»Mein Leben ist mein Kapital, das Kapital meiner Imagination«,
Susan Sontag - Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke
Tagebücher 1964-1980
Carl Hanser Verlag, München 2013
ISBN 9783446243408
Gebunden, 560 Seiten,
Tagebücher 1964-1980
Carl Hanser Verlag, München 2013
ISBN 9783446243408
Gebunden, 560 Seiten,
27,90 EURhier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Ihre Tagebücher sind Spiegel dieses Selbstverständnisses, das bei ihr auch immer an die Politik geknüpft war.
Zentral sind ihr Aufenthalt in Hanoi und ihr Engagement in den USA gegen den Vietnamkrieg, ihre Begegnung mit Mary McCarthy und Reisen nach China, Marokko und Israel.
In den Jahren 1964 bis 1980, die geprägt sind von ihrer Auseinandersetzung mit der Kunst von John Cage, Marcel Duchamp, Jasper John und vor allem Joseph Brodsky, entstehen auch Sontags bedeutendste Bücher.
In diesen Tagebüchern legt eine der außergewöhnlichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts das intime Zeugnis ihrer Reifejahre ab.
„Mein Leben ist mein Kapital, das Kapital meiner Imagination“, sagte Susan Sontag einmal.
Susan Sontag, 1933 in New York geboren, war Schriftstellerin, Kritikerin und Regisseurin. Sie erhielt u.a. den Jerusalem Book Prize 2001, den National Book Award und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei Hanser erschienen zuletzt Das Leiden anderer betrachten (2003), Worauf es ankommt (2005), Zur gleichen Zeit (Aufsätze und Reden, 2008) und Wiedergeboren. Tagebücher 1947-1963 (2010). Susan Sontag starb 2004 in New York. Über ihr letztes Lebensjahr berichtet ihr Sohn David Rieff in Tod einer Untröstlichen (Hanser, 2009).
Susan Sontag Lesung | 04.10.2013 | 20.00 Uhr
Susan Sontag: Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke. Eva Matthes liest aus den Tagebüchern, Michael Krüger kommentiert (zum Buch)
Ort: Literaturhaus München, Großer Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München
Veranstalter: Brougier-Seisser-Cleve-Werhahn-Stiftung / Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München
Büchertisch: Lillemor´s Webseite des Veranstalters: http://www.literaturhaus-muenchen.de
Presse:
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.09.2013
Der zweite Band von Susan Sontags Tagebüchern hat bei Daniel Schreiber, Verfasser einer Biografie über die Autorin, ambivalente Gefühle ausgelöst. Scheint ihm der erste Band der Tagebücher höchst eindrucksvoll, unkonventionell und mutig, kann er ähnliches über "Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke" nicht sagen. Er findet einige ruhige, geistvolle und anrührende Passagen darin, die ihn überzeugt haben. Meistens jedoch haben die glänzend von Kathrin Razum übersetzten Tagebücher 1964 bis 1980 bei ihm ein Gefühl des Unbehagens erzeugt. Er führt dies darauf zurück, dass Sontags egomane Seite darin die Oberhand gewinnt, die Autorin unter dem zunehmenden Einfluss ihrer Amphetamin-Sucht allzu oft in Selbstmitleid versinkt und ihre Äußerungen häufig apodiktisch und banal wirken. Zudem stellt sich für Schrieber die Frage, ob Sontags Sohn David Rieff der "richtige Herausgeber" für die Tagebücher seiner Mutter ist. Denn: "Elterliche Selbstmythologisierungen", so Schreiber, "sind nur schwer zu durchbrechen." Rieff scheint dies eher weniger gelungen zu sein.
Der Großteil der Aufzeichnungen besteht aus Listen noch zu lesender oder schon gelesener Bücher, aus Anordnungen an sich selbst, mehr wie Hannah Arendt zu schreiben oder in Interviews mehr wie der amerikanische Intellektuelle Robert Lowell aufzutreten, aus unzähligen, manchmal nach 25-stündigen Wachphasen notierten Ideen für Romane, Erzählungen und Filme, die nie realisiert werden.
Und schließlich immer wieder aus langen Passagen, in denen sich Sontag obsessiv darüber Gedanken macht, was für eine Autorin sie ist („Ich bin eine angriffslustige Schriftstellerin, eine polemische Schriftstellerin. Ich schreibe, um zu unterstützen, was attackiert wird, und um zu attackieren, was gefeiert wird.“); aus Absätzen krankhaften Ehrgeizes, in denen die Mittdreißigerin ohne jede Ironie über den Gewinn des Literaturnobelpreises nachdenkt und sich mit Proust, Melville oder Dostojewskij vergleicht („Ich will auch etwas Bedeutendes schreiben.“).
http://www.taz.de/Susan-Sontags-Tagebuecher/!124534/
Bereits in unseren daily book blog vorgestellt:
Susan Sontag - Lesen macht klug und schoen 884
Im Gedenken an Susan Sontag, die am 16.Januar 80 Jahre geworden waere:
Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:
Zitat zum daily book heute:
„Alles was man in der Geschichte oder der Natur als sich ständig wandelnd beschreiben kann fährt direkt auf eine Katastrophe zu.“
„Und wenn man das Wort "feige" in den Mund nimmt, dann sollte es besser auf jene angewandt werden, die Vergeltungsschläge aus dem Himmel ausführen, und nicht auf jene, die bereit sind, selbst zu sterben, um andere zu töten. Wenn wir von Mut sprechen, der einzigen moralisch neutralen Tugend, dann kann man den Attentätern – was immer sonst auch über sie zu sagen wäre – eines nicht vorwerfen: dass sie Feiglinge seien.“
Susan Sontag
Ihre Tagebücher sind Spiegel dieses Selbstverständnisses, das bei ihr auch immer an die Politik geknüpft war.
