26 Februar 2014

Der Lillemors Buecher Blog so wie er war.....

Der Blog von Lillemors Frauenbuchladen kann so wie bisher nicht mehr weitergefuehrt werden. 



Es ist ein Gerichtsurteil ergangen, das die Wiedergabe von Rezensionen fuer Buecher sowohl auf der Verlagsseite als auch fuer den Buchhandel verbietet, sofern keine Lizenzen fuer die Urheberrechte vergeben wurden.

Hierzu gibt es eine Stellungnahme des Boersenvereins ( Der Verband vertritt die Interessen von rund 5.400 Verlagen, Buchhandlungen, Antiquariaten, Zwischenbuchhandlungen und Verlagsvertretern.)


Im Namen des Volkes
"Börsenverein nimmt zu Rezensionsurteil des Landgerichts München Stellung
"Die Zusammenarbeit wird durch dieses Urteil nicht einfacher"
Der Börsenverein nimmt zum gestrigen Urteil des Landgerichts München I im Rechtsstreit zwischen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und dem Internet-Buchhändler buch.de Stellung. In dem Verfahren ging es um die Verwendung von Zeitungsrezensionen im Online-Buchhandel.

Hier die Stellungnahme im Wortlaut:

"Die Zusammenarbeit zwischen Buchverlagen und dem Literaturfeuilleton wird durch dieses Urteil nicht einfacher werden. Die urheberrechtliche Würdigung, dass bei der Verwendung längerer Auszüge aus Rezensionen ein eigenständiges Urheberrecht greift, ist dabei unumstritten. Bedauerlich ist, dass das symbiotische Miteinander von Buch- und Presseverlagen bei der Verwendung von Rezensionen nach diesem Urteil faktisch aufgekündigt ist."

Das Urteil ist hier nachzulesen.



Zitat aus dem Interview mit dem Justiziar des Boersenvereins:

13.02.2014Rezensionsstreit zwischen "FAZ" und buch.de
"Verlage müssen vorsichtig sein – auch bei der Printwerbung"

"Vor dem Münchner Landgericht streiten "FAZ" und buch.de über die Verwendung von Zeitungsrezensionen im Online-Buchhandel – mit Folgen für die gesamte Branche. Börsenvereinsjustiziar Christian Sprang über den Grundsatzcharakter des Rechtsstreits, in dem das Gericht gestern Abend ein Grundurteil verkündet hat."

....."Wie groß ist die Verunsicherung in der Branche? Die Telefone in der Rechtsabteilung stehen vermutlich nicht still, oder?
Es rufen in der Tat sehr viele Verlage und Buchhandlungen an. Dass die Barsortimente und das VLB vorsorglich alle Rezensionen aus ihren Datenbanken entfernt haben, ist eine schmerzliche Konsequenz für den gesamten Buchhandel. Die meisten Online-Plattformen sind derzeit mindestens vorübergehend weitgehend frei von Rezensionsausschnitten. Damit muss der unabhängige Buchhandel einen Wettbewerbsnachteil hinnehmen, was sehr ärgerlich ist. Und in gleichem Maße ist es ein Unglück für die Kultur, mit der bisher in Medien mit dem Buch umgegangen wird. Denn die angestoßenen Entwicklungen können dazu führen, dass das Feuilleton und alle, die für es arbeiten, einen deutlichen Wahrnehmungs- und Bedeutungsverlust hinnehmen müssen."....

......."Wie geht es in dem Verfahren jetzt konkret weiter?
Zunächst ist das Urteil ja noch so frisch, dass alle es gerade erst ein Mal lesen konnten. Eine vertiefte Prüfung konnte also noch nicht stattfinden und wird nun als Erstes auf der Agenda stehen. Das gilt umso mehr, als das Verfahren auf Beklagtenseite ja nicht nur buch.de, sondern auch Libri, KNV, die MVB und den S. Fischer Verlag als Streitverkündete betrifft. Hier wird man zunächst entscheiden müssen, ob gegen das Grundurteil Berufung eingelegt wird oder nicht. Dabei wird auch von Bedeutung sein, ob die "FAZ" weiter an ihren aus unserer Sicht überzogenen Schadensersatzforderungen festhält oder ob eine kurzfristige Beilegung gelingt."

nicht mehr moeglich mit Buchrezensionen :(
Unsere Konsequenz kann jetzt nur sein, dass wir den Blog in seiner bisherigen Art einstellen muessen. 
 

