11 Juli 2013

Sonia Mikich - Enteignet - Lesen macht klug und schoen 1026

Im deutschen Gesundheitssystem kann man nur mit Glück gesund werden. 
Sonia Mikich - Enteignet
Warum uns der Medizinbetrieb krank macht
Sachbuch



C. Bertelsmann Verlag, München 2013
ISBN 9783570101599
19,99 EUR
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Kritischer Report zu einem hochbrisanten gesellschaftlichen Thema:
Im deutschen Gesundheitssystem kann man nur mit Glück gesund werden. Dieses Fazit steht am Ende eines mehrmonatigen Leidenswegs, der die renommierte Journalistin Sonia Mikich in lebensgefährliche Situationen bringt. 
Auf der Basis dieser Erfahrung unterzieht sie die Prozesse im Krankenhaus, die Kommunikationsstrukturen, die Arbeitsverhältnisse und das Selbstverständnis des medizinischen Personals einer vorbehaltlosen Analyse. 
Warum werden Patienten auch heute noch entmündigt, warum hören Ärzte so wenig zu, warum weiß der eine nicht, was der andere tut, warum werden Patienten mit gedankenlos hingeworfenen Szenarien geängstigt? 
Warum hat sich nach jahrelangen Debatten über den Medizinbetrieb, der Milliarden Euro verschlingt, so erschreckend wenig verändert? 
Antworten sucht sie in Gesprächen mit Insidern, die nicht mehr schweigen wollen und die Ursachen der Misere klar benennen. Ein ernüchternder Report aus dem Innern eines kranken Systems, in dem der Notrufknopf längst überall rot leuchtet.



Sonia Seymour Mikich wuchs in London auf, studierte Politologie, Soziologie und Philosophie in Aachen und war für den WDR ab 1992 als Korrespondentin tätig, zunächst in Moskau, ab 1998 in Paris als Leiterin des dortigen ARD-Studios. Von 2002 bis 2012 Redaktionsleiterin von MONITOR, ist sie nunmehr Leiterin der Programmgruppe Inland des WDR. Ihr Buch »Planet Moskau. Geschichten aus dem neuen Rußland« erschien 1998.
Jan Schmitt ist MONITOR-Autor sowie Autor großer TV-Dokumentationen mit Schwerpunkt Gesundheit, Pflege.
Ursel Sieber ist MONITOR-Autorin und Autorin von TV-Dokumentationen sowie des preisgekrönten Buches "Gesunde Zweifel".


Leseprobe


Presse:

"Das Buch rüttelt auf."
Die Zeit (25.04.2013)

„Nach Lektüre dieses Buches wird ein jeder und eine jede den nächsten Arztbesuch oder gar einen unerlässlich scheinenden Krankenhausaufenthalt klarsichtiger und chancenreicher durchstehen.“
EMMA (01.05.2013)

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.04.2013
Wer es nicht am eigenen Leib erlitten hat, kann sich kaum vorstellen, welch menschenverachtende Auswüchse und gravierende Fehler das deutsche Gesundheitssystem aufweist, stellt Christiane Grefe angesichts von Sonia Mikichs Buch "Enteignet" erschüttert fest. Am liebsten würde die Rezensentin einfach nicht glauben, was sie da liest, doch sie weiß, dass der Name der Autorin, ihres Zeichens Inlandschefin des WDR, "für gründliche Recherche" steht. Mikich, deren Auseinandersetzung mit diesem Thema auf eigene leidvolle Erfahrungen zurückgeht, legt ein engagiertes "Kampagnenbuch" vor, mit dem sie das inhumane System zu reformieren hofft, berichtet Grefe und nimmt sogleich die Kritik vorweg, die diese agitatorische Art des Schreiben provoziert, etwa den Vorwurf der Einseitigkeit. In der Tat hätte die Rezensentin gerne auch die Argumente der Gegenseite, etwa die eines Krankenhausmanagers, gehört. Den Vorwurf, dass Mikich Panik schüre und das Vertrauen der Bürger in ein leidlich funktionales System erschüttere, lässt Grefe jedoch nicht gelten: eine breite gesellschaftliche Debatte, gerne auch im Wahlkampf, ist dringend erforderlich, findet sie.

"Dieser mal flapsig daher gesagte Stammtischspruch: "Im Krankenhaus wird man kränker gemacht als man vorher war", der trifft offenbar auf ihren Fall zu. Würden sie soweit gehen zu sagen, dass er auf sehr viele Fälle zu trifft?
Ja, ich möchte keine Ärzteschelte betreiben. Wirklich nicht. Aber Operateure wollen nun mal operieren und die Krankenhäuser sind so aufgestellt, dass sie auch mit Operationen am meisten Geld verdienen."
http://www.swr.de/swr1/rp/tipps/buch/-/id=446540/nid=446540/did=11319468/1wgfy1w/index.html