Zentral sind ihr Aufenthalt in Hanoi und ihr Engagement in den USA gegen den Vietnamkrieg, ihre Begegnung mit Mary McCarthy und Reisen nach China, Marokko und Israel.
In den Jahren 1964 bis 1980, die geprägt sind von ihrer Auseinandersetzung mit der Kunst von John Cage, Marcel Duchamp, Jasper John und vor allem Joseph Brodsky, entstehen auch Sontags bedeutendste Bücher.
In diesen Tagebüchern legt eine der außergewöhnlichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts das intime Zeugnis ihrer Reifejahre ab.
„Mein Leben ist mein Kapital, das Kapital meiner Imagination“, sagte Susan Sontag einmal.
Susan Sontag, 1933 in New York geboren, war Schriftstellerin, Kritikerin und Regisseurin. Sie erhielt u.a. den Jerusalem Book Prize 2001, den National Book Award und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei Hanser erschienen zuletzt Das Leiden anderer betrachten (2003), Worauf es ankommt (2005), Zur gleichen Zeit (Aufsätze und Reden, 2008) und Wiedergeboren. Tagebücher 1947-1963 (2010). Susan Sontag starb 2004 in New York. Über ihr letztes Lebensjahr berichtet ihr Sohn David Rieff in Tod einer Untröstlichen (Hanser, 2009).
Susan Sontag Lesung | 04.10.2013 | 20.00 Uhr
Susan Sontag: Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke. Eva Matthes liest aus den Tagebüchern, Michael Krüger kommentiert (zum Buch)
Ort: Literaturhaus München, Großer Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München
Veranstalter: Brougier-Seisser-Cleve-Werhahn-Stiftung / Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München
Büchertisch: Lillemor´s Webseite des Veranstalters: http://www.literaturhaus-muenchen.de
Presse:
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.09.2013
Der zweite Band von Susan Sontags Tagebüchern hat bei Daniel Schreiber, Verfasser einer Biografie über die Autorin, ambivalente Gefühle ausgelöst. Scheint ihm der erste Band der Tagebücher höchst eindrucksvoll, unkonventionell und mutig, kann er ähnliches über "Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke" nicht sagen. Er findet einige ruhige, geistvolle und anrührende Passagen darin, die ihn überzeugt haben. Meistens jedoch haben die glänzend von Kathrin Razum übersetzten Tagebücher 1964 bis 1980 bei ihm ein Gefühl des Unbehagens erzeugt. Er führt dies darauf zurück, dass Sontags egomane Seite darin die Oberhand gewinnt, die Autorin unter dem zunehmenden Einfluss ihrer Amphetamin-Sucht allzu oft in Selbstmitleid versinkt und ihre Äußerungen häufig apodiktisch und banal wirken. Zudem stellt sich für Schrieber die Frage, ob Sontags Sohn David Rieff der "richtige Herausgeber" für die Tagebücher seiner Mutter ist. Denn: "Elterliche Selbstmythologisierungen", so Schreiber, "sind nur schwer zu durchbrechen." Rieff scheint dies eher weniger gelungen zu sein.
Der Großteil der Aufzeichnungen besteht aus Listen noch zu lesender oder schon gelesener Bücher, aus Anordnungen an sich selbst, mehr wie Hannah Arendt zu schreiben oder in Interviews mehr wie der amerikanische Intellektuelle Robert Lowell aufzutreten, aus unzähligen, manchmal nach 25-stündigen Wachphasen notierten Ideen für Romane, Erzählungen und Filme, die nie realisiert werden.
Und schließlich immer wieder aus langen Passagen, in denen sich Sontag obsessiv darüber Gedanken macht, was für eine Autorin sie ist („Ich bin eine angriffslustige Schriftstellerin, eine polemische Schriftstellerin. Ich schreibe, um zu unterstützen, was attackiert wird, und um zu attackieren, was gefeiert wird.“); aus Absätzen krankhaften Ehrgeizes, in denen die Mittdreißigerin ohne jede Ironie über den Gewinn des Literaturnobelpreises nachdenkt und sich mit Proust, Melville oder Dostojewskij vergleicht („Ich will auch etwas Bedeutendes schreiben.“).
http://www.taz.de/Susan-Sontags-Tagebuecher/!124534/
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„Und wenn man das Wort "feige" in den Mund nimmt, dann sollte es besser auf jene angewandt werden, die Vergeltungsschläge aus dem Himmel ausführen, und nicht auf jene, die bereit sind, selbst zu sterben, um andere zu töten. Wenn wir von Mut sprechen, der einzigen moralisch neutralen Tugend, dann kann man den Attentätern – was immer sonst auch über sie zu sagen wäre – eines nicht vorwerfen: dass sie Feiglinge seien.“
Susan Sontag
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