03 Februar 2014

Julie Maroh - Blau ist eine warme Farbe - Lesen macht klug und schoen 1098

Julie Maroh - Blau ist eine warme Farbe
Band 1 von 1
Farbiger Comic Graphic Novel 


















Splitter Verlag
ISBN 978-3-86869-695-0
19,80 €
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Das Leben von Clementine kippt an dem Tag, als sie Emma trifft, eine junge Frau mit blauen Haaren, die sie alle Facetten der Lust entdecken lässt und ihr ermöglicht, sich dem Blick der anderen zu stellen.
Die ebenso sanfte wie tragische und mit autobiografischen Elementen versehene Coming-Out Geschichte über die zwei jugendlichen Frauen Clementine und Emma, die miteinander eine Liebesbeziehung eingehen und deswegen den homophoben Attacken ihrer Umwelt ausgesetzt sind, erhielt auf den Filmfestspielen von Cannes 2013 als Verfilmung "Blue is the Warmest Colour" mit der Goldenen Palme die wohl wichtigste cinephile Auszeichnung der Filmbranche und wurde somit in der Geschichte des Festivals als erster Film, der auf einer Comicvorlage basiert, ausgezeichnet.
Die in Angoulême lebende Schöpferin der Vorlage, Julie Maroh, wiederum erhielt für ihr Graphic Novel-Debüt bereits im Jahr 2011 den Prix du Public auf dem berühmten Festival der Stadt. 
Eine einfühlsame Erzählung voller Zärtlichkeit.

Zwei Kunstwerke, drei Prestige-Preise: Auf den Filmfestspielen von Cannes 2013 erhielt »Blue is the Warmest Colour«, neben dem Preis des  Kritikerverbandes, mit der Goldenen Palme die wohl wichtigste cinephile Auszeichnung der Filmbranche und wurde somit in der Geschichte des Festivals als erster Film, der auf einer Comicvorlage basiert, ausgezeichnet. Die in Angoulême lebende Schöpferin der Vorlage, Julie Maroh, wiederum erhielt für ihr Graphic Novel-Debüt bereits im Jahr 2011 den Prix du Public auf dem berühmten Festival der Stadt.




Julie Maroh (* 1985) ist eine französische Comicautorin, die mit ihrer Graphic Novel Blau ist eine warme Farbe 2010 international bekannt wurde.
Ab 18 studierte sie am Brüsseler Institut Saint-Luc und der Académie royale des beaux-arts de Bruxelles.[1]
2010 erschien ihr Erstling Le bleu est une couleur chaude über die Liebe der 15-jährigen lesbischen Schülerin Adele zu einer Studentin im Glénat-Verlag und erhielt einen Publikumspreis beim Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême 2011.
Eine Verfilmung unter dem Titel Blau ist eine warme Farbe (La Vie d’Adèle – Chapitre 1 & 2) des Regisseurs Abdellatif Kechiche mit Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux in den Hauptrollen wurde 2013 bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.




Mehr Ansichten






"Bei den internationalen Filmfestspielen von Cannes kam es im Mai 2013 zum Eklat, weil der lesbische Coming out-Streifen “Blau ist eine warme Farbe” die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, abstauben konnte. Zu pornografisch, fanden einige Zuschauer und verließen teilweise den Kinosaal. Die Kritikerjury dagegen setzte mit ihrer Entscheidung ein Statement gegen die gleichzeitig laufenden Proteste im Land gegen die Homo-Ehe. Was viele nicht wissen: Der Film von Abdellatif Kechiche über die Schülerin Clementine, die sich in die Kunststudentin Emma verliebt, beruht auf der ebenfalls preisgekrönten Graphic Novel Blau ist eine warme Farbe (im Original: Le bleu est une couleur chaude) von Julie Maroh. Überraschenderweise zählt die heute 28-jährige Französin zu den Gegnern der Filmadaption.
Blau ist eine warme Farbe_SeiteDenn die Comic-Künstlerin, die selbst Frauen liebt, ärgerte sich auf ihrem Blog über Kechiches Inszenierung des Liebesaktes zwischen den beiden Protagonistinnen. Das habe recht wenig mit der Realität zu tun, sondern eher damit, wie heterosexuelle Männer sich eben Lesbensex vorstellen würden."

