Brigitte Kronauers »Gewäsch und Gewimmel« auf Platz 2 der SWR-Bestenliste November 2013:
Brigitte Kronauer - Gewäsch und Gewimmel
Roman
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2013
ISBN 9783608980066
26,95 EUR
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Im Wartezimmer der mitfühlenden Krankentherapeutin Elsa hinterlassen alle ihre unsichtbaren Spuren: Ob jung oder alt, reich oder arm, deprimiert oder verliebt, hier kreuzen sich Lebensgeschichten, Sehnsüchte und Zeitungslektüren.
Doch nachts bedrängen die Geständnisse der Patienten die wachliegende Elsa. So auch Elsas Lieblingspatientin Luise Wäns, die verliebt ist in Hans Scheffer, den Leiter eines Renaturierungsprojekts.
Sie wünscht sich sehnlichst, mit ihm noch einmal in die Kindheit abzutauchen, ein kleines Arkadien zu schaffen gegen eine angeblich erwachsene Welt.
Eine Welt, die großartig oder furchtbar ist wie die täglichen Nachrichten, die einen aber ständig überfordert. Und dennoch trotzen die Figuren dem Alltag stets aufs neue Bedeutung und Sinn ab.
Brigitte Kronauer, 1940 in Essen geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Hamburg. Sie ist mit Romanen wie »Frau Mühlenbeck im Gehäus« (1986) und »Teufelsbrück« (2000) bekannt geworden.
Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Fontane-Preis der Stadt Berlin, mit dem Heinrich-Böll-Preis, dem Hubert-Fichte-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet.
2004 erschien ihr von der Kritik gefeierter Roman »Verlangen nach Musik und Gebirge«. Im gleichen Jahr erhielt sie den Mörike-Preis der Stadt Fellbach für ihr Gesamtwerk zuerkannt, und 2004 den Grimmelshausen-Preis für den Roman »Teufelsbrück«.
2005 wurde ihr der Bremer Literaturpreis für den Roman »Verlangen nach Musik und Gebirge« verliehen.
2005 hat Brigitte Kronauer den Büchner-Preis der Darmstädter Akademie erhalten.
Das erzählerische Werk von Brigitte Kronauer ist bei Klett-Cotta erschienen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Kronauer
Presse:
Brigitte Kronauer: "Gewäsch und Gewimmel", Klett-Cotta, Stuttgart 2013, 611 Seiten
Viele Figuren - alle Patienten ein und derselben Therapeutin - bevölkern das fein zugeschliffene Prosa-Mosaik in Brigitte Kronauers "Gewäsch und Gewimmel". Der Titel ist Programm: Humorvoll, romantisch und in Teilen surreal führt die Autorin durch Beziehungs- und Klatschgeschichten.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/2295720/
Viele Figuren - alle Patienten ein und derselben Therapeutin - bevölkern das fein zugeschliffene Prosa-Mosaik in Brigitte Kronauers "Gewäsch und Gewimmel". Der Titel ist Programm: Humorvoll, romantisch und in Teilen surreal führt die Autorin durch Beziehungs- und Klatschgeschichten.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/2295720/
http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=3&broadcast=348686&datum=20131023&playtime=1382531572&fileid=b930bfaf&sendung=348686&beitrag=2295720&/
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.11.2013:
Brigitte Kronauer könnte die letzte Autorin der Gegenwart sein, die sich noch traut, die Welt zu deuten, und nicht nur erzählt, glaubt Jens Jessen. Ihr neuer Roman "Gewäsch und Gewimmel" macht in seinen vielen sich zusehends verschränkenden Episoden jedenfalls eine ganze Kosmologie auf, die auf abstrakter Ebene eine Bewegung von der Immanenz zur Transzendenz und wieder zurück vollzieht, erklärt der Rezensent: durch Liebe wird eine Art Gott erschaffen - eigentlich ist er Landschaftspfleger -, der aber durch ein dumme Hochzeit stürzt und als "entzauberte Gestalt der verwalteten Welt" endet, fasst Jessen zusammen. Diese Bewegung spiegelt sich aber im Konkreten und Kleinen, verrät der Rezensent, die kulturschaffenden Zweibeiner zieht es aus der Großstadt zurück in die Natur, bei Kronauer bricht der Eskapismus aus, erläutert Jessen, der gerne noch vieles mehr über dieses Buch geschrieben hätte, das ihn so begeistert hat, aber ausloten wird man die Kronauer sowieso nie ganz, weiß der Rezensent.
