»Die Schönheit von Maria Barbals Sprache liegt in ihrer Sorgfalt; egal, ob die Keramiktöpfe auf der Terrasse beschrieben sind oder die wie poliert glänzenden Hände der Großmutter…«
Maria Barbal - Camfora
RomanISBN 978-3-88747-258-0
Euro 19,80
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Maria Barbal, die bekannteste und wichtigste katalanische Autorin, zieht uns in eine Welt, die nur scheinbar eine vergangene ist: in die bedrückende Enge eines Dorfes und einer Familie, die unter der brutalen Willkür des Vaters fast zugrunde geht, in der aber vor allem die Frauen sich nicht zerbrechen lassen. Auch dann nicht, als der Vater beschließt, aus dem Dorf wegzugehen, sein Land zu verkaufen und mit seinem Sohn und dessen Frau nach Barcelona zu ziehen, um dort ein kleines Lebensmittelgeschäft zu betreiben.
Der Sohn gehorcht, lässt sich vom Vater ausnehmen und wird zusehends apathisch; seine Frau aber zieht aus der Liebe zu ihrem Kind so eine Kraft, dass sie eine eigene Existenz und Freundschaften aufbaut. Die Gewalt ist aber latent immer da, sie lauert hinter jedem Konflikt – und sie kulminiert, als der Vater plötzlich in das Dorf zurückkehrt, sein Sohn ihm abermals folgt (dessen Frau und Kind aber nicht) und sich dort eine Spirale von Angst, Verdächtigungen und Drohungen entwickelt – bis sich diese Spannung entlädt und zum Schluss ein furchtbares Geheimnis preisgibt, das die ganze Zeit über der Familie und dem Dorf gelastet hat.
In starken Bildern zeichnet Maria Barbal die Atmosphäre im Dorf und in Barcelona; ihre Figuren leben durch ihre Widersprüche, durch Schwächen, durch Unbarmherzigkeit und Dummheit ebenso wie durch Witz, Widerstand und vor allem die verschiedenen Formen der Liebe: Liebe, die über Andeutungen nicht hinausgeht, Liebe, die abhängig und damit lächerlich macht, Liebe, die gegen alle Gewalt triumphiert. Aus dem Katalanischen von Heike Nottebaum
Der Sohn gehorcht, lässt sich vom Vater ausnehmen und wird zusehends apathisch; seine Frau aber zieht aus der Liebe zu ihrem Kind so eine Kraft, dass sie eine eigene Existenz und Freundschaften aufbaut. Die Gewalt ist aber latent immer da, sie lauert hinter jedem Konflikt – und sie kulminiert, als der Vater plötzlich in das Dorf zurückkehrt, sein Sohn ihm abermals folgt (dessen Frau und Kind aber nicht) und sich dort eine Spirale von Angst, Verdächtigungen und Drohungen entwickelt – bis sich diese Spannung entlädt und zum Schluss ein furchtbares Geheimnis preisgibt, das die ganze Zeit über der Familie und dem Dorf gelastet hat.
In starken Bildern zeichnet Maria Barbal die Atmosphäre im Dorf und in Barcelona; ihre Figuren leben durch ihre Widersprüche, durch Schwächen, durch Unbarmherzigkeit und Dummheit ebenso wie durch Witz, Widerstand und vor allem die verschiedenen Formen der Liebe: Liebe, die über Andeutungen nicht hinausgeht, Liebe, die abhängig und damit lächerlich macht, Liebe, die gegen alle Gewalt triumphiert. Aus dem Katalanischen von Heike Nottebaum
»Die Schönheit von Maria Barbals Sprache liegt in ihrer Sorgfalt; egal, ob die Keramiktöpfe
auf der Terrasse beschrieben sind oder die wie poliert glänzenden Hände der Großmutter…«
Bernadette Conrad, Die Zeit auf der Terrasse beschrieben sind oder die wie poliert glänzenden Hände der Großmutter…«
Pressestimmen
Gießener Allgemeine, Alsfelder Allgemeine, Wetterauer Zeitung
Marion Schwarzmann
[…] Erneut ist es dem kleinen engagierten Transit-Verlag in Berlin zu verdanken, dass dieses Meisterwerk der Erzählkunst endlich auch der deutschen Leserschaft zugänglich gemacht wird. Denn die katalanische Autorin erweist sich einmal mehr als brillante Schreiberin und Zeitzeugin, die mit »Càmfora« weit mehr als ein Sittengemälde jener Zeit zeichnet. Wie schon bei ihrem erfolgreichen Erstling »Wie ein Stein im Geröll« sind es die Frauen, die Barbal in den Mittelpunkt rückt, die Stärke, Willen und Entscheidungskraft zeigen. Ihnen gesteht sie eine Entwicklung zu, bei der sie eine persönliche Freiheit erringen, während die Männer die Stehengebliebenen, die in der Tradition Verhafteten verkörpern. […] In gewohnt schlichter, aber geschliffener Sprache erzählt Barbal diese Familiengeschichte, in der auch noch Inzest, Neid und Hass wichtige Rollen spielen. Dabei wechselt sie geschickt die Perspektive, führt unverhofft immer neue Personen ein, die aus ihrer Sicht der Dinge von den Ereignissen berichten. […]Leseprobe Camfora
andere Buecher der Autorin
Emma, Taschenbuch, Broschur, 288 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-35560-6
8,99
Inneres Land, Taschenbuch, Broschur, 480 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-35443-2
9,95
Wie ein Stein im Geröll,Taschenbuch, Klappenbroschur, 192 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-35246-9
7,95
Maria Barbal ist in den Pyrenäen geboren und feierte als katalanische Autorin von "Wie ein Stein im Geröll" und "Inneres Land" große Erfolge. Diese Bücher handeln vom Spanischen Bürgerkrieg. Als Vertreterin der Nachkriegsgeneration befasste sie sich erstmals mit dem nicht verarbeiteten Trauma des Krieges und den langen Jahren der Diktatur. Ihr zweites Buch war aus der Sicht der Enkelin geschrieben. Mit "Emma" ist Barbal nun in der Gegenwart angekommen und beleuchtet eine Mutter-Tochter-Beziehung [...]
