und erotisch aufgeladenen Atmosphären beweist sie sich als Ausnahmetalent in der deutschen Literaturlandschaft.«
Tomas Fitzel, Stuttgarter Zeitung, 16.11.2011
»Dass Ella und Thomas sehr unterschiedlich auf Käthes Unterweisungen reagieren, macht diesen Roman so spannend wie bewegend.«
MDR, Figaro, 13.11.2011
»Durchaus überzeugend gelingt es der Autorin, Bilder zu finden ›für das, was in der deutschen, demokratischen Republik ... geschah‹: für die Demütigung derer, die sich nicht fügen und anpassen wollten und die daran zugrunde gingen, wie ein Staat sie zur permanenten Selbsterniedrigung und -verleugnung anhielt.«
Knut Cordsen, Deutschlandradio Kultur, 9.11.2011
»Julia Franck beleuchtet in ihrem Roman sehr scharf und kräftig konturiert, was aus den guten Vorsätzen, eine völlig neue Gesellschaft zu erschaffen wird, wenn dabei grundlegende Dinge wie Mitmenschlichkeit, Nähe und Liebe völlig außer Acht gelassen werden.(…) Eine bewegende Lektüre.«
Manuela Haselberger, Freie Presse, 9.11.2011
»Eindringlich schildert die Autorin die symbiotische Bezeihung der Geschwister.« Anke Dürr, KulturSpiegel, November 2011
»Eindrucksvoll und einfühlsam beschreibt Julia Franck die verheerenden Auswirkungen, die das System auf den Einzelnen hat.«
Ruhrnachrichten, 7.11.2011
»Dieser Roman einer zutiefst trostlosen Education sentimentale aus der Frühzeit des Arbeiter- und Bauernstaates lässt einen ratlos zurück. War es wirklich so schlimm? (…) Es war noch viel schlimmer.«
Wolf Scheller, Saarbrücker Zeitung, 7.11.2011
»Zeitsprünge zwischen Generationen, Grenzwechsel zwischen Ost-und Westdeutschland, dokumentarisch Belegbares und manches schrecklich genau Berichtetes fügen sich erneut kunstvoll zu einem schillernden Bild mit wechselnden Perspektiven.«
Werner Schwerter, Rheinische Post, 3.11.2011
»absolut berührend.«
BRIGITTE, 2.11.2011
»Brillant.«
JOY, November 2011
»eine virtuose Herstellerin poetisch aufgeladener Atmosphären. (…) radikaler ist denn auch die DDR bisher nicht als Totgeburt geschildert worden als in diesem eindrucksvollen magischen erzählerischen Gespinst der Julia Franck.«
Tilman Krause, Literarische Welt, 29.10.2011
»Die Beiläufigkeit, mit der Franck es schafft, eine Atmosphäre permanenten Misstrauens zu evozieren, zu zeigen, was es heißt, wenn die wahrgenommene Realität nicht der Realität der anderen, der Herrschenden entspricht, ist umwerfend. Selten las man so gerne auf schwankendem Untergrund.«
Anne Haeming, spiegel online, 26.10.2011
»ergreifende Familien- und Liebesgeschichte.«
Dresdner Morenpost, 25.10.2011
»In einer ruhigen und konzentrierten Sprache entfaltet sie ein großes Panorama, das von der Angst und der Einsamkeit der Protagonisten erzählt, von Krieg und Nachkriegszeit und vom eingeschränkten Leben in der frühen DDR.«
Claus-Ulrich Bielefeld, rbb kulturradio, 24.10.2011
»Zweifellos ist Julia Franck eine große Erzählerin.«
Andrea Gerk, NDR Kultur, 21.10.2011
»Julia Franck verarbeitet Fragmente ihrer Familengeschichte zu einem erschütternden Gesellschaftsroman.(…) Ein Buch, das seine Kraft aus dem Zusammenspiel von Dichtung und Wahrehit bezieht.«