"Der Grund, warum Maroh die Farbe Blau gewählt hat, ist übrigens ein ganz profaner: Die Farbe harmoniert einfach optisch gut mit Schwarz-Weiß. Zudem ist sie relativ neutral, also nicht mit so viel Symbolkraft aufgeladen wie Grün oder Rot. So kann das Blau in der Geschichte seine eigene Bedeutung entwickeln, nämlich dafür, was Emma für Clementine verkörpert. Eine Irritation, ein Farbtupfer, ein Lichtblick – oder ein “Lebensquell” wie es in der Geschichte heißt. Auch dieser Comic ist so ein Farbtupfer. Zwischen den häufig harten, puristischen und abstrakten Werken vieler zumeist männlicher Kollegen wirkt dieser blauwarme und wildromantische Mädchen-Comic offen gestanden wie eine kleine Wohltat."
http://deepread.wordpress.com/2013/12/05/blau-ist-eine-warme-farbe-von-julie-maroh/

"Blau ist eine warme Farbe": Drei Stunden Liebe Von Hannah Pilarczyk
"Am Ende des Films werden wir Adèles Körper so gut kennen wie sonst nur den eines Liebhabers oder einer Liebhaberin, von Trauer bis Ekstase werden wir alles mit ihr erlebt haben. Diese Intimität ist es, die "Blau ist eine warme Farbe" zu einem berührenden Film macht. So nah - im emotionalen wie physischen Sinne - wie Adèle ist man einer Filmfigur selten gekommen. Nur folgerichtig deshalb, dass außer Regisseur Abdellatif Kechiche auch die Hauptdarstellerinnen Exarchopoulos und Léa Seydoux im Mai in Cannes den Hauptpreis gewannen. Ohne ihre Hingabe an ihre Rollen würde sich der Film in sein Gegenteil verkehren und gänzlich banal sein." http://www.spiegel.de/kultur/kino/cannes-gewinner-blau-ist-eine-warme-farbe-kommt-in-die-kinos-a-939491.html


"Denn der zweite auffallende Unterschied zur Comic-Vorlage ist das vergleichsweise offene Ende, wo der Comic in mehrfacher Weise ein konkretes Ende thematisiert. Die ersten Worte des Comics – in Captions, die sich quasi augenblicklich als gelesene Zeilen offenbaren, lauten »Meine Liebste, wenn du diese Worte liest, werde ich diese Welt verlassen haben.« Dieser Brief endet mit den Worten »Ich liebe dich, Emma. Du bist mein Leben.« An dieser Stelle sind wir auf Seite 3 (von 156) des Comics, die Adressantin Emma hat bereits die Mutter der Absenderin besucht, die ihr Zugang zur Wohnung der offenbar Verstorbenen verschafft, und auf Seite 4 beginnt Emma (die dadurch in eine parallele Perspektive zur Leserin gestellt wird) mit der Lektüre von drei Tagebüchern (das erste hat die Farbe Blau, darunter sieht man noch ein grünes und rotes)."
http://www.satt.org/film/13_12_blau.html

Der Comic zum Film "Blau ist eine warme Farbe" Clémentine alias Adèle 19.12.2013
von Nadine Lange
"Sehr frei orientiert sich der Film "Blau ist eine warme Farbe" am gleichnamigen Comic von Julie Maroh. Die Graphic Novel setzt stärker aufs Düstere und auf Sozialkritik.
Die 1985 geborene Zeichnerin, die selbst lesbisch ist und während ihres Comicstudiums in Brüssel mit der Arbeit an „Blau ist eine warme Farbe“ begann, zeigt Clémentines Initiation durch die in der queeren Community gut vernetzte Emma als Eintritt in eine völlig neue Welt. Zudem muss sich die junge Frau, die Maroh vielleicht einen Tick zu großäugig und kindlich porträtiert, zwangsläufig von ihrer Herkunftsumgebung lösen. So macht sie einen besonders schmerzhaften und abrupten Coming-out-Prozess durch.
Anders aber als für Emma ist für Clémentine das Private nicht politisch, sondern einfach privat. Clémentine zieht es nicht auf Demonstrationen, sie will nichts weiter als ihr Leben mit der Geliebten leben. Diesen Konflikt können die beiden nie recht überbrücken. Und so wird es, als die Graphic Novel in die Gegenwart und ins Farbige zurückfindet, noch einmal sehr traurig – auf viel endgültigere Weise als im Film."
http://www.tagesspiegel.de/kultur/der-comic-zum-film-blau-ist-eine-warme-farbe-clementine-alias-adele/9245066.html


Zitat zum daily book heute:
"Die Liebe ist etwas so Abstraktes und Unergründliches. Sie hängt von unserer Wahrnehmung und unseren Erfahrungen ab” Julie Maroh




"My process as a writer is more like an actor. I determine the personality of a character, I let them inhabit me and forget about myself at the same time, therefore I can better understand and express them on the paper. But the fact that it is a fiction doesn’t mean it wouldn’t be realistic."

"Meine Entwicklung als Autorin ist eigentlich mehr die einer Schauspielerin. Ich entscheide ueber die Persoenlichkeit der Charaktere, ich lasse sie mich besetzen und dabei vergesse ich mich selbst, auf diese Weise kann ich sie besser verstehen, damit sie sich ausdruecken koennen und zu Papier bringen. Obwohl es sich hier um Fiktion handelt, heisst es aber nicht, dass sie unrealistisch sind."
Julie Maroh


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen