Das Mal-Tagebuch
Reimer Verlag
ISBN 978-3-496-01371-6
29,90 €
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Das Tagebuch von Frida Kahlo ist alles in einem: Kladde, Skizzenbuch und Poesiealbum, Briefsammlung, Gedichtband, Erinnerungsbuch und Gedankensammlung. Frida Kahlo schrieb, malte und collagierte es in ihren letzten zehn Lebensjahren. Erstmals wird dieses wichtige Dokument in Auszügen in einer kommentierten Version zugänglich gemacht.
Frida Kahlos Mal- und Tagebuch ist in seiner Mischung aus Texten, Formen und Farben einzigartig. Ein Patchwork aus Wort- und Malspielen, in dem Texte und Bilder mit zuweilen explosiver Kraft aufeinander treffen. In ungeordneter Form und Abfolge finden sich lyrische Ergüsse, Gedanken zu Kunst, Maltechniken und Farben ebenso wie Briefe an Freunde, politische Kommentare, fiktive Liebesbriefe und freie Assoziationen. Widmungen an Künstler und Literaten, Märchen, Lob- und Dankesreden, autobiographische Skizzen stehen neben ausgemalten Tintenklecksen, Zeichnungen mit Blei- und Buntstiften, Ölkreide und Wasserfarbe. Die Künstlerin experimentiert mit Figuren, Themen, Motiven und Farben. Texte und Bilder bedingen sich in diesem Tagebuch gegenseitig, stehen in einem Dialog zueinander. An exemplarischen Beispielen wird gezeigt, wie sie gedeutet und interpretiert werden können. Dazu werden die einzelnen Seiten sowohl im Faksimile-Druck wiedergegeben als auch transkribiert, übersetzt und mit einem Kommentar versehen.
„Blicke die ich sage" – Interpretationen des Mal- und Tagebuchs von Frida Kahlo.
Im Rahmenprogramm der großen Frida Kahlo-Retrospektive, die der Martin-Gropius Bau die bis zum 9. August 2010 zeigt, geben Renate Kroll und Kathrina Reschka im Ibero-Amerikanischen Institut am 15. Juni 2010 Einblicke in das berühmte Mal- und Tagebuch von Frida Kahlo. Dieses von der mexikanischen Künstlerin in ihrem letzten Lebensjahrzehnt geführte Buch diente ihr gleichzeitig als Kladde, Skizzenbuch und Poesiealbum sowie auch als Briefsammlung, Gedichtband, Erinnerungsbuch und Gedankensammlung. Die einzelnen Tagebuchseiten führen in ihrer turbulenten Vielfalt in die originelle Schreibweise Kahlos ein und offenbaren ein sprachliches Konzept des weiblichen Blicks. Anhand von Beispielen stellen Kroll und Reschka das von ihnen 2007 im Faksimile-Druck, mit Übersetzungen und Kommentaren herausgegebene "El Diario" vor.Renate Kroll lehrt als Seniorprofessorin an der Humboldt-Universität Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u.a. „Femme poète. Madeleine de Scudéry und die ΄poésie précieuse'" (1996) sowie das „Metzler Lexikon Gender Studies - Geschlechterforschung" (2006). Kathrina Reschka ist Doktorandin an der Universität Siegen.Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) ist eine interdisziplinäre Einrichtung des wissenschaftlichen und kulturellen Austausches mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal. Es beherbergt die europaweit größte Spezialbibliothek für den ibero-amerikanischen Kulturkreis und ist gleichzeitig außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Kulturzentrum. Das IAI ist eine Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Renate Kroll - Romanistische Genderforscherin der ersten Stunde
„Um mit den Studierenden im Dialog zu bleiben, ist die Seniorprofessur geradezu ideal“, findet Renate Kroll. Die Literaturwissenschaftlerin ist seit 2009 Seniorprofessorin am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität.
Sie selbst bezeichnet sich als „akademische Späteinsteigerin“. Erst mit 30 Jahren beginnt Renate Kroll
ihr Französisch- und Englischstudium in Gießen. Literatur von Frauen
spricht sie dabei besonders an. Ihre Dissertation verfasst sie zu Marie
die France, der ersten französischen Schriftstellerin. 1990 geht sie als
Fulbright- und Thyssen-Stipendiatin ein Jahr an die State University
New York und die Beinecke Library/New Haven und legt mit ihrer Arbeit zu
Briefroman und Briefen der Madame de Graffigny, zur französischen
Aufklärung ebenso wie zu Simone de Beauvoir das theoretische Fundament
ihrer Studien als romanistische Genderforscherin der ersten Stunde. 1994
habilitiert sich Renate Kroll
an der Goethe Universität in Frankfurt a.M. zum Thema: Femme poète. Zur
preziösen Dichtung der Madeleine de Scudéry. In Siegen bietet sich ihr
1995 die perfekte Professur, wo sie bis zur Pensionierung 2008 bleibt.(Mit Video)
AVIVA-Tipp: Die Textinterpretation zu Kahlos Tagebuch, entstanden aus dem wissenschaftlichen Blick auf das Schreibverhalten und dessen Funktion der Identitätskonstruktion einer Künstlerin. Also keine laue Nachmittagslektüre, sondern zu empfehlen als ein wissenschaftlicher, feinsinnig und aufmerksam geschriebener Kommentar zum "Journal intime" einer der populärsten Künstlerinnen des letzten Jahrhunderts.
Lesen Sie auch "Neues von Frida" zum 100. Geburtstag der Künstlerin.
Weitere Literatur der Autorin:
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