FREUNDIN, 19.10.2011
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.11.2011
So ganz kann Rezensent Christopher Schmidt die überwiegend negative Kritik an Julia Francks neuem Roman "Rücken an Rücken" nicht unterschreiben. Gut, auch Schmidt findet den Symbolgehalt mancher Motive nicht immer besonders tiefsinnig, die Kindersprache des im Vordergrund stehenden Geschwisterpaares hat auch ihn auf Dauer genervt und Francks Versuch, das Zeitkolorit der DDR heraufzubeschwören, erscheint ihm doch allzu bemüht. Aber eines stellt der Kritiker deutlich heraus: Die tragische Geschichte um die Geschwister Ella und Thomas, die zunächst von ihrer Mutter, einer emotionslosen Bildhauerin, vernachlässigt und gedemütigt werden und später unter der politischen Diktatur der DDR leiden, zieht den Leser in einen ganz unwiderstehlichen Bann. Bei aller teils überzogenen Drastik der Geschehnisse - die Mutter ist eine traumatisierte KZ-Überlebende, die Tochter wird gleich zweimal vergewaltigt und der Sohn wird bei einem Praktikum in einem Steinbruch systematisch erniedrigt - hält der Rezensent Franck zugute, dass sie all die Unerträglichkeiten mit kühler Distanz und "Nonchalance" schildert. Und so lässt er sich nicht davon abhalten, diesen Roman als "radikal subjektives" Buch über die DDR zu empfehlen.Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.11.2011 :Julia Francks Roman "Rücken an Rücken" hat Anja Maier nicht kalt gelassen. Die Geschichte zweier Geschwister, die in der DDR aufwachsen und von ihrer Mutter, einer kalten, rigiden, zynischen Bildhauerin und Ost-Ideologin, und anderen Personen vernachlässigt, misshandelt, missbraucht werden, hat bei ihr ein Gefühl zwischen Faszination und Widerwillen ausgelöst. Ja, manche Szenen, in denen die Kinder gequält werden, hungern, frieren, scheinen ihr schier unerträglich. Sie berichtet, dass Franck in dem Buch auch ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet hat, die beschriebene Bildhauerin war ihre Großmutter, die DDR-Bildhauerin Ingeburg Hunziger. Beeindruckend findet Maier die "sehr bildhafte" Sprache der Autorin, die "ohne Scheu" erzählt.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.11.2011: Verärgert zeigt sich Hubert Winkels von diesem neuen Roman Julia Francks, die er von ihren vorigen Büchern durchaus als wache und lebendige Erzählerin in Erinnerung hat. Doch mit "Rücken an Rücken" scheint sie alles falsch zu machen. Spröde und distanziert sei ihr Stil, klagt Winkels, als wäre die DDR, von der sie erzählt, ein vor Jahrhunderten untergegangenes Reich. Unverzeihlich aber findet Winkels den Plot, die Geschichte eines Geschwisterpaars in den deutschen Zeitläuften: Der Vater ist im Krieg ums Leben gekommen, das Mädchen wird erst von ihrem Stiefvater, einem Kommunisten und ehemaligen KZ-Häftling, sexuell missbraucht, dann von dessen Freund, einem Stasi-Mann; die jüdische Mutter, eine Bildhauerin, macht dagegen den Bruder zum - entblößten - Objekt ihrer Kunst. "Derart unlauter", schimpft Winkels, "hat sich der Wille zur gehobenen Unterhaltung selten offenbart".