Man wird nicht behaupten wollen, Geschichten liessen sich heutzutage nur mehr so erzählen: zerstückelt und zerstreut im Gewimmel – wie wir selber gerade eben durchs Leben und den «Gewittersturm sporadischer Epiphanien» taumeln. Aber es hat auch etwas Befreiendes, wenn die Anarchie des Daseins so unmittelbar und ungeschönt ins Erzählen hinüberschwappt. Anstrengungslos ist ein solcher Taumel nicht zu haben. Wir müssen die Geschichten schon selber in «Gewäsch und Gewimmel» finden. Die unbefangene Fertigkeit dazu haben wir seit Kindheitstagen, da die Wimmelbilder eine erste vergnügliche und keineswegs befremdliche Sehschule waren, leider eingebüsst.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur/gewittersturm-der-geschichten-1.18178988
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.11.2013:
Etwas Befreiendes hat der neue Roman von Brigitte Kronauer für Roman Bucheli. Warum? Bucheli findet die direkte Abbildung unserer fragmentierten Lebensweise im Text großartig. Einerseits. Andererseits gibt der Rezensent gerne zu, dass ihm die Lektüre Mühe gemacht hat. Da Kronauer keinen Roman im herkömmlichen Sinn erzählt, sondern ein zettelkastenartig zusammenhängendes Durcheinander mit vielen Anfängen und Enden, auf dem Bucheli wie auf einem Teppich davongetragen wird, muss sich der Leser durch manches "Gewäsch" kämpfen, etwa das der Physiotherapeutin Elsa, die den Leiden ihrer Patienten allzu nah kommt. Die drei Teile des Romans versucht der Rezensent dennoch irgendwie aufeinander zu beziehen - und siehe, es gelingt zumindest teilweise. Und Bucheli stellt fest: Es geht auch hier, wie seit jeher, um die eine große Erzählung vom Leben und Sterben der Menschen.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.11.2013:
Hin- und hergerissen ist Kristina Maidt-Zinke vom neuen Roman aus dem Hause Brigitte Kronauer, den sie mit einem Wimmelbild vergleicht. Verstreute Juwelen, Naturschilderungen etwa, Porträts, Anekdoten, Essayistisches, Komisches, Aufge- und Erlesenes, wie die Rezensentin es von der Autorin kennt. Dass Kronauer all das um die Praxis einer Physiotherapeutin herum anordnet, anhand eines Füllhorns von Figuren ins Bild bringt, scheint Maidt-Zinke allerdings nicht unproblematisch. Was sie beim Wimmelbild immerhin als Ganzes mit dem Blick erfassen kann, benötigt im Wimmelroman doch etwas wie eine Bewegung, die den Leser mitnimmt, meint sie. Genau die aber fehlt der Rezensentin. Die verschiedenen "Krankengeschichten" und Schicksale im Text bleiben gewissermaßen gesichtslos, erklärt Maidt-Zinke, die Figuren entwickeln kein Eigenleben, bleiben Sprachrohr.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2013
Eigentlich schätzt Rose-Marie Gropp Brigitte Kronauer für ihr feinsinnig-ironisches und oft Stilblüten treibendes Spiel mit Sprache und einer Überfülle an Reizen. Leider muss die Kritikerin aber nach der Lektüre des Romans "Gewäsch und Gewimmel" feststellen: Dieses Mal hat es die Autorin zu bunt getrieben. Zunehmend ungeduldig folgt die Rezensentin den Irrungen und Wirrungen in der Praxis der Physiotherapeutin Elsa Gerlach, begegnet etwa der alten Dame Luise Wäns, die ganz vernarrt in den unauffälligen Hans Scheffer ist, oder dem freundlichen Bio-Metzger Wilhelm Hehe, der sich kurz vor seinem Tod noch in die unschöne Sabine verliebt. Leider gelingt es Kronauer nicht, den Leser längerfristig an eine der Figuren zu binden, klagt Gropp, die das Personal des Romans an "marionettenhaft hampelnde Larven" erinnert. Und so erscheint der Kritikerin dieser zwar kunstfertige, aber wenig mitreißende Sprachfluss, der weitreichende Themen wie Altern, Tod und bedrohte Umwelt streift, schließlich als eine "im Scheitern monumentale Versuchsanordnung".
Brigitte Kronauer zeigt in Gewäsch und Gewimmel aufs Neue ihre feinnervige Könnerschaft und ihre hohe Raffinesse im Strukturieren ihrer zahllosen Erzählpartikel, indem sie aus lauter scharf gesehenen Detail-Realismen ein hochartifizielles Roman-Universum erschafft.