19 Februar 2014

Dagmar Leupold - Unter der Hand - Lesen macht klug und schoen 1102

Eine Geschichte vom schönen Glück erzählt der Roman und handelt von den hellen und den dunklen Seiten des Menschlichen und von einer seltsamen »Schwarzarbeit«
Dagmar Leupold - Unter der Hand
Roman




Jung und Jung Verlag, Salzburg 2013
ISBN 9783990270448
Gebunden, 289 Seiten,
22,00 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Das ferne Ostpreußen und das heutige München mischen sich in diesem bewegend erzählten Roman ebenso wie die Generationen und deren Wünsche an das Leben, das seine Schwere unter der sicheren Hand Dagmar Leupolds zu verlieren scheint.

Eine Geschichte vom schönen Glück erzählt Dagmar Leupold in ihrem neuen Roman. Er handelt von den hellen und den dunklen Seiten des Menschlichen und von einer seltsamen »Schwarzarbeit«: Ein italienischer Mäzen ermöglicht es einer Frau namens Minna, zu schreiben. Allerdings ist an seinen Auftrag eine ungewöhnliche Bedingung gebunden: Sie soll den Menschen Freude bringen.
Ist es ein Märchen, das hier erzählt wird, ist es die reine Wahrheit, ist es beides? Der Roman ist Literatur auf der Höhe ihrer Möglichkeiten: raffiniert und doppelbödig werden hier Wirklichkeit und Erfindung ineinander gewoben. Als Minna einer alten, aus Ostpreußen stammenden Dame begegnet, beginnt sich ein Beziehungskarussell zu drehen, bei dem Vergangenheit und Gegenwart durcheinandergewirbelt scheinen und der Glanz früherer und ferner Zeiten sich ins heutige München mischt. Einmal mehr zeigt sich, dass das Leben ein Kreislauf aus Geburt und Tod ist. Als Frühchen ist Minna auf die Welt gekommen, und auch ihr Ende, ob wahr oder erfunden, lässt nicht allzu lange auf sich warten. In aller Abgründigkeit führt »Unter der Hand« nach Utopia und wieder zurück. An ein Ziel, das es wirklich gibt: Schwarzort.


Dagmar Leupold,geboren 1955 in Niederlahnstein, lebt in München.
Studium der Germanistik, Philosophie und klassischen Philologie in Marburg, Tübingen und New York. Seit Mitte der 80er Jahre freiberufliche Schriftstellerin und Übersetzerin. Vorstandsmitglied des Deutschen Literaturfonds, seit 2004 Leiterin des »Studio Literatur und Theater« der Universität Tübingen. Zuletzt erschien: »Die Helligkeit der Nacht«, 2009.

17 Februar 2014

Joanna Bator - Wolkenfern - Lesen macht klug und schoen 1101

Eine weibliche Odyssee durch das 20. Jahrhundert:
Wolkenfern ist ein Roman über Fremdheit und Heimatsuche.
Joanna Bator - Wolkenfern
Roman

Wolkenfern


Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783518424056
Gebunden, 499 Seiten,
24,95 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Nach einem Verkehrsunfall erwacht Dominika aus dem Koma, umsorgt von ihrer Mutter und Grazynka Rozpuch, einer alten Familienfreundin, die ihr den Platz in der Spezialklinik bei München verschafft hat. 
Statt nach Polen zurückzukehren, bricht Dominika, von Fernweh getrieben, ins Ungewisse auf, lebt als Fotografin unter Emigranten in New York und London, bis sie eines Tages den Ort findet, an dem sie bleiben will.
Hineingewoben in diese weibliche Odyssee ist die Geschichte Grazynkas, die vor dem Krieg als Findelkind von einem Frauenpaar, den »Teetanten«, aufgezogen wird. 
Als die SS im Städtchen die polnische Bevölkerung deportiert, gelingt es den Teetanten, das Kind in die Obhut einer Nonne zu geben. Aus dem KZ zurückgekehrt, sehen sie, wie ihre Nachbarn sich um die Besitztümer der verschwundenen jüdischen Familien streiten. Und von Grazynka keine Spur…

Zeiten und Erzählebenen kunstvoll verknüpfend, rollt Joanna Bator ein großes Panorama aus, das sich über Kontinente und ein ganzes Jahrhundert erstreckt. 
Wolkenfern ist ein Roman über Fremdheit und Heimatsuche. Vor allem aber handelt er von den vielgestaltigen Beziehungen zwischen Frauen - atemberaubend kühn, in einer sinnlichen, mitreißenden Sprache. Wolkenfern ist ein literarisches Schwergewicht, ein Buch, das auch emotional tief berührt.



