05 Februar 2013

Hanna Rosin - Das Ende der Männer - Lesen macht klug und schoen 901

Das Ende der Männer ist keine feministische Streitschrift, keine Prophezeiung, sondern eine messerscharfe, weitsichtige Diagnose.
Hanna Rosin - Das Ende der Männer
Und der Aufstieg der Frauen
Sachbuch



Berlin Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783827011329
19,99 EUR
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"In fast allen Bereichen unserer heutigen Lebens- und Arbeitswelt sind Frauen auf dem Vormarsch.  In DAS ENDE DER MÄNNER zeigt Hanna Rosin auf, warum Frauen bald an der Spitze der Gesellschaft stehen werden — ein großes Debattenbuch, in Bedeutung und Weitsicht vergleichbar mit den Werken Simone de Beauvoirs oder Naomi Wolfs.
Ist die jahrtausendealte Herrschaft des Patriarchats am Ende? Noch nicht, sagt Hanna Rosin, doch die massiven Veränderungen der Berufswelt und des Bildungssystems haben eine Dynamik in Gang gesetzt, die das Verhältnis zwischen den Geschlechtern nachhaltig verändert. So scheinen viele Anforderungen der modernen Dienstleistungsgesellschaft — Flexibilität, soziale Intelligenz, Kommunikations- fähigkeit — eindeutig Frauen in die Hände zu spielen, während Männer oft von den Umwälzungen überfordert sind.

Hanna Rosin zeigt — frei von ideologischen Prämissen —, wie sich heute das Leben von Männern und Frauen unterscheidet, wie sehr sich die Art und Weise geändert hat, wie heute gearbeitet, gelernt, zusammengelebt wird. Differenziert und mit vielen konkreten Beispielen gelingt es Rosin, die Chancen und Schattenseiten des »weiblichen Jahrhunderts« in den Blick zu nehmen. Das Ende der Männer ist keine feministische Streitschrift, keine Prophezeiung, sondern eine messerscharfe, weitsichtige Diagnose.
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer und Helmut Dierlamm"




Hanna Rosin hat in Stanford studiert und arbeitet als Journalistin u. a. für SLATE, THE ATLANTIC, THE WASHINGTON POST und THE NEW YORKER. Ihre Beiträge wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet und stießen in den USA oftmals kontroverse Debatten an. Der Artikel »The End of Men« aus dem Jahr 2010 machte sie auch einem internationalen Publikum bekannt. Hanna Rosin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Washington, D. C.

Presse:

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.2013
Für Ralf Bönt, Autor des Männermanifests "Das entehrte Geschlecht", reiht sich die Autorin mit ihrem Buch in die Tradition eines unguten Diskurses ein, der unmittelbar mit der dunklen Seite der Gender Studies zusammenhängt und irgendwie auch mit Alice Schwarzer. Beinhart erscheint Bönt hier die Ideologie der Wahrheitsmissachtung zugunsten von Interessen durchgedrückt. So gesehen sind Frauen dann auch besser gerüstet für die Anforderungen unseres Zeitalters, klar, meint er. Ursachenforschung betreibe Hanna Rosin leider nicht, und auch keine Untersuchung in Sachen Männergesundheit und gleichberechtigte Vaterschaft. Stattdessen sieht sich der Rezensent mit Ressentiments konfrontiert, die für ihn höchstens eins bedeuten: Das Ende des Feminismus.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.01.2013
Der Inhalt von Hanna Rosins Buch "Das Ende der Männer und der Aufstieg der Frauen" scheint Rezensentin Simone Schmollack deutlich weniger provokativ zu sein als der Titel. Das in den USA derzeit heftig diskutierte Werk wird ihres Erachtens in Deutschland keine Aufregung auslösen. Im Vergleich zu feministischen Streitschriften wie "Bitterfotze" von Maria Sveland oder "How To Be a Woman" von Caitlin Moran kommt ihr Rosins Buch geradezu "plaudernd und sachlich" vor. Nichtsdestoweniger scheint ihr die Entwicklung, dass Frauen zunehmend mehr arbeiten als Männer, mitunter auch in besseren Positionen und den Männern die Ernährerrolle streitig machen, von Rosin gut beschrieben. Auch in Deutschland sieht Schmollack Regionen, in denen überwiegend die Männer arbeitslos sind und die Frauen die Familie ernähren. Die Rezensentin wünscht sich auch gar nicht das Ende der Männer, sondern wäre fürs Erste schon mit einem Umdenken bezüglich der Geschlechterrollen zufrieden.


Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.01.2013
"Das Buch hat eine Debatte losgetreten", meldet Susanne Mayer und referiert die breite Aufmerksamkeit, die Hanna Rosins "Das Ende der Männer" in amerikanischen und englischen Medien eingeräumt wurde. Um gleich darauf einzuschränken, dass die Debatte von Rosin nicht eigentlich losgetreten wurde, sondern schon lange andauert, womöglich seit der Antike, ja, "man hat diese Debatte ein wenig satt". Was also ist neu in Rosins Buch? Dass sie ihre These durch "Zahlengewitter, Statistiken, Ländervergleiche" belegt? Dabei vergisst sie jedoch die zahllos vorhandenen Gegenbeweise, meint die Rezensentin und verweist auf eine Realität, in der "kein Parlament der Welt" paritätisch besetzt ist. Gut gefällt ihr hingegen Rosins Vision einer gleichberechtigten Ehe mit fluide alternierenden Karrierephasen.

Frauen auf dem Vormarsch


Hanna Rosin: "Das Ende der Männer. Und der Aufstieg der Frauen". Berlin VerlagVon Gregor Peter Schmitz
Frauen sind flexibler. Sie können sich besser auf die Anforderungen unserer Lebens- und Arbeitswelt einstellen und werden bald an der Spitze der Gesellschaft stehen. Mit diesen Thesen sorgt die amerikanische Journalistin Hanna Rosin nicht nur in den USA für Diskussionsstoff. 


Rosin setzt sich vielmehr dafür ein Lebensmodelle zu finden, in denen sich Männer und Frauen auf Augenhöhe begegnen. Wie könnte das gehen? Vielleicht so wie bei Rosin und ihrem Mann David: Mal arbeitet er nicht, mal sie, beide kümmern sich abwechselnd um Kinder und Haushalt. "Schaukelbrett-Ehe" nennt Rosin das. Raus aus der "Rollenfalle" - das wünscht sich Hanna Rosin auch für ihre Kinder. "Ich wünsche mir für meine Söhne, dass sie in einer Welt leben, wo sie mehr Optionen haben, wie ein Mann sein darf. Wenn ihre Freundin oder Frau mehr Geld verdient, sollte es ganz selbstverständlich sein, dass er zurücktritt. Und niemand hätte ein Problem damit." So ist bei Hanna Rosin das "Ende der Männer" gar keins. Sondern eher der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Männern und Frauen, ein zweiter Frühling. 

"Das Ende der Männer": Derlei Überschriften dienen als provokante Hingucker, die für Auflage sorgen. Doch auch in diesem Fall ist die Analyse vielschichtiger als der Titel. Rosin hat ein spannendes und gut recherchiertes Buch vorgelegt. Sie liefert damit wichtige Denkanstöße für Frauen - und für Männer.

So, wie es einmal war, wird es nimmer bleiben. Der Mann als Herr im Hause, als viel beschäftigter Ernährer, habe abgewirtschaftet. So jedenfalls diagnostiziert die US-amerikanische Autorin Hanna Rosin die Zukunftsaussicht des Mannes in ihrem Buch mit dem ambitionierten Titel "Das Ende der Männer".



Zitat zum daily book heute:
"Es passiert gerade etwas, aber niemand bemerkt es - weder die Gesellschaft noch die Regierungen!"
"Mein Sohn und viele andere finden: Der Titel ist so eine Gemeinheit! Als ob ich gegen die Männer zu Felde ziehen wollte! Sorry, ich wollte einfach zuspitzen."
"Schauen Sie sich an, wie sehr sich Frauen in den letzten 100 Jahren verändert haben. Was sie tun, wie sie öffentlich auftreten. Männer haben sich viel weniger verändert. Warum? Weil sie etwa weniger intelligent wären? Natürlich nicht! Einfach nur, weil sie es nicht nötig hatten."
"Alles beginnt mit einem ökonomischen Argument. Männern fällt es einfach schwerer, sich einer veränderten Weltwirtschaft anzupassen. Ich kann nicht sagen, warum, und es gab verschiedene Phasen in der Geschichte, als Männern diese Anpassung leichter fiel. Aber heute bemühen sich Frauen eher um Abschlüsse oder Zusatzqualifikationen als Männer. In meinem Buch beschreibe ich, wie dieser Trend unsere Idee vom Eheleben verändert, unsere Vorstellung von der Vaterrolle. Diese Entwicklung beeinflusst auch, wie junge Menschen Sex haben und welche Entscheidungen sie treffen." 
Hanna Rosin

