23 Februar 2012

Hanna Lemke - Geschwisterkinder - Lesen macht klug und schoen 585

Geschichten - ungeheuer lebensprall und bildhaft
Hanna Lemke - Geschwisterkinder
Erzählung

  Geschwisterkinder


Kunstmann Verlag
ISBN 978-3-88897-749-7
14.95 €
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei) - auch im Tipp der Woche auf unserer Website

Eine beinahe zur Alltäglichkeit gewordene Einsamkeit umgibt Milla und Ritschie, und auch die Vertrautheit zwischen den beiden Geschwistern scheint nicht mehr zu sein als eine Erinnerung an die Kindheit. 

 Erschöpft von den tagtäglichen Unerheblichkeiten, bringen erst der Besuch eines alten Freundes der Familie und die Einladung zu einer Hochzeit von flüchtigen Bekannten die Geschwister einander wieder näher. Milla und Ritschie fangen an zu reden: 

Darüber, wie es ist, wenn man sich wieder einmal nicht verliebt. Und darüber, wie die Angst vor all dem wächst, was sich im Leben falsch anfühlt. 

So beginnt eine zarte Annäherung, die darauf beruht, dass nicht alles, was wir übereinander zu wissen meinen, stimmt und nicht jede Erinnerung wahrhaftig ist. 

 


Hanna Lemke, geboren 1981 in Wuppertal, studierte von 2002 bis 2006 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2010 erschien ihr Debüt “Gesichertes” im Verlag Antje Kunstmann. Sie lebt in Berlin.

Presse:


"Hanna Lemke beschreibt die Erkenntnis, aus der Welt gefallen zu sein,
sehr gekonnt, die allmähliche Selbstentfremdung Millas ist meisterhaft nachempfunden. Die
Autorin hat das nötige Feingefühl, aber auch die Abgeklärtheit, gleichzeitig schmerzhaft exakt,
zärtlich und unaufgeregt zu schreiben. Das zweite Buch ist immer das schwerste, vor allem
nach einem über die Maßen gelobten Erstling. Sie hat die Probe bestanden."
Peter Urban-Halle, WDR


“Handwerklich genau und kunstbewusst setzt Hanna Lemke ihre Stilmittel ein. Vielleicht ist sie bereits die Judith Hermann der nächsten Generation.”
Sigrid Löffler, RBB


“Hanna Lemkes Geschichten sind ungeheuer lebensprall und bildhaft … Ihre exemplarische, selbstironische Art zu erzählen markiert eine neue Autorengeneration.”
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung


"Dieses Unverankerte ist auch den Hauptpersonen des neues Buches geblieben sowie eine gewisse Einsamkeit. Die 'Geschwisterkinder' Milla und Ritschie scheinen, beide auf ihre Art, etwas außerhalb der Welt, segeln durch ein Leben, in dem sie ihren sogenannten richtigen Platz noch nicht gefunden, zudem einander kurzzeitig verloren zu haben scheinen."
Martina Bauer, ORF fm4


"Hanna Lemke versteht es nahezu meisterhaft, mit nur wenigen Worten ihre Leser um den kleinen Finger zu wickeln und sie mit einer überraschenden Geschichte einem außergewöhnlichen Erlebnis auszusetzen. Ihre Erzählung 'Geschwisterkinder' ist absolut brillant und bedeutet Literatur, die die Welt aus den Angeln zu heben scheint. Niemand erfasst das Leben so genau und schreibt dermaßen verdichtet wie die deutsche Autorin."
Susann Fleischer, literaturmarkt.info


"Tastend erzählt Hanna Lemke von der langsamen Annäherung zweier Geschwister. In einer Sprache, die nachhallt - laut wie ein großes Schweigen."
Tobias Becker, Spiegel online


"Hanna Lemkes Sprache ist schnörkellos und unverstellt und dabei so poetisch und treffsicher, dass man sich fühlt, als würde man bei den beiden Geschwistern am Küchentisch sitzen. Klinisch ist das alles und doch auf sehr zarte Weise bedrückend."
Katharina Sieckmann, NDR Kultur