Joanna Bator, 1968 geboren, studierte in Wrocław Kulturwissenschaft und Philosophie, publizierte in wichtigen polnischen Zeitungen und Zeitschriften. Für ihre Reportagen Japonski wachlarz (Der japanische Fächer) erhielt sie 2005 den Beata-Pawlak-Preis.

Die deutsche Übersetzung ihres Romans Sandberg (2012) durch Esther Kinsky war ein literarisches Ereignis. Seither gilt Joanna Bator als eine der wichtigsten neuen Stimmen der europäischen Literatur. Joanna Bator ist Hochschuldozentin und lebt in Japan und Polen.

14 Februar 2014

Ilma Rakusa - Aufgerissene Blicke - Lesen macht klug und schoen 1100

Ilma Rakusa flaniert in „Aufgerissene Blicke“ durch die Metropole und stellt fest: Schönheit ist leider anderswo
Ilma Rakusa - Aufgerissene Blicke
Berlin-Journal



Droschl Verlag, Wien 2013
ISBN 9783854208365
Gebunden, 118 Seiten,
16,00 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Ilma Rakusa bewegt sich durch die unterschiedlichen Quartiere und "Zeiten" Berlins, zwischen den Erinnerungsstätten nationalsozialistischen Terrors und den Galerien, Kinos, Theatern und Cafés der Gegenwart, zwischen Schriftstellern aus Japan, dem Libanon und der Türkei und Bibliotheken, Hinterhöfen und Parks. Als Fellow des Wissenschaftskollegs weilt sie von Oktober 2010 bis Juli 2011 vor Ort und lernt, selber eine Autorin mit vielfältigsten Wurzeln und Sprachen, Künstler und Intellektuelle unterschiedlicher Herkunft kennen. Mit ihrer nervösen Prosa hält Ilma Rakusa die Wahrnehmungen dieser Tage fest: die Katastrophen, die die Nachrichten ihr zutragen (vom Giftschlammdesaster in Kolontár bis Fukushima), die sozialen Verwerfungen, mit denen sie auf Schritt und Tritt konfrontiert ist, die Kulturereignisse, die Lektüren, vor allem die zahllosen Begegnungen mit Kollegen und Kolleginnen wie Yoko Tawada, Elias Khoury, Carlo Ginzburg oder Liao Yiwu.

Schon auf der ersten Seite dieses Berlin-Journals ist die Stadt gesättigt von Geschichte und ihren Schrecken – und von Gegenwart, der Gegenwart der ganzen Welt. Ilma Rakusa bewegt sich hellwach und offen durch die unterschiedlichen Quartiere und »Zeiten« Berlins, zwischen den Erinnerungsstätten nationalsozialistischen Terrors und den Galerien, Kinos, Theatern und Cafés der Gegenwart, zwischen Schriftstellern aus Japan, dem Libanon und der Türkei und Bibliotheken, Hinterhöfen und Parks. Als Fellow des Wissenschaftskollegs weilt sie von Oktober 2010 bis Juli 2011 vor Ort und lernt, selber eine Autorin mit vielfältigsten Wurzeln und Sprachen, Künstler und Intellektuelle unterschiedlicher Herkunft kennen. 

Ein unvergleichliches Jahr in einer unvergleichlichen Stadt. Mit ihrer nervösen Prosa hält Ilma Rakusa die Wahrnehmungen dieser Tage fest: die Katastrophen, die die Nachrichten ihr zutragen (vom Giftschlammdesaster in Kolontár bis Fukushima), die sozialen Verwerfungen, mit denen sie auf Schritt und Tritt konfrontiert ist, die Kulturereignisse, die Lektüren, vor allem die zahllosen Begegnungen mit Kollegen und Kolleginnen wie Yoko Tawada, Elias Khoury, Carlo Ginzburg oder Liao Yiwu. Ein ebenso sensibles wie dichtes Porträt Berlins, dieser Metropole der Unruhe und einer der phantasievollsten Weltstädte unserer Zeit. 


