28 September 2013

Diana Pinto - Israel ist umgezogen - Lesen macht klug und schoen 1052

»Die Historikerin Diana Pinto schreibt über Israel, als wäre es ein alter Freund, der sich in letzter Zeit ganz schön verändert hat.«

Diana Pinto  - Israel ist umgezogen
Zeitgeschichte



Jüdischer Verlag, Suhrkamp Berlin 2013
ISBN 9783633542659
21,95 EUR
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Reise durch ein neues Israel:

"Israel ist umgezogen" ist ein kritisches Buch über Israel, entstanden aus Liebe zu einem Land, das sich dringend fragen muss, wohin die Reise weitergeht.
Verändert hat es sich in vielerlei Hinsicht. Weder die Beziehungen zu den alten Partnern in Europa und den USA noch der historische Bezug zur Shoah sind länger die zentralen Achsen seines Selbstverständnisses. Seine Zukunft sieht das Land eher in der boomenden Hightech-Industrie mit starker Orientierung an China und in einer Wiederverwurzelung in einer alten, ja archaischen Vergangenheit, die ethnisch exklusiv gedeutet und von Ultraorthodoxen mit zunehmendem Einfluss auf die israelische Gesamtgesellschaft ausgelegt wird.In Form eines Reiseberichtes ist dieser Essay das konzise Porträt eines Landes im Umbruch.
In Gesprächen mit säkularen und orthodoxen, jüdischen und arabischen Israelis und in Beobachtungen, in denen sie die kleinsten Alltagsszenen gekonnt mit den Mitteln des engagierten Essays darstellt, gelingt es Diana Pinto zudem, Hoffnung zu machen für eine Zukunft jenseits der Gewalt.

Diana Pinto
Diana Pinto, geboren 1949 in Paris, ist Historikerin. Unter anderem hat sie zahlreiche Veröff entlichungen zur Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Ost- und Westeuropa vorgelegt. Sie ist Gründungsmitglied des European Council for Foreign Relations und war als Beraterin für den Europarat tätig.

Pressestimmen:


»Das Buch wirft einen unsentimental- nüchternen und gleichzeitig doch liebevoll-besorgten kritischen Blick auf ein Land, das der Autorin, wie seinen Bewohnern und, last not least, den Juden in aller Welt, viel abverlangt.«
Rüdiger Suchsland, Jüdische Allgemeine

»Pintos Buch ist ein sehr differenziertes und nachdenkliches Porträt Israels, eine scharf gezeichnete und glänzende Skizze, elegant geschrieben.«
Jan Kuhlmann, dradio.de

»Pintos Buch ist ein sehr differenziertes und nachdenkliches Porträt Israels, eine scharf gezeichnete und glänzende Skizze, elegant geschrieben.«
Jan Kuhlmann, Deutschlandfunk

»Wem ernsthaft daran gelegen ist, zu verstehen, bevor·sie oder er urteilt, kann nun zu einem Buch greifen, das in zweierlei Hinsichten seinesgleichen sucht: Diana.Hntos soeben erschienener Reisebericht Israel ist umgezogen, von Jürgen Schröder geschmeidig und funkelnd aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt... Der hier anzuzeigene Reisebericht jedenfalls besticht nicht nur durch große stilistische Eleganz, sondern auch durch einen Blick, der eine Realität sichtbar macht, die uns bisher entgangen ist.«
Micha Brumlik, taz. die tageszeitung

»Dieses flüssig geschriebene Buch zeigt ein anderes Gesicht Israels.«
Les Echos

»In Form eines Reiseberichtes führt Diana Pinto ihre Analyse auf originelle Art und Weise durch.«
La Croix
»Diana Pintos Buch ist brillant. Die Autorin zeichnet ein un geschminktes Bild Israels, das sich zwischen der euphorischen Kraft seiner Kreativität und der Schwäche seiner historischen Widersprüche und politischen Sackgassen festgefahren hat.« Saul Friedlaender