Sigrid Löffler, kulturradio
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.10.2013
Judith von Sternburg sieht den allwissenden, weltschaffenden Erzähler fröhlich Urständ feiern in Brigitte Kronauers neuem Roman. Was ihr zunächst wirklich wie Gewäsch und Gewimmel erscheint, entpuppt sich schnell als straff kalkuliertes und strukturiertes Stück Literatur. Logisch eigentlich bei dieser Autorin, scheint sich Sternburg zu sagen, die schon dem Begriff Liebesgeschichte bei Kronauer nicht über den Weg traut, so unkonventionell geht es im Buch zu, nicht nur in Liebesdingen, lässt uns die Rezensentin wissen, auch bei Tod und Kummer und all den anderen Alltagsproblemen, die die Autorin ihrer Figur Elsa, einer Krankentherapeutin, klar, in die Praxis schickt.
"Elsa Gundlach hat zur Aufheiterung ihrer teilweise schwer geplagten Klienten für jeden Montagmorgen einen frischen Strauß in Auftrag gegeben. Pünktlich nach einer Woche ist er welk und wird weggeworfen." Kürzestprosa und großer Roman in einem. Rätselhaftes passiert. Naja, nicht immer."
http://www.swr.de/swr2/literatur/bestenliste/brigitte-kronauer-gewaesch-bestenliste/-/id=98456/nid=98456/did=12281034/lg292s/index.html
Raffiniert Strukturiert: Brigitte Kronauer zeigt in Gewäsch und Gewimmel aufs Neue ihre feinnervige Könnerschaft und ihre hohe Raffinesse im Strukturieren ihrer zahllosen Erzählpartikel, indem sie aus lauter scharf gesehenen Detail-Realismen ein hochartifizielles Roman-Universum erschafft. Sigrid Löffler, kulturradio
Brigitte Kronauer könnte die letzte Autorin der Gegenwart sein, die sich noch traut, die Welt zu deuten, und nicht nur erzählt, glaubt Jens Jessen. Ihr neuer Roman "Gewäsch und Gewimmel" macht in seinen vielen sich zusehends verschränkenden Episoden jedenfalls eine ganze Kosmologie auf, die auf abstrakter Ebene eine Bewegung von der Immanenz zur Transzendenz und wieder zurück vollzieht, erklärt der Rezensent: durch Liebe wird eine Art Gott erschaffen - eigentlich ist er Landschaftspfleger -, der aber durch ein dumme Hochzeit stürzt und als "entzauberte Gestalt der verwalteten Welt" endet, fasst Jessen zusammen. Diese Bewegung spiegelt sich aber im Konkreten und Kleinen, verrät der Rezensent, die kulturschaffenden Zweibeiner zieht es aus der Großstadt zurück in die Natur, bei Kronauer bricht der Eskapismus aus, erläutert Jessen, der gerne noch vieles mehr über dieses Buch geschrieben hätte, das ihn so begeistert hat, aber ausloten wird man die Kronauer sowieso nie ganz, weiß der Rezensent.
Man wird nicht behaupten wollen, Geschichten liessen sich heutzutage nur mehr so erzählen: zerstückelt und zerstreut im Gewimmel – wie wir selber gerade eben durchs Leben und den «Gewittersturm sporadischer Epiphanien» taumeln. Aber es hat auch etwas Befreiendes, wenn die Anarchie des Daseins so unmittelbar und ungeschönt ins Erzählen hinüberschwappt. Anstrengungslos ist ein solcher Taumel nicht zu haben. Wir müssen die Geschichten schon selber in «Gewäsch und Gewimmel» finden. Die unbefangene Fertigkeit dazu haben wir seit Kindheitstagen, da die Wimmelbilder eine erste vergnügliche und keineswegs befremdliche Sehschule waren, leider eingebüsst.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur/gewittersturm-der-geschichten-1.18178988
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.11.2013:
