10 August 2011

Lesen macht klug und schoen 422 - Margriet de Moor - Der Maler und das Mädchen

Margriet de Moor - Der Maler und das Mädchen

Roman





















Carl Hanser Verlag, München 2011
ISBN-13 9783446236387
19,90 EUR 
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Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Warum erschlug die achtzehnjährige Elsje, gerade erst nach Amsterdam gekommen, ihr Zimmermädchen mit einem Beil? Und was veranlasste den Maler Rembrandt, dessen Name nicht genannt wird, sich zu dem Leichnam zu begeben und ihn mit wenigen Strichen für immer festzuhalten? Margriet de Moor schreibt einen großen Roman über die Malerei, die Liebe und den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Wie eine Malerin wechselt sie in diesem Krimi zwischen Hell und Dunkel und verschränkt die gegensätzlichen Geschichten zu einer spannenden, ergreifenden Erzählung.





Margriet de Moor

Margriet de Moor studierte Klavier und Gesang. Bereits ihr erster Roman Erst grau dann weiß dann blau (Hanser 1993) wurde ein sensationeller Erfolg, und ihre Bücher sind in alle Weltsprachen übersetzt. Bei Hanser erschienen u.a. Der Virtuose (Roman, 1994), Herzog von Ägypten (Roman, 1997), Die Verabredung (Roman, 2000), Kreutzersonate. Eine Liebesgeschichte (2002), Sturmflut (Roman, 2006) und Der Jongleur (2008).


"Es geht, wie fast immer in ihrem Werk, um das Verhältnis von Leben und Kunst. Ein ebenso kühner wie grandioser Roman." Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau, 26.02.11

"Margriet de Moor zeigt in dichten Erzählpassagen ihre hohe handwerkliche Kunst. ... Sie versucht, dem Blick des Malers auf die Welt nachzuspüren. ... Eine lohnende Lektüre." Sigrid Löffler, Deutschlandradio Kultur, 04.02.11

"Margriet de Moor macht aus dieser Geschichte etwas sehr Besonderes, Anrührendes, Schönes." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 30.01.11

"Voller farbiger Szenen, die eine ungeheure Leuchtkraft haben - ähnlich wie die Bilder des Meisters." Franziska Wolffheim, Brigitte woman, 15.07.11


Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.06.2011

Margriet de Moors historischer Roman um ein Mädchen, das seine Zimmerwirtin erschlug und nach seiner Hinrichtung von Rembrandt in zwei Zeichnungen festgehalten wurde, hat Ulrich Baron nicht recht überzeugt. Für den mit der Epoche nicht so vertrauten Leser bietet der Roman zwar einige anschauliche Einblicke, gibt der Rezensent zu. Stören tun ihn allerdings die für das 17. Jahrhundert anachronistischen Einfälle, Vergleiche und Formulierungen, auch wenn er sich zumindest vorstellen kann, dass die Autorin sie als "Verfremdungen" bewusst platziert hat. Verwunderlich scheint es Baron dagegen, dass de Moor bei der Figur des Mädchens, über die die Forschung nicht viel weiß, ihre schriftstellerische Fantasie nicht stärker hat spielen lassen. Wenn die Autorin Rembrandt eine Affäre mit der 18-Jährigen andichtet, findet er das wiederum wenig plausibel, und de Moors Betonung, das Mädchen sei durch die versuchte Nötigung zur Prostitution von ihrer Vermieterin zur Tat getrieben worden, tut er als "'gefühltes' Argument" ab. Immerhin, wenn die Autorin auf die Zeichnungen zu sprechen kommt, würdigt Baron das als gelungene Hommage an das Maler-Genie Rembrandts.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.02.2011

Das Leben, aber nicht nach dem Leben - genauer gesagt: dem Leben vor Ort - hat Rembrandt als Atelier-Künstler gemalt. Mit einer Ausnahme allerdings, so rekonstruiert das Margriet de Moor in ihrem historischen Roman. Obwohl sie den Namen Rembrandts darin nicht nennt, geht es um ein genau datierbares Ereignis: am 3. Mai 1664 wird eine Dienstmagd wegen gestandenen Mordes öffentlich durch Erdrosselung hingerichtet. Auf diesem vor seiner Haustür geschehenden, von seinem Sohn persönlich beobachteten Vorfall beruht, so de Moor, das Gemälde "Elsje Christiaens hanging on a Gibbet”, das heute im New Yorker Metropolitan Museum hängt. Die Geschichte der Magd wird im Roman erzählt, bis hin zu jenem Punkt, an dem ein im anderen Fall längst vergessenes Leben im Moment seines Todes auf den Künstler trifft, der es für die Ewigkeit festhält. In kluger und den Rezensenten Martin Lüdke sehr überzeugender Weise macht die Autorin daraus eine Reflexion über das Verhältnis von Kunst und von Leben; über die Sinngebung des Lebens, genauer gesagt, durch die Kunst. In drei Worten: "ein großer Künstlerroman”.

Bücher von Margriet de Moor bei Hanser und dtv:

Moor, Margriet de: Der Jongleur. Ein Divertimento

Cover: Der Jongleur
Carl Hanser Verlag, München 2008, ISBN 3446230009, Gebunden, 244 Seiten, 16,90 EUR
Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Eine erotische Dreiecksbeziehung im Artistenmilieu: Amsterdam in den fünfziger Jahren. In einer Pension am Rembrandtplein haben einige Variete-Künstler Quartier bezogen: Pieter Newton, der Jongleur, Charles Pluut, der Zauberer, die junge polnische Tänzerin Mis Daisy und andere Überlebenskünstler. ... 

Moor, Margriet de: Sturmflut. Roman

Cover: Sturmflut
Carl Hanser Verlag, München 2006, ISBN 3446207139, Gebunden, 349 Seiten, 21,50 EUR
Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Margriet de Moor erzählt von der ungeheuren Naturkatastrophe, die die Niederlande im Februar 1953 heimsuchte, und von den gegensätzlichen Schicksalen und Lebensläufen zweier Schwestern, die einander bis zum letzten Atemzug verbunden sind. ..

Moor, Margriet de: Kreutzersonate. Eine Liebesgeschichte

Cover: Kreutzersonate
Carl Hanser Verlag, München 2002, ISBN 3446202218, Gebunden, 144 Seiten, 15,90 EUR
Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Als der blinde Musikkritiker van Vlooten eines Tages eine junge Geigerin trifft, ist er sofort von ihr fasziniert. Auch sie verliebt sich, sie heiraten. Aber van Vlooten wird von Eifersucht zerfressen. Als er sicher glaubt, sie habe ein Verhältnis, fasst er einen mörderischen Plan. Kreutzersonate ...

Moor, Margriet de: Die Verabredung. Roman

Cover: Die Verabredung
Carl Hanser Verlag, München 2000, ISBN 3446198814, gebunden, 190 Seiten, 17,38 EUR
Es ist Nacht. Frau und Tochter schlafen. Da findet Vincent, der Tierarzt, bei einem Spaziergang auf dem regennassen Gehsteig einen kleinen Taschenkalender mit den Eintragungen einer Frau. Und darin, unter einem Datum nur wenige Tage später, seinen eigenen Namen. Bereits in diesem Augenblick weiß er, daß diese Unbekannte ihm schicksalhaft bestimmt ist, ....




Margriet de Moor
Erst grau dann weiß dann blau
Jubiläums Edition - Große Autoren in allen Formaten.

Erst grau dann weiß dann blau von Margriet de Moor
dtv Taschenbuch, ISBN 978-3-423-19513-3, 10 Eur
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»In Zeiten, wo der Bildschirm zum Beichtstuhl avanciert und die Menschheit dazu nötigt, ihre tiefsten Kümmernisse talkend über Satellit in alle Welt zu schicken, ist Schweigsamkeit ein unverzeihliches Delikt. In dem kleinen holländischen Dorf am Meer, in das Magda schamlos frohgemut zurückkehrt, wandelt sich die anfangs wohlwollende Neugier langsam, aber zuverlässig in den blanken Hass.« Andrea Köhler in der ›Neuen Zürcher Zeitung‹


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