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.06.2013
Micha Brumlik empfiehlt diesen Reisebericht in der Tradition jüdischer Geschichtsphilosophie von Diana Pinto, um zu verstehen, wie sich Israel gewandelt hat. Nur vermeintlich oberflächlich eröffnet ihm Pintos Text analytische Tiefenbohrungen in die israelische Identität. Am Strand von Tel Aviv, am Ben Gurion Flughafen und im Gespräch mit Intellektuellen kommt die mit Land und Leuten sympathisierende Autorin laut Brumlik zu der Erkenntnis, dass sich Israel eher von Asien her begfreifen lässt denn von Europa aus. Wenn Pinto sich einer zeit- und raummetaphorischen, dem Rezensenten im übrigen stilistisch elegant erscheinenden Ausdrucksweise bedient, hält Brumlik das dieser Erfahrung für angemessen.


Podcast: Elegante Liebeserklärung und Kritik an Israel
Diana Pinto: "Israel ist umgezogen", Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
Von Jan Kuhlmann - Diana Pinto, Tochter italienischer Juden und Historikerin aus Paris, hat eine Art Porträt des Landes Israel vorgelegt. Es liest sich als Liebeserklärung und Kritik. Die zentrale These der Autorin: Israel ist umgezogen - wenn nicht physisch, so doch geistig. Diana Pinto, Tochter italienischer Juden und Historikerin aus Paris, hat eine Art Porträt des Landes Israel vorgelegt. Es liest sich als Liebeserklärung und Kritik. Die zentrale These der Autorin: Israel ist umgezogen - wenn nicht physisch, so doch geistig.

Zitat zum daily book heute:
"Plötzlich zeigt sich mir Jerusalem aus einer ganz anderen Perspektive: als eines jener äußerst raffinierten und zugleich kitschigen großen Aquarien, die voller Dekorationen sind, altes Gemäuer mit kleinen Amphoren im Hintergrund, das Ganze von Lichtern in Szene gesetzt, wie sie auch die befestigten Stadtmauern erleuchten. In diesem Wasser (…) schwimmen bunte Fische verschiedener Größe, wobei jeder seinem eigenen Ziel zustrebt und sich blitzschnell wendet, um einem anderen auszuweichen, alles in absoluter Stille."

"Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der für die jüdischen Israelis so angenehme Status quo nicht unbegrenzt fortdauern kann. Die Geschichte und die Völker bewegen sich, zwar nicht unbedingt in die ideale Richtung des Fortschritts, aber sie bewegen sich. Das Israel von heute, das sich mit einer Mischung aus Angst, kreativer Energie und Selbstzufriedenheit am Rande der Überheblichkeit vorwärtsbewegt, kann so nicht fortbestehen."

“Das Land hat seine geografische und zeitliche Orientierung, seinen politischen Horizont und seine Lebenswelt verändert. Natürlich lässt es sich auf den GPS-Geräten der Welt noch immer am selben Ort finden. Sein innerstes Wesen jedoch hat die eigene, wenig wohlgesinnte Nachbarschaft verlassen, künftig lebt Israel in seinem eigenen virtuellen Raum inmitten einer Globalisierung, die zusehends ein asiatisches Gepräge annimmt.”

Podcast: BR
"Israel ist umgezogen" heißt die neue, jetzt bei Suhrkamp erscheinende Essaysammlung der Historikerin Diana Pinto. Als sozialistischer und humanistischer Versuch gestartet, entwickelt sich das Land immer stärker zu einer High-Tech-Hochburg unter der Knute der Religion


 Pintos Buch ist ein sehr differenziertes und nachdenkliches Porträt Israels, eine scharf gezeichnete und glänzende Skizze, elegant geschrieben. Optimistisch stimmt die Lektüre des Buches jedoch nicht. Denn am Ende bleibt eine ernüchternde Erkenntnis: Der Konflikt im Nahen Osten ist so verfahren, dass kaum noch ein Ausweg zu erkennen ist.


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