Valeria Luiselli - Die Schwerelosen
Roman
erschienen im März 2013
Kunstmann Verlag
ISBN 978-3-88897-819-7
16.95 €
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Eine junge Frau lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einem Haus in Mexiko City und schreibt an einem Roman. Sie verlässt das Haus nicht, sie kann es aber auch nicht richtig bewohnen. So beginnt sie zu erzählen.
Von ihrem Mann, von ihren Kindern, von ihrer Vergangenheit. Wie sie als junge Lektorin in New York verzweifelt versucht hat, den Verleger davon zu überzeugen, das Werk von Gilberto Owen zu publizieren, diesem obskuren mexikanischen Dichter, der in den 20er-Jahren in Harlem lebte und mit Federico Garcia Lorca befreundet war. Seine geisterhafte Gegenwart hat sie verfolgt und verfolgt sie immer noch …
Sie erzählt und schreibt, und dabei gerät ihr Leben aus der Bahn, und in ihr Schreiben wächst eine andere Erzählstimme, die von Owen.
Nun ist er es, der sein Leben Revue passieren lässt, komisch und melancholisch, auch er wird verfolgt von einer geisterhaften Erscheinung, einer jungen Frau …
Das eine Leben erscheint im anderen wie in einem Zerrspiegel, und doch ist es ein Fluss, eine Stimme, die von Liebe und Verlust erzählt und erkundet, wer wir sind.
Sprachmächtig und von einer schwebenden Leichtigkeit ist dieses Debüt, klug, witzig und voller literarischer Anspielungen. Wer den Sound von Valeria Luiselli einmal im Ohr hat, wird schwer davon loskommen.
Übersetzt von Dagmar Ploetz-Timm
Valeria Luiselli, geboren 1983 in Mexiko City, schreibt für Magazine und Zeitungen wie Letras Libres und die New York Times. Sie hat für das New York City Ballet Libretti und den Essay-Band »Papeles falsos« geschrieben, der von der Kritik hoch gelobt wurde. Sie arbeitet als Lektorin, Journalistin und Dozentin und lebt in Mexico City und New York.
http://de.wikipedia.org/wiki/Valeria_Luiselli
Leseprobe
Presse:
"Alles an diesem Roman ist schwerelos, die Figuren ebenso wie die sehr sorgfältig gearbeiteten Sätze der jungen Mexikanerin Valeria Luiselli."
NEON
"Die meisterhaft dicht erzählten Kleinstepisoden sind präzise komponiert und schwerelos gehaltvoll. (…) Luisellis punktgenaue Sprache fliegt nur so dahin und changiert dabei zwischen bissigem Zynismus und abgeklärter Naivität. Die Übersetzerin Dagmar Ploetz hat sich ihrerseits voll auf die eigenwilligen Konstruktionen der Autorin eingelassen und den Roman in ein bemerkenswert lustvolles, spielerisches Deutsch übertragen."
Johann Schwering, alba
In präzise komponierten Kleinstepisoden entspinnt sich ein soghaftes Puzzle aus Fiktion und Metafiktion zwischen Literaturbetriebssatire und 20er-Jahre-Zauber, bis die Protagonistin ihrem Dichter aus einer anderen Zeit in der New Yorker U-Bahn begegnet und anderswo alles zusammenbricht.
Ein flirrendes Porträt einer „Bücherfrau“ in der existentiellen Schwebe von einer zu entdeckenden jungen Autorin.
http://www.buecherfrauen.de/index.php?id=83&tx_ttnews%5Btt_news%5D=889&cHash=63e4ab343d47daf9275976edbcfab159
Interview mit Valeria Luisellig: http://untitledbooks.com/blog/2012/07/valeria-luiselli.html
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.04.2013
"Frenetischer Jubel bei Andreas Breitenstein: Völlig zu Recht wird die Autorin dieses in Form eines fragmentartigen Tagebuchs verfassten und im übrigen, wie der Rezensent anmerkt, hervorragend übersetzten Debütromans bereits als neue Hoffnung der südamerikanischen Literatur gefeiert. So auch bei Breitenstein, der über Luiselli wahre Kaskaden des Lobs ausschüttet: Bei ihr durchdringen sich Leben und Kunst so vielfältig und auf gänzlich unterschiedlichen Ebenen, dass es für den Rezensenten ein Genuss ist. Dann wiederum beobachtet er erlesene Einflüsse der Avantgarde Mexikos, Anflüge des Surrealismus sowie eine Lakonie im Stil und einen Ausblick auf das Verhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die ihm von Juan Rulfo entlehnt scheinen. In der Komposition des Werks sieht er eine "leichthändige Komplexität" am Werke, die Wahrheit, Schein und Kunst nicht mehr voneinander trennbar erscheinen lässt und den Rezensent rundum beglückt: In Sanftheit und Eleganz sieht er selbst Roberto Bolaño übertroffen, während sie in Klugheit und Witz dem großen Schriftsteller in nichts nachsteht. Kurz: Den Namen Valeria Luiselli wird man sich unbedingt merken müssen."
Die mexikanische Journalistin und Essayistin Valeria Luiselli legt mit "Die Schwerelosen" ein sperriges Romandebüt vor. Es geht um viel, zu viel. Vergänglichkeit und Erinnerung, Liebe, Freundschaft, Besessenheit und Ruhm. Die collagenartige Form wirkt oft forciert, und die Sehnsucht nach Tiefgang strengt an.
http://www.wdr5.de/sendungen/buecher/s/d/20.04.2013-20.05.html
Zitat zum daily book heute:
"Der Schlüssel zur Gestaltung des Romans war die Sprache der Familie: so wie private Sprachspiele sich innerhalb einer Familie entwickeln und ich war besonders daran interessiert, wie der Junge die Sprache kreiert und ahnen laesst was alles im Roman geschieht.
Ich nutzte die Phantasie des kleinen Jungen im Roman. Nicht auf geometrische Weise, denn daran bin ich nicht interessiert so wie in der Realitaet das Haus faellt und die Katzen mit und ohne Schwanz - diese Figuren und Symbole, Dinge, die sehr konkret für das Kind sind. Diese Dinge sind Teil der Fiktion, die in der Gegenwart, aber auch in Owens Leben und aus dem vergangenen Leben erzählt werden. So ist es, als ob die Sprache des Jungen der primäre Stoff wird, der Ursache des ganzen Romans und seiner Konstruktion ist."
Valeria Luiselli
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