Den gesamten Artikel lesen:
http://www.badische-zeitung.de/vom-schonungslosen-demuetigenden-ueberleben-auf-der-strasse
Gießener Allgemeine, Alsfelder Allgemeine, Wetterauer Zeitung, 19. Dezember 2009
Marion Schwarzmann
Marion Schwarzmann
[…] Ein Happy End schenkt uns die Autorin allerdings nicht – dafür aber wiederum eine zauberhafte Geschichte einer von der Welt Entrückten, die das gnadenlose Leben auf der Straße ebenso zu spüren bekommt wie das hartherzige Gebaren ihrer kleinen Familie, die sie als Ausgestoßene abkanzelt. Eine faszinierende Lektüre über Glück und Unglück, die so nah beieinanderliegen.
Stuttgarter Zeitung,18. Dezember 2009
Cornelia Staudacher
[…] Beobachtungen und Reflexionen, Erinnerungen und Träume werden in diesem patchworkartig komponierten Roman plausibel miteinander verflochten. Sein direkter, eher melancholischer als selbstironischer Sprachduktus und die Offenheit, mit der die Ich-Erzählerin über ihre Gefühle spricht, erzeugen einen Sog, dem man sich, je weiter man liest, nicht entziehen kann. Während man noch über die Naivität und Realitätsferne der Protagonistin sinniert, identifiziert man sich schon mit ihr und hofft, dass sie aus ihrer misslichen Lage herausfindet. Den sich aufdrängenden Vergleich mit der Geschichte ihrer berühmten französischen Namensvetterin braucht "Emma", zumindest in einer Hinsicht, nicht zu scheuen: Authentizität, Suspense und seine sprachliche Kunstfertigkeit machen Maria Barbals Roman zu einem kleinen Meisterwerk. Cornelia Staudacher
Süddeutsche Zeitung, 20. November 2009
Merthen Wortmann
Merthen Wortmann
[…] Barbals weibliche Erzählerinnen versuchen stets, das eigene Dasein und dessen Woher zu erklären, auch sich selbst gegenüber, und sie tun dies mit jenen sprachlichen Mitteln, die ihnen der eigenen Herkunft nach zur Verfügung stehen. In dieser stilistischen Anverwandlung hat die Autorin eine bemerkenswerte Souveränität erreicht. Dabei hilft sicher, dass es Barbal wenig ausmacht, auch einmal gefühlig oder punktuell sentenziös zu werden. Im Zweifelsfall gibt die Figur den Ton vor und nicht die literarische Etikette. Die Schlichtheit mancher Passagen markiert jedoch nicht Barbals Horizont, sondern den der jeweiligen Erzählerin. Bisher warf jede dieser Erzählerinnen ein Schlaglicht auf die Mentalität ihrer Epoche. […] Barbal gelingt zwar kein gänzlich neues Spiel, aber es ist doch beeindruckend, wie elegant sie ihre Bausteine auf dem selbstgezogenen Spielfeld anordnet und verschiebt, wie sie verschiedene Motive über die Zeit moduliert, wie kühn und schwerelos der Text mitunter Erzählebenen und -töne wechselt. Dies stilistische Können, das die Geschichte nicht nur mit Feingefühl, sondern auch mit Suspense auflädt, wirkt nie wie Schönschreiberei oder Pose. Es scheint direkt der Aufmerksamkeit für das Beben und Zittern einer Seele im Ausnahmezustand zu entspringen. Der virtuose Ausdruck dieser Aufmerksamkeit hebt "Emma" weit hinaus über jenen Typ von Frauenmitleidsliteratur, zu dem man diesen Stoff auch hätte hinunterschreiben können.
Deutschlandradio Kultur, 23. September 2009
Gregor Ziolkowski
Gregor Ziolkowski
[…] Maria Barbal verhandelt ihr geradezu klassisches Thema – trotz einiger Schwachstellen in der Erzählkonstruktion – mit großer Souveränität. Die psychologische Durchdringung ihrer Hauptfigur und die gewohnt klare und eindringliche Sprache verbinden sich zu einem großartigen Roman.
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