Ilma Rakusa, geboren 1946, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin, Publizistin und Universitätslehrbeauftragte in Zürich.
Zahlreiche Übersetzungen aus dem Russischen (Zwetajewa, Remisow), Französischen (Duras), Serbokroatischen (Kiš) und Ungarischen (Kertész, Nádas); Lyrik- und Essaybände, Dramolette, Erzählungen, u.a. Love after love. Acht Abgesänge (2001), Von Ketzern und Klassikern. Streifzüge durch die russische Literatur (2003). Bei Droschl erschienen 1994 ihre Poetikvorlesungen Farbband und Randfigur, der Essayband Langsamer! 2005 und 2009 die »Erinnerungspassagen« Mehr Meer.
Wichtigste Auszeichnungen: Petrarca-Übersetzerpreis (1991), Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1998), Adelbert von Chamisso Preis (2003), Vilenica-Preis für europäische Literatur (2005), Schweizer Buchpreis (2009).
http://www.ilmarakusa.info

08 Februar 2014

Felicitas Kleiner - Scheherazade im Kino - Lesen macht klug und schoen 1099

Die Medienbilder des Orients, die in den letzten Jahrzehnten über die Bildschirme geflackert sind lassen fast vergessen, dass die Länder des Nahen und Mittleren Ostens auch eskapistische Sehnsuchtsräume gewesen sind. 

Felicitas Kleiner - Scheherazade im Kino 
"1001 Nacht" aus Hollywood


Scheherazade im Kino. \"1001 Nacht\" aus Hollywood

















Schüren
edition film-dienst [5]
270 S. / Paperback / 1., Aufl.
ISBN 978-3-89472-443-6
24,90 €
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Die Medienbilder des Orients, die in den letzten Jahrzehnten über die Bildschirme geflackert sind – von der Nahostkrise, von islamistischen Attentaten und Kriegen – lassen fast vergessen, dass die Länder des Nahen und Mittleren Ostens in der westlichen Wahrnehmung lange nicht nur Angst- sondern auch eskapistische Sehnsuchtsräume gewesen sind. 
Die Glut, an der sich die Fantasie dabei entzündet hat, waren nicht zuletzt die Übersetzungen der orientalischen "Märchen von 1001 Nacht", die im Westen begeistert rezipiert wurden und immernoch werden. 
Auf der Basis der orientalistischen Kunst-, Literatur-, Opern- und Theatergeschichte griff auch das Hollywood-Kino auf diesen üppig sprudelnden Quell an Geschichten zurück, verband ihn mit den eigenen Konventionen und generierte daraus eine besondere Genre-Spielart: 
Das "Arabian Nights Adventure", eine Variante des Abenteuer- und Fantasyfilms, die Motive, Figuren und Stoffe aus "1001 Nacht" verwendete, um letztendlich sehr amerikanische Geschichten zu erzählen. 
Klassiker dieses Genres sind sind zwei Verfilmungen des "Dieb von Bagdad" und Filme wie "Arabische Nächte" (1942), "Ali Baba und die vierzig Räuber" (1944), "Kismet" (1944), "Sindbad, der Seefahrer" oder "Der Wüstenfalke" (1950)


Felicitas Kleiner, geb. 1976, studierte Filmwissenschaft, Theaterwissenschaft und Komparatisik an der Universität Mainz. 2004 promovierte sie mit der vorliegenden Studie «Scheherazade im Kino. Arabian Nights Adventures aus Hollywood» und arbeitet seitdem beim Magazin ‹Film-Dienst›.

Leseprobe hier
Interview mit Felicitas Kleiner:
http://www.medien-tube.de/images/media/16999.mp3


Zitat zum daily book heute:
"Das Internet bietet, anders als der Printmarkt, ein Forum nicht nur für professionelle und redaktionell “gefilterte”, sondern auch für nicht-professionelle Filmkritik. Diese Tatsache sehe ich als zweischneidiges Schwert an. 
Einerseits: Dass das öffentliche Schreiben über Film kein Privileg einer kleinen Gruppe von Leuten mehr ist, die dafür von einer Zeitung bezahlt werden, sondern dass quasi jeder über Film schreiben kann, ist grundsätzlich eine Bereicherung, weil dadurch (neben einer Menge Unsinn) viele schöne, kluge Texte verfügbar werden, die sonst wohl nie an die Öffentlichkeit kämen.Filmkritik als Beruf und Broterwerb auszuüben, ist im Internetzeitalter wohl nicht gerade leichter geworden und könnte auch noch schwerer werden, wenn der Printmarkt weiter einbricht. Zumal auch das Medium Film als Leitmedium an Bedeutung verloren hat und mit der Zahl der Kinogänger auch die Zahl der potenziellen Filmkritik-Leser kleiner wird."
Felicitas Kleiner