Etwas Befreiendes hat der neue Roman von Brigitte Kronauer für Roman Bucheli. Warum? Bucheli findet die direkte Abbildung unserer fragmentierten Lebensweise im Text großartig. Einerseits. Andererseits gibt der Rezensent gerne zu, dass ihm die Lektüre Mühe gemacht hat. Da Kronauer keinen Roman im herkömmlichen Sinn erzählt, sondern ein zettelkastenartig zusammenhängendes Durcheinander mit vielen Anfängen und Enden, auf dem Bucheli wie auf einem Teppich davongetragen wird, muss sich der Leser durch manches "Gewäsch" kämpfen, etwa das der Physiotherapeutin Elsa, die den Leiden ihrer Patienten allzu nah kommt. Die drei Teile des Romans versucht der Rezensent dennoch irgendwie aufeinander zu beziehen - und siehe, es gelingt zumindest teilweise. Und Bucheli stellt fest: Es geht auch hier, wie seit jeher, um die eine große Erzählung vom Leben und Sterben der Menschen.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.11.2013:
Hin- und hergerissen ist Kristina Maidt-Zinke vom neuen Roman aus dem Hause Brigitte Kronauer, den sie mit einem Wimmelbild vergleicht. Verstreute Juwelen, Naturschilderungen etwa, Porträts, Anekdoten, Essayistisches, Komisches, Aufge- und Erlesenes, wie die Rezensentin es von der Autorin kennt. Dass Kronauer all das um die Praxis einer Physiotherapeutin herum anordnet, anhand eines Füllhorns von Figuren ins Bild bringt, scheint Maidt-Zinke allerdings nicht unproblematisch. Was sie beim Wimmelbild immerhin als Ganzes mit dem Blick erfassen kann, benötigt im Wimmelroman doch etwas wie eine Bewegung, die den Leser mitnimmt, meint sie. Genau die aber fehlt der Rezensentin. Die verschiedenen "Krankengeschichten" und Schicksale im Text bleiben gewissermaßen gesichtslos, erklärt Maidt-Zinke, die Figuren entwickeln kein Eigenleben, bleiben Sprachrohr.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2013
Eigentlich schätzt Rose-Marie Gropp Brigitte Kronauer für ihr feinsinnig-ironisches und oft Stilblüten treibendes Spiel mit Sprache und einer Überfülle an Reizen. Leider muss die Kritikerin aber nach der Lektüre des Romans "Gewäsch und Gewimmel" feststellen: Dieses Mal hat es die Autorin zu bunt getrieben. Zunehmend ungeduldig folgt die Rezensentin den Irrungen und Wirrungen in der Praxis der Physiotherapeutin Elsa Gerlach, begegnet etwa der alten Dame Luise Wäns, die ganz vernarrt in den unauffälligen Hans Scheffer ist, oder dem freundlichen Bio-Metzger Wilhelm Hehe, der sich kurz vor seinem Tod noch in die unschöne Sabine verliebt. Leider gelingt es Kronauer nicht, den Leser längerfristig an eine der Figuren zu binden, klagt Gropp, die das Personal des Romans an "marionettenhaft hampelnde Larven" erinnert. Und so erscheint der Kritikerin dieser zwar kunstfertige, aber wenig mitreißende Sprachfluss, der weitreichende Themen wie Altern, Tod und bedrohte Umwelt streift, schließlich als eine "im Scheitern monumentale Versuchsanordnung".
Brigitte Kronauer zeigt in Gewäsch und Gewimmel aufs Neue ihre feinnervige Könnerschaft und ihre hohe Raffinesse im Strukturieren ihrer zahllosen Erzählpartikel, indem sie aus lauter scharf gesehenen Detail-Realismen ein hochartifizielles Roman-Universum erschafft.
Sigrid Löffler, kulturradio
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.10.2013
Judith von Sternburg sieht den allwissenden, weltschaffenden Erzähler fröhlich Urständ feiern in Brigitte Kronauers neuem Roman. Was ihr zunächst wirklich wie Gewäsch und Gewimmel erscheint, entpuppt sich schnell als straff kalkuliertes und strukturiertes Stück Literatur. Logisch eigentlich bei dieser Autorin, scheint sich Sternburg zu sagen, die schon dem Begriff Liebesgeschichte bei Kronauer nicht über den Weg traut, so unkonventionell geht es im Buch zu, nicht nur in Liebesdingen, lässt uns die Rezensentin wissen, auch bei Tod und Kummer und all den anderen Alltagsproblemen, die die Autorin ihrer Figur Elsa, einer Krankentherapeutin, klar, in die Praxis schickt.
