Ilma Rakusa - Aufgerissene Blicke
Berlin-Journal
Droschl Verlag, Wien 2013
ISBN 9783854208365
Gebunden, 118 Seiten,
16,00 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Ilma Rakusa bewegt sich durch die unterschiedlichen Quartiere und "Zeiten" Berlins, zwischen den Erinnerungsstätten nationalsozialistischen Terrors und den Galerien, Kinos, Theatern und Cafés der Gegenwart, zwischen Schriftstellern aus Japan, dem Libanon und der Türkei und Bibliotheken, Hinterhöfen und Parks. Als Fellow des Wissenschaftskollegs weilt sie von Oktober 2010 bis Juli 2011 vor Ort und lernt, selber eine Autorin mit vielfältigsten Wurzeln und Sprachen, Künstler und Intellektuelle unterschiedlicher Herkunft kennen. Mit ihrer nervösen Prosa hält Ilma Rakusa die Wahrnehmungen dieser Tage fest: die Katastrophen, die die Nachrichten ihr zutragen (vom Giftschlammdesaster in Kolontár bis Fukushima), die sozialen Verwerfungen, mit denen sie auf Schritt und Tritt konfrontiert ist, die Kulturereignisse, die Lektüren, vor allem die zahllosen Begegnungen mit Kollegen und Kolleginnen wie Yoko Tawada, Elias Khoury, Carlo Ginzburg oder Liao Yiwu.
Schon auf der ersten Seite dieses Berlin-Journals ist die Stadt gesättigt von Geschichte und ihren Schrecken – und von Gegenwart, der Gegenwart der ganzen Welt. Ilma Rakusa bewegt sich hellwach und offen durch die unterschiedlichen Quartiere und »Zeiten« Berlins, zwischen den Erinnerungsstätten nationalsozialistischen Terrors und den Galerien, Kinos, Theatern und Cafés der Gegenwart, zwischen Schriftstellern aus Japan, dem Libanon und der Türkei und Bibliotheken, Hinterhöfen und Parks. Als Fellow des Wissenschaftskollegs weilt sie von Oktober 2010 bis Juli 2011 vor Ort und lernt, selber eine Autorin mit vielfältigsten Wurzeln und Sprachen, Künstler und Intellektuelle unterschiedlicher Herkunft kennen.
Ein unvergleichliches Jahr in einer unvergleichlichen Stadt. Mit ihrer nervösen Prosa hält Ilma Rakusa die Wahrnehmungen dieser Tage fest: die Katastrophen, die die Nachrichten ihr zutragen (vom Giftschlammdesaster in Kolontár bis Fukushima), die sozialen Verwerfungen, mit denen sie auf Schritt und Tritt konfrontiert ist, die Kulturereignisse, die Lektüren, vor allem die zahllosen Begegnungen mit Kollegen und Kolleginnen wie Yoko Tawada, Elias Khoury, Carlo Ginzburg oder Liao Yiwu. Ein ebenso sensibles wie dichtes Porträt Berlins, dieser Metropole der Unruhe und einer der phantasievollsten Weltstädte unserer Zeit.
Ilma Rakusa, geboren 1946, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin, Publizistin und Universitätslehrbeauftragte in Zürich.
Zahlreiche Übersetzungen aus dem Russischen (Zwetajewa, Remisow), Französischen (Duras), Serbokroatischen (Kiš) und Ungarischen (Kertész, Nádas); Lyrik- und Essaybände, Dramolette, Erzählungen, u.a. Love after love. Acht Abgesänge (2001), Von Ketzern und Klassikern. Streifzüge durch die russische Literatur (2003). Bei Droschl erschienen 1994 ihre Poetikvorlesungen Farbband und Randfigur, der Essayband Langsamer! 2005 und 2009 die »Erinnerungspassagen« Mehr Meer.
Wichtigste Auszeichnungen: Petrarca-Übersetzerpreis (1991), Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1998), Adelbert von Chamisso Preis (2003), Vilenica-Preis für europäische Literatur (2005), Schweizer Buchpreis (2009).
http://www.ilmarakusa.info
Presse:
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2013:
Alexandra Stäheli zeigt sich sehr angetan von Ilma Rakusas Berlin-Journal. Sie ist der Autorin, die von zwischen Oktober 2010 und Juli 2011 als Stipendiatin Gast des Wissenschaftskollegs war, gern auf ihren Berlin-Spaziergängen gefolgt. Rakusas feine Beobachtungen der Brüche und Widersprüche der Stadt, ihre Begegnungen mit Fremden und Freunden haben sie sichtlich fasziniert. Besonders hebt sie die Empathie und Poesie der Beschreibungen hervor, die ein treffendes Bild des Gesehenen vermitteln, ohne es mit einer "abschließenden Deutung" zu fixieren. Das Fazit der Rezensentin: eine wunderbare Hommage an Berlin.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,20.06.2013:
Björn Hayer kommt ins Schwärmen beim Lesen der Berlin-Notate von Ilma Rakusa. Besonders erscheint ihm der Blick der Kosmopolitin Rakusa auf die Stadt, auf Hochkultur und Straßenszene und Gulaschessen mit Peter Esterhazy. Poetisch scheinen ihm die Texte, aber auch gut in der Lage, die Rastlosigkeit und Dynamik der Stadt einzufangen, einer Weltstadt, wie Hayer beim Lesen erstaunt begreift. Wenn sich bei der Autorin zwischendurch Klischees einschleichen, findet er das verzeihlich.
