Ornela Vorpsi - Die Hand, die man nicht beißt
Roman
Zsolnay Verlag, Wien 2010
ISBN-13 9783552054981
12,90 EUR
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Aus dem Italienischen von Karin
Krieger. Mirsad, ein alter Freund aus Sarajevo, ist angeblich krank, und
so eilt ihm die Erzählerin aus Paris mit großem Getöse zu Hilfe. Doch
schnell wird ihr klar, es ist keine schwere Krankheit, die Mirsad
erfasst hat, es ist der Weltschmerz, den sie so gut kennt. Sarajevo oder
Tirana, Serbien, Bosnien, Albanien, "alles Balkan", stellt die
Erzählerin lapidar fest. Und der Besuch bei Mirsad gerät mehr und mehr
zu einer Reise in die Vergangenheit, zu einem Pendeln zwischen
Geschichte im Kommunismus und Gegenwart im Kapitalismus. Nach "Das ewige
Leben der Albaner" führt Vorpsi uns nun in eine Welt, in der man "Die
Hand, die man nicht beißt" am besten küsst.
Ornela Vorpsi wurde 1968 in Tirana gaboren und studierte an der Akademie
der Schönen Künste. 1991 ging sie nach Mailand und 1997 nach Paris, wo
sie als Photographin, Malerin und Videokünstlerin lebt. 2007 erschien
bei Zsolnay ihr erster Roman Das ewige Leben der Albaner. 2010 wurde ihr
Roman Die Hand, die man nicht beißt im Zsolnay Verlag veröffentlicht.
Pressestimmen
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.07.2010
Wärmstens empfiehlt Hans-Peter Kunisch Ornela Vorpsis Roman "Die Hand, die man nicht beißt",der sich seiner Meinung nach in seiner stilistischen Knappheit und seiner poetischen Sprache äußerst wohltuend vom "Durchschnitts-Ostprodukt" der Gegenwart absetzt. Die albanische Autorin, Fotografin und Videokünstlerin, die heute in Paris lebt und auf Italienisch schreibt, lässt eine Ich-Erzählerin aus Paris nach Sarajewo reisen, um einem verzweifelten Freund beizustehen. Der Rezensent ist sich ziemlich sicher, dass Vorpsi auch hier Autobiografisches verarbeitet, wobei ihm die kritische Distanz auffällt, mit der die Ich-Erzählerin eigene und fremde Erinnerungen, die auf dieser Reise auf sie einströmen, schildert. Kunisch ist von der "Klugheit" diese Buches fasziniert, in dem kein Zweifel daran gelassen wird, dass es so etwas wie "Heilkraft der Erinnerung" nicht gibt, und er findet, dass die Autorin mit großer Souveränität ihren Erzählstrang der Rückkehr in die alte Heimat entwickelt.Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.2010
Die "Maladie des Balkans", darüber weiß die Autorin zu berichten, wenn wir Sabine Berking glauben wollen. Was es heißt, als Emigrant Sehnsucht nach der Heimat Albanien zu haben, und, ist man wieder dort, feststellen zu müssen, dass alles eine Scheiße ist. Leider ist der Band zwar flott erzählt, doch zu schmal für einen Roman. Berking findet, Ornela Vorpsi gelingt es nicht, auf so knappem Raum eine lebensvolle Geschichte zu erzählen. Die Figuren bekommen kein Gesicht, Berking findet keinen Faden, der geografische Raum besteht nur aus einer Reihe von Aussagesätzen. Vielleicht aber ist genauso das Leben für den, der zurückkehrt. Dort auf dem Balkan."Das schmale Bändchen liest sich flott, zuweilen bleibt man beim Lesen an einem Satz von herber Schönheit hängen, an einem traurigen Bild, wie es so viele in Ornela Vorpsis erstem Roman gegeben hat." Sabine Berking, FAZ, 4.6.2010
"Ornela Vorpsis so gelassener wie knapper, poetischer Stil unterscheidet sich wohltuend vom inzwischen seriell daherkommenden Lebensprallen vieler Durchschnitts-Ostprodukte." Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche, 13.7.2010
weitere Bücher von Ornela Vorpsi
Vorpsi, Ornela: Das ewige Leben der Albaner. Roman
Zsolnay Verlag,
Wien 2007,
ISBN 3552054030,
Gebunden,
140 Seiten, 14,90 EUR
Albanien ist das Land, wo keiner stirbt, so beginnt
der Roman. Der 1968 in Tirana geborenen und heute in Paris lebenden
Ornela Vorpsi über das seinerzeit wohl exotischste staatliche Gebilde
Europas, übersät von Tausenden Ein-Mann-Bunkern, unter der Fuchtel einer
alles und jeden kontrollierenden Kommunistischen Partei. Die Zeit
schien ...
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