"Elsa Gundlach hat zur Aufheiterung ihrer teilweise schwer geplagten Klienten für jeden Montagmorgen einen frischen Strauß in Auftrag gegeben. Pünktlich nach einer Woche ist er welk und wird weggeworfen." Kürzestprosa und großer Roman in einem. Rätselhaftes passiert. Naja, nicht immer."
http://www.swr.de/swr2/literatur/bestenliste/brigitte-kronauer-gewaesch-bestenliste/-/id=98456/nid=98456/did=12281034/lg292s/index.html
Raffiniert Strukturiert: Brigitte Kronauer zeigt in Gewäsch und Gewimmel aufs Neue ihre feinnervige Könnerschaft und ihre hohe Raffinesse im Strukturieren ihrer zahllosen Erzählpartikel, indem sie aus lauter scharf gesehenen Detail-Realismen ein hochartifizielles Roman-Universum erschafft. Sigrid Löffler, kulturradio
http://article.wn.com/view/2013/10/29/Gewasch_und_Gewimmel_Kronauers_gro_er_Gegenwartsroman/#/related_news
Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:
"Es gibt bei mir ein großes botanisches Interesse. Das geht zurück auf einen vorzüglichen Biologieunterricht, den ich in der Sexta und Quinta hatte, der sehr streng war - wir mussten also immer Bestimmungsübungen machen, die Lehrerin haben wir gefürchtet - aber ich merke immer noch, dass Pflanzen zu erkennen und dann auch bei ihrem Namen zu rufen, dass das eine große Freude ist. Hier ist es natürlich so, dass ein Naturschutzgebiet eine große Rolle spielt, und das ist eben auch der Ort, wo diese Liebesgeschichte, die auch so ein bisschen unter Naturschutz steht, stattfindet."
Brigitte Kronauer
"Ich hab ja immer eine große Lust an Geschichten gehabt, an der Geschichtendramaturgie: Wann wird etwas zu einer Geschichte? Wann sitzt eine Pointe, aber auch wann sitzt sie nicht? Und das ist eben auch was Schönes. Das kann man zum Beispiel bei den Grimmschen Märchen sehen; die unbekannteren, die verstreichen oft auf eine merkwürdig witzlose Weise. Und das finde ich eben auch gut.
Und es gibt durchaus eine Reihe von Geschichten, wo man denkt, warum hat sie das jetzt erzählt, was ist der Schluss, was ist das Ergebnis? Das ist aber auch ein besonderer Reiz für mich, dass die dann eigentlich keine konventionelle Geschichte sind, und dann stutzt man und liest sie vielleicht nochmal, und dann wird etwas, was vielleicht nur lächerlich ist oder ein Kalauer zu sein scheint, vor allen Dingen in der Konfrontation mit einer folgenden oder vorausgegangenen Geschichte dann doch irgendwie schlüssig."
Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:
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Wartezimmer der mitfühlenden Krankentherapeutin Elsa hinterlassen
alle ihre unsichtbaren Spuren: Ob jung oder alt, reich...
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Zitat zum daily book heute:
"Warum brauchen wir sie trotzdem, warum sollten wir sie brauchen, die Literatur?
Weil in ihr der Hagel der Neuigkeiten und Kolportagen, des Zufälligen und Belanglosen plötzlich zur Bedeutsamkeit erstarrt. und wir vertrauen uns ihren Bildern, ihren Nerven, ihrer Logik an, wir werden angeweht von einem fremden, vertrauten, uns einleuchtenden Geist.“
"Es gibt bei mir ein großes botanisches Interesse. Das geht zurück auf einen vorzüglichen Biologieunterricht, den ich in der Sexta und Quinta hatte, der sehr streng war - wir mussten also immer Bestimmungsübungen machen, die Lehrerin haben wir gefürchtet - aber ich merke immer noch, dass Pflanzen zu erkennen und dann auch bei ihrem Namen zu rufen, dass das eine große Freude ist. Hier ist es natürlich so, dass ein Naturschutzgebiet eine große Rolle spielt, und das ist eben auch der Ort, wo diese Liebesgeschichte, die auch so ein bisschen unter Naturschutz steht, stattfindet."
Brigitte Kronauer
"Ich hab ja immer eine große Lust an Geschichten gehabt, an der Geschichtendramaturgie: Wann wird etwas zu einer Geschichte? Wann sitzt eine Pointe, aber auch wann sitzt sie nicht? Und das ist eben auch was Schönes. Das kann man zum Beispiel bei den Grimmschen Märchen sehen; die unbekannteren, die verstreichen oft auf eine merkwürdig witzlose Weise. Und das finde ich eben auch gut.
Und es gibt durchaus eine Reihe von Geschichten, wo man denkt, warum hat sie das jetzt erzählt, was ist der Schluss, was ist das Ergebnis? Das ist aber auch ein besonderer Reiz für mich, dass die dann eigentlich keine konventionelle Geschichte sind, und dann stutzt man und liest sie vielleicht nochmal, und dann wird etwas, was vielleicht nur lächerlich ist oder ein Kalauer zu sein scheint, vor allen Dingen in der Konfrontation mit einer folgenden oder vorausgegangenen Geschichte dann doch irgendwie schlüssig."
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