21 Mai 2013

Gabriela Adamesteanu - Der gleiche Weg an jedem Tag - Lesen macht klug und schoen 987

Gabriela Adamesteanu erzählt, wie ein Mädchen im Rumänien der 50er- und 60er-Jahre versucht, ein Leben als Individuum zu führen.
Gabriela Adamesteanu - Der gleiche Weg an jedem Tag
Roman

















Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2013
ISBN 9783895612978
22,90 EUR
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Rumänien in den fünfziger Jahren: Letiţia Branea wohnt mit ihrer Mutter und dem Onkel zur Untermiete, der Vater sitzt im Gefängnis, ohne dass sie weiß, weswegen. 
Das Mädchen muss Tag für Tag erleben, wie ihre Familie drangsaliert und ihr Onkel von Denunzianten an seiner Arbeit als Wissenschaftler gehindert wird. 
Sie sehnt sich danach, der Enge der Provinz zu entkommen, ihre Träume und die ihres Onkels zu verwirklichen. Sie geht nach Bukarest, um zu studieren, doch die Geister der Vergangenheit folgen ihr. 
Der »Makel« ihrer Familie ist im Mädchenwohnheim und bei der universitären Obrigkeit längst bekannt. Und selbst die Liebe zu dem jungen Dozenten Petru Arcan, der ihr dabei hilft, das Buch ihres Onkels zu veröffentlichen, hat ihre Schattenseiten. 
Dennoch lässt Letiţia sich nicht entmutigen. Sie geht ihren Weg, an jedem Tag aufs Neue. 

DER GLEICHE WEG AN JEDEM TAG ist eine moderne Emanzipationsgeschichte, der lebhafte innere Monolog einer jungen Frau auf dem Weg zu sich selbst. 
Gabriela Adameşteanu gewann mit ihrem Aufsehen erregenden Debüt auf Anhieb den RUMÄNISCHEN DEBÜTPREIS sowie den PREIS DER RUMÄNISCHEN AKADEMIE. 
2010 wurde der Roman für den renommierten JEAN-MONNET-PREIS FÜR EUROPÄISCHE LITERATUR nominiert.
Aus dem Rumänischen von Georg von Aescht.









Gabriela Adamesteanu, 1942 geboren, lebt und arbeitet in Bukarest. Seit 1990 arbeitet sie als Journalistin, seit 2004 als Chefredakteurin der Zeitschrift Bucure tiul Cultural. Sie hat bereits mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht, für die sie bedeutende Auszeichnungen erhalten hat.http://en.wikipedia.org/wiki/Gabriela_Adame%C8%99teanu


Leseprobe hier

Presse:

In ihrer Heimat Rumänien gehört Gabriela Adamesteanu zu den größten. Die Rezensenten wundert das nicht. In ihrem 1975 im Original erschienenen Roman "Der gleiche Weg an jedem Tag" erzählt sie von dem Mädchen Letitia, das im totalitären Rumänien der 50er- und 60er-Jahre versucht, ihr eigenes Leben zu führen - obwohl sie als Tochter eines Faschisten geächtet ist. Es ist ein Roman, der gewissermaßen mit gesenktem Blick geschrieben ist, meint Jörg Plath im Deutschlandradio Kultur: Letitia hebe nie den Kopf, sie sehe sie zwar keinen Horizont, aber alle Details. Konkrete politische Anspielungen vermeidet Adamesteanu, so Plath, was "dem Buch eine beeindruckende klaustrophobische Geschlossenheit" verleiht, lobt er. taz-Rezensentin Carola Ebeling sieht das ebenso.
http://www.perlentaucher.de/buecher-der-saison/fruehjahrsbuecher-2013.html

Leben als Gedächtnisraum - Gabriela Adamesteanu: "Der gleiche Weg an jedem Tag", Schöffling Verlag, Frankfurt am Main 2013, 436 Seiten:
In "Der gleiche Weg an jedem Tag" erzählt Gabriela Adamesteanu, wie ein Mädchen im Rumänien der 50er- und 60er-Jahre versucht, ein Leben als Individuum zu führen. Der 1975 erschienene bedrückende Debütroman der späteren PEN-Präsidentin ist nun auf Deutsch zu haben.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/2000711/



Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.04.2013
Jan Koneffke findet es schade und verwunderlich, dass Gabriela Adamesteanu im deutschsprachigen Raum bisher kaum ein Begriff ist, wurde die Autorin doch bereits vielfach erfolgreich übersetzt und gilt in ihrer Heimat Rumänien längst als bedeutende Vertreterin der zeitgenössischen Literatur. "Der gleiche Weg an jedem Tag" ist das 1975 erschienene Romandebüt der Autorin, berichtet Koneffke, der von den üblichen Mängeln von Frühwerken keine Spur entdecken kann. Adamesteanu beschreibt aus der Perspektive einer "widersprüchlichen, sensiblen jungen Frau", Letitia, wie ihr Onkel und Ziehvater stirbt. Dieser war zuvor bei der Partei in Ungnade gefallen, weil er einst Mitläufer der faschistischen Legionäre war. Auch Letitia wird vom Regime "für die Vergehen der Familie in Sippenhaft genommen", dennoch setzt sie sich dafür ein, dass die Schriften ihres Onkels postum veröffentlicht werden, berichtet der Rezensent, der von Autorin und Buch gleichsam beeindruckt ist.
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.03.2013
Erfreut zeigt sich Carola Ebeling über diesen bereits 1975 erschienen Debütroman von Gabriela Adamesteanu, der nun erstmals in deutscher Sprache vorliegt. Die inzwischen vielfach ausgezeichnete Autorin, die zu den wichtigsten Schriftstellerinnen Rumäniens zählt, schildert für sie eindrucksvoll die Repression und permanente Angst im totalitären Rumänien anhand der Geschichte des Erwachsenwerdens einer jungen Frau. Ebeling attestiert der Autorin, von den politischen Verhältnissen zu erzählen, ohne politische Ereignisse konkret zu benennen, indem sie deren Niederschlag in den Biografien der Menschen beschreibt. So gelingt ihr nach Ansicht der Rezensentin eine fast universelle Geschichte des Erwachsenwerdens mit all ihren Schwierigkeiten und Zweifeln und zugleich ein Porträt der rumänischen Gesellschaft der 50er und 60er Jahre.

»Ein explosives Buch über ein universelles Thema, das Aufwachsen eines jungen Mädchens, mit einem existenziellen Hintergrund: Wie das Politische in das Allerprivateste dringt.«
Le Monde

»Ein gefühlvoller, meisterhaft komponierter Adoleszenzroman, der durch eine unglaublich feine Beobachtungsgabe zum Tagebuch einer Epoche wird.«
The Guardian

»Gabriela Adameşteanu ist in die literarische Landschaft Rumäniens wie ein Sonnenstrahl eingefallen.«
Lettre International

»Gabriela Adameşteanus schriftstellerische Laufbahn erstreckt sich vom kommunistischen Regime bis in die Gegenwart, aber ihre Romane tauchen noch tiefer in die Vergangenheit bis zum Beginn der Unabhängigkeit ihres Landes. Ihr Umgang mit Details ist meisterhaft, ihr Stil hoch gelobt.«
Times Literary Supplement

Zitat zum daily book heute:

"Herta Müller hat mit der rumänischen Literatur nichts zu tun. Bei den Lesern in Rumänien ist sie sehr beliebt, hauptsächlich aufgrund ihrer Essays und der darin zum Ausdruck gebrachten kritischen Haltung. Auf die Schriftsteller aber hat sie keinen Einfluss, zumindest denkt sie das. Vielleicht wird sich das ändern, jetzt, wo sie den Nobelpreis erhalten hat und man sie mehr beachtet. "
"Der Wert der internationalen Präsenz ist nicht hoch genug einzuschätzen. Rumänische Literatur wird erst seit fünf Jahren regelmäßig übersetzt, wir hinken da also noch etwas hinterher. Aber das Rumänische Kulturinstitut bemüht sich sehr um Aufmerksamkeit. In Leipzig ist man den rumänischen Autoren gegenüber aufgeschlossener als in Frankfurt und sogar in Paris. Vor allem junge Leser zeigen sich sehr interessiert. Das gibt Hoffnung." Gabriela Adamesteanu 




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