Felicitas Kleiner Zitiert: 
»American: How the f*** did you get in here?
Lone Man: I used my imagination.«
(aus Jim Jarmuschs “The Limits of Control”)


LIEBLINGSFILME 2013: FELICITAS KLEINER:
 http://www.filmdienst.de/aktuelles/artikelansicht/lieblingsfilme-2013-felicitas-kleiner.html



03 Februar 2014

Julie Maroh - Blau ist eine warme Farbe - Lesen macht klug und schoen 1098

Julie Maroh - Blau ist eine warme Farbe
Band 1 von 1
Farbiger Comic Graphic Novel 


















Splitter Verlag
ISBN 978-3-86869-695-0
19,80 €
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Das Leben von Clementine kippt an dem Tag, als sie Emma trifft, eine junge Frau mit blauen Haaren, die sie alle Facetten der Lust entdecken lässt und ihr ermöglicht, sich dem Blick der anderen zu stellen.
Die ebenso sanfte wie tragische und mit autobiografischen Elementen versehene Coming-Out Geschichte über die zwei jugendlichen Frauen Clementine und Emma, die miteinander eine Liebesbeziehung eingehen und deswegen den homophoben Attacken ihrer Umwelt ausgesetzt sind, erhielt auf den Filmfestspielen von Cannes 2013 als Verfilmung "Blue is the Warmest Colour" mit der Goldenen Palme die wohl wichtigste cinephile Auszeichnung der Filmbranche und wurde somit in der Geschichte des Festivals als erster Film, der auf einer Comicvorlage basiert, ausgezeichnet.
Die in Angoulême lebende Schöpferin der Vorlage, Julie Maroh, wiederum erhielt für ihr Graphic Novel-Debüt bereits im Jahr 2011 den Prix du Public auf dem berühmten Festival der Stadt. 
Eine einfühlsame Erzählung voller Zärtlichkeit.

Zwei Kunstwerke, drei Prestige-Preise: Auf den Filmfestspielen von Cannes 2013 erhielt »Blue is the Warmest Colour«, neben dem Preis des  Kritikerverbandes, mit der Goldenen Palme die wohl wichtigste cinephile Auszeichnung der Filmbranche und wurde somit in der Geschichte des Festivals als erster Film, der auf einer Comicvorlage basiert, ausgezeichnet. Die in Angoulême lebende Schöpferin der Vorlage, Julie Maroh, wiederum erhielt für ihr Graphic Novel-Debüt bereits im Jahr 2011 den Prix du Public auf dem berühmten Festival der Stadt.

01 Februar 2014

Ulrike Ottinger - Die Nomadin vom See - Lesen macht klug und schoen 1097

Ulrike Ottinger - Die Nomadin vom See 
1 DVD
Regie: Brigitte Kramer; 
DARSTELLERINNEN: Ulrike Ottinger, Ingvild Goetz, Irm Hermann, Ulrich Gregor

















Hersteller: Salzgeber
EAN: 4040592004877
Erscheinungstermin: Januar 2013
Sprachen: Deutsch
Gesamtlaufzeit: 86 Min.
Sound: Dolby Digital 2.0   Formate: 16:9
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG
19,90€
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Ulrike Ottinger ist als Filmemacherin und Künstlerin eine Ausnahmeerscheinung. 
Ihr Filmkosmos hat ganze Generationen beeinflusst. Bereits in jungen Jahren holte sie eine internationale Kunstszene ins beschauliche Konstanz. Am Bodensee nimmt alles seinen Anfang: 
Ulrike Ottinger wird an diesem Ort geboren, noch heute verbringt sie dort regelmäßig Zeit. Brigitte Kramer wählt den Bodensee aber auch deshalb als Ausgangspunkt ihres Filmporträts, weil sie mit Ottinger den Geburtsort und damit verbunden die große Liebe zum Wasser teilt: 
Hier beginnt auch für sie ihr eigener künstlerischer Werdegang, nicht zuletzt durch die Begegnungen mit Ulrike Ottinger und ihrem Werk. Es kommen Weggefährten und Freunde zu Wort, unter anderem die Kunsthistorikerin Katharina Sykora, die Sammlerin und Kuratorin Ingvild Goetz, der Publizist Ulrich Gregor, der Philosoph Bernd Scherer und die Schauspielerin Irm Hermann. 
Der Film nimmt die Berührungspunkte zwischen Ottinger und der Filmemacherin zum Ausgangspunkt einer umfassenden Werkschau, die einen tiefen Einblick in das Leben und Schaffen der Künstlerin gibt. 2011 wurde sie mit zwei großen Einzelausstellungen, Filmretrospektiven und dem Hannah-Höch-Preis gewürdigt. Die diesjährige Berlinale ehrt Ulrike Ottinger mit dem Special Teddy – Queer Film Award.