»Leichtfüssig und neugierig bewegt Rakusa sich durch die Stadt, beobachtet an vielen Details wie das Nicht-Perfekte Berlins im Zuge der Internationalisierung einer urbanen Oberflächenglättung weicht, verkehrt mit der Stadt auf eine offene und zugleich intime Weise und berichtet von ihrem nosing-around in Skizzen, die ein heiter-melancholischer Tonfall trägt. Ein schönes Buch.« (Barbara Eisenmann, SWR2)
»Mit funkelnder Ingeniosität poetisiert Ilma Rakusa Berlin, bis daraus ein facettenreiches Kunstwerk hervorgeht, das gerade im Bewusstsein seiner inneren Widersprüchlichkeit eine stilvolle Aura entfaltet.« (Björn Hayer, FAZ)
»In wenigen Sätzen bringt Ilma Rakusa zusammen, was in der Stadt ebenfalls auf knappem Raum zu erfahren ist: der Schrecken des Nationalsozialismus, der Reichtum Weniger, die Begegnung mit einem Original, das intellektuelle Leben.« (Ina Boesch, NZZ am Sonntag)
»Ilma Rakusas Berlin-Journal kommt leichtfüßig daher wie eine Alltagsbetrachtung. Aber Rakusas Blick ist analytisch, dringt in die Schichten, Themen, Bereiche der Stadt, spürt unter ihrer Oberfläche Gegenwart, Unerwartetes, Erstaunliches, Resistentes auf. Die Art der Beschreibung, der ruhige Fluss, der selbstverständliche, fast stille Ton auch angesichts des Ungewohnten, Ungeheuerlichen, ist typisch für Ilma Rakusa, wie die Genauigkeit ihrer Wahrnehmung.« (Barbara Bongartz, Die Presse)
»Das Berlin-Journal ist eine Bestandsaufnahme und macht haltbar, was vorhanden ist, in Berlin, in der Welt, im eigenen Leben. Und ist soviel mehr als nur ein Journal. Die während des Aufenthalts gesammelten Erfahrungen, Eindrücke und Geschehnisse bezeugen ein immenses Inventar weit über die Stadt hinaus.« (Silvia Hess, Schweizer Monat)
»Die Lektüre verschafft einem das Gefühl, zum Gesprächspartner der Autorin zu werden – und es ermuntert dazu, selbst aufmerksamer und gelassener zu flanieren. Nicht nur in Berlin.« (Stephan Lohr, NDR)
»atmosphärisch dichte Momentaufnahmen« (Hannes Schwenger, Tagesspiegel)
»Da ist vor allem der Scharniercharakter zwischen Ost und West, der Ilma Rakusa die Stadt lieben lässt, und der Braunkohlegeruch in manchen Straßen, der an die Ljubljanaer Kindheit erinnert. Da ist aber auch die stete Provokation des Orts, seine nervöse Vitalität und Aggressivität – Glanz und Elend in einem.« (Silvia Hess, Buchkultur)
»Wie kommt eine Großstadt ins Buch? Ilma Rakusa verlässt sich auf ihre eigeneWahrnehmung, sie konzentriert sich auf Erfahrungen und Begegnungen mit Menschen und hängt ihre Gedanken daran. Daraus entwickelt sich ein Buch, das auf Informationen aus zweiter Hand verzichtet, um den Wert der Eigenständigkeit zu betonen.« (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten)
»Jede Stadt sollte einmal Gäste wie Ilma Rakusa haben. Menschen, die nicht nur mit offenen Sinnen durch die Straßen gehen, sondern alles, was sie gesehen haben, mit eigenen Gedanken und Erfahrungen angereichert aufschreiben. Es ist der von außen kommende, mit eigenen Erfahrungen angereicherte Blick, der einen Ausschnitt beleuchtet, der an keiner Stelle behauptet, die ganze Wirklichkeit abzubilden, stattdessen aber an jeder Stelle wahrhaftig ist, der dieses Buch auszeichnet. « (Elke Engelhard, Fixpoetry)
»Urbaner Alltag bildet sich ab durch die Membran einer kultur-und geschichtsbewußten, fein wahrnehmenden und poetisch empfindsamen Zeitgenossin.« (Carsten Hueck, ORF ex libris)
Rakusa sieht in Berlin, »was Einheimische in ihrer Gewohnheit nicht mehr sehen oder nie gesehen haben. Vor allem aber erzählt das Journal von Begegnungen mit Menschen. Viele von ihnen kommen wie Ilma Rakusa selbst nicht aus der Stadt, leben hier kurze Aufenthalte oder reisen durch. Die Weltforscherin treibt sie aus allen Himmelsrichtungen auf, mitunter scheinen die Tage so prall gefüllt, daß sie in den Unternehmungen der Journalschreiberin den Anschein erwecken, mehr als vierundzwanzig Stunden zu haben.« (Barbara Bongartz, Junge Welt)
