Andrea Winkler - König, Hofnarr und Volk
Einbildungsroman
Zsolnay Verlag, Wien 2013
ISBN 9783552056008
Gebunden, 192 Seiten,
18,90 EUR
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Andrea Winkler wurde 1972 in Freistadt geboren. Sie studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien, wo sie als freie Schriftstellerin lebt. Zahlreiche Preise (u.a. Abraham Woursell Award, Förderungspreis der Republik Österreich). Bücher: Arme Närrchen (2006), Hanna und ich (2008), Drei, vier Töne, nicht mehr (Zsolnay, 2010) und König, Hofnarr und Volk (Zsolnay, 2013).
Presse:
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.11.2013:
Kristina Maidt-Zinkes hat sich von Andrea Winklers Roman eindeutig mehr erwartet: Von dem "so verspielt wie anspruchsvoll" anmutenden Cover des Buches ist sie ebenso angetan wie von dem Wortspiel im Untertitel "Einbildungsroman". Was sie hinter den Buchdeckeln erwartet, überzeugt Maidt-Zinke allerdings nicht. Zwar gebe es anders als in Winklers sonstigen Büchern hier zumindest Ansätze einer Handlung, die Erzählung aber zeige keinerlei Entwicklung. Schnell wird ihr klar, dass der zunächst pfiffige Titel Büchners "Leonce und Lena" entnommen ist, was ihn für die Rezensentin "entzaubert". Offensichtlich genervt ist sie auch sonst von den ständigen intertextuellen Verweisen und Metaphern, gipfelnd in der penetranten Namensgebung der hochbegabten Hauptfigur Lina Lorbeer.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.08.2013:
Eine "bitterböse Abrechnung mit dem literarischen Leben" und dem Dünkel samt der Geistesfeindlichkeit der Geisteswissenschaften sieht Georg Renöckl in Angela Winklers im hohen Maße von Georg Büchner beeinflussten Werk. Dass der Rezensent ganz auf Seiten der Autorin und ihrer Satire steht, daran besteht kein Zweifel: Mit Genuss liest er die Stellen, die den Universitätsbetrieb als Förderer eitler, karrierefixierter Schematiker darstellen und dabei noch das leisten, was dieser eigentlich stützen sollte, aber verunmöglicht: Eine Reflexion über Sprache und den Eigensinn literarischer Werke.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,25.07.2013:
Ihren Rang als form- wie sprachbewusste Autorin kann Andrea Winkler laut Beate Tröger mit ihrem vierten Roman bestätigen. Dafür dass das Buch, das die Autorin in einem imaginären Institut für Gedankenkunde ansiedelt, wo die Hauptfigur eigene nicht konforme Wege des Denkens entdeckt, nicht zur einfachen Satire auf einen opportunistischen Literaturbetrieb wird, steht die Autorin laut Tröger mit ihrem Vermögen, vielstimmig und nachdenklich nach den Ursprüngen des Denkens und Schreibens zu fragen und quasi nebenher einen umgedrehten Bildungsroman zu verfassen, der mit dem literarischen Außenseitertum sympathisiert, wie die Rezensentin offenbar mit Genugtuung registriert.
In Lina Lorbeers Dialogen mit Figuren, Gegenständen oder Zitaten wird man unweigerlich involviert. Und wie nebenbei hat sie auch noch ein Karrieren-Kriterium parat. Lina Lorbeer möchte nichts werden. "Nicht ein Nichts, sondern nichts, ich habe, mit Verlaub, den Unterschied kennengelernt." Aber vor allem will sie wie in der Kindheit weit aufs Eis hinausfahren und "den Eiston hören". (Cornelius Hell, Album, DER STANDARD, 23./24.3.2013)
Beitrag spricht Andrea Winkler über ihren neuen Roman "König, Hofnarr und Volk" sowie über ihren künstlerischen Werdegang und ihre Schreibgewohnheiten.
http://cba.fro.at/106460
Zitat zum daily book heute:
„Sie können so schöne Fragen stellen. Aber glauben Sie denn, mit dem Fragenstellen allein hat sich die Sache schon erledigt? Sie müssen der Wirklichkeit antworten, aber nicht so leise und zaghaft und zaudernd, wie Sie das gern tun, sondern mit fester Stimme und ohne zu zögern.“
Andrea Winkler
„Feigheit, bist du noch da?
und Lüge, auch du?
ich hör' ein dunkles Ja:
das Unglück ist noch da,
und ich bin noch im Zimmer
wie immer.“
Andrea Winkler
„Sie können so schöne Fragen stellen. Aber glauben Sie denn, mit dem Fragenstellen allein hat sich die Sache schon erledigt? Sie müssen der Wirklichkeit antworten, aber nicht so leise und zaghaft und zaudernd, wie Sie das gern tun, sondern mit fester Stimme und ohne zu zögern.“
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„Feigheit, bist du noch da?
und Lüge, auch du?
ich hör' ein dunkles Ja:
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