18 November 2013

Svealena Kutschke - Gefährliche Arten - Lesen macht klug und schoen 1071

Svealena Kutschkes neuer Roman ist schrecklich und komisch, cool und elegant, anrührend und grausam zugleich. Und dass dieser aufwühlende Höllenritt den Leser am Ende trotz allem seltsam versöhnt entlässt, ist ihre große Kunst.
Svealena Kutschke - Gefährliche Arten
Roman


















Eichborn Verlag, Frankfurt/Main 2013
ISBN 9783847905370
16,99 EUR
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Sasha und Jannis sind jung und sie wissen nicht, was sie tun; heilig ist ihnen allein ihre Kunst. Ihr Mobiliar suchen sie danach aus, ob man sich an den Kanten anständig verletzen kann. 
Dann wird Lizzy geboren. 
Sashas Art zu lieben ist so hilflos wie gnadenlos. Sieben Jahre führt die Familie ein Leben wie ein Drahtseilakt, bis das Seil schließlich reißt. 
Sashas Kunst wird radikaler, die Künstlerin gefährlich. Sie weiß noch immer nicht, was sie tut, aber das mit erschreckender Konsequenz. 
Wir erleben: wie eine Frau, die zu mögen uns sehr leicht fällt, zur Mörderin wird.



Svealena Kutschke, geboren 1977 in Lübeck, studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim und lebt heute in Berlin. Sie ist Preisträgerin des Open Mike 2008. 
Ein Jahr später erschien ihr Debüt "Etwas Kleines gut versiegeln", über das der Kulturspiegel schrieb: „Ein überraschender Roman, zweideutig und von verstörender Eindringlichkeit.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Svealena_Kutschke

Presse:

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.10.2013
In ihrem zweiten Roman "Gefährliche Arten" kontrastiert Svealena Kutschke heftig den freundlich ironisierenden Ton ihres Debütromans, berichtet Catharina Koller. Im Buch tummelt sich eine Gruppe von Künstlern, die in unterschiedlichen Konstellationen durch die Gegend schlafen und mal mehr, mal weniger stabile Beziehungen eingehen, manchmal mit Kind, fasst die Rezensentin zusammen. Die Protagonistin Sasha, die "Dienstleistung als Performance-Kunst" aufbereitet, ist mächtig angekotzt von den geronnenen Klischees ihrer Generation, der Entscheidungsvielfalt, der Ironie, der Distanz, der Gleichgültigkeit, zählt Koller auf. Sasha reagiert mit Gewalt, verrät die Rezensentin, der es vorkommt, als wolle Kutschke vor allem verstörende Bilder liefern. Koller traut der Autorin aber auch zu, dass diese wiederum nur den Literaturbetrieb auf die Schippe nimmt, indem sie sich mit ihrer Drastik markt- und feuilletonwirksam positioniert und diese Finte transparent macht. Dann gibt es kein "Entkommen aus der Ironieschleife" mehr, aber dann hat die Autorin den wahrscheinlichen Erfolg auch verdient, findet Koller.

»Svealena Kutschke eröffnet mit dem Roman GEFÄHRLICHE ARTEN ein drastisch brutales Spiel. Dem Roman seien viele Käufer gewünscht, die in dieses Spiel à la Damien Hirst einsteigen.«



Im Interview: Svealena Kutschke
Mit dem Roman »Gefährliche Arten« von Svealena Kutschke erlebt der Leser einen rasanten, aufwühlenden Höllenritt. Im Interview spricht die Berliner Autorin über das Böse in einer sympathischen Figur, nämlich einer jungen Frau und Mutter, die Schritt für Schritt zur Serienmörderin wird.
http://www.luebbe.de/Personen/Details/Svealena+Kutschke/Specials/Id/1597298/2013_07_08/Im+Interview%3A+Svealena+Kutschke



Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:


Kutschke, Svealena
Ein sprachlich hochentwickelter, hochsensibler Text. Die Grenzen des Realen verschwimmen, und die Polarität der Geschlechterfestlegung...  
Wallstein
19,00 €


Zitat zum daily book heute:
"Es gibt ein Versagen der Figuren aneinander, das darin besteht, dass sie sich nicht entscheiden für einander. Das Heroische der Liebe wird dadurch banalisiert. Das ist ein recht menschliches Versagen, das in diesem speziellen Fall dämonische Konsequenzen nach sich zieht. Es handelt sich ja nicht um resignierte Figuren, sie wollen alle das Intensive, Wahre, aber sie haben keinen Mut dafür. Der Mangel wird also recht aggressiv kanalisiert."

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