Die Filme von Ulrike Ottinger gehören zum Aufregendsten, was die deutsche Kinogeschichte zu bieten hat.
Mit Madame X 
Eine absolute Herrscherin, 
Bildnis einer Trinkerin, 
Freak Orlando, 
Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse,
Johanna D'Arc of Mongolia, 
Prater oder Unter Schnee, aber auch mit ihren Video- und Fotoarbeiten, überbordenden Ausstellungen hat sich die Konstanzerin weltweit einen Namen gemacht.
Für ihr Lebenswerk erhielt sie 2010 das Bundesverdienstkreuz, 2011 den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin, 2012 den Special Teddy auf der Berlinale. Die Filmemacherin Brigitte Kramer, ebenfalls in Konstanz aufgewachsen, hat nun ein erstes Filmporträt über die Nomadin vom See Ulrike Ottinger gedreht. 
Es vermittelt einen Einblick in das surreale, originelle und extreme Filmwerk und zugleich das Bild einer Epoche, die vom Aufbruch der Frauen in den Künsten geprägt ist. 
http://www.ottinger-film.de/filminfo.html 
http://www.ulrikeottinger.com/index.php/home.670.html


Uraufgeführt wurde ULRIKE OTTINGER DIE NOMADIN VOM SEE im Panorama der 62. internationalen Filmfestspiele Berlin. Das natürliche Bedürfnis des Zuschauers nach Harmonie hat in den Konzepten Ottingers nie eine Rolle gespielt. Entsprechend schwierig, ja fast unmöglich scheint die Aufgabe, der Filmemacherin wie auch ihrem Oeuvre in einem Dokumentarfilm gerecht zu werden.
Brigitte Kramer hat daher einen ganz ähnlich radikalen Zugang gewählt: Ihr Porträt ist konsequent subjektiv. Und das ist von ganz großem Reiz. (Südkurier)




„Das natürliche Bedürfnis des Zuschauers nach Harmonie hat in den Konzepten Ottingers nie eine Rolle gespielt. Entsprechend schwierig, ja fast unmöglich scheint die Aufgabe, der Filmemacherin wie auch ihrem Oeuvre in einem Dokumentarfilm gerecht zu werden. Brigitte Kramer hat daher einen ganz ähnlich radikalen Zugang gewählt: Ihr Porträt ist konsequent subjektiv. Und das ist von ganz großem Reiz.“ (Südkurier)



"Durch radikale feministische Filme Ende der 1970er Jahre bekannt geworden, begann Ulrike Ottinger in den 1980er Jahren bis in die entlegendsten Gegenden Asiens zu reisen. Dort drehte sie mit ethnografischer Genauigkeit und künstlerischer Freude an Farben, Objekten und Geschichten Dokumentar- und Spielfilme. Neben pionierartigen Erkundungen der fremden Kulturen wie “Johanna d’Arc of Mongolia” (1988/89) und “Die koreanische Hochzeitstruhe” (2008) ging sie auch den Spuren europäischer Geschichte in Asien nach: “Exil Shanghai” (1997). 2011 wurde Ottinger eingeladen, ihre Arbeiten im Haus der Kulturen der Welt in Berlin auszustellen. Dabei zeigte sich die Bandbreite ihrer Tätigkeitsfelder – neben den Filmen, Buchprojekten und Fotografien erstellte Ulrike Ottinger Theaterinszenierungen und Installationen. Motive aus der Kunstgeschichte sowie Ausdrucksmittel der fernöstlichen Theatertraditionen hat sie in ihrem ganz individuellen Stil zwischen Inszenierung und dokumentarische Beobachtung verarbeitet."
http://www.moviepilot.de/movies/ulrike-ottinger-die-nomadin-vom-see



"Ulrike Ottinger zählt zu den wichtigsten lesbischen Regisseurinnen in Deutschland und ist eine der Vorreiterinnen des queer cinema. 2012 wurde sie dafür auf der Berlinale mit dem Spezial-Teddy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
1942 in Konstanz geboren, wächst Ulrike Ottinger in einem offenen und künstlerisch geprägten Elternhaus auf. Mit zwanzig geht sie nach Paris, um an der Sorbonne Kunst zu studieren. Nach ihrem Studium kehrt sie zunächst zurück an den Bodensee und gründet dort den legendären »filmclub visuell«. Außerdem eröffnet sie eine Galerie für moderne Kunst. 1973 entdeckt sie durch ein Filmprojekt ihre Liebe zu Berlin, wo sie bis heute lebt und arbeitet.
In ihren meist sehr avantgardistisch anmutenden Filmen setzt sich Ulrike Ottinger immer wieder mit Geschlechterrollen auseinander. Mit großer Spielfreude und Ironie probiert sie neue gesellschaftliche Lebensmodelle aus. Und sie bricht mit dem traditionellen Kino, das nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als gängiges Frauenthema kennt und den Inhalt über die Form setzt.
Mit »Ulrike Ottinger – Die Nomadin vom See« hat die Dokumentarfilmerin Brigitte Kramer eine umfassende Werkschau zusammengetragen, die einen tiefen Einblick in das Leben und Schaffen der Künstlerin ermöglicht. "
http://www.queerfilm.de/index.php/205



"Die 1942 geborene Ulrike Ottinger gehört zu den international renommiertesten Vertreterinnen des deutschen Films. Da erstaunt vielleicht zunächst, dass ihr Werk in der Kunstszene weit mehr bekannt ist als beim klassischen Kinopublikum. So sind ihre seit den 1970er-Jahren entstandenen Filme auch häufig im Rahmen von Kunstausstellungen zu sehen.
2002 wurden ihre Filme Südostpassage und Das Exemplar auf der Documenta 11 in Kassel vorgestellt. Die Einladung zur Teilnahme an diesem nach wie vor weltweit wichtigsten Ausstellungsereignis im Bereich der Gegenwartskunst verdeutlicht das Ansehen Ottingers ebenso wie ihre Sonderstellung zwischen Film und Bildender Kunst. Groteske Verwandlungen: weiterlesen hier:"
http://www.goethe.de/kue/flm/far/de46863.htm


"Ulrike Ottinger gilt als eine der eigenwilligsten deutschen Filmemacherinnen von internationalem Rang. Vom Surreal-Theatralischen, vom Stilisiert-Artifiziellen bis zum Ethnologisch-Abbildenden, vom Fiktionalen bis zum Dokumentarischen reicht ihr Œuvre. Ihre Motive findet sie in Europa, Asien und Nordamerika. Im Zentrum der Ausstellung stehen ihre großformatigen Fotografien, die häufig parallel zu den Filmarbeiten entstanden sind, jedoch ganz eigene visuelle Akzente setzen. Regionale Schwerpunkte bilden dabei China und die Mongolei, die Ottinger wiederholt bereist hat. Das Abwegige, Abseitige und Groteske rückt sie in den Mittelpunkt ihrer Bilder."
http://www.deutsche-kinemathek.de/de/ausstellungen/rueckblick/2007/filmkunst-ulrike-ottinger

Zitat zum daily book heute:
"Ich folge dabei einem der ältesten Modelle des Zeigens und Erzählens, das mich von jeher fasziniert hat: der Dramaturgie der Stationen.
Sie ist zutiefst mit den frühen Erfahrungen der Menschheit verbunden und allen Epen zu Eigen. Sie folgt den Gesetzen einer sehr klug ausgedachten und gleichzeitig verblüffend einfachen Dramaturgie. Sie hat ein strukturelles Skelett, das gefüllt werden kann mit Vergangenheit (der allen bekannten Geschichte der Gruppe), mit Zukunft (den Wünschen, Hoffnungen, Ängsten) und mit der Gegenwart."