27 Februar 2013

Amy Waldman - Der amerikanische Architekt - Lesen macht klug und schoen 919

»Scharfzüngig erzählt Amy Waldman vom schlingernden Selbstfindungsprozess eines zersplitterten Landes.«
Amy Waldman - Der amerikanische Architekt
Roman

















Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2013
ISBN 9783895614910
24,95 EUR
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Aus dem Amerikanischen von Brigitte Walitzek. 
Eine Jury hat sich in Manhattan versammelt, um den besten Entwurf einer Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlags vom 11. September auszuwählen. Nach langwierigen Beratungen und einem zähen Ringen um das richtige Konzept öffnen die Juroren den Briefumschlag, der den Namen des bislang anonymen Gewinners enthält und sind schockiert. 
Der Architekt ist ein Muslim. Innerhalb der Jury setzt sich Claire Burwell am leidenschaftlichsten für den umstrittenen Gewinner ein. Als Betroffene, die ihren Mann bei dem Attentat verlor, hat ihre Stimme besonderes Gewicht. 
Doch als die Entscheidung an die Öffentlichkeit gelangt, gerät Claire ins Visier entrüsteter Familienangehöriger und wird zur Zielscheibe sensationshungriger Journalisten, radikaler Aktivisten und ehrgeiziger Politiker. 
Nicht zuletzt bringt der so komplizierte wie begabte Architekt sie an ihre Grenzen.

Amy Waldman

Amy Waldman, Jahrgang 1969, leitete das Südasien-Büro der NEW YORK TIMES und war dort Korrespondentin für THE ATLANTIC. Ihre Erzählungen erschienen in THE ATLANTIC, im BOSTON REVIEW und wurden in THE BEST AMERICAN NONREQUIRED READING 2010 aufgenommen. Sie lebt in Brooklyn.
http://en.wikipedia.org/wiki/Amy_Waldman
http://www.thesubmissionnovel.com/author



Presse:
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.02.2013
In den USA wird Amy Waldmans Debütroman "Der amerikanische Architekt" schon mit Tom Wolfes "Fegefeuer der Eitelkeiten" verglichen, berichtet Sabine Rohlf, die den Vergleich durchaus nicht abwegig findet. Die Geschichte um einen indischstämmigen Moslem, der die Ausschreibung für einen 9/11-Gedenkstätte gewinnt und damit eine erhitzte Debatte, wenn nicht gar eine nationale Krise auslöst, halte der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel, nein, "einen blank geputzten Spiegel" vor, meint die Rezensentin, der besonders gefällt, wie differenziert Waldman die unzähligen Graustufen zwischen Gut und Böse ausschraffiert - durch und durch böse ist nur eine Figur, eine Skandalreporterin - bemerkenswert angesichts Waldmans eigenen journalistischen Hintergrunds, findet Rohlf, die das Buch als einen unterhaltsamen und aufschlussreichen Einblick in die "Reflexe einer beschädigten demokratischen Kultur" empfiehlt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2013
Anja Hirsch zeigt sich beeindruckt von Amy Waldmanns Versuch die Selbstfindungsprozesse der amerikanischen Gesellschaft nach den Anschlägen vom 11. September noch einmal scharfzüngig und kritisch anhand einer Reihe von Einzelschicksalen zu erzählen. Dass der Roman dialoglastig und klug komponiert ist und den Leser und seine Empathie immer wieder herausfordert, ist für Hirsch ein Plus des Textes. Die einzelnen, sehr unterschiedlichen Interessen bei der Suche nach einem geeigneten Mahnmal werden für Hirsch deutlich; Prinzipientreue, Machtinteressen, Sehnsüchte, Rachegefühle und wie sie einander bedingen.


»Die gesellschaftlichen und medialen Reflexe nach der spektakulären Enthüllung des „Skandals“ beschreibt Waldman bestechend glaubwürdig – ohne dabei je zynisch zu werden. Stattdessen pflegt sie die Kultur der liebevollen Figurenzeichnung: ob es sich nun um Lokalpolitiker, Chefredakteure oder trauernde Witwen handelt.«
Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine

»Scharfzüngig erzählt Amy Waldman vom schlingernden Selbstfindungsprozess eines zersplitterten Landes.«
Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Amy Waldman hat ein atemberaubendes Buch um diesen Plot herum geschrieben, der haargenau so hätte stattgefunden haben können. (...) DER AMERIKANISCHE ARCHITEKT ist ein faszinierender Ausschnitt aus dem komplexen Inneren einer zutiefst und mehrfach gespaltenen Gesellschaft.«
Renée Zucker, rbb inforadio

»Bravourös und fesselnd, mutig und mitreißend.«
The New York Times

»Ein außergewöhnliches Debüt über ein verändertes Amerika, voller Witz und elegant geschrieben.«
The Guardian

»Ein eindringlicher politischer Roman über den Medienzirkus um die ideale Gedenkstätte für den 11. September.«
Times Literary Supplement

»Ein furioses Debüt über die Versprechen der Demokratie.«
National Public Radio



Leseprobe:
"Gärten sind Fetische der europäischen Bourgeoisie", sagte Ariana und deutete auf die Wände des Esszimmers, die mit einem Panorama üppiger Bäume tapeziert waren, zwischen denen winzige, förmlich gekleidete Männer und Frauen lustwandelten. "Fetische der Aristokratie" korrigierte der einzige Historiker in der Jury. "Die Bourgeoisie hat den Adel nur nachgeäfft." "Sie ist übrigens französisch, die Tapete", warf die Assistentin des Bürgermeisters, seine Vertreterin in der Jury, ein. "Der springende Punkt ist jedenfalls", fuhr Ariana fort, "dass Gärten nichts für unser Land Typisches sind. Kein Teil unserer Tradition." "Erfahrungen zählen mehr als Tradition", sagte Claire. "Nein, Traditionen sind Erfahrungen. Wir sind darauf gepolt, an bestimmten Orten bestimmte Gefühle zu empfinden."

Leseprobe hier:


Terroranschlag hat das Land verändert
"Amy Waldman hat einen detailreichen, stellenweise etwas langatmigen Roman geschrieben, der ein lebendiges Bild davon vermittelt, wie New York auf die Anschläge des 11. September reagierte und sich Amerika in der Folge dieser Ereignisse veränderte.
Tatsächlich wurden am Ground Zero über 400 Eichen und Amberbäume gepflanzt, der Garten wäre also ein denkbar sinnvoller Entwurf gewesen - und Mohammad Khan der richtige Architekt mit dem falschen Namen.
In leicht gekürzter Form hat der Schauspieler Ulrich Noethen Amy Waldmans Roman unter dem Titel: "Der amerikanische Architekt" für den Hörverlag vertont"
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/architekt109.html

Conversation: Amy Waldman, Author of 'The Submission'




Dialogue Amy Waldman



Author talk: Amy Waldman




Zitat zum daily book heute:
“Jealousy clings to love's underside like bats to a bridge.”  - 
"Eifersucht klammert sich an die Unterseite der Liebe wie Fledermäuse unter eine Brücke."
Amy Waldman


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