»Aufgerissene Blicke wird dank des wachen, kritischen Blicks der Autorin zu einem klugen Kompendium an kurzen Kommentaren und Beobachtungen zur Welt, zu Politik und Gesellschaft. Das ist das, was Rakusa abstrakt, im Geist beschäftigt. Nachdem sie sich aber auch mit sehr wachsamen Augen durch die konkrete Lebenswelt bewegt, die sie umgibt, ist das Journal zugleich auch noch ein origineller Insider-Reiseführer für die Stadt Berlin. Bereicherung ist die Lektüre dieses großen kleinen Büchleins von Ilma Rakusa zweifellos, ja, man möchte die Autorin am liebsten gleich persönlich kennenlernen, sie sprechen hören, sie nach ihrer Meinung fragen zu den unterschiedlichsten Themen – zumindest aber möchte man nicht aufhören zu lesen und wünscht sich möglichst bald eine Fortsetzung, wünscht sich mehr solch feiner, poetischer Rakusa’scher Momentaufnahmen.« (Friederike Gößweiner, literaturkritik.de)
»Das Bestechendste an diesem Tagebuch einer Zwischenexistenz ist, dass die scharfe Beobachterin ihre Eindrücke in einer wohltuenden, dem Leser viel Raum lassenden Offenheit durch ihre Wahrnehmungsorgane rieseln lässt – dass sie sehr empathisch, poetisch und prägnant beschreibt, ohne jedoch das Gesehene letztlich mit einer abschliessenden Deutung bannen zu wollen: Damit hat Ilma Rakusa ihrer inspirierenden «Stadt in Bewegung» wohl die aufrichtigste und schönste Hommage erwiesen.« (Alexandra Stäheli, NZZ)
»Wenn man wissen will, wer in Berlin 2010/2011 den Swag aufgedreht hat, ist Ilma Rakusas Buch die denkbar angenehmste und krasseste Pflichtlektüre.« (Die Welt)
»Das Buch von Ilma Rakusa mit ihrem literarischen Blick auf Berlin ist eiun Lesegenuss und bestätigt einmal mehr, wie nur Literatur eine tiefe, differenzierte Anschauung zulässt und die vermeintliche Realität völlig neu aufrollt.« (Urs Heinz Aerni, Berglink Berlin)
»Besonders die Spontaneindrücke der Flaneurin bieten das dichte Stimmungsbild einer Stadt, die ständig in der Schwebe zu sein scheint (...) ein wahres Kunstwerk, das sich auf erfreuliche Weise weitestgehend den Klischeebildungen anderer Berlin-Bücher entzieht.« (Björn Hayer, allmende)
Zitat zum daily book heute:
"Ich bin von Berlin berührt, gerade weil die Stadt weh tut. Weil sie an ihren Widersprüchen laboriert und dabei auch manch kleines Wunder vollbringt. Die vielen Berliner Kinderspielplätze! Die Salsatänzer an der Spree! Das Festival der Kulturen der Welt! Berlin ist unfertig und immer in Bewegung. Mein Nomadentum erwidert es mit den Worten: Lass dich auf mich ein."
Rakusa,
Ilma
|
Langsamer!
Gegen Atemlosigkeit, Akzeleration und andere Zumutungen |
Ein
Plädoyer für eine andere Lebensqualität, für das Lesen, die
Langsamkeit , die Nutz-Losigkeit.
|
Droschl
|
12,00 €
|
Rakusa,
Ilma
|
Durch
Schnee
Erzählungen und Prosaminiaturen |
Von
Reisen erzählt Ilma Rakusa in
diesem Buch, vom Meer, von Orten, die russische, kroatische,
französische, italienische,...
|
Suhrkamp
|
9,00 €
|
Rakusa,
Ilma
|
Mehr
Meer
Erinnerungspassagen |
Erinnerungen
an Kindheit und Jugend, unterwegs in vielen Kulturen.. Die 50er
und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts im prismatischen...
|
Droschl
|
23,00 €
|
Rakusa,
Ilma
Thoss, Michael M. |
Hotel
Europa!
Reisen zu einer großen Idee: 13 SchriftstellerInnen und ein Fotograf entdecken den alten Kontinent neu |
Ein
Buch, das Europa längst verdient hat: Große SchriftstellerInnen
über den "alten" Kontinent, seine Geschichte und
Kultur,...
|
Corso
|
29,90 €
|
Rakusa,
Ilma
|
Aufgerissene
Blicke
Berlin Journal |
Stadt-Kultur-Leben
während eins Jahres in Berlin: Notizen einer Weltbürgerin.
|
Droschl
|
16,00 €
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen