18 Juni 2013

Connie Palmen - Logbuch eines unbarmherzigen Jahres - Lesen macht klug und schoen 1009

Ein ergreifender Bericht von der Sehnsucht nach einem nicht mehr anwesenden Körper, von Selbstverlust, Wiederverortung und den liebevollen Erinnerungen "Trauer ist Verliebtheit ohne Erlösung."
Connie Palmen - Logbuch eines unbarmherzigen Jahres
Connie Palmen  |  Logbuch eines unbarmherzigen Jahres  |  Roman, Hardcover Leinen, 272 Seiten | € (D) 21.90 / sFr 29.90* / € (A) 22.60


Diogenes Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783257068597
21,90 EUR
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Die Schriftstellerin Connie Palmen und den Staatsmann Hans van Mierlo verband eine späte symbiotische Liebe. 
In diesem Buch beschreibt sie, mit vielen Rückblenden in die Zeit ihres Zusammenseins, seine Erkrankung, seinen Tod und ihren Umgang mit Trauer und Verzweiflung. Bewegende Notizen gegen das Vergessen.

Am elften November 2009, dem Tag, an dem sie elf Jahre und elf Tage zusammen sind, heiraten die Schriftstellerin Connie Palmen und der mehr als zwanzig Jahre ältere Hans van Mierlo, einer der markantesten und beliebtesten Politiker der Niederlande. 
Am elften März 2010 stirbt van Mierlo in einem Amsterdamer Krankenhaus. Zwei große symbiotisch Liebende werden für immer getrennt. 
Sechs Wochen nach dem Tod ihres Mannes beginnt Connie Palmen, aus Angst vor einem zweiten Tod, dem Tod des Vergessens, Schmerz, Trauer und Verzweiflung aufzuzeichnen, wie mit einem Log ihre Position darin zu suchen. 
Entstanden ist ein ergreifender Bericht von der Sehnsucht nach einem nicht mehr anwesenden Körper, von Selbstverlust, Wiederverortung und den liebevollen Erinnerungen an einen wunderbaren Mann.
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Connie Palmen
Connie Palmen, geboren 1955, wuchs im Süden Hollands auf und kam 1978 nach Amsterdam, wo sie Philosophie und Niederländische Literatur studierte. Ihr erster Roman, ›Die Gesetze‹, erschien 1991 und wurde gleich ein internationaler Bestseller. Sie erhielt für ihre Werke zahlreiche Auszeichnungen, so wurde sie für den Roman ›Die Freundschaft‹ 1995 mit dem renommierten AKO-Literaturpreis ausgezeichnet. Connie Palmen lebt in Amsterdam.

Presse:

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.06.2013

Connie Palmens "Logbuch eines unbarmherzigen Jahres" ist eines der lebendigsten Bücher über den Tod, die Rezensentin Kristina Maidt-Zinke in den letzten Jahren gelesen hat. Palmen betrauert in diesem Buch den Tod ihres Lebensgefährten, des niederländischen Politikers Hans van Mierlo, und zwar mit beinahe beunruhigender Offenheit, erklärt die Rezensentin. Gerade in diesem ungezwungenen, irgendwie kindlichen Umgang mit den eigenen Gefühlen und dem geringen Respekt gegenüber geltenden Tabus hatte van Mierlo selbst die Anziehung vermutet, die Palmens Texte ausüben. Die Autorin schreibt, als wolle sie ihn in seiner Ansicht unbedingt noch einmal bestätigen, berichtet Maidt-Zinke, die "Selbstentblößung ist ihre Strategie der Verlustbewältigung". Aber das Buch ist auch für Leser interessant, die sich nicht an Palmens "Publikumstherapie" beteiligen wollen, die Erinnerungen der Autorin an verstorbene Kollegen und Freunde, an Begegnungen und Gespräche, machen es schon zu einem wertvollen Dokument, findet die Rezensentin.



Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.05.2013
Connie Palmens Auseinandersetzung mit dem Tod ihres zweiten Ehemannes - auch den ihres ersten in den Neunzigern hatte sie bereits schriftlich verarbeitet - gesteht die beeindruckte Rezensentin Bettina Cosack in ihrer ausgiebig zitierenden Rezension einen "Ehrenplatz in jedem Leid-Regal" zu. Zwar weist die Autorin ihren selbst so ausgewiesenen "Strom des Kummers" bereits im Titel als bloßes und damit eher formloses Notizenkonvolut aus, stellt die Rezensentin fest, doch mangelt es den Sätzen darin nicht an Klarheit und Kraft. Wie die Autorin sich gegen das Vergessen stemmt und die Geschichte einer innigen Liebe rekonstruiert, deren Konturen Cosack ausführlich schildert, imponiert der Rezensentin genauso, wie Palmen ihre eigene Kummerlast durch gezielte Gänge ins literarische Archiv kontextualisiert: Indem sie das, was andere über das Leid des Verlassenseins geschrieben haben, mit den eigenen Erfahrungen abgleicht, erweitert oder verneint, ist "Das Logbuch eines unbarmherzigen Jahres" auch eine Auseinandersetzung mit den Maßgaben der Leid-Literatur, merkt Cosack abschließend an.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,11.05.2013:
Connie Palmens "Logbuch eines unbarmherzigen Jahres" hat Rezensentin Anja Hirsch sichtlich berührt. Sie sieht darin einen "bewegenden" Bericht über den Verlust von Palmens Mann, den niederländischen Politiker Hans von Mierlo, und weiterer geliebter Menschen. Beeindruckend findet Hirsch, wie eindringlich und zugleich sensibel die Autorin ihre Trauer, deren Entwicklung, Wiederholungen und Veränderungen beschreibt. So ist für sie ein Buch voll von Gefühlen entstanden, das dem Leser nahe geht und entwaffnet, ohne je aufdringlich zu sein.


»Connie Palmen schreibt tiefsinnige Romane, die warmherzig und unterhaltsam sind – trotz messerscharfer Analysen menschlicher Gefühle.«Elle


»Connie Palmen schreibt so leichtfüßig, so lakonisch und ironisch über Leben, Liebe und Tod – die großen Menschheitsthemen –, dass ihre Bücher zu Bestsellern wurden und sie selbst zur meistgelesenen niederländischen Autorin.«Brigitte

»Es ist selten, dass jemand mit so viel Ernsthaftigkeit und Witz, Offenheit und Intimität, Einfachheit und Intelligenz zu erzählen versteht.«Der Standard

"Selbstverständlich handelt es sich bei "Logbuch eines unbarmherzigen Jahres" um ein trauriges Buch, aber hin und wieder streut Connie Palmen auch eine schelmische Bemerkung ein. So wie die Juden ein Steinchen auf der Grabeinfassung oder dem Grabstein zurücklassen, hinterlasse ich die Kippe der Zigarette, die ich bei jedem Besuch an seinem Grab rauche. An mehreren Stellen geht sie unverblümt auf ihr Alkoholproblem ein.
Die Lektüre ist bewegend und regt zum Nachdenken an. Dennoch stellt sich die Frage, ob es sinnvoll war, das "Logbuch eines unbarmherzigen Jahres" zu publizieren? Hans van Mierlo hätte vielleicht nichts dagegen gehabt, denn über ihn schreibt Connie Palmen wenig und schon gar nichts Kompromittierendes. Aber der Inhalt des Buches ist doch sehr persönlich. Connie Palmen erwähnt viele Freunde und Bekannte, die wir nicht kennen. (Im Anhang werden einige von ihnen kurz vorgestellt.) Weil kaum etwas von ihnen wissen, interessieren sie uns nicht weiter – während sie für die Autorin wichtig sind."
http://www.dieterwunderlich.de/Palmen-logbuch-unbarmherzigen-jahres.htm#kritik




Zitat zum daily book heute:
"Ein Schriftsteller darf nicht geizig sein. Man soll in jedem Buch alles geben. Diese Literatur mag ich auch selbst am liebsten - die Offenheit, die man antrifft bei Philip Roth oder Max Frisch, wo die Selbstuntersuchung sehr weit geht. Gleichzeitig muss es natürlich einen literarischen Wert haben."
Connie Palmen

weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:

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Veranstaltungskalender:
Connie Palmen liest in München
2. Juli 2013, 20.00 Uhr

Literaturhaus München
Salvatorplatz 1
80333 München
Deutschland
Lesung in deutscher Sprache
Moderation: N. N.


Connie Palmen liest in Hamburg
16. September 2013, 20.00 Uhr

Connie Palmen liest in Darmstadt
2. Oktober 2013, 19.30 Uhr



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