Die gebürtige Israelin ist solche Aufregung gewöhnt. Schon oft hat sie mit Artikeln in Magazinen wie The New Yorker oder The Atlantic heftige Diskussionen ausgelöst. Sehr angefeindet wurde sie etwa für einen Text über Nachteile, die das Stillen für Mütter mit sich bringt. Rosin bleibt trotzdem cool. Die Zuspitzung sei eben ihr Stilmittel, um verkrustete Denkmuster aufzubrechen.
In unserer Leseprobe analysiert Hanna Rosin den Wandel von der Hausfrauen- zur "Schaukelbrett-Ehe", wie sie moderne Beziehungen gerne nennt. Ein Wandel, der sich allerdings vor allem in Akademiker-Ehen vollziehe. Bei der Mehrheit amerikanischer Paare hingegen habe der Aufstieg der Frau als Familienernährerin vor allem eine Folge: die Zerstörung der Familie.



Der Aufstieg der Frauen



Sonntag, 20.01.201323:30 Uhr im Ersten
Die US-amerikanische Journalistin und Autorin Hanna Rosin sieht für die Zukunft der Männer schwarz. Sie sagt einen einen grundlegenden Wandel in der Geschlechterbeziehung voraus.

"Sorry, Jungs, man muss es so deutlich sagen: Es ist vorbei. Jahrtausende lang habt ihr euch gegenseitig die größten Stücke vom Kuchen zugeschoben, das war für euch ein guter Gig, aber nun geht eure fette Zeit zu Ende: Das Zeitalter der Frauen beginnt. Hanna Rosin ruft in ihrem eben in Deutschland erschienenen Buch “Das Ende der Männer” und den “Aufstieg der Frauen” aus (Berlin Verlag). Dabei handelt es sich nicht um eine Forderung oder eine Kampfansage, sondern um eine kühle Analyse der “Krise der Machos”. Das Buch der amerikanischen Atlantic-Reporterin ist ein unsentimentaler Abschiedsbrief an das ehemals “starke” Geschlecht: Während sich Parlamente und Großkonzerne noch um die Frauenquote streiten, überholen die Frauen die Männer unversehens auf der rechten Spur. So jedenfalls sieht es Hanna Rosin."


"Rosin: Ich würde heute eine größere Bandbreite von Männertypen darstellen und verschiedenartigere Reaktionen auf ihre Situation, denn ich habe tatsächlich gerade von Männern vielfältige Reaktionen gehört, vielfältiger als die von Frauen. Und zweitens würde ich eben betonen, dass Entwicklung nicht linear ist. Feministinnen halten mir übrigens vor, es sei für Frauen schrecklich und werde es bleiben, und ich frage mich, wie können sie so sicher sein. Es gibt keine böse Voldemort-Kraft, die dafür sorgt, dass Frauen auf immer das unterdrückte Geschlecht sein werden. Die Geschichte ist zwar nicht durchsichtig, aber es ist möglich, neue Muster zu erkennen."

"Die Ökonomie ist derzeit unglaublich schwer einzuschätzen. Sie spuckt pausenlos irgendwelche neuen Jobs aus, also stellt sich die Frage, wer verfügbar und bereit dazu ist, sie zu übernehmen. Auf jeden Fall sind das nicht die Männer", steht für Rosin fest."


Feminismus-Debatte: Die Lisbeth-Salander-Falle - Von Can Mayaoglu:
"Einen Kerl? Brauche ich nicht, nervt nur. Die US-Autorin Hanna Rosin befeuert mit ihrem neuen Buch die Geschlechterdebatte. Ihre These: Der Mann ist am Ende, die Frau auf dem Gipfel der Macht - was selbst eine kaputte Krimi-Heldin wie Lisbeth Salander beweist. Das mag sogar stimmen. Leider."

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