"Diese junge Schriftstellerin wird man im Auge beahlten müssen. Es ist ein ganz besonderer Ton, eine ganz besondere Farbe in der Art, wie sie von ihrer eigenen Generation erzählt."
Lovelybooks


"Lemke versteht es mit wirkungsvoll-einfacher Sprache eine Atmosphäre der Leere und Traurigkeit zu erzeugen, die auch den Leser umfängt und sofort einsichtig macht, um was es geht: um alles."
Ulrich Rüdenauer, Südwest Presse


"Rasiermesserscharf seziert Hanna Lemke das Leben der Geschwister, deckt ihre Einsamkeit und Sprachlosigkeit auf." Renate Naber, WDR


""Geschwisterkinder" ist eine Art Nature morte, ein Stillleben in dunklen Pastellfarben, leicht melancholisch. Eine stille, unaufdringliche Erzählung, die zwar hier und jetzt spielt und die dabei doch jenseits von "Welt" zu liegen scheint."
Deutschlandfunk, Büchermarkt, Sabine Peters


"Die junge Autorin beobachtet die Protagonisten genau, nicht wertend, aber sie beleuchtet jedes kleinste Detail in einer Momentaufnahme des Lebens der Geschwister. Lemke schreibt leicht und locker, zurück bleibt die Melancholie. Sehr empfehlenswert."
Österreichische Bibliothkesnachrichten


“Hanna Lemke vertraut der erzählerischen Kraft ihrer Geschichten. Dabei entwickelt ihre Literatur einen Zauber, eine Ausstrahlung, einen Atem.”
Vladimir Balzer, DeutschlandRadio Kultur


"Nach ihrem viel gelobten Debüt "Gesichertes" ist mit "Geschwisterkinder" die neue Erzählung von Hanna Lemke erschienen. Die 1981 geborene Autorin zeichnet in dunklen Pastellfarben das Stillleben zweier Geschwister, die von Angst, Unsicherheit und Antriebslosigkeit bestimmt sind.
"Geschwisterkinder" ist eine Art Nature morte, ein Stillleben in dunklen Pastellfarben, leicht melancholisch. Eine stille, unaufdringliche Erzählung, die zwar hier und jetzt spielt und die dabei doch jenseits von "Welt" zu liegen scheint. "
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/1823520/


"Tastend erzählt Lemke von einer langsamen Annäherung. An den Ton ihres gefeierten Debüts knüpft sie dabei an. Die Beschreibungen sind detailreich, die Begründungen marginal. Sie beschreibt das Außen, selten das Innen. Sie interessiert sich für Wahrnehmungen, nicht für Erklärungen. Dazu passt ihre Sprache, die knapp ist und karg und kunstlos, und die vieles offenlässt. Es ist eine Sprache, die nachhallt. Laut wie ein großes Schweigen."
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/erzaehlung-geschwisterkinder-gemeinsam-einsam-a-823299.html


"Hanna Lemke legt mit ihrer Erzählung zwei fein gezeichnete Charakterstudien vor. Ihr klarer Bericht zwingt den Leser zur Langsamkeit, dazu jeden ihrer poetischen Sätze so genau und bewusst zu lesen, wie sie auch geschrieben wurden. Hanna Lemke erzählt geschliffen, sie beobachtet genau, fast schon detailverliebt, aber sie wertet nicht. Der Leser mag seine eigenen Schlüsse ziehen. Zwar kommt er den Geschwistern näher, doch so richtig versteht er sie nicht. Zur Identifikation wird er nicht aufgefordert. Er bleibt seltsam distanziert und ein Beobachter aus der Ferne. Man legt das Buch tief beeindruckt aus der Hand, doch richtig begeistert ist man nicht. Das Bemühen der Autorin, die Beziehung der Geschwister auf das Wesentliche zu reduzieren – vielleicht ist es zu radikal."
http://literaturzeitschrift.blog.de/2012/04/04/hanna-lemke-geschwisterkinder-13406256/


Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.12.2012
Christoph Haas bescheinigt der Autorin Talent, allerdings, klagt er, fehlten ihr noch Mut und Biss. Beides braucht man wohl als junge Autorin in den großen Fußstapfen Judith Hermanns. An das große Vorbild reicht Hanna Lemke mit ihrem schmalen Roman über eine weitere "lost gerneration" laut Haas nicht heran. Dafür scheinen ihm die Charaktere zu holzgeschnitzt oder direkt dem Leipziger Literatursetzkasten entsprungen, dafür ist ihm auch die Wiederholung hier zu offensichtlich das oberste Erzählprinzip.


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2012
Ganz und gar nicht mitgerissen hat dieses Buch unsere Rezensentin. Wiebke Porombka liest den ersten Satz und kommt aus dem Gähnen nicht mehr heraus. Beschreibungsseligkeit wie die hier von Hanna Lembke in ihrer Erzählung zelebrierte war gestern, meint sie. Dass die Autorin darüber hinaus aber auch gar nichts anzubieten hat, kann Porombka kaum glauben. Und so wittert sie hier und da Bedeutung, wenn die Autorin die Geschwister Ritschie und Milla durch ihr sterbensödes Leben schlafwandeln lässt, eine unerhörte Begebenheit vielleicht sogar. Allein die Hoffnung der Rezensentin erfüllt sich nicht. Wie die Protagonisten in diesem Buch allenfalls Beziehungsähnliches erleben, muss sich Porombka mit Bedeutungsähnlichem zufriedengeben.


"Zwei unspektakuläre Ereignisse schaffen es aber schließlich, ihren ziellosen Rotationen ein Ende zu setzen: Der unangenehme, mit Peinlichkeiten und Unbeholfenheit durchwirkte Besuch eines alten Freundes der Familie und die überraschende Einladung zur Hochzeit eines flüchtig bekannten Pärchens. Beide Episoden öffnen den Geschwistern auf ihre Weise die Augen: Sie beginnen zu sehen, was in ihrem Leben so grundsätzlich falsch läuft, welche Entscheidungen sie treffen müssten, um dem eigenen psychischen und emotionalen Stillstand, in dem sie sich häuslich eingerichtet haben, zu entgehen. Mit großen seelischen Erschütterungen als Folge darf man indes nicht rechnen, derartiges widerspräche Lemkes nüchternem Erzählduktus. Vielmehr setzen die Geschehnisse sanfte, aber nachhaltige Erosionen in Gang, lassen verschüttet geglaubte Gefühlsebenen langsam wieder an die Oberfläche treten und erlauben für Ritschie und für Milla die vorsichtige Hoffnung auf neu aufkeimende Bindung und Nähe.
Stellenweise mag „Geschwisterkinder“, wie der eingangs genannte Erzählband „Gesichertes“, durch die distanzierte Haltung der Autorin durchaus reserviert, gar unterkühlt erscheinen. Andererseits erlaubt dieser bewusst gewählte Abstand einen wohltuend unverkrampften Zugang zu einer beunruhigend aktuellen menschlichen Unzulänglichkeit und macht den Leser empfänglich für deren pointierte literarische Betrachtung." von Eva Unterhuber -
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17453&ausgabe=201301


AVIVA-Tipp: Ein Buch von sprachlicher Leichtigkeit, das einen eher blassen und flüchtigen Eindruck hinterlässt, sich jedoch gut als Lesestoff für den Park oder Balkon eignet.
http://www.aviva-berlin.de/aviva/Found.php?id=141359






Weitere Literatur von Hanna Lemke bei Lillemors:

Hanna Lemke- Gesichertes


Kunstmann Verlag -17.90 € (D)
hier bestellen (Ab 25 € ist der Versand kostenfrei)
Hanna Lemkes Geschichten zielen in das Herz einer Generation, die von bisher selbstverständlichen Sicherheiten nur noch träumen kann.


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