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.2011: Mit Julia Francks fünftem Roman "Rücken an Rücken" geht Felicitas von Lovenberg hart ins Gericht. Zunächst einmal hat die Rezensentin hier zu viele aufeinanderfolgende Extremsituationen gelesen: Eine Mutter, erfolgreiche und eiskalte Bildhauerin, die ihren ersten Mann im Krieg verloren hat, vernachlässigt ihre Kinder Ella und Thomas so brutal, dass diese beschließen, wegzulaufen. Während die magersüchtige Ella, nicht nur vom zweiten Mann ihrer Mutter vergewaltigt wird, sondern auch von deren Untermieter, erlebt ihr Bruder einen Missbrauch durch das DDR-Regime: als Arbeiter in einem Steinbruch wird er bis zum Zusammenbruch gequält. Auch sprachlich hat der Roman die Rezensentin leider nicht überzeugt. Neben zu vielen einfachen Metaphern und Tautologien erscheint Lovenberg auch Francks Erzählton bisweilen zu "schwülstig". Erst im letzten Teil des Romans, der sich ganz auf Thomas' Medizinstudium und seine Liebe zu einer Krankenschwester konzentriere, hat die Kritikerin die starke Autorin der "Mittagsfrau" wiederentdeckt.
Bücher von Julia Franck
Franck, Julia (Hrsg.): Grenzübergänge. Autoren aus Ost und West erinnern sich
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3100226046, Gebunden, 281 Seiten, 19,95 EUR
Julia Franck, die achtjährig mit ihrer Familie die DDR verlassen hat, lädt Autoren aus Ost und West ein, ihre persönlichen Erinnerungen an die Grenze aufzuschreiben: Mit Geschichten von Marcel Beyer, Marica Bodrozic, Thomas Brussig, F.C. Delius, Günter Grass, Sarah Haffner, Thomas Hettche, Thomas Hürlimann, Franziska Groszer, ... Franck, Julia: Die Mittagsfrau. Roman
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-17552-9, Gebunden, 430 Seiten, 9,95 EUR
In der Lausitz verlebt Helene eine idyllische Kindheit, die mit Ausbruch des ersten Weltkriegs jäh endet. Der Vater wird nach Osten geschickt und kehrt nur zum Sterben nach Hause zurück, die jüdische Mutter zieht sich zunehmend vor den Anfeindungen ihrer Umgebung in die Verwirrung zurück. Blind am Herzen nennt Helene das und fürchtet ...Franck, Julia: Lagerfeuer. Roman
DuMont Verlag, Köln 2003, ISBN 3832178511, Gebunden, 302 Seiten, 19,90 EUR
Das Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde Ende der siebziger Jahre - Nadelöhr zwischen den beiden deutschen Staaten und zwischen den Blöcken des Kalten Krieges. Die Lebenswege von vier Menschen kreuzen sich hier: Nelly, die mit ihren Kindern aus der DDR ausreist, Krystyna aus Polen und der aus dem Ost-Gefängnis freigekaufte Schauspieler ..Franck, Julia: Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen
DuMont Verlag, Köln 2000, ISBN 3770153650, Gebunden, 112 Seiten, 15,24 EUR
"Ich knie auf dem Parkett vor dem Sofa und beobachte Luise, wie sie schläft." Es klingelt. Die kleine Schwester wendet den Blick von ihr und öffnet die Tür. Es ist Olek, einer von Luises Liebhabern, von dem die große Schwester heute wirklich nichts wissen will. Dafür könnte sie selbst sich durchaus etwas mit ihm vorstellen. Sie tut es. Julia Franck ... Franck, Julia: Liebediener. Roman
DuMont Verlag, Köln 1999, ISBN 377014970X, gebunden, 237 Seiten, 18,41 EUR
Als Beyla aus ihrer Berliner Kellerwohnung auf die Straße tritt, sieht sie ein rotes Auto starten. Und daneben ihre Nachbarin Charlotte, die vor Schreck einer Straßenbahn vor die Räder springt. Auf Charlottes Beerdigung glaubt Beyla, den Fahrer des roten Wagens wiederzuerkennen. So beginnt eine Dreiecksgeschichte zu zweit. ..
Darf auch ich als bescheidene Hobbyrezensentin mich einreihen: http://buecherwurmloch.wordpress.com/2011/12/13/julia-franck-rucken-an-rucken/
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