"Eine angemessene Behandlung von Patienten fällt immer mehr der Kostenkalkulation zum Opfer. Das erlebte die Fernsehjournalistin Sonia Mikich. In ihrem Buch schildert sie ein Gesundheitssystem, dass sich vom reinen Heilen weit entfernt hat.
Es beginnt banal. Eine Frau hat Bauchschmerzen. Der Arzt schickt sie ins Krankenhaus. Und plötzlich erlebt sie, was viele erleben im Krankenhaus: Überforderte Ärzte, widersprüchliche Diagnosen, das Gefühl, ins Getriebe geraten zu sein: In die Klinikmaschine. "
http://www.rbb-online.de/stilbruch/archiv/Stilbruch_vom_02_05_2013/sonia_mikich__enteignet.html

Zitat zum daily book heute:
"Das Vertrauen, dass im Krankenhaus einem etwas Gutes widerfährt, dass ich geheilt werde, dass es besser wird, dass der Schmerz weggeht: Das war plötzlich weg. Und dann kommt statt Ur-Vertrauen, das man normalerweise in Ärzte hat, kommt Ur-Misstrauen: Was will der schon wieder von mir?
Ich würde mir das Vertrauen wünschen auch für ein gutes Gesundheitssystem, dass die Menschen wach werden, auf die Straße gehen, Druck machen, die Parteien wählen, die das endlich in ihr Programm aufnehmen, das wird Zeit. Sich nicht von den Lobbyisten zu einer Duldungsstarre zwingen lassen, sondern sagen: Wir müssen das ganze Ding noch mal neu umkrempeln."
Sonia Mikich

"Sich widersprechende Diagnosen, der Eindruck, dass Ärzte nicht wirklich zuhören und dass sie auch nicht interessiert, was Kollegen gesagt haben. Das Gefühl, in ein Getriebe geraten zu sein, aus dem man nicht mehr herauskommt, als wäre man enteignet und könne nicht mehr selbst über den eigenen Körper verfügen und verliere den Zugriff auf das eigene Leben ..."
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/lesezeichen/sonia-mikich-100.html


"Eine Hand wäscht die andere? Markus Grill, Sonia Mikich und PR für das Buch „Enteignet: Warum uns der Medizinbetrieb krank macht“.
Die frühere ARD-Kriegsreporterin Sonia Mikich beklagt im aktuellen SPIEGEL „die fatale Ökonomisierung des hiesigen Gesundheitssystems“ und promotet ihr Buch „Enteignet: Warum uns der Medizinbetrieb krank macht“ im Rahmen eines SPIEGEL-Gesprächs, geführt von Redakteur Markus Grill („Ich dachte, das war's“, DER SPIEGEL 19/2013). Was hat Markus Grill motiviert, dieses Interview zu führen? Ernsthaftes Interesse am Thema? "
http://markus-grill-watch.blogspot.fr/2013/05/Sonia-Mikich-Interview-DER-SPIEGEL.html

"Mich schockieren die verwirrenden medizinischen Termini, ich kratze so viel Cool zusammen wie es gerade geht. Kann es Krebs sein? Ja. Wie wahrscheinlich, fifty-fifty? Ja, fifty-fifty. Dies alles im rational-paternalistischen Tonfall. Ein Dienstleister eben. Irgendwie falle ich aus dem Alltag. Alles Fühlen und Denken reduziert sich auf fifty-fifty. Man sagt mir nach, dass bei mir das Glas immer halbvoll ist, dass ich Optimistin bin. Aber jetzt kann ich weder Kraft noch Hoffnung mobilisieren und eine mündige Patientin bin ich auch nicht. Ich höre kaum noch zu, als noch von ausstehenden histologischen Untersuchungen die Rede ist. Professor A. hält eine Vorlesung, die ich nicht brauche."
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gesundheitssystem-wie-die-klinik-krank-macht-11760065.html

"Der Medizinbetrieb mache uns krank, davon ist Mikich heute überzeugt. Dass viele deutsche Krankenhäuser in den vergangenen Jahren privatisiert worden sind, habe dazu geführt, dass die Körper der Patienten enteignet werden. Das Gebot der Profitmaximierung regiere in den Kliniken, nicht mehr der Wunsch, die Not der Menschen zu lindern. Nicht nur die Patienten, sondern auch immer mehr Mitarbeiter würden, schildert Mikich, an der Ökonomisierung des Gesundheitswesens schier verzweifeln."
http://www.wdr5.de/sendungen/neugier-genuegt/s/d/17.05.2013-10.05/b/redezeit-sonia-mikich.html

"Konstruktive Vorschläge
Eine schockierende Bilanz. Dieser Report zeigt aber auch wachsenden Widerstand und sinnvolle Lösungsansätze. Es müsste nur Politiker geben, die sie aufgreifen und verantwortungsvoll umsetzen, damit dieses deformierte System nicht komplett aus den Fugen gerät – zum Nachteil von uns allen. Denn wir alle sind potentielle "Fälle". (Christiane Schwalbe)"
http://www.neue-buchtipps.de/sachbuch/medizin/116-sonia-mikisch-enteignet-berstelsmann.html

"Eine ernüchternde, harte, treffende Abrechung mit einer Entwicklung, die eine der wichtigsten Institutionen der Gesellschaft, das Gesundheitswesen, vor die Wand fahren lässt. Und das nicht zufällig oder „aus Versehen“. M.Lehmann-Pape 2013"
http://www.rezensions-seite.de/rezensionen/biographien-berichte/sonia-mikich-enteignet/


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